Marina Marx – Debüt-Album „Der geilste Fehler“ veröffentlicht – CD-Kritik
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 25.07.2020Marina Marx hat nach zwei Singles ihr erstes Album veröffentlicht. Die Marina-Marx-CD „Der geilste Fehler“ heißt genauso, wie ihre 2. Single, die nach ihrem Erstling „One Night Stand“ vor einigen Wochen heraus gekommen war.
Marina Marx wird im Schlager einsortiert. Schlager aber ist zumindest diese Debüt-CD nur manchmal. Textlich eher Schlager, tendiert sie musikalisch mehr in den Rock. Manchmal sind die neuen Lieder sogar sehr rockig. Vielleicht zu rockig?
Kann man zumindest annehmen oder „befürchten“, denn Marina Marx will einen rockigen Schlager. Das ist auch durchaus klug von der Positionierung her, denn da ist einiger Platz in der Schlager-Szene. Spontan fällt mir nur Christin Stark ein, die in diese Richtung geht – wenn man sich auf die weiblichen Interpretinnen beschränkt.
Auch findet ein ganz Teil der Schlager-Fans rockige Töne gut, die ein bisschen Verwegenheit und Aufruhr versprechen und vielleicht an manche Erlebnisse in der Jugend erinnern. Aber es muss schon Schlager bleiben… Live, bei Schlager-Konzerten, mag das etwas anders sein, da darf es gern einmal kräftiger rocken und tut es tatsächlich allerorten immer wieder – wenn die Besetzung das her gibt.
Und wenn ich noch einen Vergleich ziehen darf, fühlte ich mich zuerst an Christina Stürmer erinnert, als ich die CD von Marina Marx hörte. Da gab oder gibt es durchaus ein paar Äste (Songs), die in den Schlager hinein gewachsen sind, aber so ganz grundsätzlich würde man Christina Stürmer sicher nicht in den Schlager stecken – auch wenn die Österreicher selbst weniger kastenorientiert sind bei ihren Künstlern.
Die Idee also, sich in oder mit einem rockigen Schlager zu etablieren, finde ich ganz gut. Doch denke ich, muss Marina Marx aufpassen, dass sie sich nicht im Deutsch-Rock wiederfindet und sich dann dort verdingen muss. Das wäre ungleich schwerer und undankbarer, als im Schlager.
Vielleicht muss oder wird sich Marina Marx da noch einige Gedanken machen…
Nun ist eine Debüt-CD ein Auftakt und man muss auch mal ein bisschen was ausprobieren (dürfen), was funktioniert und was vielleicht auch nicht. Und die Alben, bei denen alle Songs als Single ausgekoppelt wurden, sind sehr rar. Insofern ist es völlig in Ordnung, einige Songs auf einem Album zu haben, die als Repertoire z.B. für Konzerte gut sind, aber nicht unbedingt für eine Schlager-TV-Show.
Vielleicht ist es auch nicht ganz „up to date“ (außer bei Künstlern, die alles oder das Meiste selbst machen), bei einem Album auf Songs eines einzigen Autoren-Teams zurück zu greifen? Da ist eine gewisse thematische oder musikalische Dominanz kaum zu verhindern.
Hier bei dem Album „Der geilste Fehler“ von Marina Marx sind fast ausschließlich Julia von Webenau, Wolfgang von Webenau, Achim Kleist, Kalvin Pockorny und Andreas Mehlhorn als Autoren-Team für Musik und Text verantwortlich.
In sich ist das Album „Der geilste Fehler“ von Marina Marx aber schlüssig – das spricht für die Autoren.
Doch habe ich mich einige Male beim Hören des Albums gefragt (ich habe es inzwischen wirklich oft gehört), wie man sich verhält, wenn man nicht als Fan von Marina Marx an sich begeistert ist?
Also, würde man dieses Album auswählen, wenn man selbst oder Gäste sich Schlager-Musik wünschen? Oder würde man dieses Album auswählen, wenn man selbst oder Gäste Rockmusik hören möchten? Ich weiß es nicht, bin nicht sicher…
Auf alle Fälle kaum geeignet scheint es mir als „Dudel-Musik“ im Hintergrund bei Kaffee und Kuchen am Sonntagnachmittag! Dann schon eher bei einer mittleren Jogging-Einheit, bei der man auf Tempo geht.
Das erste Marina-Marx-Album gibt es derzeit als CD für 17,54 € oder als mp3-Download für 11,69 € und wer streamen kann, kann das ohne zusätzliche Kosten. Hier geht es zum Album bei amazon.
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