Partnerschaft, Liebe, Treue und Sex im Sport und Spitzensport

von: | aktualisiert am: 10.01.2012
Liebe braucht mehr Zeit...

Liebe braucht mehr Zeit...

Es gibt interdisziplinär Erkenntnisse in den Forschungen rund um die Liebe, dass Sport oder auch Tanzen mehr Einfluss auf unser Liebesleben haben, als wir uns vorstellen können, sind wir nicht mit diesen Forschungsergebnissen vertraut. Inwieweit die Kenntnis davon beim Verlieben oder in der Liebe hilft, ist unseres Wissens nach noch nicht untersucht.

Es deucht aber der kurze Schluss, es läge etwa an körperlicher Attraktivität allein, die uns beeindruckt. Wobei man bestimmt den Einfluss eines attraktiven Körpers auf unsere Beurteilung genauso wenig ignorieren darf, wie die uralte Vermutung, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohne. Letzteres ist inzwischen bewiesen, aber darum geht es hier nicht.

Simone Käferböck aus Österreich hat in ihrer Diplomarbeit „Selbstkonzept – Partnerschaft und Risikosport“ 2010 untersucht, welchen Einfluss unterschiedliche Intensitäten im Sport auf das Liebesleben haben.

Danach sind Freizeitsportler /-innen grundsätzlich bindungswilliger als andere und auch kommunikativer in der Partnerschaft, was dieser selbst sicher hilft.

Nicht oder wenig sportlich aktive Frauen (von Männern ist leider nicht die Rede –> siehe Quelle im Österreicher „Kurier“) hingegen hätten oft ein geringerwertiges Selbstbild und verblieben so zuweilen auch länger in Beziehungen, als dieser selbst das vielleicht gut täte.

Spitzensportler /innen wider seien generell offener für neue Beziehungen und hätten häufiger (auch) kurzfristige Affären. Das läge u.a daran, dass diese sich selbst auch beim Sex etwas beweisen wollen, wie sie es vom Sport gewöhnt seien. In gleichem Maße seien sie weniger zu Kompromissen bereit und würden nicht lange diskutieren, wenn etwas nicht passt.

Etwas skeptischer hingegen stehen wir der Erkenntnis gegenüber, männliche Spitzensportler hätten mehr Affären, als weibliche. Die Erkenntnis selbst mag stimmen, allerdings ist das generell von Männern bekannt und wahrscheinlich nicht spezifisch für Spitzensportler.

Der Tanz-Michel aus Hamburg, von dem wir auf Frau Käferböck aufmerksam gemacht wurden, fragt nun nach Analogien bei Spitzen-Tänzerinnen und Spitzen-Tänzern – bleibt nur (für uns leider) sowohl Vermutungen als auch Erfahrungen schuldig.

Wir vermuten, dass es grundsätzlich keine Unterschiede gibt! Wer wollte den besten und guten Tänzerinnen und Tänzern etwa Ehrgeiz oder ein ausgeprägtes Selbstbild absprechen?

Allerdings wären auch weitere Aspekte interessant: Zum Beispiel der Einfluss der Art der Ausübung des Sports, wie Mannschaftssport oder das meist paarweise ausgeübte Tanzen gegenüber den von Simone Käferbock untersuchten Risiko-Sportarten, die mehrheitlich allein ausgeübt werden.

Es ist ja bekannt, dass es im Tanzen relativ viele Paare gibt, die neben der Leidenschaft zu tanzen auch das Leben miteinander teilen. Das kennt man auch aus anderen Sportarten in vergleichbarer Situation. Und sogar Spitzen-„Teams“ aus Trainer und (meist) Sportlerin in ausgesprochenen und oft seltenen (bezogen auf die Anzahl der Ausübenden) Einzelsportarten finden immer wieder auch in der Liebe zueinander.

Andererseits – und so kehren wir wieder zu allgemeineren Betrachtungen zurück – ist bekannt, dass der Arbeitsplatz bei uns allen der größte „Liebes-Stifter“ ist, vor allen anderen Orten, an denen wir uns Kennenlernen und verlieben könnten. Insofern kann man auch vermuten, dass der Sport an sich hier nur wenig Einfluss hat.

Das Thema ist viel zu umfangreich für diesen kleinen Artikel. Sowohl unser Magazin war schon häufiger auf Liebe und Beziehungen eingegangen und in unserem Schwester-Magazin La Casa Bonita gibt es sogar eine eigene Rubrik Liebe & Beziehung. Dort könnt Ihr gern weiter lesen.

Und wenn Ihr selbst Erfahrungen oder Erkenntnisse habt, schreibt uns oder diskutiert mit uns, hier direkt als Kommentar zu diesem Artikel. Wir sind gespannt!

Quellenangabe:

Für die oben schon verlinkten Quellen ist die Grundlage u.a. die Diplom-Arbeit von Simone Käferböck 2010 am Institut für Psychologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Betreuer Wilhelm Geser – „Selbstkonzept, Partnerschaft & Risikosport : eine empirische Untersuchung über die Unterschiede hinsichtlich Dimensionen des Selbstkonzepts sowie partnerbezogener Bindungsmerkmale bei Risiko- und Extremsportler vs. Freizeitsportlern vs. Nichtsportler“ .

Leider liegt die Arbeit, soweit uns bekannt, nicht in elektronischer Form vor. So können wir darauf nicht verlinken. Man kann die Arbeit aber in der dortigen Bibliothek einsehen.

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