Meinung zu Dancing on Ice am 13.1.2019 – Kritik zur Show
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 15.01.2019Die 2. Show Dancing on Ice am 13.1.2019 und ich bin wieder voll des Lobes. Hier meine Meinung, Einschätzungen und kritische Anmerkungen.
Dancing on Ice 2019 am 13.1.2019 hat von Anfang bis Ende gehalten, was die erste Sendung letze Woche versprochen hat. Meine Befürchtungen, die Entwicklung der Promi-Kandidaten könne mit nur einer Woche zusätzlichem Training nicht so voran gehen, wie man sich das wünscht und es für den Verlauf von Dancing on Ice 2019 auch nötig ist – damit die Eiskunstlauf-Show spannend bleibt – waren umsonst.
Natürlich geht es unterschiedlich gut voran bei den Kandidaten, selbstverständlich vergaloppieren sich die Eiskunstlauf-Profis auch einmal bei der Wahl ihrer Mittel, manches gelingt besser, anderes nicht so sehr. Diese Entwicklungen sind ja gerade ein Teil des Reizes, den so eine Show wie Dancing on Ice ausmachen.
So neigen die männlichen Eislauf-Profis dazu, ihre Promi-Partnerinnen etwas mehr übers Eis zu schieben, zu ziehen, zu heben oder zu tragen, als es nötig und für die Kür wirklich zuträglich wäre. Das kann man durchaus nachvollziehen, bringt aber vermutlich auch Nachteile bei der Entwicklung der Eislauf-Fähigkeiten der Promi-Damen gegenüber den unerfahrenen Herren, die sich da oder deshalb mehr ins Zeug legen müssen.
Etwas übertrieben hat es Joti Polizoakis mit Sarah Lombardi – doch Kati Witt hat sofort den Finger in die Wunde gelegt und diesem Paar das kritisch mit auf den Weg gegeben, während Daniel Weiss gerade Joti Mut gemacht hat, seiner Partnerin Sarah mehr zuzutrauen und mehr auf Eiskunstlauf bzw. Eistanz-Elemente zu setzen. Da sind Hebungen ja auch nur eingeschränkt erlaubt.
Es muss aber noch niemand nach Regeln und Reglementierungen rufen. Vielleicht tut es für eine nächste Staffel Dancing on Ice 2020 auch ein kleines „Handbuch der guten Kür“ für die Profis, das Wünschenswertes und Unerwünschtes beschreibt.
Außerdem bin ich sicher, die Profis werden die Anregungen der Jury mitnehmen und in ihrer nächsten Choreografie berücksichtigen. Auch die müssen schließlich lernen, wie das geht in einer solchen Show, die für sie ja auch das erste Mal ist. Auch die Profis müssen sich herantasten, ausprobieren, was funktioniert und was nicht, müssen Erfahrungen sammeln.
Nicht zu vergessen die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Promi-Kandidaten. Gerade bei Alexandra Bechtel und Sarina Nowak bzw. Matti Landgraf und David Vincour waren oder sind die Profis vielleicht manches Mal auch ganz froh, hier mehr unterstützen zu können, als ihre weiblichen Profi-Kolleginnen das bei den männlichen Promi-Kandidaten können.
Zudem habe ich den Eindruck, dass die Jury bei ihrem Urteil solche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Promis schon sehr aufmerksam beachtet:
Die Einzigen bei Dancing on Ice am 13.1.2019, die in der Kür keine wesentliche Weiterentwicklung gezeigt haben, waren Kevin Kuske – Myriam Leuenberger. Das ist auch in den mit Abstand schlechtesten Noten von allen Paaren zum Ausdruck gekommen.
Im Skate off – dem Ausscheidung-Duell am Ende der Sendung – hat sich die Jury dann aber für Kuske und gegen Bechtel entschieden, weil der fast 2-Meter-Hühne (1,96 m ist er groß und 120 kg schwer) eigentlich gute Anlagen hat, sich zu verbessern – aber das für einen unerfahrenen Mann auf dem Eis auch schwieriger ist, umzusetzen.
Vielleicht kann man der Meinung sein, Alexandra Bechtel hätte von der Leistung gestern gesehen ein Weiterkommen mehr verdient gehabt. Aber vom Potential ist auch für mich das Pro Kevin Kuske die richtige Entscheidung.
Die Dancing on Ice – Jury insgesamt hat mir wieder sehr gut gefallen! Offenbar sind sich die vier Jury-Mitglieder einig in ihrer grundsätzlichen Orientierung – was ja nicht heißt, dass man immer einer Meinung sein muss (groß waren die Differenzen in der Bewertung allerdings auch nicht).
Jedes Jury-Mitglied hat so seinen Bereich, dem er sich mehr widmet, in dem er tatsächlich hilfreiche Hinweise und Tipps geben kann. Und so kommt es, dass Cale Kalay und Judith Williams Wichtiges beitragen können, was nur Katarina Witt und Daniel Weiss als Eiskunstlauf-Experten allein vermutlich so gar nicht leisten könnten.
Das bezieht sich nicht allein auf Wissen und Erfahrungen, sondern auch darauf, das jeder in der kurzen Zeit eines solchen Vortrags auf andere Dinge achten und in seinem Urteil die verschiedenen Elemente und „Zutaten“ zu einer solche Kür unterschiedlich gewichten kann. Das gelingt meiner Meinung nach hervorragend!
Was mir auch wieder besonderes angenehm aufgefallen ist an der Jury: Keiner drängt sich in den Vordergrund, weder Daniel Weiss, Kati Witt, Judith Williams noch Cale Kalay. Alle vier Jury-Mitglieder können loben (auch mal überschwänglich) oder begeistert sein, können Fehler oder nicht so gute Tendenzen anmahnen, ohne zu übertreiben oder verletzend zu sein oder sich selbst in den Vordergrund zu schieben.
Bei Detlef D Soost – Kat Rybowski ist es genau so gekommen, wie ich das erhofft hatte. Ich glaube sofort, dass er in der ersten Show ordentlich die Hosen voll hatte. Wer sich so weit aus dem Fenster gelehnt hat, wie Detlef D Soost in den vergangenen Jahren – selbst als Coach und Juror nicht selten den harten Hund markiert hat, der steht auf dem Turm der Fallhöhe gleich ein paar Luken über allen anderen.
Deshalb freue ich mich für ihn, wenn dieses neue Experiment Dancing on Ice nun so gut für ihn gelingt. Und ich freue mich, dass wir in letzter Zeit häufiger sehen, was für verletzliche Seelen und Geister Tänzer eigentlich sind – die zwar hart zu sich selbst und anderen gegenüber sein können, aber oft und vor allem sehr sensibel, empfindsam sind. Meist vor allem, weil sie einerseits Künstler sind, andererseits sich jeden Schritt, jeden Move, einfach alles was sie können, hart und über eine lange, lange Zeit erarbeiten mussten.
Trotzdem fand ich es gut, dass Kat Rybowski mit ihrer Choreografie in der ersten Show nicht so sehr auf tänzerische Elemente gesetzt hat, aber nun beginnt, diese Trumpfkarte zu spielen. Ich habe den Eindruck, die stimmungsvolle Kür vom 13.1.2019 war nur der Auftakt für Detlef D. Soost und Kat Rybowski!
Für Timur Bartels – Amani Fancy lief es fast wie geschmiert. Der Mann hat offensichtlich Talent, ist körperlich gut in Form und beide scheinen sich miteinander auf und neben dem Eis sehr wohl zu fühlen. Sehr gut fand ich den Hinweis der Jury, in der Choreografie eher auf 1-2 Elemente zu verzichten und an den anderen noch mehr zu feilen – da noch besser zu werden, als in den Fehler zu verfallen, möglichst viel zeigen zu wollen und dabei ungenau zu werden. Noch sind beide eine ganze Klasse besser als ihre Show-Kollegen. Aber später kann es mehr auf die Qualität der Ausführung ankommen, wo im Moment vielleicht das Zeigen eines Elementes noch reicht.
Zum Schluss vielleicht noch ein Wort zur Eröffnung der Show: Die hat mir diesmal viel besser gefallen, als zuletzt, wo mir alles ein wenig zu hektisch und durcheinander war. Diesmal war das eine angemessene und tolle Eröffnungs-Show. Schön auch, dass sich die Profis da mit einbringen!
Mein Fazit nach Dancing on Ice am 13.1.2019
Überwiegend ging es bei Dancing on Ice am 13.1.2019 für die Eislauf-Paare einen ganzen und guten Schritt voran. Die meisten Vorträge waren deutlich dynamischer, schwieriger, abwechslungsreicher als in den noch sehr vorsichtigen Kür-Vorträgen der Eröffnungs-Sendung. Das macht Mut und für uns Hoffnung für die nächsten Sendungen.
Jury und Moderatoren gehen weiter einen angenehmen und guten Weg. So macht diese Sendung Spaß!
Ach, übrigens: Ausgeschieden bei Dancing on Ice am 13.1.2019 sind Aleksandra Bechtel – Matti Landgraf. Alle Punkte, Songs etc. im Artikel Dancing on Ice am 13.1.2019: Jury-Punkte, wer ist ausgeschieden, Songs
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