Wie war Dancing with the Stars 2016 Frühjahr? Die Let’s dance – Schwester in den USA

von: | aktualisiert am: 25.04.2017
Dancing with the Stars - Foto: (c) Julien Christ / pixelio.de

Dancing with the Stars – Foto: (c) Julien Christ / pixelio.de

„Dancing with the Stars“ Frühjahr 2016 ist in den USA zu Ende getanzt. Gewinner sind Nyle DiMarco – Peta Murgatroyd! Für den Herbst 2016 ist schon die nächste Staffel angekündigt. Dancing with the Stars (DWTS) ist neben dem Original Strictly Come Dancing in Großbritannien eine der erfolgreichsten und auch für Let’s Dance prägendsten Versionen der bei uns sehr beliebten Tanzshow.

Letzten Dienstag ging die immerhin schon 22. Staffel zu Ende und wartete mit einer kleinen Sensation auf. Mit Nyle DiMarco, zuletzt Sieger bei America’s Next Top Model, hat erstmals ein Gehörloser gewonnen. Im Finale setzte sich DiMarco mit Profitänzerin Peta Murgatroyd gegen Paige VanZant – Mark Ballas als Zweitplatzierte und Ginger Zee – Valentin Chmerkovskiy auf Platz 3 durch. Ähnlich wie bei Let’s Dance bewiesen die Zuschauer in der Schlussabstimmung ein Gespür für Fairness und erkannten eine außergewöhnliche Leistung an. DiMarco wollte keinen Mitleids-Bonus und bekam ihn auch nicht. Speziell Jury-Mitglied Len Goodman wollte sich wohl nichts nachsagen lassen und beurteilte ihn über die gesamte Staffel hart, aber fair – Abzüge für gelegentliches Tanzen außer Takt waren kein Tabu.


Ein erstes Ausrufezeichen setzten Nyle und Peta bereits in Show 1 mit einem mitreißenden ChaCha zu Cake By The Ocean – exakt jenem Titel übrigens, den Pallaske – Sinato in ihrem Impro-Dance bei Let’s dance am 27.5.2016 auch vertanzen mussten. In dieser und etlichen weiteren Performances mochte man kaum glauben, dass dieser Mann vollkommen auf optische Signale und die unmerkliche Führung Petas angewiesen war. Die musste nach eigenem Bekunden auch ganz schön umdenken und hat das in einem Interview sinngemäß so beschrieben: „Normalerweise kann ich meinem Promi noch während der Vorstellung Korrekturen zuflüstern wie  ,Kopf hoch‘ oder ,Schultern runter.‘ Bei Nyle geht das nicht. Was Sie sehen ist eins zu eins das, was er an diesem Abend zustande bringt.

Insgesamt hatten die Produzenten diesmal bei der Auswahl der Promis ein glückliches Händchen; abzulesen allein daran, dass es einige weitere Teilnehmer gab, denen ein Finaleinzug zuzutrauen war. Allen voran Wanya Morris, Sänger von BoyzIIMen, sowie NFL-Star Antonio Brown (beide im Halbfinale ausgeschieden) und TV-Serienstar Jodie Sweetin (Viertelfinale.) Mit Geraldo Rivera war zwar auch ein „Fußgänger“ dabei, allerdings musste der – ähnlich wie ursprünglich ja auch Ulli Potofski – zuerst die Koffer packen.

Jede Menge sehenswerter Videos gibt es im DWTS-YouTube Kanal – noch; denn erfahrungsgemäß werden die nach einiger Zeit von ABC wieder gesperrt. Mein Anspieltipp neben den Freestyles und Fusions (!) aus dem Finale ist ein Video aus Woche 5, weil das in mehrfacher Hinsicht exemplarisch dafür steht, was DWTS in seinen besten Momenten so besonders macht:

Woche 5 (Halbzeit) war Switch Up Week. Hier werden nach Zuschauerabstimmung für eine Woche die Paare neu gemischt, und jeder Promi muss zeigen, wie er bzw. sie mit einem anderen Profi zurechtkommt.  Jodie Sweetin dümpelte bis dahin im Mittelfeld herum und erlebte unter Anleitung von Val Chmerkovskiy einen beachtlichen Leistungsschub. Man sieht sie hier in einem nicht zu schweren, dem Tanz angemessenen Kleid weitab vom gängigen Flamenco-Klischee (oder der “Tiroler Bauernhochzeit“) bei einem Paso, der von Val präzise auf den Takt der Musik choreographiert ist. Die ist in diesem Fall von Calvin Harris (ohne jedes aufgesetzte Kastagnetten-Geklapper,) und man braucht eine Weile um herauszuhören, dass das nicht das Original ist und lediglich die Drums den Rhythmus etwas mehr betonen. So gut sind die Live-Musiker von Bandleader Ray Chew bei Dancing with the Stars! Hier das Video:

Auch der spätere Sieger kam übrigens mit dieser Herausforderung sehr gut zurecht und zeigte mit Ersatzpartnerin Sharna Burgess einen stimmungsvollen Wiener Walzer:

Den Ausschlag im Finale gab wahrscheinlich der emotionsgeladene Freestyle zu dem vielsagenden Titel „Sound Of Silence“ in der Version von Disturbed. Kickboxerin Paige VanZant war nach Jury-Meinung zwar technisch die Beste; allerdings verfügte sie ähnlich wie Eric Stehfest bei Let’s dance 2016 über einige tänzerische Vorerfahrung, was das Abstimmverhalten letztlich zu ihren Ungunsten beeinflusst haben mag. Ginger Zee wiederum -auch da ist LA nicht so weit von Köln entfernt- ist ein Eigengewächs von ABC, nämlich die Chef-Meteorologin des hauseigenen Morgenmagazins Good Morning America. Sie zeigte großen Einsatz und wurde von Val Chmerkovskiy bestmöglich präpariert, hatte aber letztlich nicht das, was die Amerikaner den Wow-Factor nennen.

Ein sicherer Sieger war Nyle DiMarco jedenfalls nicht. Nach Jury-Punkten lautete die Reihenfolge noch VanZant – Zee – DiMarco, bis das Zuschauer-Voting das Blatt wendete und Nyle DiMarco für den Mut belohnte, vor einem Millionenpublikum Musik tänzerisch zu interpretieren, die er nicht hören kann. Gratulation, auch an Peta Murgatroyd für eine besondere Leistung und den zweiten Titelgewinn (nach Staffel 14.)

Vielen Dank an unseren fleißigen Let’s dance – Leser und -Kommentator DMD, der uns diesen Artikel freundlicher Weise zugarbeitet hat!

Mehr Artikel über diese Tanz-Show der ABC finden Sie unter den Stichwort Dancing With The Stars.

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