Let’s dance Finale am 20.5.2022 – Meinung, Kritik: Unglaublich gut!
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 23.05.2022Das Let’s dance Finale am 20.5.2022 war so gut, wie man es erhoffen konnte. Hier meine Meinung, Kritik und Kommentare zur Sendung und den Tänzen.
Let’s dance 2022 hat mit dem Finale am 20. Mai 2022 einen würdigen Abschluss gefunden! Hochklassige und unterhaltsame, ja sogar fesselnde Tänze waren dabei!
Inhaltsverzeichnis
Die Jury und dabei besonders Joachim Llambi hat rechtzeitig noch die Kurve bekommen und Rene Casselly und Kathrin Menzinger die Anerkennung gezollt, die er beim letzten Mal schon kurz aufblitzen ließ, die sie aber seit vielen Sendungen verdient hatten.
Rene Casselly & Kathrin Menzinger: Verdiente Sieger-Gewinner Let’s dance 2022
Rene Casselly & Kathrin Menzinger sind verdiente Sieger-Gewinner von Let’s dance 2022!
Das waren gestern im Let’s dance Finale am 20.5.2022 drei unglaublich gute Tänze von diesem Tanzpaar, zugleich so typisch für Rene und Kathrin in ihrer Art und Weise zu tanzen, mit ihren Ideen, Tänze zu gestalten.
Im ersten Tanz, dem Cha Cha Cha, hat man dem Paar noch die Spannung und Ernsthaftigkeit angesehen, schien besonders Rene Casselly sehr konzentriert und fokussiert auf einen gelungenen Tanz zu sein. Der wollte dieses Finale auf keinen Fall vergeigen… Hat er ja auch nicht.
Deshalb würde der gleiche Cha Cha Cha heute (nach diesem Final-Ergebnis gestern) vermutlich etwas gelöster und freier ausschauen. Aber wer wollte ihm die Nervosität ernsthaft verdenken?
Dann dieser traumhaft schöne Tango Argentino, der ja schon beim ersten Mal so unglaublich gut war. Da hatte ich schon einiges dazu geschrieben (siehe Artikel Let’s dance am 8.4.2022 Kritik & Meinung: Vorfreude).
Diese in sich homogene Choreografie, diese „verrückte“ Geschwindigkeit im Ablauf der verschiedenen Schritte und Elemente, die teils gewagten Figuren, dieses beeindruckende Verständnis des Tango Argentino – wenn vielleicht bei Rene auch nur instinktiv.
Ich glaube, Rene Casselly trägt den entscheidenden Teil eines so interpretierten Tango Argentino tief in sich: Der ist kraftvoll & zugleich sensibel, ist stark & zugleich verletztlich, ist fordernd & zugleich hingebungsvoll, den Moment auskostend und genießend und doch rastlos und nie ganz zufrieden:
„Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen, Dann will ich gern zugrunde gehn!“
Nicht von mir, von dem Herrn von Goethe, der das seinen Faust sagen lässt, als der die Wette seines Lebens eingeht…
Natürlich kann man einen Tango Argentino auch anders interpretieren, viel stiller und leiser, eher zurück genommen und introvertiert. Ich glaube, inzwischen könnten Rene und Kathrin das auch ganz gut.
Schließlich diese mitreißende Final-Kür von Rene Casselly und Kathrin Menzinger, die nicht nur vielseitig und abwechslungsreich, fesselnd und atmosphärisch dicht war, sondern in meinen Augen auch perfekt gezeigt hat, was dieses Tanzpaar verbindet, was es so stark macht, warum sie so gut sind – und was für eine unglaublich gute Choreografin Kathrin Menzinger ist.
Selbst die Reduktion der Final-Kür auf bereits Gesehenes, diese besondere Art der Zusammenfassung der Tänze dieses Tanzpaares, wie eine Art Best of Let’s dance 2022, spricht für ihr Gespür für die Situation.
Sie stellte Let’s dance 2022 und das Tanzpaar Rene Casselly und Kathrin Menzinger in den Mittelpunkt dieses Tanzes und lag damit goldrichtig! Unter Umständen sogar entscheidend richtig?
Vielleicht war diese Art der Konzentration auf den Augenblick und das gemeinsame Erlebte und Geschaffte sogar das final ausschlaggebende Momentum für manche Anrufer.
Natürlich hätten die Zwei auch Szenen aus dem Leben eines Artisten vertanzen können, dieser Kür so ein Thema geben können und vielleicht nicht mehr, aber neue Tricks zeigen können. Da hätten sie viel zu erzählen – und das haben viele vermutlich sogar erwartet.
So aber lag der aktive Part bei dem Tanzpaar, waren sie das führende und bestimmende Element, das die Zuschauer gezielt zu einem Punkt führt, ihm etwas Eigenes erzählt.
Ich habe mir die Kür bisher nicht noch einmal angesehen. Ich glaube jedoch, ich werde mir einige Tänze dieses Tanzpaars noch oft ansehen. Da waren im Verlauf der Staffel einige Höhepunkte, maßgebende Tänze dabei, richtungsweisende Tänze für ein Let’s dance mit viel gutem Tanzen und guter Show!
Let’s dance Jury im Finale: Muss man immer erst meckern?
Die Jury im Finale Let’s dance am 20.5.2022 kam mir teils wie ausgewechselt vor.
Im Grunde haben die 3 Final-Tanzpaare so getanzt, wie seit Wochen schon. Ich hatte dazu letzte Woche schon eine Art Zusammenfassung geschrieben (Let’s dance am 13.5.2022 Kritik & Meinung: Brot und Spiele?).
Natürlich waren diesmal alle 3 Paare noch einmal ein Stück besser und eindrucksvoller. Es war ja Finale und sie haben einige Wochen mehr gemeinsames Training in Körper und Geist, als zuvor.
Aber die Jury hat nun im Finale das erste Mal durchgehend so geurteilt (mit Ausnahme von Tanz 1 letzte Woche), wie sie es hätte schon die ganze Zeit tun können – und meiner Meinung nach auch hätte tun sollen!
All das, was (für ein Finale erstaunlich) von Joachim Llambi bei Janin Ullmann & Zsolt Sandor Cseke kritisch angemerkt wurde, hätte man in fast jedem Tanz zuvor schon sagen können, statt damals unnötiger Lobhudelei. All das, was von ihm anerkennend zu Rene & Kathrin gesagt wurde, hätte er in vielen Tänzen zuvor schon anerkennen können und müssen (meiner Meinung nach).
Selbst die Abstufung zu einem sich sichtlich mühenden Mathias Mester hat diesmal gepasst, der ja gut, aber eben nicht vergleichbar gut getanzt hat.
Wir haben das hier oft gefordert, mal vehementer, mal eher verklausuliert. Und ich meine „wir“! Denn zu meinen wöchentlichen Meinungs-Artikeln mit Kritik, Lob und Tadel, gab es viele engagierte Leser und Let’s dance Fans, die in ihren Kommentaren ergänzt, unterstützt, widersprochen oder neue Gedanken hinzugefügt haben.
Vielen Dank dafür an Euch und Sie alle!
Keine Ahnung, woher der Sinneswandel kam bei der Jury. Vielleicht hat es sich doch für uns alle gelohnt, sich so zu engagieren?
Das wollen wir gern nächstes Jahr wieder tun!
Die Plätze 2 und 3 im Let’s dance Finale am 20.5.2022
Das Schlümpfe-Thema von Mathias Mester und Renata Lusin in der abschließenden Kür im Let’s dance Finale am 20.5.2022 war ein bisschen vorhersehbar, aber sehr gekonnt und geschickt umgesetzt!
Einerseits war das ein sehr entspannender Teil dieses Finales, andererseits hat mir die Ko-Produktion mit dem halben Let’s dance – Ensemble sehr gut gefallen! Ich vermute, das ist nicht allein Renata Lusin zu verdanken – nicht, weil sie das nicht könnte, sondern weil sie die Erfahrung mit den Schlümpfen vermutlich nicht hat.
Das spielt am Ende aber gar keine Rolle! Spaß hatte nicht nur ich, sondern offensichtlich alle Beteiligte!
So gab es viel zu sehen von Mathias Mester, von Renata, von den Let’s dance Profi-Tänzern, ja sogar von Bastian Bielendorfer als Vader Abraham und von Valentin Lusin in einer interessanten und durchaus selbstironischen Rolle.
Das war schon immer und ist auch Let’s dance. Ich kann mich an manch komische Tänze in den letzten Jahren erinnern…
Und auch wenn es erwartbar war, finde ich die Entscheidung von Mathias und Renata für einen solchen Tanz richtig. Tänzerisch konnten sie nicht in Konkurrenz treten zu den beiden anderen Final-Paaren. Das haben wir hier in den letzten Wochen immer wieder diskutiert.
Also setzen beide so einen Kontrapunkt, was ihnen auch bestens gelang!
Der Paso doble als Lieblingstanz davor war schon im Verlauf von Let’s dance 2022 einer der Höhepunkte von Mathias Mester und Renata Lusin. Das konnten sie diesmal bestätigen.
Bei der Rumba, die mir viel besser gefallen hat gestern im Let’s dance Finale am 20.5.2022, als viele Tänze dieses Paares zuvor, habe ich vor allem und mit allem Wohlwollen zur Kenntnis genommen, dass beide im Zusammenspiel mit Motsi Mabuse als Mentorin sich darum bemüht haben, eigene Ausdrucksformen zu finden.
Das gab’s zuvor schon hin und wieder mal, aber selten so ausgeprägt, wie gestern. Schade (hatte ich schon einmal geschrieben), dass dieses Paar erst in der 2. Hälfte von Let’s dance 2022 diese Spur gewittert und aufgenommen hat, aus den verständlicherweise eingeschränkten Möglichkeiten von Mathias Mester etwas Neues und Eigenständiges zu machen.
Platz 3 bei Let’s dance 2022 für Mathias Mester und Renata Lusin ist ein verdientes Ergebnis, das jede Anerkennung und Respekt verdient!
Platz 2 bei Let’s dance 2022 ging an Janin Ullmann & Zsolt Sandor Cseke.
Das Burlesque-Thema fand ich nicht optimal für Janin Ullmann, auch ein bisschen bezeichnend. Das Thema ist beliebt, steht irgendwie als Synonym für „starke“, selbstbestimmte Frauen. Insofern kann ich die Wahl durchaus verstehen. Aber: Janin Ullmann ist keine „Christina Aquilera“ und keine Burlesque-Tänzerin!
Ich hätte mir eine sinnlichere, feinsinnigere Janin gewünscht, die ihre Stärke auch in ihren Zweifeln und in ihrer Verletzlichkeit sieht. Denn, sie ist genauso wenig der fröhliche und hippe „Girlie-Typ“, sondern eher so eine beste Freundin von nebenan. Das ist ja etwas sehr Wertvolles! Wer von uns hat nicht eine besten Freund oder eine beste Freundin?
Na jedenfalls war in dieser Kür manches ein bisschen zu viel, bis hin zum freizügigen letzten Outfit, das in meinen Augen gar nicht recht zu Janin Ullmann passen wollte.
Gut getanzt war es allemal, genauso wie die beiden Tänze Cha Cha Cha und Contemporary zuvor.
Für mich und meinen Geschmack fehlte diesem Tanzpaar aber das Besondere, der Glanz, das Extravagante. Das hätte es geben können, denn das Zeug und das tänzerische Vermögen dazu hat Janin Ullmann!
Ich weiß nicht genau, warum oft das entscheidende Quentchen gefehlt hat, um die Tänze von Janin Ullmann und Zsolt Sandor Cseke zu etwas Außergewöhnlichem zu machen, an das man sich in einiger Zeit noch gern erinnert. So leider auch gestern im Finale. Ich werde darüber noch einmal in Ruhe nachdenken…
Platz 2 bei Let’s dance 2022 ist aber für dieses Tanzpaar auf alle Fälle verdient!
Fazit zum Let’s dance Finale 2022 am 20.5.2022
Ich möchte mir noch 2 Bemerkungen am Rande erlauben:
Ich würde mich freuen, wenn die Tänzerinnen bei Let’s dance wieder mal etwas Anzuziehen hätten! Frauen können schön und reizend angezogen sein mit etwas mehr Stoff und ohne diese übertriebene und ständig angedeutete oder tatsächliche Transparenz.
Damit im Zusammenhang stehen die Fotos bei Let’s dance. Wir können viele Fotos aus den Sendungen gar nicht mehr verwenden, weil die Frauen in Posen abgelichtet sind oder Einblicke gewähren müssen, die sie vielleicht gar nicht wollen – ich jedenfalls nicht.
Wir sind ja trotz Let’s dance Finale noch nicht ganz am Ende. Es gibt die Profi-Challenge nächste Woche noch und die wird uns ganz bestimmt mit dieser außergewöhnlichen Paar-Zusammenstellung viel Stoff bieten, zu diskutieren (Paare siehe Artikel Let’s dance 2022 Statistik: Übersicht alle Tänze und Punkte und Paare).
Das Let’s dance Finale am 20.5.2022 fand ich insgesamt sehr unterhaltsam und tänzerisch zum Teil ganz hervorragend! Ich möchte allen 3 Tanzpaaren zu ihren Leistungen gratulieren, ganz besonders natürlich den Siegern von Let’s dance 2022 Rene Casselly und Kathrin Menzinger.
Unglaublich gut, wie die getanzt haben!
Das erste Mal seit einigen Jahren hat mir diesmal auch das Defilee der bereits ausgeschiedenen Tanzpaare gefallen. Verstanden habe ich diesen Programmpunkt schon immer, aber oft kam mir das irgendwie belanglos vor. Diesmal hatte ich Freude daran, diesen Tanzpaaren bei ihren Tänzen zuzusehen.
Wir lesen uns hoffentlich nächste Woche wieder?!
Hinweise und Links zu Let’s dance in Salsango
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Die Fakten, Tänze, Songs und Punkte in den drei Runden finden Sie wie immer in einem extra Artikel bei uns: Let’s dance Finale 20.5.2022 Gewinner Let’s dance 2022 ist Rene Casselly – Fakten, Punkte, Tänze, Songs.
Alle Artikel zur aktuellen Staffel sammeln wir unter einem neuen Stichwort Let’s dance 2022. Alle Artikel auch zu älteren Staffeln dieser Tanz-Show finden Sie innerhalb von Salsango unter dem Stichwort Let’s dance.
Berichte über Tanz-Shows, auch andere als Let’s dance, finden Sie unter dem Stichwort Tanzen im Fernsehen. Weiter gefasst ist unsere Kategorie TV-Shows. RTL möchte, dass wir auf RTL+ hinweisen für die Verwendung.
Eine Staffel mit Höhen u Tiefen hat gestern ihren Abschluss gefunden….mit Renè hat für mich der Richtige gewonnen….er ist ein würdiger Sieger…die Leistung u das wirklich hohe Niveau, die er u Kathrin Woche für Woche gezeigt haben, war beachtlich…ich freu mich sehr für die Beiden, dass dies letzendlich mit dem Sieg honoriert wurde-trotz mancher Widerstände u Ungerechtigkeiten…
Janin hat ihre Sache auch sehr gut gemacht u trotzdem hat sie mich, trotz überschwenglichen Jurylob, nicht immer mitgenommen…ich habe ihre Leistung oftmals einfach wohl für mich etwas differenzierter gesehen…
Was Mathias betrifft, wie schon Jorge u gestern auch Motsi richtig bemerkten, hat er’s “ im Rahmen seiner Möglichkeiten gut gemacht u das Beste für sich gegeben“…u genau darin liegt für mich die Krux….ich kann nicht ständig jemanden mit solch hohen Punkten bewerten, der durch seine körperlichen Einschränkungen seine „Sache im Rahmen seiner Möglichkeiten“ gut gemacht hat, während ich für andere Tänzer eine viel höhere Messlatte auflege u sie aber NICHT entsprechend dieses Anspruchs dann auch bewerte…auch wenn gestern mehrfach gesagt wurde, dass man bei Mathias sehen kann, dass er bewiesen hat, dass jeder alles erreichen kann, so sehe ich das leider doch etwas anders….ohne das ständige Pushen u Überbewerten durch die Jury glaube ich nicht, dass er tatsächlich so weit gekommen wäre…eben WEIL er durch sein Handicap, meiner Meinung nach, gar nicht dazu in der Lage war, die Anforderungen wirklich objektiv zu erfüllen…da nützt alles Schönreden nix u auch nicht der Wunsch nach Inclusion…es ist nun mal Realität, dass eben nicht jeder alles kann., egal wie sehr er sich auch bemühen mag…auch für Menschen ohne Behinderung gibt es Einschränkungen u Grenzen. Dinge, die eben nicht machbar sind, egal wie sehr sich jemand auch anstrengt….wie dem auch sei…ich würde mir abschließend wirklich wünschen, dass es im nächsten Jahr tatsächlich objektiver zugeht….dass die tatsächlich gezeigte Leistung bewertet wird u zwar unabhängig von irgendwelchen Senderinteressen bzgl. Einschaltquoten, ohne offensichtlich subjektive Jurypräferenzen u mit der nötigen Neutralität gegenüber den Tänzern….
Anscheinend ist es eben gerade nicht der einzig richtige Weg, jeden am Idealbild zu messen und nicht seine indiviuellen tatsächlich vorhandenen Einschränkungen zu beachten. Andere Länder sind hier offensichtlich weiter, in Italien konnte Guisy Versace „Ballando con le Stelle“ immerhin gewinnen und in den USA Amy Purdy bei DWTS den zweiten Platz belegen – beide Damen sind bds. unterschenkelamputiert und können somit definitv keine Ballen- und Fersenschritte tanzen, die von anderen verlangt werden…
Inklusion ist richtig u gut, aber nicht in allen Bereichen 1:1 umsetzbar u das sollte man akzeptieren…ich habe allerdings das Gefühl, dass vieles momentan dem Zwang einer political correctness untergeordnet wird u dabei über das eigentliche Ziel hinausgeschossen wird…ob man damit Menschen mit Handicap tatsächlich einen Dienst erweist, sei dahingestellt…oftmals wird nämlich dadurch eher das Gegenteil bewirkt… Ich persönlich sehe es so, dass jeder, egal ob mit oder ohne Handicap, der sich einem Wettbewerb stellt, nach den gleichen Regeln u mit den gleichen Maßstäben gemessen werden sollte…es darf dabei keine Rolle spielen, aus welchen Gründen jemand vielleicht bestimmte Schrittfolgen bzw. tänzerische Elemente nicht korrekt ausführen kann….u ehrlicherweise sollte man zugeben, dass Mathias über die gesamte Staffel hinweg von der Jury nicht wirklich objektiv bewertet wurde u die Punktevergabe generell viel zu hoch für ihn ausgefallen ist…
Ich hab in der letzten Woche eine ganze Weile darüber nachgedacht, was Lisa meint (sie hatte schon ähnliches geschrieben) und denke inzwischen, sie zu verstehen.
Auf der anderen Seite verstehe ich auch die Argumentationslinie, mit gleichen Maßstäben zu messen, wie von Linchen hier und von manchen noch in dieser oder den letzten Wochen immer wieder gefordert.
Ich denke, gerade weil wir es hier mit einer Unterhaltungs-Show zu tun haben, sollte beides unter einen Hut zu bringen sein.
Das erfordert aber auch viel Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl seitens der Jury. Die Krux in diesem Jahr war, dass sie beides hat vermissen lassen.
Grundsätzlich ist es doch gut und ganz wesentlicher, integraler Bestandteil dieser Tanz-Show, dass unterschiedliche Menschen zusammenkommen – manchmal mit besseren Voraussetzungen, manchmal mit nicht so leichten – und manchmal auch mit völlig unerwarteten Talenten.
Denken wir nur an die Sieger wie Rurik Gislason, Pascal Hens oder Ingolf Lück. Bei Rurik hätte sich niemand gewundert, wenn er dem Fußballer-Klischee entsprechend bald ausgeschieden wäre. Und Pascal oder Ingolf hatte zu Beginn der jeweiligen Staffel sicher niemand auf der Sieger-Tanzkarte…
Am Ende sind es nicht Ballen- oder Fersenschritte oder die Lockerheit in den Knien oder die kleineren Schritte, die faszinieren. Das ist Technik, die hilft beim besseren Tanzen, ist kein Selbstzweck.
Entscheidend ist das vielschichtige Erlebnis eines Tanzes, dem Charakter, der Ausstrahlung der Tänzer, dem Zusammenwirken zweiter Tanzpartner, der Bindung zum Zuschauer, die hergestellt wird. Und im Verlauf einer Staffel auch die Geschichte eines Tanzpaares, die es uns erzählt, die uns mitnimmt und berührt oder eben auch nicht.
In diesem Sinne muss man nicht auf dem Tanz-ABC herumreiten und darf die Technik und ihren unterstützenden Charakter nicht mit der Leistung eines Tanzpaares für die Zuschauer verwechseln. Ich denke, in diese Richtung geht Lisas Argumentation.
Die meisten von uns wissen auch nicht viel davon, wie ein Smartphone funktioniert – und benutzen es, finden eines besser und kommen mit einem anderen nicht so gut zurecht.
Auch ist die Jury ein Teil der Show und nicht ihr Sinn und Zweck. Ziel ist die gute Unterhaltung der Zuschauer.
Da ich nicht auf den Beitrag von Karsten antworten kann, habe ich das hier eingeschoben.
Inklusion im weitestens Sinn haben wir bei Lets Dance seit Anbeginn, nämlich indem Promis mit ganz unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen antreten, mit mehr und weniger körperlichen Einschränkungen. Das Publikum zieht das bis zu einem gewissen Grad in ihrer Gunstbewertung mit ein, alles ok. Auch die Jury berücksichtigt das ein wenig, auch noch ok zu Beginn.
Nicht ok ist aber, wenn die Jury es wie in dieser Staffel anwendet. Und ich glaube das könnte der Mittelweg sein: die Jury orientiert sich vornehmlich am tänzerischen Können und das Publikum bewertet wie immer, jeder nach seiner Facon.
Wie Du siehst, Anita, war es richtig, so zu antworten (also auf den letzten Antwort-Link zu klicken, der zu sehen ist).
Wir können die Kommentare im Moment nicht noch weiter auffächern, aber sie erscheinen trotzdem der Reihe nach, so dass ein Bezug aufeinander möglich ist. Im Sommer checken wir mal, wie wir das Einrücken wirksam beseitigen können, dann wäre diese Art der Beschränkung nicht mehr nötig…