Marquess Interview 2016 zum 10. Geburtstag der Band
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 26.10.2022Marquess feiert Geburtstag! 10 Jahre gibt es die Band nun! Salsango hatte Gelegenheit, ein Interview mit Marquess zu führen…
Vor ein paar Tagen ging Marquess mit einem neuen Album in den Markt, „Sol y Soul„. Vor 10 Jahren hatten Marquess Ihre erste CD veröffentlicht. Im Salsango-Interview blicken wir zurück auf die Geschichte der Band, fassen Fakten zusammen und beleuchten gemeinsam ein wenig den Hintergrund von Marquess. Natürlich kommen wir auch auf die neue CD „Sol y Soul“ zu sprechen.
Das Interview für Salsango führte Karsten Heimberger. Von Marquess waren alle 3 Musiker im Interview dabei, also Christian Fleps, Dominik Decker und Sascha Pierro.
Gleich zu Beginn des Interviews mit Marquess gab es eine Diskussion, die eigentlich gar nicht Inhalt oder Gegenstand des Interviews sein sollte. Wir wollen diesen Teil trotzdem veröffentlichen, weil er hoffentlich ganz interessant ist.
Zur Einstimmung das aktuelle Video von Marquess zu „Toda la noche“ aus dem Jubiläums-Album:
Eine beschreibende Meinung zum aktuellen Album von Marquess finden Sie in unserem Artikel Neue Marquess CD „Sol y Soul“ – Pop-Klassiker im Sommer-Look (es öffnet sich ein neues Fenster).
Das Marquess-Interview von Salsango
Salsango: Ich hatte bisher, bis zur Vorbereitung auf dieses Interview, ein recht oberflächliches Bild von Euch und auch ein zwiespältiges Verhältnis zu Marquess…
Marquess – Dominik Decker: Immerhin hattest Du eins. Das ist doch auch schon mal nicht ganz schlecht.
Salsango: Was ich meine: Einerseits kann auch ich mich dem sommerlichen Flair Eurer Musik nicht entziehen, andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass man dazu nicht besonders gut tanzen kann. Nun, mit der Recherche für dieses Interview habe ich eine ganz andere Band entdeckt. Zum Beispiel habe ich wahrscheinlich alle Songs von Euch in der Vorbereitung gehört und dabei ein paar Perlen entdeckt, die ich bisher gar nicht kannte. Soweit zur Vorrede…
Man erfährt nicht viel über Euch, erst dann, wenn man tief gräbt. Ist das Absicht oder Zufall? Oder habe ich in den falschen Quellen gesucht?
Marquess – Sascha Pierro: Das hat einen Grund, weil wir tatsächlich gar nicht so viel über uns privat preisgeben wollen. Die Band und unser öffentliches Auftreten ist das eine, unser Privatleben etwas anderes. Und wenn du lange und intensiv genug recherchiert, findest du auf alle Fälle Dinge, die auf keinen Fall stimmen… (lacht).
Salsango: Davon hab ich vielleicht gleich ein paar, auf die wir noch zu sprechen kommen (allgemeines Gelächter).
Marquess – Sascha Pierro: Aber ich muss nochmal auf Dein Eingangs-Statement kommen. Das mit dem Tanzen verwirrt mich etwas. Interessant, dass Du das so formulierst! Nach unserer Musik wird schon viel getanzt, das wissen wir auch aus dem direkten Kontakt zu den Leuten. Die Tanzschulen z.B. suchen sich eben die entsprechenden Songs heraus.
Wir haben auch gerade wieder den ADTV-Tanzlehrer-Award bekommen wegen eines Songs, auf dem man gut tanzen kann. Deshalb wundere ich mich ein bisschen über Deine Einschätzung. Wir hören oft genau das Gegenteil. (Anm. der Redaktion: Der ADTV Music Award wurde in diesem Jahr neben Marquess an Peter Wackel, die Hermes House Band und Loona vergeben.)
Aber es ist natürlich klar: Nur weil wir auf spanisch singen, haben wir nicht gleich den typisch klaren, südamerikanischen Rhythmus wie Salsa oder Cha Cha Cha.
Unsere Musik ist sicher auch nicht zuerst dazu geeignet, die Hände hoch zu reißen und Party zu machen, zu feiern – auch wenn man vielleicht durch das Spanische die Assoziation zu Sommer und Sonne hat. Vielleicht ist das so. Uns ist es aber schon sehr wichtig, dass die Leute sich in unsere Musik fallen lassen können, vielleicht, dass man im Publikum steht, zuhört und sich dazu bewegt.
Also: Wir wollen nicht zuerst Party-Musik machen. Aber dass die Leute zu unserer Musik tanzen können, war uns schon immer sehr wichtig. Was Du jetzt sagst, höre ich zum ersten Mal.
Salsango: Ich wollte auch nicht behaupten, dass man gar nicht tanzen kann nach Eurer Musik. Ich wollte Euch meinen Eindruck, mein Verhältnis zu Marquess schildern, bevor ich mich auf dieses Interview vorbereitet habe. Und da ist das eine von mir selbst gemachte Erfahrung… Die Sache mit dem ADTV, hängt das mit dem „Tanz des Jahres“ von Markus Schöffl zusammen? (Anm.d.Red.: Markus Schöffl ist Trend-Scout des ADTV und kreiert in jedem Jahr Choreografien zu aktuellen Tänzen – siehe aktuell auch folgendes Video aus „Volle Kanne“, ca. 11 Minuten)
Marquess – Sascha Pierro: Ja, genau. Wir hören von Markus Schöffl aber tatsächlich auch immer wieder, dass man unsere Songs oft nicht ganz leicht einem bestimmten Tanz zuordnen kann.
Salsango: Wenn Du spanische Popmusik hörst oder rüber nach Lateinamerika gehst, trifft man auf das gleiche Phänomen. Nimm Juanes z.B. (Anm.d.R. ein Rock-Pop-Star aus Kolumbien) – ist auch schwer zu tanzen.
Marquess – Sascha Pierro: Ah, jetzt weiß ich, in welche Richtung das geht und verstehe Dich schon besser. Die klassischen Rhythmen bedienen wir natürlich nicht so sehr… Wir machen Popmusik gemischt mit Latino-Einflüssen.
Marquess Quickie – Steckbrief über 10 Jahre Band-Geschichte
Salsango: Mein Einstieg in das Interview sollten eigentlich ein Steckbrief sein, Fakten über Marquess kurz und knapp, die ich wichtig finde, damit unsere Leser eine Überblick bekommen, wer Marquess ist oder sich vielleicht an die 10 Jahre Band-Geschichte erinnern. Ihr braucht das bitte nur zu bestätigen oder könnt einhaken, wenn etwas nicht stimmt oder Ihr etwas ergänzen wollt:
Salsango: Hannover, woher Ihr kommt, ist das Barcelona des Nordens – hat Sascha einmal gesagt…
Marquess – Sascha Pierro: Ist das nicht ein geiler Spruch? Den lassen wir am besten so stehen.
Salsango: Ihr seid keine Spanier und habt im Grunde auch keine spanischen Wurzeln (Eltern etc.)…
Marquess – Dominik Decker: Das stimmt!
Salsango: Ihr macht spanische oder spanisch-sprachige Musik, weil sie Euch gefällt und Euch das Spaß macht…
Marquess – Dominik Decker: Auch nicht falsch!
Salsango: Euer Name ist mehr oder weniger Zufall und hat keine spezielle Bedeutung. Marquess hat Euch einfach gefallen. Es gab dann zwar so eine Geschichte mit einem Hotel, aber das war im Grunde nicht ausschlaggebend und auch nicht wichtig.
Marquess – Sascha Pierro: In der Reihenfolge korrekt!
Marquess – Christian Fleps: Wenn wir noch andere Interviews haben, können wir Deine Vorbereitungen als Grundlage haben? (Alle lachen…)
Salsango: In den Anfangsjahren von Marquess gab es ein paar Kritiker, die mit Euren Texten gehadert haben. Sie ergäben keinen Sinn usw.. Denen entgegnet Ihr: Nobody is perfect! Wir arbeiten daran und sind schon viel besser geworden, auch durch Konsultation und Kontrolle (z.B. durch Musiker in Eurer Band, mit der Ihr live auftretet, die Muttersprachler sind).
Marquess – Dominik Decker: Zum einen das. Zum anderen haben wir uns auch immer in unterschiedlichen spanisch-sprachigen Kulturen bedient und das teils innerhalb eines Songs. So gibt es z.B. mexikanische Idiome, die der Spanier so nicht kennt und anders herum. Und wenn Du das in einem Song vereinst, sind manche verwirrt, können das nicht gleich einordnen und sagen vielleicht: „Das gibt es ja gar nicht.“ Gibt es schon, aber vielleicht nicht dort, wo derjenige, der das gerade beurteilt, herkommt. Das führte zu Missverständnissen…
Salsango: Ihr kennt Euch schon lange, kanntet Euch als Produzenten-Autoren-Team. Dann gab’s der Zufall, dass ihr gemeinsam auf die Bühne gegangen seid.
Marquess – Sascha Pierro: Richtig!
Salsango: Erster Song „El Temperamento“ 2006; Erstes Album “Marquess” 2006; Erster, richtig großer Hit: Vayamos Companeros (2007)
Marquess – Alle: Korrekt!
Salsango: Angefangen habt Ihr zu viert, dann gab es 2011 – 2012 einen Einschnitt, Marco Heggen hat Euch verlassen und anschließend habt Ihr zu dritt weiter gemacht. Die erste neue Platte zu dritt war “Bienvenido” 2012.
Marquess – Alle: Hm…
Salsango: Dann kam 2014 „Favoritas“ zunächst mit 14 klassischen, lateinamerikanischen oder spanischen Songs. 2015 gab es eine Sommer-Edition mit 21 Songs. Nun 2016 ist das aktuelle Album „Sol y Soul“ mit Motown-Klassikern.
Marquess – Alle: Ja, genau so.
Marquess im Gespräch
Salsango: Wie viele Alben waren das bisher insgesamt und wie viele in etwa habt Ihr verkauft?
Marquess – Dominik Decker: 7 Alben. Mit „verkauft“ meinst Du Tonträger? Also, wir liegen weit über einer Million. Das ist ja heute nicht mehr so einfach einzuordnen… Wenn du liest, dass die Scorpions z.B. über 100 Millionen Tonträger verkauft haben, bezieht das alle Formen mit ein.
Wir wissen also nicht genau, wie viel Leute unsere CDs gekauft haben oder Downloads oder eben etwas anderes, sondern kennen nur die Zahl der verkauften, s.g. Tonträger. Da müssten wir so bei 1,5 Millionen liegen.
Salsango: Gibt es denn inzwischen auch eine Veröffentlichung in Spanien, Portugal oder gar in Lateinamerika?
Marquess – Dominik Decker: Eine Veröffentlichung nicht, aber in Spanien wurden wir relativ viel im Radio gespielt und wir haben Fans auf der ganzen Welt, auch in Lateinamerika. Dort läuft Marquess wohl relativ oft in den Klubs, in Brasilien zum Beispiel.
Marquess – Sascha Pierro: Das mit den Veröffentlichungen liegt aber auch daran, dass wir bei einer VÖ schon auch gern selbst dabei sein möchten, so eine Platte auch live begleiten wollen. Und deshalb steht da Deutschland im Vordergrund oder Nachbarländer wie Polen, weil wir da schnell mal hinfahren können.
Speziell der Sommer ist bei uns immer sehr straff organisiert. Zwar wird unsere Musik das ganze Jahr über konsumiert, gekauft, gehört, aber die Auftritte sind dann doch meist in der Sommerzeit.
Und wenn Du eine Platte in einem anderen Land veröffentlichst, willst Du natürlich auch Promotion machen und musst Dich da blicken lassen, damit die Menschen dort merken, dass Du das auch wirklich ernst meinst, die Menschen erreichen willst. Weil wir aber hier schon so viel unterwegs sind, ist das schwierig, nach z.B. Spanien oder erst recht nach Lateinamerika zu gehen.
Salsango: Ich frage speziell danach, weil es eben auffällt, dass Ihr in Finnland oder der Schweiz und was weiß ich nicht wo überall Erfolge feiert, wo spanisch-sprachige Musik vielleicht nicht gleich so augenfällig ist… Gut, bei der Schweiz kann ich mir das noch leicht erklären, weil die Leute dort tendenziell sehr latinoaffin sind…
Marquess – Sascha Pierro: Wir wollen aber auch so ehrlich sein, dass wir einen gewissen Respekt vor spanisch-sprachigen Ländern haben, weil wir wissen, die haben ihre eigene Musik-Kultur und saugute Künstler. Da liegt es nicht gleich auf der Hand, dass eine Band aus Deutschland auch so etwas macht.
Deshalb bedienen wir zuerst die Länder, in denen wir bereits bekannt sind, in denen die Fans auch sehnsüchtig darauf warten, dass wir eine neue Platte heraus bringen. Die Fans, die wir bereits haben, wollen wir natürlich zuerst bedienen, bevor wir neue hinzu gewinnen.
Dann verschiebt sich das auch etwas von der Zeit. In Polen haben wir z.B. vor 2 Monaten noch die letzte Platte promotet, obwohl die neue schon fast da war.
Und so bist Du ständig unterwegs und musst schauen, ob überhaupt noch Platz für Neues ist.
Salsango. Na klar, und wir von Salsango bedauern im umgekehrten Fall, dass Künstler, die in z.B. in den USA oder in Lateinamerika sehr erfolgreich sind, nicht hier her kommen und dann gar kein Markt erst entsteht, weil die hier keiner kennt – oder nur wenige.
Marquess – Sascha Pierro: Klar, die haben vermutlich die gleichen Probleme.
Salsango: Weil wir vorhin schon bei Eindrücken waren, nach meiner Recherche hab ich von Euch Dreien folgenden Eindruck:
Du, Christian, bist das Hirn in der Band? Der Tüftler an Sounds, an Gestaltungsmöglichkeiten in den Songs; der, der das alles zusammenfügt… In Dir, Dominik, sehe ich den Künstler, den Musiker, das künstlerische Herz der Band… Und Du Sascha bist für mich die „Rampensau“, der Macher, der nach vorn und nach außen geht…
Marquess – Christian Fleps: Ja, das ist schon richtig. Ich finde den Eindruck völlig korrekt! (was für großes Gelächter bei Dominik sorgt).
Sascha Pierro (etwas verschnupft): Aber ich dachte immer, eine Rampensau kann nicht singen…
Salsango: Nein, nein, der Begriff ist für mich gar nicht negativ besetzt. Ich meine damit, Du bist der, der nach vorn geht, die Dinge an sich reißt – als Sänger hast Du ja auch so eine Funktion, oder?
Sascha Pierro: Na gut, dann kann ich mich vielleicht damit anfreunden. Aber, tatsächlich sind unsere Aufgaben ganz gut verteilt. Vielleicht sind wir auch schon so lange gemeinsam am Start, weil wir eine klare Aufgabenverteilung innerhalb der Band haben. Da profitiert jeder von jedem.
Marquess – Christian Fleps: Aber wir haben alle Drei trotz allem eine gemeinsame Bindung zur Musik an sich, das hat gar nichts mit dem Spanischen zu tun. Was Du ganz treffend beschreibst, sind persönliche Ausprägungen – Stärken oder auch Schwächen des einzelnen. Und trotzdem, wenn Du unsere Alben hörst, wirst Du immer eine tiefe Liebe zur Musik hören und spüren.
Wenn Du den spanischen Gesang mal weg nimmst, z.B. unsere Playbacks hörst, dann wirst Du entdecken, woher wir musikalisch eigentlich kommen. Insofern finde ich Deine Einschätzung treffend. Dominik schätze ich z.B. sehr als Gitarrist. So haben wir uns ja auch kennengelernt. Auch Sascha kam dann etwas später für einzelne Projekte ins Studio. Sascha hab ich kennengelernt als Sänger von anderen Bands. Du hast aber nie Erfolg, wenn du einfach nur eine Rampensau bist, Du musst schon auch singen können.
Und so fügt sich das bei uns zusammen. Das ist aber nicht ausgedacht, sondern hat sich einfach so gefunden. Und live bei Konzerten ergänzt sich das auch. Sascha hat eben den Willen, dass sich die Leute bei uns gut unterhalten fühlen oder mit einem guten Gefühl aus einem Konzert raus gehen. Und daneben hat Dominik seinen Spot, in dem er eine oder anderthalb Minuten mit der Gitarre im Mittelpunkt steht – was mich übrigens oft an Dominiks vorhergehenden Projekte erinnert, so wie ich ihn einst kennengelernt hatte. Interessant zu hören, wie Du das so einschätzt…
Marquess privat
Salsango: Ich habe gelesen, Christian züchtet Tomaten und tanzt gerne…
Marquess – Christian Fleps: Also Tomaten züchte ich noch lieber, als ich tanze! Ich habe festgestellt, wenn man im Garten arbeitet, ist man musikalisch viel kreativer. Wenn du die ganze Zeit vorm Rechner oder Mischpult sitzt, gerät man ja schnell in so eine Art Schleife. Da ist der Garten für mich eine super Abwechslung, das hat was mit der Natur zu tun und das mache ich ganz gern.
Das mit dem Tanzen ist eher aus der Not heraus geboren. Ich bin auf dem Land groß geworden und da gab es nur eine Möglichkeiten, mal etwas anderes zu erleben; das waren so Bälle, bei denen irgendeine Kapelle gespielt hat. Nach dieser Musik wurde Paartanz getanzt, aber auch nur ein ganz bestimmter Schritt. Ich glaube, man nennt das Discofox. Das musste ich also auch lernen und deshalb kann ich das ganz gut. Ich hatte keine Chance, sonst wäre ich nie in Kontakt mit dem weiblichen Geschlecht gekommen und ein Außenseiter gewesen…
Salsango: Sascha soll (als Halb-Italiener) ein Pizza-Gourmet sein?
Marquess – Dominik Decker: Das kann ich nur bestätigen. Sascha macht die beste Pizza, die ich persönlich kenne. Größer will ich’s nicht machen, aber wir sind tatsächlich von seinen Pizzen extrem begeistert. Er macht sich da viele Gedanken um z.B. die Mehlzusammensetzung und die Entstehung des perfekten Pizza-Teigs.
Das ist schon beeindruckend! Zum anderen hin und wieder auch belastend im Sinn des Wortes, weil wir tatsächlich Steine für seinen Pizzaofen im Tourbus dabei hatten; in Form der einzelnen Steine, die dann später in seinem Garten zum Pizza-Ofen zusammengesetzt wurden. Nur die Belastbarkeit des Tour-Busses wurde dadurch arg strapaziert…
Salsango: Welche Leidenschaft hast Du, Dominik? Von Dir hab ich nichts gefunden, was ich Dir vorhalten könnte…
Dominik Decker: Bei mir gibt es tatsächlich auch nicht viel neben der Musik. Gitarren interessieren mich! Ich mag Gitarren unheimlich gern und das ist nun in dem Sinne nichts Außergewöhnliches für einen Musiker und Gitarristen. Ich habe auch viele Gitarren, sind in den letzten Jahren immer mehr geworden. Aber nicht zu viele, denn irgendwann ist das ein Platzproblem…
Zur neuen Marquess-CD „Sol y Soul“
Salsango: Die Zeit wird knapp, deshalb unbedingt noch zu Eurem neuen Album: Diese Lieder liegen für mich nicht so unbedingt auf der Hand für Euch… Sicher, viele davon wurden in den 1980er-Jahren oft gespielt, auch wenn die meisten tatsächlich einen Motown-Hintergrund haben. Und die 80er sind gerade sehr modern. Aber, warum gerade diese Songs?
Marquess – Christian Fleps: Eigentlich hast Du die Frage eben selbst schon beantwortet. Die Lieder liegen eben nicht gleich auf der Hand. Das ist ja nun schon unsere zweite Cover-Platte und ich finde, wenn man das macht, sollte man sich schon etwas Besonderes ausdenken. Covern kann grundsätzlich ja jeder. Aber, so wie wir das jetzt gemacht haben, kann das nicht jeder.
Wir haben eben nicht nur die Fähigkeit, eigene Lieder zu schreiben, sondern wir haben auch einen eigenen Sound als Band. Und das zu kombinieren, fanden wir spannend – also einerseits diese musikalisch-spanische Ecke mit einem Bereich, der eigentlich und augenfällig gar nicht dazu passt, teils sogar konträr dazu ist.
Ich finde, das spannendste Cover ist immer das, was nicht offensichtlich ist. Die letzte Platte war relativ offensichtlich, das kam auch sehr gut an und nun wollten wir die Latte noch ein bisschen höher legen. Wir haben uns daran erinnert, welche Musik wir früher gehört haben oder auch jetzt noch – wenn man weg geht, hört man ganz oft diese Soul-Klassiker. Danach tanzen die Leute auch gern – und zu unserer Musik auf einer gewissen Ebene auch. Deshalb haben wir einfach ausprobiert, was mit so einem Song passiert, wenn wir den auf unsere Art und Weise spielen. Das Ergebnis fanden wir sehr gut und haben das deshalb so durchgezogen.
Salango: Ich hätte noch Fragen und Themen für mindestens eine halbe Stunde, die ich gern mit Euch diskutieren würde, aber die Zeit ist abgelaufen…
Vielen Dank dafür, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt…
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