Orientalischer Bauchtanz für Zumba® eine ideale Grundlage für den wirkungsvollen Hüftschwung dar
von: Salsango Redaktion | aktualisiert am: 1.12.2010Was hat orientalischer Bauchtanz mit Zumba zu tun? Ein Bericht von Shalimar – Lehrerin für Orientalischen Tanz und Zumba®-Instructorin.
Zumba® ist ein bewährter und dennoch in unseren Gefilden neuer Trend und ein viel gefragtes Tanzworkout – bekanntlich eine Mischung aus internationalen, besonders ”lateinamerikanischen Tänzen” wie z.B. Salsa, Merenque, Calypso neben Reggaeton Hip Hop, Flamenco und natürlich einer nicht zu verkennenden Prise Orientalischer Tanz, der leider gelegentlich noch etwas unscharf fälschlich mit Halbwissen belegt ”als Bauchtanz oder Bellydance” vermarktet wird. Zumba verbindet alles mit Aerobic-Elementen zu einem Fitnesspartyspaß.
Engagierte Orientalische Tänzerinnen werden nicht gern auf die „Bauchtänzerin“ reduziert, denn gerade beim Orientalischen Tanz wird weit mehr tanzt und arbeitet als der Bauch als lediglich sichtbares Ergebnis einer Bewegung in der Körpermitte und einer Bewegungsinitierung aus den Knien.
Das kann man leicht selbst ausprobieren: Knien Sie sich mal hin und versuchen sie dabei die Hüfte seitlich hoch und tief zu bewegen. Das wird Ihnen nicht gelingen weil eine sichtbare Becken- und Hüftbewegung eine Flexibiltät im Knie nun mal zwingend erfordert.
Übrigens darf man in vielen Gebieten, in denen der Orientalische Tanz verbreitet ist, einen unbedeckten Bauch gar nicht zeigen! Lesen Sie zur Abgrenzung der Begrifflichkeiten Orientalischer Tanz und Bauchtanz, Lizenzausbildung im Orientalischen Tanz und Fachberichte gerne auch auf meiner Homepage weiter.
In den neuen Frauenfernsehsendern, den bewährten Verkaufssendungen zu den guten morgendlichen oder abendlichen Werbezeiten kann man der „Zumba-Manie“ nur schwerlich entgehen. Ich bin tatsächlich seinerzeit durch eine Fernsehwerbung auf das Programm aufmerksam geworden und es hat mich fortan nicht mehr losgelassen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten eine gültige Zumba®-Instructorlizenz zu erlangen, bei der mir übrigens der Herausgeber dieses Magazins ganz maßgeblich behiflich war, möchte ich nun von meinen Erfahrungen in diesem Magazin berichten:
Meine anfängliche Vermutung wurde schmerzlich bestätigt, dass viele Menschen sich mit einer Sache und dessen Hintergründen (z.B. der Tanzvielfalt des Orients oder auch der Tanzvielfalt der spanischsprachigen Tänze – welche eben auch nicht nur als Lateintänze zusammengefasst werden sollten) nicht mehr so genau (intensiv) befassen wollen, sondern lieber von allem nur ein bisschen kennenlernen, wie von einem überdimensionierten Buffet von jeder Speise zu naschen. Unverbindlich schnell ein Angebot wechseln können, dass wünschen sich die meisten Teilnehmer/Innen.
Dabei bietet gerade der Orientalische Tanz mit seinen binnenkörperlichen Bewegungen eine Bewegungsvielfalt, wie sie vergleichsweise keine mir bekannte Tanzform oder Tanzsportart in der Form zu bieten hat. Zudem ist er ohne Tanzpartner als Solotanzform mit Improvisationsgehalt und damit ganz individuell auszuführen. Das unterscheidet den Orientalischen Tanz erheblich von den meist durch Männer dominierten Tanzformen.
Unterschieden werden isolierte, aber auch polyzentrische (gegenbewegende) Grundbewegungen, Bewegungsfolgen in verschiedenen Bewegungszentren wie Becken, Hüfte, Brustkorb, Wirbelsäule oder Bewegungskombinationen etc. in einer oder zeitgleich verschiedenen Körperebenen und ggf. Körperachsen. Schritte gibt es wohl auch, aber die haben eine eher untergeordnete Bedeutung. Tolle vielfältige Arm- und Handbewegungen (Gesten) faszinieren auch Tänzer/Innen aus anderen Sparten, was man daran erkennt, dass diese sich immer wieder mal ein paar Tipps bei den Orientalischen Tänzer/Innen einholen.
Immer wieder höre ich von von meinen Teilnehmerinnen auch, dass sich der Orientalische Tanz – als tänzerische Grundkenntnis – mit Zumba® ganz hervorragend verträgt. Die besondere Tanztechnik des Orientalischen Tanzes mit den Hüft- und Beckenbewegungen helfen sehr, den für Zumba® ebenfalls beeindruckenden (aber auch nicht zwingend erforderlichen) Hüftschwung und dessen Leichtigkeit im Bewegungsfluss aufzubringen.
Wenn man weiß, wie der Fuß am Boden anzusetzen ist und was das Knie zu tun hat, dann bekommt man auch leichter eine Becken- oder Hüftbewegung als Verzierung in seinen Schritt.
Ich bin der Meinung, dass Zumba® mit seinem ausgeklügeltem Marketingssystem auch andere, bereits seit langem bestehende und vielleicht auch schon ein wenig verstaubten Tanzrichtungen, ohne großen Werbeaufwand wiederbeleben, auffrischen und aufrütteln kann. Es gibt also einen Klebeeffekt, wenn engagierte Teilnehmer/innen aus den Zumbakursen auch noch mehr über die ein oder andere Tanzsportart oder Sparte wissen und erlernen wollen.
Den Ärger mancher alteingesessenen z.B. Salsa-Tanzlehrer und anderer Tanzlehrer und Trainer verstehen ich hingegen nicht. Die meinen manchmal, man benötige dafür keine Zumba ®-Instructorlizenz, denn es handle sich schließlich um ein seit langem bestehendes Tanzangebot und einem allgemeinen spanischem Wort für Bewegung oder gar um eine „Gelddruckmaschine“.
Tja, jeder hatte die Chance, diese Idee zu entwickeln, auszuformen und sich ggf. schützen zu lassen und hat sie eben nicht selbst genutzt. Deshalb finde ich es nur fair, wenn man nun den eigenen Nutzen aus dieser Zumba®-Welle ziehen möchte, dass man sich den bestehenden Regeln eines weltweit marketinggeschützen Produktes – wie es Zumba ® darstellt, unterordnet und dem Erfinder auch den nötigen und meines Erachtens nach wirklich verdienten Respekt für diese tolle und hilfreiche Strategie, Menschen zu bewegen, zollt.
Also werte Kolleg/Innen anderer angrenzender Tanzsparten, schmiedet das „Eisen“ solange es heiß ist!
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Quellenangabe: Der Text stammt in wesentlichen Teilen von Shalimar selbst (Link zur Homepage oben). Vielen Dank dafür! Wir haben ihn lediglich aus redaktioneller Sicht bearbeitet und korrigiert. Shalimar gibt u.a. Zumba-Kurse im Main-Kinzig-Kreis.
Orientalischen Bauchtanz finde ich einfach Klasse!