Neulich im Studio bei RTL

von: | aktualisiert am: 28.05.2010

Acht Stunden bevor die RTL Show „Lets Dance“ am Freitag beginnt, halte ich die Akkreditierung in den Händen. Sehr schön! Ein paar Stunden später stehe ich am Presse-Counter im Foyer von Studio H in Berlin-Adlershof und werde von einer sehr freundlichen Dame unkompliziert empfangen. Außer mir haben sich bereits zahlreich die anderen Zuschauer im geräumigen Foyer eingefunden, eingerahmt von hier reichlich an den Wänden montierten Fernsehgeräten. Und was läuft wohl angesichts einer bevorstehenden RTL-Produktion? Genau – GZSZ! Super. So komme ich auch mal in den Genuss dieser Sendung.

Natürlich bin ich der recht eindeutig geäußerten Bitte von RTL gefolgt und habe mich in festliche Abendgarderobe geworfen. Leider haben wohl einige Pressefotographen diesen Teil der Einladung nicht gründlich genug gelesen. Die wollen wohl hinterher noch direkt an einen Krisenherd, z.B. Afghanistan, reisen… Egal – nicht mein Problem.

Per Lautsprecher werden die Zuschauer jetzt nach den jeweiligen Sitzblöcken aufgerufen und zum immer gleichen Eingang ins Studio gebeten, nicht ohne unermüdlich darauf hinzuweisen, doch bitte sämtliche Handtaschen, Handys und Fotoapparate an der Garderobe abzugeben. Irgendwie erinnert mich dies hier an die Atmosphäre in einer Abfertigungshalle eines Flughafen-Terminals. Schön, wie sich die Dinge doch gleichen, denke ich und beobachte das das Treiben vom Rand aus.

Irgendwann bin auch ich dran und folge der Pressebetreuerin brav auf meinen außerordentlich guten Platz direkt neben den Studiokameras, nur etwa 3m von der Tanzfläche entfernt.

Sofort beginne ich den Saal nach eventuell interessanten Dingen zu scannen. Solche, die man so nicht im Fernsehen sieht. Das Ergebnis ist aber eher ernüchternd und ich gebe mich erstmal mit meinem Super-Sitzplatz zufrieden. Vielleicht lässt sich ja später noch Interessantes entdecken – bibbernde Stars, schwitzende Kameramänner, weinende Omas, souveräne Maskenbildner, hübsche Moderatorinnen :-) – ach nee, die sieht man ja auch auf der Mattscheibe – ach, was weiß ich.

In diesem Moment werde ich jäh aus meinen Gedanken gerissen, denn schon erscheint der erste mit einem Mikrofon bewaffnete Kerl auf dem Parkett. Der Moderator? Nein, der sieht anders aus. Ah… der junge Mann soll das Publikum auf Touren bringen – wir sind gespannt! Nach einer kurzen humoristische Einweisung in den Ablauf der Sendung und den üblichen Gruppendynamikübungen folgen verschiedene Versuche, den Einspieler für den Beginn der Fernseh-Show abzudrehen.

Ich erschrecke! Doch Krisengebiet? Plötzlich klicken neben mir in einer bedrohlichen anmutenden Frequenz die Kameras der Fotographen: Auftritt Sylvie van der Vaart. Das zieht sich durch den ganzen Abend: Sylvie von vorne, von hinten, der Seite, Sylvie rechts und links am Tanzflächenrand, Sylvie vorm Jurygestühl und so weiter und so fort.

Frau van der Vaart berichtet über die Verletzungen ihres Tanzpartners, seine Leiden und den Kampf, um doch noch in der Sendung auftreten zu können – wie wir inzwischen wissen, reichte das leider nur noch für diese Sendung. Schade.

Noch 5 Minuten bis zur Sendung. Der Pausenmoderator übt noch ein letztes Mal alle seine Gefühlsäußerungen. Die letzten Plätze füllen sich, die Jury nimmt Platz und schon gehen wir auf Sendung.

Was jetzt folgt, kann jeder an den Bildschirmen verfolgen. Dann, erste Werbepause und der Fotograph neben mir stürmt zur Zigarettenpause. Zeit für mich ein wenig auf Tour zu gehen, während der Pausenmoderator die Zuschauer mit lustigen Anekdoten aus seinem Leben und einer kleinen Stepptanzeinlage bei Laune hält. So verfliegt die Zeit und schon geht es auch für den Fernsehzuschauer weiter.

Die folgenden Werbepausen verlaufen ähnlich der ersten. Der Pausenmoderator sorgt mal mit und mal ohne Zuschauerbeteiligung für Kurzweil. Doch, egal ob die Zuschauer auf das Tanzparkett gebeten werden um mit und ohne den Pausenmoderator zu tanzen oder Musiktitel erraten müssen, komme ich bei allem Klamauk nicht in Verlegenheit, mich fremd zu schämen. Auch ein Verdienst der Professionalität des Pausenmoderators. Respekt!

Bevor ich es mich versehe, sind wir am Ende der Live-Show angelangt. Die Fotographen stürmen sofort auf die Tanzfläche und schnappen sich die Stars der Show. Ich schlängle mich so durchs Gewühl, habe kurz Zeit, mich mit Herrn Llambi für ein späteres Interview zu verabreden und wechsle ein paar Worte mit Frau Gomez. Schade, dass sie nun nicht mehr ins weitere Geschehen eingreifen kann.

Später, im weiteren Verlauf, löst und entspannt sich die Atmosphäre sichtlich. Aber wo ist Herr Llambi? Schon sehe ich mein eigentliches Ziel in Gefahr – erspähe ihn aber doch noch und als er mich entdeckt, erinnert er sich auch gleich ans unsere Interviewverabredung. Wir suchen uns ein ruhiges Eckchen und plaudern uns erstmal warm. Das folgende Interview ist bereits hier veröffentlicht unter…. Kurz danach wird es auch für Zeit, den Heimweg anzutreten.

Fazit: Erleben durfte ich eine durch und durch professionell durchorganisierte Veranstaltung, bei der alle Beteiligten sehr besonnen und entspannt auch mit kleineren Pannen umgegangen sind. Sensationelle Entdeckung habe ich zwar nicht machen können, doch das Lächeln von Frau Thomalla und Frau van der Vaart haben mich mehr als entschädigt.

Alles in allem ein schöner Abend! Vielen Dank an die Damen und Herren von RTL für die Einladung – wie kommen gerne wieder.

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