World Games 2013: Sergey und Viktoria Tatarenko beim Abflug nach Cali
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 23.07.2013Berlin, Tanzsport. Zu den World Games 2013 machten sich Sergey und Viktoria Tatarenko auf den Weg nach Cali (Kolumbien). Im Gepäck heute Vormittag auf dem Flughafen Berlin-Tegel haben die beiden zwei Riesen-Koffer, zwei Kleidersäcke, ein Schmink-Köfferchen und ein paar persönliche Utensilien.
Der zweite Koffer kommt trotz „guter Verbindungen“ zur Fluggesellschaft (wegen der vielen Flüge der Beiden) nur gegen Aufpreis mit nach Cali. Viktorias Wunsch nach einem rückenschonendem Sitzplatz konnte bis zum Abflug nach Frankfurt noch nicht entsprochen werden.
Dort, also in Frankfurt, trifft sich die deutsche Delegation aus dem Tanzsport für die World Games 2013, um dann gemeinsam Richtung Südamerika zu fliegen. Sergey und Viktoria Tatarenko werden dann ca. 30 Stunden unterwegs sein.
Zum Glück fliegt man hinzu mit der Zeit, so dass sie am Dienstagabend (Ortszeit) in Kolumbien ankommen und dann noch 3 ganze Tage vor ihrem Turnier Zeit haben, sich zu akklimatisieren und den Rücken wieder gerade zu richten.
Dem Tanzpaar war vor dem Abflug auch schon ein Stein vom Herzen gefallen: „Wir dachten erst, wir müssten unbedingt eine Medaille gewinnen, damit der Tanzsport weiterhin die Sport-Förderung bekommt.“ meinte Sergey. „Klar wollen wir die holen! Aber mit so einem Druck im Nacken wird das nicht leichter.“
Das war ein Missverständnis. Das ganze Tanzsport-Team „muss“ eine Medaille gewinnen – und da sind ja noch Benedetto Ferruggia – Claudia Köhler bei den Standardtänzen, die auch zu den World Games mitfahren (Sergey und Viktoria Tatarenko starten in den Lateinamerikanischen Tänzen).
Sergey dazu: „Mit Bene und Claudia im Rücken sind wir nun etwas entspannter.“ – was Viktoria nicht ganz unkommentiert stehen lassen will: „Ins Finale wollen wir aber auf alle Fälle kommen! Alles Weitere müssen wir abwarten. Das hängt ja nicht nur von uns ab. Mal sehen, wer noch in Cali startet…“.
Mit Benedetto Ferruggia – Claudia Köhler hat das deutsche World-Games-Team eine „Bank“ in ihren Reihen. Vor vier Jahren bei den letzten World Games gewann das Tanzpaar aus Stuttgart noch Silber, wurde seither aber mehrmals Weltmeister in den Standardtänzen bei den Amateuren und ist gerade als amtierender Amateur-Weltmeister zu den Profis gewechselt.
Überhaupt lässt sich die Tanzsport-Konkurrenz bei den World Games nur schwer einschätzen. Es starten Profis und Amateure in einem Feld, aus allen Tanzsport-Verbänden. Sonst tanzen die Paare oft ja nur gegen die Konkurrenz im eigenen Lager. Dagegen sind nur Tanzpaare startberechtigt, bei denen beide Tanzpartner die Staatsbürgerschaft des betreffenden Landes haben. Und da gibt es international manche „gemischte Paare“, die dann nicht antreten können.
Wo sich das dritte Tanzpaar (Salsa – „Aki“ Periklis Kalaitzis – Maria Kalaitzi) wird einordnen können, kann man überhaupt nicht einschätzen, weil die Salsa-Tänzer nicht so organisiert sind, wie die Standard- und Latein-Tänzer. Sind tatsächlich internationalen Spitzen-Salsa-Tanzpaare dabei, bleibt für Aki und Maria wohl kaum mehr, als der Olympische Gedanke. Doch darf man daran Zweifel haben, weil diese Tanzpaare meist nicht im Tanzsport organisiert sind. So ist vielleicht doch eine gute Platzierung drin?
Am Sonntag oder Montag werden wir wissen, wie die deutschen Tanzpaare abgeschnitten haben. Die Turniere sind am kommenden Wochenende. Drückt alle fleißig die Daumen!
Weitere Artikel zum Thema findet ihr in unserem Tanzsport-Magazin oder ganz speziell in unser Stichwort World Games, in dem Ihr alle Artikel dazu findet, auch über den Tanzsport hinaus.