Tanzsport-Verbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Verantwortlicher Autor(in): Karsten Heimberger | aktualisiert am: 21.09.2016Tanzsport-Verbände sind ein weites Feld. Der Tanzsport ist nämlich allgemein in Verbänden gut, aber zuweilen auch sehr feingliedrig und sogar konkurrierend organisiert. So sind die Strukturen der Tanzsportverbände für Laien nur schwer zu durchschauen. Dann gibt es noch verbandslose Organisationen, die sich mal zusammenfinden, zusammenbleiben oder sich wieder auflösen – und die Tatsache, dass nicht alle Tänze in gleicher Weise oder gleichem Maße organisiert sind. Salsa und Tango z.B. sind kaum in Verbänden organisiert.
Sie finden hier folgende Themen:
Inhaltsverzeichnis
Tanzsport-Verbände in der Diskussion
Turniere und Titel der Tanzsport-Verbände
Die verschiedenen Organisationen und Verbände tanzen ihre eigenen Tanz-Turniere und Tanz-Meisterschaften aus. Hinzu tritt die Unterscheidung zwischen Amateuren und Profi-Tanzpaaren. Bei den Amateuren sind zudem verschiedene Altersklassen oder innerhalb derer noch Leistungsklassen definiert. So kommt es also vor, dass es in einer Disziplin (Tanz oder Gruppe von Tänzen) mehrere Turniere, Titel oder Meisterschaften gibt, die sich namentlich nur marginal unterscheiden, tatsächlich und inhaltlich aber schon.
Wir versuchen in unserem Tanzsport-Magazin aus unserer Sicht eine gewisse Gewichtung und Einordnung. Allerdings können wir besonders in den Standard- und Latein-Tänzen die vielen aktiven Tanzsportler nicht gleichermaßen berücksichtigen. Wir verfügen derzeit nicht über die redaktionellen Kapazitäten, diesen umfangreichen Turnierbetrieb ausreichend abzubilden. Deshalb konzentrieren wir uns vorläufig auf den Spitzensport. Regionale Meldungen oder solche, die nicht unmittelbar zum Spitzensport gehören, ergänzen wir gern nach Möglichkeit oder so, wie wir auch Zuarbeiten von Tanzsport-Interessierten und Verbänden bekommen.
Wer sich dafür interessiert, von den diversen Tanzturnieren und Tanz-Meisterschaften zu berichten, ist in unserem Redaktion-Team herzlich willkommen. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an redaktion@salsango.de.
Kritik der Tanzsport-Verbände
Mit Beginn des Jahres 2012 ordneten sich wesentliche Teile der Tanzsportverbände neu. In Deutschland z.B. wurde die bisherige Zusammenarbeit von DTV und DPV aufgekündigt und nun etablieren beide „Hauptverbände“ auch Ligen und Meisterschaften im jeweils anderen „Revier“. Das ist vergleichend in Österreich und der Schweiz nicht viel anders.
Auf der Ebene der Interessenvertretung der Tänzer sind vielleicht noch verschiedene Tanzsport-Verbände zu begründen Auch im Turnierbetrieb ist eine Unterscheidung u.U. sogar sinnvoll, mindestens aus Sicht der Verbände. Im Ergebnis jedoch ist diese Aufspaltung fragwürdig und für Außenstehende zuerst verwirrend. Andererseits ist der Tanzsport nicht der einzige Sport, bei dem sich mehrere „Markt-Teilnehmer“ um die gleichen Leistungen bemühen. Vielleicht entspricht diese Form der Diversifikation auch aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, dass die besten Ideen miteinander konkurrieren? Es ist zu hoffen, dass diese neue „Offenheit“ zu einem freundlichen Miteinander führt, das den Tanzsport letztlich voran bringt.
Hier ist nicht der Platz für ausschweifende Diskussionen. Dafür und für aktuelle Meinungen haben wir das Stichwort Tanzen in der Diskussion eingeführt.
Internationale Tanzsportverbände
Im klassischen Tanzpsort gibt es diese beiden Verbände(Reihenfolge alphabetisch):
WDC (World Dance Council) – Profis mit inzwischen eigener Amateur League – Link zur Webseite, falls Interesse
WDSF (World Dance Sport Federation) – mit Amateur- und Professional Division – Link zur Webseite, falls Interesse
Für andere Tänze, s.g. Modetänze und weitere gibt es noch die
IDO (International Dance Organisation) – Link zur Webseite, falls Interesse besteht
Wir verwenden die Abkürzungen und Begriffe in unseren Berichten ständig und verweisen hin und wieder auch auf diese Seite hier.
Tanzsport-Verbände in Deutschland
DPV – Deutscher Professional Tanzsportverband
Der Deutsche Professional Tanzsportverband war ursprünglich ein Verband ausschließlich für die Profi-Tanzpaare in den Standard- und Lateintänzen in Deutschland und deren internationale Präsenz. Er ist seinerseits Mitglied im WDC (World Dance Council). In Deutschland sind ggw. 17 Profi-Tanzpaare in den Standardtänzen aktiv und 21 Tanzpaare bei den Lateintänzen. Das ändert sich aber stetig. Einen Auszug der wichtigsten Turniere des DPV und internationale Meisterschaften in Deutschland findet Ihr auf unserer Seite mit den Tanz-Turnieren. Die Webseite des DPV finden Sie hier.
Durch die im vorigen Abschnitt erwähnten Veränderungen hat sich der DPV auch der Amateur League des WDC angeschlossen und trägt nun eigene Amateur-Turniere aus. Die Entwicklung ist zu neu, um schon weitergehende Aussagen zu treffen. Erste Turniere aber sind auf der neu eingerichteten Webseite zu finden.
DTV – Deutscher Tanzsportverband
Der Deutsche Tanzsportverband ist eben das mit Mitgliedern (Tänzern, Tanzpaaren) und Mitgliedsvereinen und zudem ein Dachverband für verschiedene Tanzsportverbände. Der DTV beansprucht, den Tanzsport in Deutschland zu repräsentieren. Tatsächlich ist er der größte Tanzsportverband hier. Aktuell sind im DTV über 220.000 Mitglieder in 2.200 Vereinen organisiert. Davon betreiben ca. 26.000 Mitglieder den Tanzsport als Leistungsport.
Der DTV ist Mitglied im DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) und des Welt-Tanzverbandes WDSF (World Dance Sport Federation), ehemals IDSF (International Dancesport Federation). Hier geht es zur Webseite des DTV.
Der DTV richtet Deutsche Meisterschaften in den Standard- und den Lateintänzen aus – und zwar bei den Amateuren aller Klassen. Derzeit wird eine Professional Division aufgebaut, die aber bisher nur Rahmen der internationalen Organisation WDSF-PD an Turnieren teilnimmt bzw. die organisiert.
Einen Auszug der wichtigsten Turniere des DTV und internationale Meisterschaften in Deutschland findet Ihr auf unserer Seite mit den Tanz-Turnieren.
Zum DTV gehören u.a. folgende Fach-Verbände:
TAF – The Actiondance Federation
Die TAF ist der Amateur-Verband in Deutschland, der Deutsche Meisterschaften u.a. in folgenden Tänzen austrägt: Salsa, Tango, Discofox, DiscoDance (Dancefloor), HipHop, Breakdance, Electric Boogie, Showdance, Jazz- und Moderndance, Jumpstyle, Steptanz. Die TAF ist Teil des ADTV (Allgemeiner Deutscher Tanzlehrer-Verband). Zur Webseite des TAF geht es hier.
Weitere Tanzsportverbände im DTV sind:
- TSTV – Tanzsporttrainer-Vereinigung
- BVST – Bundesverband Seniorentanz
- DRBV – Deutscher Rock’n’Roll- und Boogie-Woogie-Verband e.V.
- BFCW – Bundesverband für Country- und Western Tanz _Deutschland
- DVET – Deutscher Verband für Equality-Tanzsport
- DVG – Deutscher Verband für Garde- und Schautanzsport
- BkT – Bundesverband für karnevalistischen Tanzsport in Deutschland
- DTSV – Deutscher Twirling-Sport-Verband e.V.
BDT – Berufsverband Deutscher Tanzlehrer
Der BDT, der Berufsverband Deutscher Tanzlehrer, wurde schon vor längerer Zeit alternativ zu den bestehenden Verbänden gegründet und ist nicht nur das, sondern richtet auch eigene Turniere aus. Hintergrund für die Gründung eines eigenen Verbandes sind im Wesentlichen differierende Vorstellungen der Protagonisten von der Verbands- und Turnier-Organisation. Der BDT hat (noch) nicht die Verbreitung z.B. des DTV (siehe oben) und seiner angeschlossenen Verbände. Wer sich für diesen Verband interessiert, schaut bitte auf die Webseite des BDT. Teil des BDT ist das
DAT – Deutsche Amateur Turnieramt
Das DAT, das Deutsche Amateur Turnieramt, hat ähnlich wie manch andere „Ämter“ nichts mit den in Deutschland üblichen offiziellen Stellen zu tun, sondern bezeichnet mehr eine Funktion – in dem Fall hier ist das DAT die Turniertanz-„Abteilung“ des BDT.
Im DAT gibt es keine Ranglisten und die Teilnehmer betrachten nach eigenen Angaben des DAT „Tanzen nicht als absoluten Leistungssport„. Sollte das DAT interessante Turniere anbieten, werden wir selbstverständlich gern darüber berichten. Wer sich näher für diesen Verband interessiert, schaue bitte hier auf die Webseite des DAT.
Tanzsport-Verbände in Österreich
ÖTSV – Österreichischer TanzSport Verband
Der ÖTSV ist der Österreichische TanzSport Verband – und mit diesem Namen eigentlich schon genug erklärt. Der ÖTSV ist Mitglied des Welt-Tanzverbandes WDSF (World Dance Sport Federation), ehemals IDSF (International Dancesport Federation) – und Mitglied und anerkannt von der österreichischen Sportorganisation, dem BSO. Mehr Infos über den Verband finden Sie zusammen mit aktuellen Nachrichten dazu unter unserem Stichwort ÖTSV.
Der ÖTSV hat auch eine aktuell sehr erfolgreiche Professional Division. Andere professionelle Tanzpaare in Österreich sind aber organisiert im
VTÖ – Verband der Österreichischen Tanzlehrer
Der VTÖ ist die Dachorganisation der folgenden Verbände. Ihr erreicht alle Verbände über die Webseite des VTÖ.
PTVÖ – Professional Turniertanz Verband
Der PTVÖ organisiert professionelle Tanzpaare und Tänzer in Österreich und ist Mitglied im internationalen Verband WDC (World Dance Council).
ÖTF – Österreichische Tanz Federation
Die ÖTF ihrerseits organisiert in Österreich die Tänze außerhalb der Standard- und Lateintänze und ist Mitglied im internationalen Verband IDO (International Dance Organisation).
Tanzsport-Verbände in der Schweiz
STSV – Schweizer Tanzsportverband
Der Schweizer Tanzsportverband STSV organisiert die Amateur-Tänzer in der Schweiz und ist Mitglied im Welt-Tanzverbandes WDSF (World Dance Sport Federation), ehemals IDSF (International Dancesport Federation). Hier geht es zur Webseite des STSV.
Swissdance
Swissdance ist ein Verband der Tanzlehrer und Tanzsport-Trainer in der Schweiz, der neben der Interessenvertretung dieser auch den Turniertanz unterschtützt. So ist Swissdance Mitglied des WDC (World Dance Concil) und kooperiert mit dem
Swiss Dance Sport Council – SDSC
Der Verband Swiss Dance Sport Council hat eine eigene Liga, die Supa-League für Turniertänzer und eine für Hobby-Tänzer und kooperiert seinerseits mit der internationalen WDC-AL, der Amateur-League des World Dance Council. Mehr über diesen Verband samt seiner Untergruppen erfahrt Ihr auf der Webseite des SDSC.
Vielen Dank an dieser Stelle an Gérard Binnendijk vom SDSC für die vielen helfenden Hintergrund-Informationen bisher.