Supertalent 2012 – So ein bisschen Pussy Riot aus Wien in Show 5

von: | aktualisiert am: 14.10.2012
Marvin Gräb beim Supertalent 2012 - Foto: (c) RTL - Andreas Friese

Marvin Gräb beim Supertalent 2012 – Foto: (c) RTL – Andreas Friese

Im Supertalent 2012 Show 5 – gestern, am 13. Oktober 2012 – lugte „frech“ ein bisschen Polit-Polemik a la Pussy Riot aus dem Auftritt von Nazanin, Shirin und Nasrin.

Die drei jungen Frauen aus dem Iran, die offensichtlich schon länger in Wien leben, präsentierten Pop-Klassik. Und gar nicht schlecht, was mit einem Direkteinzug ins Halbfinale vom Supertalent 2012 belohnt wurde. Dazu später mehr.

Auch Marvin Gräb, einen 16-jährigen Schüler, dürfen wir dort wohl erwarten, wenn nicht die Zahl der männlichen Sänger überhand nimmt. Mindestens Jean-Michel Aweh hat ja hier schon seinen Platz sicher – und Marvin Gräb wildert im gleichen Revier.

Allerdings fehlen bisher so richtigen Knaller bei den jungen Frauen. Vielleicht ein Vorteil für die Herren?

So einer ist auch Charles Shaw, wenn auch aus einer ganz anderen Richtung. Die Stimme von Milli Vanilli… „Girl you know it’s true“ ist ein Evergreen und damit kann er glänzen. Klar. Aber was kommt danach?

Hoffentlich kein Lionel-Richie-Verschnitt! Charles Shaw wird sich hoffentlich diesem Gedanken von Dieter Bohlen entziehen können, der zweifelsohne nahe liegt, aber doch genauso rückwärts greift, wie der Milli-Vanilli-Song.

Schön wäre, wenn der nicht mehr ganz so junge Mann es anders versuchte und nicht nur ein neues Strohfeuer entfacht. Doch sei noch einmal Dieter Bohlen sinngemäß zitiert: Es muss einen Grund haben, wenn jemand mit einer solchen Stimme jetzt auf der Supertalent-Bühne steht, statt auf vorderen Chart-Positionen.

Mariia Toryanik jonglierte mit Bällen und hat eine große Chance verpasst. Weil Mariia Toryanik aber wirklich hübsch anzuschauen ist und bisher die ganz großen Zirkus-Nummern fehlen im Supertalent 2012, bekommt sie vielleicht eine zweite Gelegenheit?

Dann muss aber mehr Feuer in die Darbietung! Die Idee, einen Ball an den Zopf zu hängen, war nicht schlecht, die Jonglierkunst aber eher dürftig für die große Bühne. Und die angedeutete Equilibristik passte nicht recht zum Rest. Dann müsste sie in solchen Posen schon so auch jonglieren. Aber, wer weiß: Vielleicht hat Mariia sich klug noch ein paar Reserven gelassen für spätere Auftritte?

Ärgerlich war die nächste Strom-Nummer. Bei drohender „Todesgefahr“ wäre ich fast weggenickt. Jeder anständige Physiklehrer macht derlei Experimente mit Hochspannung mit seinen Schülern. Und worin genau besteht nun das Talent von Marcel Silvano Otto? Im Bau des Generators, wie Thomas Gottschalk treffen vermutete?

Genauso ärgerlich der Auftritt des kleinen Jermaine Kress. Warum lässt man solche Kinder auf die Bühne? Es gibt doch genug Kinder, die wirklich was können. Mehr, als nur „süß“ zu sein… Den größten Spaß hatte wohl die Mutter des Kleinen und der selbst. Für alle anderen war es schade um die Zeit!

Eine letzte Erwähnung noch für Emil Kusmirek, der sich im Irish Dance versucht hat. Warum wohl schickt Michael Flatley eine ganze Company auf die Bühne? Darüber sollte Emil Kusmirek mal nachdenken und sich dann dort bewerben.

Zurück zu unserem Jung-Frauen-Trio Nazanin, Shirin und Nasrin: Es hätte so schön sein können! Nicht perfekt, kein Problem! Es wäre nicht nötig gewesen, zum dreistimmigen Gesang noch den Dreiklang aus Frauen-Emanzipation, Islam-Kritik und Freiheitsgeschwafel anzustimmen. Mir hätte es ohne besser gefallen! Die Themen sind zu vielschichtig, als dass sie auf eine Show-Bühne gehörten, wo man nur oberflächlich sein kann. So werden undifferenzierte Vorurteile manifestiert, statt die Diskussion bereichert.

Die künstlerische Kritik von Dieter Bohlen sollten die drei sympathischen jungen Frauen ernst nehmen. Besonders schwierig ist es in dieser Konstellation wahrscheinlich, Nazarin sinnvoll zu integrieren, die außerhalb des Gesangs wohl so eine Art Leader-Funktion im Trio inne hat. Vielleicht war aber auch nur ihre Stimme nicht gut genug abgestimmt auf die anderen beiden? Denn Shirin und Nasrin ergänzen sich. Nazarins gesangliche Rolle im Trio war dagegen nicht so recht klar. Das geht bestimmt noch besser. Es wäre ihnen zu wünschen!


Verschiedene Autoren berichten in Salsango über die Sendung, wie jedes Jahr, unter einem etwas besonderen Blickwinkel. Alle Artikel sammeln wir unter dem Stichwort Supertalent 2012. Wollt Ihr ältere Artikel lesen, schaut bitte in das Stichwort Supertalent.

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Quellenangabe:

Das Foto oben stammt von RTL. Der Fotograf ist in der Bildunterschrift angegeben. Alle Infos zu “Das Supertalent” im Special bei RTL.de.

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