Theresia Graw – Gutes Buch um Beziehungen mit dem falschen Titel
von: Buecherwurm | aktualisiert am: 14.04.2014„Das Liebesleben der Suppenschildkröte“ – so das neueste Buch von Theresia Graw (und eins für Erwachsene*) – verlangt zunächst viel Phantasie oder eine hohe Empfehlungsquote von Lesern.
Bei dem Titel müssen schon manche Zufälle zusammenkommen, damit man es entdeckt. Wollen wir uns kräftig am Zufall beteiligen, denn das Buch hat jede Aufmerksamkeit verdient!
Ich kam auf das Buch – als ich es gehört habe, ich hatte also das Hörbuch -, weil ich zu diesem Zeitpunkt genau nach einem solchen Buch gesucht habe.
Und ich habe mich köstlich amüsiert! Das Buch selbst hat mich gut unterhalten und ich nehme an, dass Marija C. Bakker als Erzählerin auch ihren gehörigen Anteil an meinem Amüsement hatte.
Theresia Graw erzählt eine Geschichte von Sophie, einer „Single-Frau Anfang 40 mit zwei kleinen Kindern“, wie es bei amazon heißt. Keine einfache Ausgangsposition, aber eine, die sicher viele Frauen (und auch Männer) in diesem Alter plus/minus ein paar Jahre kennen. Dabei ist es vielleicht fast egal, ob wirklich schon Kinder im Haus sind oder nicht. Auch wenn sich manche Episode im Buch tatsächlich um eben jene Kinder dreht, werden einige von Sophies „Problemen“ bestimmt auch all jenen bekannt vorkommen, die zwar einen festen Kinderwunsch, aber noch nicht den passenden Mann dazu haben oder jenen, deren Kinder schon größer oder gar erwachsen sind. Eingeschlossen sind ausdrücklich die Männer, die sich in jenem Dunstkreis bewegen und nach einer neuen Partnerin Ausschau halten.
Ob Sophie ursprünglich einen Mann „sucht“ – da bin ich mir gar nicht so sicher. Aber das Buch dreht sich dann um die Verwicklungen des Kennenlernens, denen einer sich auseinander differierenden alten Beziehung und denen einer Frau mitten im Leben mit Beruf und Familie. Der im Buch teils vorhersehbare Ausgang der verschiedenen einzelnen Geschichten hat zumindest mich nicht gestört. Wenn man genug Bücher in jenem Genre gelesen hat, kennt man auch den Roten Faden dem sie folgen, ohne den genauen Fortgang der Dinge schon vorauszuahnen. Mir war jedenfalls nie langweilig!
[aartikel]3442382017:right:salsango-21[/aartikel]Deshalb kann und will ich dieses Buch „Das Liebesleben der Suppenschildkröte“ auch gern empfehlen. Es ist eine herrlich kurzweilige Unterhaltung für ein Wochenende gemütlich auf der Couch oder in der Sonne oder auch als Urlaubslektüre. Das gilt ganz bestimmt auch für das Buch selbst und nicht nur für das Hörbuch.
Die Sache um den Titel ist kaum erwähnenswert und sie spielt kaum eine Rolle im Buch. Fast scheint es, als sei sie extra für den Titel hineingeschrieben. Oder das war mal ein erster Aufhänger für das Buch, der sich dann bis zum Schluss gehalten hat? Macht Euch keine Gedanken weiter darum…
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* Theresia Graw hatte zuvor ein paar Kinderbücher veröffentlicht.