Maite Kelly CD „Hello!“: Ihr bestes Schlager-Album veröffentlicht
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 20.03.2021Maite Kelly hat am 19.3.2021 ihr neues Album „Hello!“ veröffentlicht, ihre beste Schlager-CD bisher, eine mit der Maite Kelly dem Schlager sein Herz zurück gibt.
Ich bin beeindruckt! Ich habe jetzt eine halbe Nacht mit dem neuen Album „Hello!“ von Maite Kelly verbracht. Es lief auf Dauerschleife im Hintergrund, während ich an anderen Artikeln schrieb.
Ich empfehle Ihnen die Schlager-CD „Hello!“ von Maite Kelly!
Mein erstes Fazit: Die Schlager-CD „Hello!“ von Maite Kelly finde ich gelungen, mit vielen tollen Schlagern; schönen Liedern, musikalisch rund – abwechslungsreich einerseits, als Album in sich homogen andererseits. Gefällig im besten Sinn des Wortes! Deshalb möchte ich Ihnen das Album unbedingt empfehlen!
Ich kann heute nicht ein, zwei oder ein paar Lieder herausgreifen – es ist die Gesamtheit der 12 Schlager, die mir gefällt. Es gibt auch keinen einzigen Titel vom Album, den ich davon ausnehmen möchte.
Oft ist es so, wenn ich ein solches Album höre, dass schnell einige Lieder besonders oder mehr als andere ins Ohr gehen und sich dort festsetzen. Nicht selten sind auch Songs dabei, die mir weniger gefallen.
Hier bei Maite Kellys „Hello!“ ist das bisher nicht so! Vielleicht ergeben sich noch Vorlieben mit der Zeit für diesen oder jenen Titel. Mag sein. Aber heute, nachdem das Album hier vielleicht 6 oder 7 Mal durchlief, kann ich damit nicht dienen.
Aufgefallen dagegen ist mir, dass Maite Kelly in vielen Liedern wieder „ganz normal“ singt, sogar hier und da neue (oder andere) stimmliche Seiten von sich zeigt. Das finde ich sehr erfreulich!
Diese Feststellung bezieht sich darauf, dass Maite Kelly beim letzten Album ihr manchmal durchaus reizvolles Vibrato übertrieben oft eingesetzt hat – für meinen Geschnmack. Sie verzichtet auf dem Album „Hello!“ nicht ganz darauf, muss sie auch gar nicht. Aber es ist wohl dosiert…
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Warum gibt Maite Kelly dem Schlager sein Herz zurück?
(Nicht nur) Beruflich bedingt höre ich viel Schlager. Der Boom des Deutschen Schlagers in den letzten Jahren hatte zu einigen Entwicklungen geführt, die ich nicht unbedingt förderlich für das Genre fand.
Einige bekannte Künstler und Interpretinnen entfernten sich mehr und mehr vom Schlager. Zwar ist es so, dass der deutsche Schlager auch von einer gewissen Vielfalt und Abswechslung lebt. Deshalb sind verschiedene Farben, auch musikalische oder inhaltliche Ausrichtung angenehm und willkommen – ein Teil des Ganzen.
Doch wenn man einmal zurück schaut auf die wirklich erfolgreichen Schlager in den letzten Jahren und Jahrzehnten, einte die immer, dass sie eine Geschichte erzählten, in der wir uns irgendwie wiederfinden oder die wir verstehen und nachvollziehen konnten – und gut tanzbar waren.
Zuletzt aber prägte einerseits Florian Silbereisen mit seinen TV-Shows ein Bild der absoluten Beliebigkeit im Deutschen Schlager. Nicht nur die Sendungen sind austauschbar und allein auf den Augenblick konzentriert. Auch viele Schlager, die dort präsentiert werden, sind vollkommen egal und verschwinden in einem Einheitsbrei, der mit gutem Schlager nicht mehr viel zu tun hat, sind mehr musikalische Produkte für den alsbaldigen Verbrauch bestimmt.
Eine andere Entwicklung war oder ist eine Art „Selbstverwirklichung“ einiger Künstler. Im Mittelpunkt des Schaffens scheint oder schien nicht mehr der geneigte Zuhörer und Konsument zu stehen. Das ist aber noch nie gut gegangen, zumindest nicht oder nur selten kommerziell erfolgreich.
Natürlich gibt es Musiker zu Hauf, die gerade wegen oder durch ihre Eigenart erfolgreich waren oder sind. Aber die haben dabei immer auch ihre Konsumenten im Blick.
Ein gutes Lied ist ein gutes Lied und zuerst erfolgreich, weil es ein gutes Lied ist – nicht weil der Künstler damit egozentrische Interessen verwirklicht.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Legende Udo Jürgens, der musikalisch nur selten beliebig und textlich oft gesellschaftlich kritisch war. Aber es waren gute Lieder, die zu denen bis heute die Menschen das Tanzbein schwingen. Sie kennen bestimmt selbst einige Beispiele.
Oder aus der jüngeren Vergangenheit: Helene Fischer wird vom breiten Publikum nicht wegen ihrer bombastischen „Celine-Dion“-Balladen geliebt, sondern wegen ihrer gut tanzbaren Hits mit eingängigen Melodien.
Nicht zuletzt liefert Maite Kelly selbst ein solches Beispiel: Ihr bis dato größter Schlager-Hit ist bestimmt „Warum hast Du nicht Nein gesagt„, das Duett mit Roland Kaiser – eine Geschichte, in der wir uns alle irgendwie wiederfinden können – und gut tanzbar!
Es sind eine gute Melodie, ein in irgendeiner Form mitreißender Rhythmus und ein Text, mit dem wir uns identifizieren können – es ist das Verbindende, was einen guten Schlager ausmacht – und seine Tanzbarkeit, davon bin ich überzeugt!
Maite Kelly hat mir vor ein paar Jahren in einem Interview verraten: „Ich habe in Vorbereitung des Albums und während der Produktion die Beats extra selbst ausprobiert zu tanzen. Ich wollte ein Gefühl dafür bekommen, ob die Lieder gut tanzbar sind und wenn nicht, haben wir eben auch Veränderungen daran vorgenommen.“ (siehe Maite Kelly: “Ich bin Schlager” – Ein Interview zur neuen CD)
Ich weiß nicht, ob Maite Kelly beim neuen Album „Hello!“ wieder so gearbeitet hat. Es hat den Anschein. Und wenn nicht, hat es trotzdem funktioniert – vielleicht, weil ihr dieses Credo inzwischen ins Blut gegangen ist.
Ich weiß auch nicht, wie viel Erfolg Maite Kelly mit ihrer neuen Schlager-CD „Hello!“ haben wird. Aber sie hat alle Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein bzw. zu werden.
Ich drücke Maite Kelly die Daumen und wünsche alles Gute für das Album!
Mehr über die Künstlerin erfahren Sie bei uns unter dem Stichwort Maite Kelly. Empfehlen wollen wir noch unser Schlager-Magazin mit vielen aktuellen Themen. Mehr solche Nachrichten finden Sie in den Stichworten, die unter jedem Artikel stehen oder allgemein in einer Übersicht im Bereich Unterhaltung.