Let’s dance am 12. Mai 2017: So macht Tanzen im Fernsehen Spaß
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 13.05.2017Die Qualität bei Let’s dance 2017 steigt enorm. Ausgeschieden bei Let’s dance am 12. Mai 2017 sind Maximilian Arland – Sarah Latton, nicht ganz leistungsgerecht, wie ich finde.
Die Choreos werden immer besser bei Let’s dance. Dickes Lob an die Profi-Tänzer! Bei den meisten Tanzpaaren sieht es jetzt schon nach richtigem Tanzen aus, was sie uns da präsentieren. Ich bin also wieder fast rundum glücklich mit Let’s dance am 12. Mai 2017. Wenn es so weiter geht und es nichts mehr zu „meckern“ gibt, muss ich mir was einfallen lassen für die nächsten Sendungen… Ich möchte mich nämlich gern weiter auf die Tänzer und Tanzpaare bei Let’s dance 2017 konzentrieren. Sonst gibt es ja genug Baustellen bei Let’s dance, derer ich jedoch längst überdrüssig bin!
Umso besser waren die Tänze und Tanzpaare bei Let’s dance am 12. Mai 2017! Es ist wohl selbst beim Tanzen im Fernsehen etwas dran an den fernöstlichen Theorien von Yin und Yang oder den hiesigen von Licht und Schatten. Das Licht sind die Tanzpaare von Let’s dance 2017!
Wie waren die Tänze bei Let’s dance am 12. Mai 2017?
Heinrich Popow – Kathrin Menzinger bei Let’s dance am 12.5.2017
Ich fühle mich nicht so recht in der Lage, diesen Tanz von Heinrich Popow – Kathrin Menzinger gerecht zu beurteilen. Dafür gibt es 2 Gründe: Einmal die Musik. Hätte nicht eine Samba zu diesem Titel von anderen Tanzpaaren auch ein wenig eckig ausgesehen? Nicht zwangsläufig, aber die Tendenz kann man wohl nicht leugnen. Und dann ist es gerade bei der Samba nicht leicht, die Behinderung von Heinrich Popow auszublenden. Ich habe das versucht und mir sogar etwas vor den Bildschirm gehalten, um nur den Oberkörper zu sehen.
In die Choreografie waren viele typische Samba-Elemente eingebaut. Das finde ich mutig und richtig! Dadurch sah es jedoch -fast zwangsläufig- recht ungelenk aus. Hier werden Grenzen erreicht, die einzuordnen oder zu bewerten, ich unheimlich schwer finde. Nur den Oberkörper gesehen, fand ich den Tanz viel besser, viel flüssiger, als in der Wirkung im Gesamtbild. Kann man das ausblenden? Darf man das Ausblenden? Muss man das Ausblenden? Ich denke, man muss, will man ein gerechtes Urteil fällen. Aber genau das finde ich so unheimlich schwer.
Wir wissen ja nicht, wie es aussehen würde, wenn… Ich will behaupten, das Tanzpaar Heinrich Popow – Kathrin Menzinger könnte inzwischen mit den Besten bei Let’s dance 2017 mithalten, wenn das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre. Wir sind also praktisch wieder am Anfang von Let’s dance 2017: Kann man die Leistung eines Tanzpaares, dass im Vergleich mit den anderen mit so einer Behinderung tanzen muss, gerecht beurteilen? Die Jury behauptet das von sich und ich bezweifle das. Ich jedenfalls kann es diesmal nicht. Ich denke, das Paar hätte für diese Samba auch Punkte um die 8 verdient. Ich räume aber ein, dass ich den Tanz vergleichsweise nicht so schön fand, wie andere des Paares schon oder die von den Besten gezeigten Tanzpaaren bei Let’s dance am 12.5.2017.
Das liegt jedoch zuerst eben an der Behinderung. Die Bewegung kann gar nicht gleichermaßen flüssig sein. Hat also Kathrin Menzinger es diesmal nicht geschafft, eine geeignete Choreografie zu finden, wie zuvor schon? Oder muss man sich damit abfinden, dass eben nicht alles geht? Muss man sicher! Trotzdem bleiben viele Fragen offen und ich bin ein bisschen ratlos!
Faisal Kawusi – Oana Nechiti bei Let’s dance am 12.5.2017
Faisal Kawusi – Oana Nechiti und der Langsame Walzer. Es war absehbar, dass dieser Tanz schwierig wird. Ich habe Faisal Kawusi hier schon gelobt und getadelt. Deshalb muss ich Partei für ihn und auch Oana Nechiti ergreifen. Den Größenunterschied auszugleichen, eine Choreografie zu finden, die Körperfülle und Größe nicht nachteilig gegenüber den anderen Tanzpaaren werden lässt, ist sicher nicht einfach. Natürlich kann ich behaupten, mit mehr Tanz im Paar wäre der Tanz besser geworden. Wäre er? Wissen wir nicht. Schauen Sie auf das Foto oben!
Ich finde, den Charakter des Tanzes im Sinne der Musik haben Faisal Kawusi – Oana Nechiti gut erfasst. Offenbar war Faisal Kawusi aber so auf Haltung und Abfolge der Choreo konzentriert, dass er zwar seine Choreografie ganz gut abgearbeitet, klar mit Vertanzern, aber eben nicht richtig getanzt hat. Dadurch ging die Technik flöten, falls er sie kann, und vor allem die Musikalität. Wir hatten aber schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die wenigsten Promis bei Let’s dance tatsächlich tanzen lernen…
Nur einen Punkt zu geben, wie Joachim Llambi hier, finde ich immer falsch – erst recht in der Spreizung, die wir bei Let’s dance 2017 erleben. Hier empfinde ich sie als besonders ungerecht. Mit 3 x 4 Punkten wären Faisal Kawusi – Oana Nechiti immer noch auf dem gerechten letzten Platz gelandet, ohne dass man sie vor den Kopf gestoßen hätte.
Angelina Kirsch – Massimo Sinato bei Let’s dance am 12.5.2017
Bei Angelina Kirsch – Massimo Sinato muss ich diesmal zuerst Massimo Sinato loben! Eine abwechslungs- und tanzreiche, die Musik aufgreifende Choreografie hat er da entworfen. Wenn er nun noch die Schluss-Drehfigur weggelassen hätte, hätten wir fast den alten Massimo wieder (der bei Let’s dance in vergangenen Staffeln schon richtig zu begeistern wusste, inzwischen mit stark verbesserten Standard-Qualitäten). Aber diese Figur scheint er zu lieben und es sei ihm gegönnt! Das 20 Sekunden lange Intro war übrigens zusätzlich zur Tanz-Zeit!
Bei der Samba gestern hat Massimo Sinato Angelina Kirsch viel ins Paar mitgenommen. Das war sicher genau richtig so. Angelina Kirsch wirkte manchmal ein wenig fest und kann auch ihr Model-Lachen nicht ablegen. Das ist ein anderes, als Spaß am Sambatanzen zu haben. Ich glaube, das fällt nur auf, wenn man dieses Hintergrundwissen hat. Ohne wäre es keine Erwähnung wert.
Ob Angelina Kirsch genug Zeit zum Üben hat oder nicht, ist mir egal – zumindest wenn die Zeit auf Grund anderer Jobs eingeschränkt ist. Da muss man sich eben entscheiden und das hat sie offenbar getan. Andere Dreharbeiten („Curvy Model“) ins Feld zu führen, macht mich eher kritischer. Ich denke aber, viel besser hätte Angelina Kirsch diese Samba gar nicht tanzen können. Die war nämlich gut und zumindest ich habe kaum Grund zur Kritik.
Einen Startplatz im Let’s dance – Finale sehe ich aber noch lange nicht als gesichert an, denn
Giovanni Zarrella – Marta Arndt bei Let’s dance am 12.5.2017
Giovanni Zarrella blüht mit Marta Arndt gemeinsam auf, wie eine Bergwiese nach einem warmen Sommerregen. Ich will nicht unfair sein gegenüber Pietro Lombardi und Christina Luft, denn die wären ja eigentlich das Paar gewesen, das hätte bei Let’s dance 2017 tanzen sollen (beide verletzt ausgeschieden). Giovanni Zarrella – Marta Arndt sind wunderbare Joker, die ich gern tanzen sehe! Sogar die Leuchter fallen da bei Let’s dance am 12.5.2017 vor Begeisterung von der Decke (siehe Foto). … Nein, natürlich nicht, die waren extra dahin gelegt worden, wegen der Stimmung und so…
Das Typische einer Rumba war von der Choreografie her sehr gut inszeniert. Da hat Marta Arndt ganze Arbeit geleistet – allerdings auch die meiste im Tanz selbst. Da hätte ich mir von Giovanni Zarrella doch noch mehr Zuwendung und Leidenschaft gewünscht. Es wären nur Kleinigkeiten gewesen, er hätte gar nicht anders tanzen müssen – einfach nur von der Körpersprache, in Gestik und Mimik intensiver und mehr auf seine Tanzpartnerin konzentriert. Da hat er verschenkt. Nachsehen kann ich ihm dagegen leicht, dass er kein „Tanzsport-Rumba-Mann“ war, der ausgiebig die Hüfte kreisen lässt – zum Beispiel. Ist er eben nicht und es sieht dann oft auch gestelzt aus, wenn man’s nicht wirklich gut kann. Dann lieber beschränken. Das hat sicher auch Marta Arndt richtig erkannt so.
Die Vorschuss-Lorbeeren für Marta Arndt in Sachen Tanzsport (Llambi) halte ich für völlig überflüssig, unnötig und überheblich. Marta Arndt ist so gut und erfolgreich genug, dass man hier nicht in den Oktober vorgreifen muss, dann nämlich ist erst die erwähnte WM Latein 2017 der WDSF-Profis (21.10.2017) – allerdings in Leipzig, wo Joachim Llambi gern und oft als Turnierleiter moderiert. Vielleicht ein bisschen Werbung in eigener Sache? Davor ist am 11. Juni 2017 noch die Europameisterschaft in St. Petersburg. Drücken wir Pavel Pasechnik – Marta Arndt fest beide Daumen, zerreden wir es aber auch nicht! Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter…
Maximilian Arland – Sarah Latton bei Let’s dance am 12.5.2017
Bei Maximilian Arland platzte der Knoten vielleicht etwas zu spät bei Let’s dance 2017. Maximilian Arland – Sarah Latton sind bei Let’s dance am 12. Mai 2017 ausgeschieden. Ob es sonst weiter gereicht hätte, kann man nur spekulieren. Die Konkurrenz in diesem Jahr ist sehr stark…
Der Tango gestern hat mir mit gewissen Abstrichen gut gefallen! Besonders, dass Maximilian Arland so deutlich den Tanz geführt hat. In dieser Führungsrolle fand ich ihn sehr präsent, viel mehr als andere schon und sogar mehr, als einige Profi-Tänzer bei Let’s dance oder in anderen solchen Shows. Manchmal war die Haltung (zu) sehr dem Flamenco oder Paso doble entlehnt, hätte mehr körperliche Zuwendung zu Sarah Latton den Gesamteindruck noch verbessert.
Die Choreo fand ich in der 2. Hälfte leider zu stark verwässert. Da wäre mehr Tango gegangen, statt der showlastigen Elemente bzw. bietet der Tango selbst genug, um da typischer tanzen zu können. Ob es dann gereicht hätte, den anderen Tanzpaaren Paroli bieten und noch einen Platz nach vorn rutschen zu können? Egal! Danke an Maximilian Arland und auch an Sarah Latton, dass es in den letzten beiden Sendungen noch so gut wurde.
Gil Ofarim – Ekaterina Leonova bei Let’s dance am 12.5.2017
Vielleicht bin ich bei diesem Tanzpaar voreingenommen und parteiisch! Aber: Gil Ofarim – Ekaterina Leonova bleiben meine persönlichen Favoriten unter den Tanzpaaren. Das soll nicht gegen Vanessa Mai – Christian Polanc oder Angelina Kirsch – Massimo Sinato sprechen, sondern für Gil Ofarim – Ekaerina Leonova. Ich erinnere daran, hier tanzen Promi-Mann und Profi-Tänzerin und das gibt bei mir immer schon mal einen Stein ins Brett. Bis zum Tag vom Finale von Let’s dance 2017 -wenn sie dann so weit kommen- ist der Vergleich für mich so ein bisschen wie der von roten Johannisbeeren mit schwarzen. Ist eben nicht das Gleiche. Die Damen haben es etwas leichter, auch wenn sie sich keinen Deut weniger anstrengen müssen, um gut auszusehen.
Der Jive von Gil Ofarim – Ekaterina Leonova gestern bei Let’s dance am 12.5.2017 war wunderbar und abwechslungsreich, eine schöne und wie fast immer tanzreiche Choreografie. Die Kicks waren klasse und sehr schön synchron, wenn ich mich recht erinnere (das Bild hier zeigt ja etwas anderes..). Die Soli waren ausdrucksreich und gut getanzt. Das Paar als solches sehr schön dynamisch, wie man sich das von einen Jive erhofft und auch als Tanzpaar wahrnehmbar. Vielleicht kann Gil Ofarim noch an seiner Haltung arbeiten, auch einen Tick zu fest ist er mir noch im Oberkörper. Kleinigkeiten…
Sehr gutmütig war die Musik-Auswahl – als Jive wunderbar, von der Zeit her etwas zu kurz. Weil aber im Intro noch gar keine Musik lief, ist das nichts, was man Gil Ofarim – Ekaterina Leonova anlasten könnte. Gil wird froh gewesen sein, dass dem Tanz doch einige Sekunden an den 1:30 gefehlt haben – wenn ich mich nicht vermessen habe. Er hat ja so schon ganz schön gepumpt…
Ich würde mir überlegen, auf allzu komplizierte Show-Figuren zu verzichten, wenn die nicht ganz rund sind, wie gestern. Sie verwischen den guten Eindruck eher – und im Grunde bringen sie ja auch nichts. „Applaus-Figuren“ hat die Willi Gabalier in meinem Interview zum Jahreswechsel genannt. Die Leute mögen jubeln, aber sie lassen sich davon nicht ablenken. Im Zweifel raus damit!
Vanessa Mai – Christian Polanc bei Let’s dance am 12.5.2017
Lieber Christian, das war Salsa! Respekt und Anerkennung! Natürlich für beide – wobei ich finde, dass Vanessa Mai diesmal sogar noch ein bisschen lockerer drauf war und deshalb besser aussah, als Christian. Der hätte manchmal noch etwas runder sein können – und vielleicht nicht ganz so ausladend! Ich bin sicher, das war das Adrenalin, das ihn so gepusht hat und die Worte hier sind eher eine Randbemerkung, als Kritik!
Ausgesprochen gut hat mir die Akzentuierung der Schritte gefallen, die die typische Rhythmik der Salsa aufgenommen und wieder gegeben haben. Besonders bei Vanessa Mai ist mir das aufgefallen. Da hab ich allerdings auch vornehmlich hingesehen.
Die Musik war nun endlich mal eine richtige und vor allem moderne Salsa und nicht irgendwas! Der Zusammenschnitt war zudem gut gewählt. So feurig ist das Lied sonst gar nicht bzw. nur in Teilen. Christian hat dankenswerter Weise sehr viele tatsächlich salsa-typische Figuren und Kombinationen in die Choreo eingebaut, die eigentlich jeder Salsa-Tänzer kennt, der schon eine Weile Salsa tanzt. Das ist nicht selbstverständlich, wie wir wissen.
Vanessa Mai – Christian Polanc haben es verdient, dass man ihnen nicht nur gute Athletik und Technik bescheinigt! Beide haben nicht leicht in die Staffel gefunden, haben geackert und sich bemüht. Sehr gut waren sie in jeder Sendung von Let’s dance 2017. Inzwischen tanzt da aber auch ein Paar, das nicht nur Freude am Tanzen hat, sondern dem man das auch ansieht. Ich habe mich gestern gleich an die Salsa von Rebecca Mir – Massimo Sinato von 2012 erinnert, die vor Lebensfreude nur so sprühte (jedoch musikalisch einen ganz anderen Charakter hatte).
„Unsere“ Jury lasse ich lieber beiseite, denn ich will den schönen Tanz von Vanessa und Christian nicht mit dem Unfug beflecken, der da zuweilen gequatscht wird.
Den Discofox-Marathon spare ich mir auch. Die Bedeutung ist zu vernachlässigen. Die Entscheidungen der Jury sind vom TV-Gerät aus nicht immer nachvollziehen. Das ist jedoch kaum möglich bei so vielen Tanzpaaren gleichzeitig auf dem Parkett, einem Fernseher von plus/minus 1 Meter Diagonale und einem Regisseur, der auswählt, was er zeigen möchte und was nicht.
Die Punkte der Jury finden Sie im Artikel Let’s dance 2017 Statistik – Tänze, Punkte, Einschaltquoten. Die Songs und die Tänze im Artikel Let’s dance 2017 am 12. Mai 2017: Discofox-Qual, Tänze, Songs.
Die Fotos sind von RTL. Es soll diese Verlinkung gelegt werden: Alle Infos zu “Let’s Dance” im Special bei RTL.de.
Alle Artikel über die RTL-Tanz-Show finden Sie unter dem Stichwort Let’s dance 2017 oder auch Let’s dance, wenn Sie sich für ältere Staffeln der Tanz-Show interessieren. Artikel allgemeinerer Natur finden Sie in unseren Kategorien TV-Shows und Tanzen im Fernsehen.
Karsten, ich will gar nicht viel Wasser in den Wein gießen, denn insgesamt hast Du’s wie immer gut getroffen- mehr Licht als Schatten. Was die Baustellen angeht: Nichts ist vollkommen. Auch bei DWTS hat sich der Chefjuror diese Woche eine verbale Entgleisung geleistet. Auch bei Strictly wurde z.B. Ore Oduba bescheinigt, sein Jive sei noch besser gewesen als der von Jay Mc Guiness. Auch bei den Dancing Stars geht musikalisch mal was in die Hose. Nur tritt das nicht so gehäuft auf.
Dass ich das Ausscheiden von Maximilian mal bedauern würde, hätte ich nach seinen unsäglich hölzernen Anfängen selbst nicht für möglich gehalten. Einer der Gründe- und jetzt gehe ich im Gegensatz zu Dir doch mal kurz dahin wo’s wehtut- mag aber die Arroganz von Joachim Llambi gewesen sein. Wer die Zuschauer mehr oder weniger unverblümt auffordert, statt für Heinrich lieber für einen „richtigen“ Tänzer zu stimmen, der mobilisiert erst recht Sympathie-Stimmen. Ein Paar davon mögen Maxi am Ende gefehlt haben. Die Jury hatte ihn mit einem Notendurchschnitt von 15,5 nur auf Platz 11. Vier Plätze gutzumachen, dafür kann er sich auch bei Sarah bedanken.
Was mich an Heinrichs Samba fast am meisten gestört hat: Nicht nur die Musik; das gesamte Setting war wie die Suicide Squad Nummer letzte Woche eine 1:1 Kopie, Zapfsäule und Autoreifen inclusive. Siehe Videolink unter dem gestrigen Artikel Songs und Tänze. Als Popow zu Beginn der Show im Feinripp-Unterhemd auflief, wusste ich schon was kam: Tankwart reißt Mechanikerin den Overall runter (nur hatte Peta Murgatroyd damals noch weniger drunter als Kathrin jetzt) und verführt sie zu einer heißen Samba. DWTS scheint immer mehr zum Selbstbedienungsladen der (Un)-Kreativen von RTL zu werden, denn da die Musik vorgegeben wird glaube ich nicht dass Kathrin die Tankstelle dazu gepachtet hat. Kannst sie ja gelegentlich mal danach fragen. Die Musik selber ist überdies so vertrackt, dass sie auch für bessere Tänzer als Heinrich eine Herausforderung gewesen wäre. Die Salsa aus Woche 4 lief da deutlich runder- und Heinrich hat ja seitdem eigentlich noch dazugelernt!
Und auch Faisal litt darunter, dass da jemand ohne groß nachzudenken Amazing Grace aus der DWTS Playlist übernommen hat. Einen a capella Titel taktrein zu vertanzen ist nichts für Anfänger, und Oana hatte aus rein physischen Gründen natürlich auch überhaupt keine Chance unsichtbar zu führen (wie die Profifrauen das sonst meist tun- das wissen wir nicht erst seit Kathrins charmantem Geständnis.) Faisal hat oft genug Rhythmusgefühl bewiesen, aber was wenn die Musik keinen hörbaren Rhythmus hat? Seine eigene Enttäuschung sagte ja schon alles.
Massimo hat in der Tat seine beste Samba seit langem abgeliefert, das sehe ich genauso. Maksim Chmerkovskiy hat es einer Schülerin mal so erklärt: „Brasilianer denken nicht, wenn sie Samba tanzen. Sie tun’s einfach.“ Den Schalter im Kopf hat Angelina noch rechtzeitig umgelegt. Viel Training hilft da manchmal auch nichts, wenn das Gefühl fehlt- das hat sie aber. Ich sehe sie gegenüber Giovanni leicht im Vorteil. Es wird aber auch hier letztlich auf Sympathiepunkte ankommen. Nur dass gefühlt mittlerweile jeder zweite Tanz im neu gegrabenen Tunnel anfängt ist schon jetzt nicht mehr originell. Nächstes Jahr bitte wieder zuschütten!
Was ich an der Rumba von Giovanni und Marta so faszinierend fand: Sicher hat Marta die Hauptarbeit erledigt (das hatte Christina beim Tango in Woche 3 aber auch schon.) Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass Marta „übertanzt“ hätte, und das sagt eine Menge über seine Präsenz. Vergleicht man ihn (DWTS zum dritten) mit Derek Hough in dessen Rumba zu Thinking Out Loud mit Nastia Liukin, dann hat er zumal als Nicht-Profi einen tollen Job gemacht. Das war eine von den Performances, wo technische Fehler für mich weniger ins Gewicht fallen. Teilweise konnte ich die durch die Bildregie ohnehin nicht sehen. Aber sie machen natürlich punktemäßig den entscheidenden kleinen Unterschied.
Gil und Ekaterina dürfen offenbar wieder oben mitspielen. Gut so; da gehören sie nämlich hin. Ekat ist als Choreographin einer der kreativsten Köpfe hier; da kann ich ihr den Hang zu Showfiguren eher nachsehen. Gil hat mich mit seiner Kombination aus Technik und lässigem Vortrag im Jive an besagten Jay McGuiness, den SCD-Gewinner von 2015 erinnert. Außerdem ist und bleibt er der mit Abstand beste Promi-Mann im Feld und der einzige, der den offenbar geplanten Durchmarsch von Vanessa noch verhindern kann.
Warum geplanter Durchmarsch? Das war in 8 Shows zum vierten Mal der letzte Startplatz (dazu kommt ein weiterer vorletzter) und musikalisch insbesondere im Vergleich zu den Hürden für Heinrich und Faisal mal wieder eine Steilvorlage. Dabei hätte sie den Rückenwind überhaupt nicht nötig, und deshalb stinkt mir das einfach. Dazu kommt: Warum nur schafft Llambi es nicht, sie zu loben ohne gleichzeitig andere herabzusetzen (Champions League gegen Kreisklasse)? Ich muss gestehen, dass ein Teil meiner Vorbehalte dieser Lobhudelei geschuldet ist. Aus Fairness gegenüber Vanessa sollte ich das wohl lieber ausblenden. Die Salsa war nämlich wirklich so gut, dass auch ich auf Christian kaum geachtet habe- und das nicht nur wegen der Großaufnahmen ihrer ansehnlichen Kehrseite mit Goldlametta. Karsten: Wenn Dich das an Rebecca Mir erinnert, und deren Salsa damals wiederum Herrn Llambi an Nicole Scherzinger, dann bleibt ja jetzt nur noch Meryl Davis als Vergleichsmaßstab übrig, oder? Gnade uns Gott, wenn die Frau noch besser werden sollte…
Der Disco Fox Marathon hat sich für mich- Achtung Wortspiel- totgelaufen. Über die musikalischen Ergüsse breiten wir einfach den Mantel des Vergessens. Die Kommentare der Kandidaten waren noch das witzigste daran. Es gäbe eine Menge Alternativen (z.B. im DWTS-Ersatzteilregal,) mit denen man eine zweite Runde im Wettbewerb bestreiten könnte und die der Qualität der Paare auch gerechter würden. Zwei Sieger gab es übrigens 2014 schon: Tanja und Alexander. Hier irrte der Moderator, und ich kann wieder klugscheißen. Ich hätte Heinrich noch weiter vorne gesehen, denn wie Giovanni war der pausenlos auf Achse- während sich Vanessa gelegentlich per Hebefigur ein Päuschen gegönnt hat. Sei’s drum. Hätte Maximilian sich hier mit mehr Punkten vielleicht noch aus dem Sumpf ziehen können? Vielleicht besser, dass wir das nie erfahren werden. Daher kann ich Dir nicht zustimmen, dass die Bedeutung zu vernachlässigen ist. Punkte sind Punkte; auch für diesen Unfug. Von den Dance Duels nächste Woche verspreche ich mir da schon mehr.
Danke , DMD, dass doch etwas Wasser in den Wein gekommen ist. Einige Anmerkungen fand ich sehr gut und wichtig.
Dass die Choreos oftmals ziemlich kopiert werden, finde ich auch sehr ärgerlich, ist aber vermutlich nur für Hardcorefans relevant. Ich glaube kaum, dass der typische Lets dance Zuschauer das bemerkt. Zwar trotzdem nicht schön, aber ich denke, dass ist das geringste Problem der Sendung.
Danke auch für die Bemerkung mit dem Tunnel….den scheinen alle sehr faszinierend zu finden…außer der kritische Zuschauer ;-)
Zu Gil/Ekat passt meine Meinung ziemlich genau und ich bin gespannt, was noch kommt.
Ob Angelina oder Giovanni es ins Finale schaffen, wird sich wohl nächste Show endgültig zeigen, denn ich sehe weder Heinrich noch Faisal dort.
Luna, Du hast natürlich Recht; mit dem Hardcorefan sowieso. Aber selbst wenn 99,8% der Zuschauer das Abkupfern nicht wahrnehmen- egal ob „nur“ Musik, Kostüme und Bühnenbild oder dazu gleich noch Teile der Choreo- dass RTL davon ausgeht nach dem Motto „merkt eh keiner“ finde ich einfach dreist. Außerdem sollte man dann wenigstens einen Rest Hirnschmalz darauf verwenden, welchen Teilnehmern man solche anspruchsvollen Nummern zumuten kann. James Maslow (in der Gasolina-Samba) und Carlos Pena Vega (im a capella Walzer) waren tänzerisch ganz andere Kaliber als Heinrich und Faisal und standen in ihren jeweiligen Staffeln später im Finale. Es war absehbar, dass unsere beiden Helden da Probleme bekommen würden. Möge jeder seine eigenen Schlüsse daraus ziehen.
Was Deine Spekulation über Vanessas berufliche Zukunft angeht: Sylvie hat den Job auch bekommen, obwohl sie im Finale „nur“ Zweite war. Insofern gibt es für Gil vielleicht doch noch Hoffnung. ;-)
PS:
Nun hab ich doch glatt meine Bemerkungen zum Discofox Marathon vergessen und die kann ich mir nun wirklich nicht verkneifen.
Die Songauswahl dieses Jahr hat dem Voting ja quasi keine Wahl gelassen. Ein schlechter Song jagte den nächsten. Deshalb denke ich auch, dass es bei Gil quasi Arbeitsverweigerung war, denn meine Füße würden sich auch sträuben, zu so etwas freiwillig zu tanzen. Obwohl man fairerweise sagen muss, dass ich von jedem Kandidaten erwarte, dass er auch zu Schrottmusik das Beste aus sich rausholt…
Ansonsten gab es da wenig Überraschungen, außer , dass Maximillian tatsächlich vor Faisal das Parkett verlassen musste. Aber vermutlich haben die TV Zuschauer wirklich nur einen Bruchteil gesehen.
Ich habe übrigens schon vor dem Marathon mit meinem Mann gewettet, dass Vanessa ihn gewinnt…s.h. Hauptkommentar. Alles andere hätte mich doch sehr gewundert. Glückwünsche an Giovanni, der mit dem nötigen Enthusiasmus an die Sache rangegangen ist.
RTL sollte hier mal nachdenken, etwas anderes zu probieren. Entweder wie in Österreich den Lindy Hop oder einen anderen Partytanz. Mit der Ballermann Musik tut man sich jedenfalls keinen Gefallen, Ich hoffe, die Sponsoren bezahlen den Sender wenigstens gut für die Produktplatzierung. Die Kommentare auf FB waren jedenfalls zur Musikauswahl schon sehr aufschlussreich. In den letzten Jahren war die Musik wenigstens noch etwas gemischt, dieses Mal gab es nur Nivau im Minusbereich.
Das hat sich mMn auch sehr auf die Qualität der gezeigten Tänze ausgewirkt.