Strictly Come Dancing 2016 Finale am 17.12.2016
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 18.12.2016Strictly Come Dancing 2016 Finale am 17. Dezember 2016 mit einer teils unerwarteten, aber nicht unverdienten Besetzung. „Unsere“ Oti Mabuse ist dabei und hat mit Danny Mac auch alle Siegchancen. Die hat im Finale von Strictly Come Dancing 2016 freilich jedes der 3 Tanzpaare zu mindestens 1/3. Wer wollte schon noch Voraussagen machen nach den vielen faulen Tipps in diesem Jahr? Dass Ore Oduba – Joanne Clifton im Finale stehen, hatte sicher lange niemand erwartet und ich hatte es selbst in der letzen Woche noch für kaum möglich gehalten. Aber, da sind sie! Louise Redknapp – Kevin Clifton allerdings konnte man dort genauso erwarten, wie Danny Mac – Oti Mabuse.
Geht man danach, müssten diese beiden Tanzpaare auch den Sieg unter sich ausmachen. Müssten… Man weiß es ja nicht… Viel hängt von der Tagesform ab und erfahrungsgemäß vom Geschick bei der Choreografie des Showdance. Da könnte Kevin Clifton gegenüber Oti Mabuse ob seiner größeren Erfahrungen leicht im Vorteil sein. Drei 2. Plätze und mithin auch 3 Final-Teilnahmen in den letzten 3 Jahren erhöhen zudem die Wahrscheinlichkeit eines Sieges, könnten aber auch als Fingerzeig gewertet, dass ihm der entscheidende „Punch“ fehlt.
Dafür ist Danny Mac sicher der markantere und auch bessere Tänzer. Louise Redknapp darf nicht in Beliebigkeit versinken, hat dann aber den Liebreiz als Vorteil gegenüber dem seinerseits sehr smarten Danny. Auf welche Seite werden sich die BBC-Zuschauer schlagen?
Die Zuschauer bei solchen Tanz-Shows wie Strictly Come Dancing sind ganz offenbar andere, als sonst bei Voting-Shows. Bisher hat die Leistung im Finale meist tatsächlich den Ausschlag gegeben. Überwiegend hat der letztlich bessere Promi-Tänzer oder die bessere Promi-Tänzerin gewonnen – unabhängig von der eigenen Sympathie oder dem persönlichem Geschmack. Die SCD-Statistik lässt da auch keinen Schluss zu. Es gibt z.B. eine ziemlich ausgeglichene Verteilung über männliche oder weibliche Gewinner.
Auch aus den Profi-Tänzern lässt sich statistisch kaum etwas herleiten, abgesehen von oben erwähnten Reihenlogik. Keiner der 3 Profis hat SCD schon einmal gewonnen und es ist eine „gute Tradition“, dass bei SCD ein Profi gewinnt, der bisher noch nicht gewonnen hat. Wird ja diesmal auch kaum anders möglich sein. Bisher war das nur Aliona Vilani 2x gelungen, die in dieser Staffel nicht mit dabei war. Kevin Clifton hat bei den Profis die Nase vorn, was die Jury-Bewertungen angeht. Er liegt mit 4 Staffeln durchschnittlich ca. 1,5 Punkte vor Oti Mabuse mit 2 Staffeln.
Da wäre also noch die „Außenseiter-Chance“ von Ore Oduba mit der Clifton-Schwester Joanne. Das ist doch mal was „Handfestes“ :-) . Andererseits hat die Jury mit der Leader-Position dieses Tanzpaares in der letzten Woche die Ausnahme von der Regel schon gebastelt und insofern den Köcher der Ausnahmen bereits geleert. Auch den Obama-Effekt kann Ore nicht mehr nutzen. Der war in der BBC schon verbraucht, bevor jener ins Weiße Haus einzog. Und Ore zum Favoriten erklären, weil der zuletzt vorn lag, soweit möchte sicher auch niemand gehen? Wäre aber möglich und nominal sogar die einfachste aller Voraussagen – wenn man nur ins Halbfinale schaut.
„Traue (also) keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ – frei nach Churchill, weil wir ja in England sind…
Update: Wie oft sind die einfachen Dinge die wahren im Leben. Ore Oduba – Joanne Clifton gewinnen Strictly Come Dancing 2016. Wie es dazu kam, sehen Sie selbst (und die Kommentare unter dem Artikel…):
Videos vom Finale Strictly Come Dancing 17.12.2016
Tänze und Songs im Finale Strictly Come Dancing 17.12.2016
Die Tanzpaare tanzen 3 Tänze im Finale: Einen Lieblingstanz, einen Jury-Tanz und einen Showtanz. Lieblingstanz und Showtanz stehen bereits fest. Der Jury-Tanz wird erst zu Beginn der Show am Samstag bekannt gegeben.
Danny Mac – Oti Mabuse
- Lieblingstanz – Samba nach “Magalenha” von Sergio Mendes
- Showtanz nach “Set Fire To The Rain” von Adele
Louise Redknapp – Kevin Clifton
- Lieblingstanz – Tango Argentino anch “Tanguera” von Sexteto Mayor
- Showtanz nach “One Moment in Time” von Whitney Houston
Ore Oduba – Joanne Clifton
- Lieblingstanz – Jive nach “Runaway Baby” von Bruno Mars
- Showtanz nach “I Got Rhythm” von George und Ira Gershwin
Die Ergebnisse und auch Videos tragen wir immer gleich hier in diesem Artikel nach. Bei Strictly Come Dancing schreiben wir nicht 2 Artikel, wie bei Let’s dance und Dancing Stars.
Weitere Meldungen über Strictly Come Dancing 2016 finden Sie im vorn verlinkten Stichwort. Mehr solche Artikel stehen in unseren Kategorien TV-Shows und Tanzen im Fernsehen.
Da haben wir den Salat. Gerade habe ich mich noch geärgert, dass bei DWTS der Außenseiter an der viel zu vorhersehbaren Favoritin gescheitert ist. Dann kommt bei Strictly Ore der Underdog, schlägt in der Tat die prognostizierten Favoriten, und wieder ist es mir nicht recht. Warum? Auch wenn man keinen Vorsatz unterstellt, hat der Sieger dreimal Schützenhilfe von der Jury erhalten. Da ist erstens der Finaleinzug selbst; begünstigt durch zu hohe Bewertungen im Halbfinale, die ihn vor dem erneuten Dance-Off mit ungewissem Ausgang bewahrt haben. Zweitens die doch sehr verwunderliche Auswahl des Jurytanzes. Neben dem Jive aus Woche 4- den er folgerichtig als Lieblingstanz wiederholt hat- war der American Smooth eine seiner Glanznummern. Noch dazu von allen Standardtänzen derjenige, mit dem Joanne seine Haltungsprobleme am ehesten kaschieren konnte, der aber auch seine Entertainerqualitäten (wie im Showtanz) voll zur Geltung bringen würde. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Drittens machte der abschließende Punktestand es den rechnerisch gemeinsam Zweitplazierten schwerer, per Zuschauervotum noch an ihm vorbeizuziehen, als das bei Platzziffern1-2-3 möglich gewesen wäre.
Man kann Ore allerdings nicht vorwerfen, dass er diese Steilvorlagen nicht bestmöglich genutzt hätte. Anders als im Halbfinale haben seine Leistungen diesmal den Spitzenplatz durchaus gerechtfertigt. So fair will ich schon sein.
Noch dazu konnte nur einer Danny ein Bein stellen, nämlich er selbst. Leider ist es genau so gekommen. Den Quickstep hat er verhauen; da gibt es nichts zu diskutieren. Da haben der für mich überzeugendste Showtanz (Bravo Oti!) und die wieder fehlerlose Samba nicht gereicht um wieder aufzuholen. Ohne diese blöden Fehler hätte er zumindest Louise deutlich hinter sich gelassen, und dann- siehe oben.
Während zumindest die Herren wie es sich im Finale gehört ordentlich Gas gegeben haben, war bei Louise irgendwie die Luft raus. Der ChaCha als Jurytanz (wenigstens da habe ich richtig getippt) war nicht wirklich deutlich besser als beim ersten Mal. Kevin hat da stellenweise überzogen, was Louises laschere Fußarbeit offensichtlich machte. Die Bewertung war- gelinde gesagt- generös. Der Tango Argentino hatte seinen Zauber auch irgendwie verloren und wirkte eher routiniert als inspiriert. Und dieser Showtanz…hat sämtliche Befürchtungen problemlos übertroffen. Die Musik plätscherte genauso dahin wie die zerfahrene Choreo, und dann hatte auch noch die Kostümabteilung wieder einen schwarzen oder vielmehr grauen Tag. Was für ein Jammer. Kevin sollte diesen Stil lieber den DWTS-Pros überlassen; die können das besser. Oti allerdings auch. So kann man doch keinen Anspruch auf den Titel untermauern!
Für die Jurytänze sollte man sich vielleicht demnächst an Let’s Dance und DWTS orientieren, denn da wird der geforderte Tanzstil runderneuert präsentiert: neue Musik, Choreo und Kostüme. So aber waren zwei Drittel des gestrigen Menüs aufgewärmt.
Nochmal zur Jury. Len Goodman und Bruno Tonioli haben aus USA, wo sie auch am Tisch sitzen, leider eine Unart mitgebracht: Im Finale wird grundsätzlich die zehn gezückt; außer bei eklatanten Fehlern (die ausgerechnet Danny gemacht hat). So hält man sich fein raus. Darcey Bussell und Craig Revel Horwood haben zumindest ansatzweise differenziert. Allerdings nicht genug, um den unseligen Gleichstand von Louise und Danny zu verhindern, was objektiv durchaus möglich gewesen wäre. Zum Teil müssen sich die Unterlegenen aber an die eigene Nase fassen, und so ist Ore irgendwie trotzdem verdienter Gewinner- nur nicht meiner.
In einem Punkt muss ich mich korrigieren. Bei Strictly zählen die Wertnoten im Finale nicht- nur das Zuschauervotum. Da war ich wohl gedanklich noch woanders. Ändert aber ansonsten nicht viel, denn eine echte Entscheidungshilfe war die Jury trotzdem nicht.