Let’s dance am 12.5.2023 Kritik, Kommentare, Meinung: Interessantes Ergebnis
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 13.05.2023Let’s dance am 12.5.2023 hat überraschend für Klarheit gesorgt! Hier meine Meinung, Kritik und Kommentare zu den Tänzen.
Ich habe gestaunt im Verlauf von Let’s dance am 12. Mai 2023! Da haben es doch die Tanzpaare in gemeinschaftlicher Aktion mit der Let’s dance – Jury geschafft, das nächste Woche anstehende Finale von Let’s dance 2023 weitgehend vor aufkommenden Gerüchten zu bewahren…
Pferdefuß der Geschichte: Bei allernächster Gelegenheit wird Joachim Llambi triumphieren, er hätte es doch schon immer (besser) gewusst als alle Kritiker, Nörgler und Zweifler. Nun denn, der Moment sei ihm gegönnt…
Inhaltsverzeichnis
Mein Fazit zum Halbfinale Let’s dance am 12.5.2023
Im Finale stehen nun als die von ihm angekündigten 3 Tanzpaare Anna Ermakova & Valentin Lusin, Julia Beautx & Zsolt Sandor Cseke sowie Philipp Boy & Patricija Ionel.
Ob es der Jury in der nächsten Woche noch einmal gelingt, jeglichen Zweifel am Sieger und den Platzierungen von vornherein auszuräumen? Schwer wäre das nicht, wenn sie es dann so will…
Ich würde mir das wünschen! Denn ein verdienter Sieg soll ein verdienter Sieg sein und bleiben! Ich drücke die Daumen, dass das gelingt…
Ausgeschieden bei Let’s dance am 12.5.2023 sind Timon Krause & Ektarina Leonova. Es wird bestimmt einige geben, die dieses Tanzpaar gern im Finale gesehen hätten. Das verstehe ich!
Gleichzeitig bin ich froh, dass es genau so gekommen ist, denn keines der nun gefundenen Final-Paare ist schlechter als Timon & Ekaterina, alle 3 Paare stehen leistungsgemäß zu Recht im Finale.
Und nun gibt es auch noch die Absolution der Jury durch das RTL-Publikum, das mehrheitlich diese 3 Paare im Finale sehen wollte.
Mindestens für Julia Beautx & Zsolt Sandor Cseke sowie Philipp Boy & Patricija Ionel kann man das behaupten. Denn, wenn die RTL-Zuschauer in Mehrzahl für Timon & Ekat vor einem dieser beiden Paare gestimmt hätten, wären sie statt jener Paare ins Finale eingezogen (hoffentlich habe ich keine theoretisch mögliche Variante übersehen…).
Zudem bin ich sicher, am verdienten Einzug dieser Tanzpaare ins Finale gibt es grundsätzlich keine Zweifel, genauso nicht bei Anna Ermakova & Valentin Lusin. Da müssen wir nicht mehr orakeln, bei welcher Konstellation gestern theoretisch ein Ausscheiden möglich gewesen wäre.
So freue ich mich nun auf ein hochklassiges Let’s dance – Finale und dann eine Woche später natürlich noch die Profi-Challenge!
Weil in Österreich gestern die Dancing Stars zu Ende gegangen sind, kann ich mich beiden noch kommenden Let’s-dance-Sendungen nun uneingeschränkt widmen. Darauf freue ich mich in gewisser Weise auch.
Nun habe ich das Fazit zum Halbfinale Let’s dance am 12.5.2023 schon vorweg genommen…
Kritik der Paare und Tänze bei Let’s dance am 12.5.2023
Mal sehen, wie ich das nun mit den Tänzen bei Let’s dance am 12.5.2023 mache? Am besten ist es vielleicht, wenn ich das paarweise beschreibe, sonst wird es bei 3 Tänzen und 4 Tanzpaaren zu unübersichtlich.
Übrigens hat mir das Intro zu Let’s dance am 12.5.2023 gut gefallen. Das hatte richtig „Druck“ – so über meine last-erprobten Lautsprecher gehört… Vielleicht war auch der Mix im Streaming diesmal ein anderer? Gut möglich.
Und, weil ich oben die Dancing Stars erwähnt habe: Die Tänze bei Let’s dance sind qualitativ für meinen Geschmack doch mindestens eine Stufe besser, wenn nicht sogar mehr. Da ist auch mehr „Pfiff“ und Esprit drin. So im Vergleich ist das schon beeindruckend! Aber die Dancing Stars haben für mich auch ihren Reiz und Wert. Das will ich gar nicht abwägen!
Philipp Boy & Patricija Ionel bei Let’s dance am 12.5.2023
Patricija Ionel mit Naturlocken im Training. Hab ich was verpasst bisher?
Interessante Choreo beim Paso doble und eine vorzüglich tanzende Patricija Ionel! Toll! Hätte ich so gar nicht erwartet. Nur die Sprungfigur war umsonst: Zu oft gesehen, hier nichts erzählend.
Philipp Boy sah ich dagegen eher mit gemischten Gefühlen – engagiert, aber auch oft unsicher und nicht sehr exakt. Die 30 Punkte der Jury kann ich nicht nachvollziehen, war in der Endabrechnung aber auch egal. Also kein Grund sich aufzuregen…
Auch beim Slowfox hat sich Patricija wieder voll reingehängt – wie, als ob sie Philipp in besonderer Weise motivieren und mitziehen müsste. Vielleicht ist dieser Eindruck auch vom Einspieler vorher genährt?
Das könnte sein, auch wenn ich meine, das im Tanz selbst gesehen zu haben. Philipp schien wie mit einer Art angezogener Handbremse zu tanzen, wenn ich mich an einige seiner Glanzstücke erinnere, die er bei Let’s dance 2023 schon gezeigt hat.
Ich fand diesen Slowfox gut, vom Gesamteindruck her aber nicht zu vergleichen mit dem von Julia & Zsolt oder dem Wiener Walzer von Anna & Valentin.
Julia Beautx & Zsolt Sandor Cseke bei Let’s dance am 12.5.2023
Dieses Tanzpaar avanciert immer mehr zu meinem „Lieblings-Tanzpaar“ bei Let’s dance 2023 – wenn ich sowas überhaupt habe, weil ich mich immer über alle guten Tänze freue, egal von wem.
Aber Julia Beautx kann man regelrecht zusehen, wie sie in das Tanzen hinein wächst, wie sie Verständnis entwickelt, Besonderheiten eines Tanzes erkennt und unterstreicht durch ihre Art zu tanzen, auch Freude am Tanzen hat.
Diesmal habe ich beim Slowfox auch eine besondere Verbindung zu Zsolt Sandor Cseke gesehen, von der einige der hier oft fleißig mitdiskutierenden Leser schon geschrieben hatten.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass Julia & Zsolt viel getanzt haben. Erst ganz zum Ende hat Zsolt ein bisschen „geschummelt“ – wäre gar nicht nötig gewesen. Julia hätte auch noch eine weitere Runde Slowfox übers Parkett geschafft.
Mir hat dieser Slowfox ausgesprochen gut gefallen und ich hätte ihn auch mit voller Punktzahl belohnt!
Den Jive später von Julia & Zsolt fand auch ganz gut :-) ich sag mal: Altersgerecht in der Choreografie und meine das in keiner Weise despektierlich!
Ich fand aber auch, der Tanz hatte etwas zu viel Länge. Wenn er nach knapp 2/3 zu Ende gewesen wäre, wäre ich mehr begeistert. So hat sich hinten eigentlich nichts Neues ergeben. Da hätte ich nochmal etwas Besonders oder Überraschendes erhofft, irgendeine Art von „Bonbon“ vielleicht?
Timon Krause & Ekaterina Leonova bei Let’s dance am 12.5.2023
Beim Quickstep dachte sich Ekaterina Leonova wohl: Wenn Du sie nicht überzeugen kannst, verwirre sie! Ich weiß nicht, von wem das stammt – ich hab’s mir aber gern geborgt heute…
Abgesehen von Äußerlichkeiten habe ich mich köstlich amüsiert bei der Choreografie bzw. diesem Tanz von Timon Krause & Ekaterina Leonova. Da war doch alles drin, was so ein Tanz in einer solchen Tanz-Show haben muss!
Das ist inzwischen auch ein ganz anderer Timon Krause, der da tanzt… Vielleicht ist er ja privat immer so, dann hat es bei Let’s dance ein bisschen gedauert, bis er sich so zeigte.
Wenn ich an den Paso von Philipp denke (der für mich bei Weitem nicht perfekt war), weiß ich nicht, warum dieser Quickstep-Tanz nicht auch 30 Punkte bekommen hat.
Apropo Paso doble: Den haben Timon & Ekat auch getanzt – und den fand ich nun nicht so stark im Vergleich zu dem von Philipp & Patricija!
Ich weiß nicht… Ein paar Mal hat Timon gewackelt – das war bei Philipp aber auch so…
Ich glaube, hier war es des Trainings vielleicht sogar zu viel des Guten? Das hört sich komisch an. Ich meine damit auch nicht, sie hätten weniger trainieren sollen.
Aber eigentlich hat ja Timon in seinem Habitus schon etwas, was man für den Paso doble nutzen kann. Nur eben nicht in der üblichen Art und Weise – wie, zum Vergleich, ein Christian Polanc einen Paso tanzt.
Bei der Gelegenheit: Christian Polanc hat morgen Geburtstag (am Sonntag)! Man soll ja nicht vorher gratulieren. Aber alles Gute wünschen kann ich Christian sicher ganz unabhängig von Datum und Uhrzeit! Das tue ich deshalb gern und ausdrücklich!
Zurück zu Timon und Ekat: Nun hat sich Ekaterina hier für eine ganz klassische Paso-Choreografie entschieden, vom Duktus her. Und da fehlt es Timon noch tänzerisch, das umzusetzen. Das hätte Ekat anders lösen müssen – was allerdings bei der so typischen Paso-Musik nicht unbedingt auf der Hand lag.
Trotzdem oder erst Recht besten Dank an Timon Krause & Ekaterina Leonova für viele unterhaltsame Tänze und eine besondere Art zu tanzen. Das hat mir viel Freude bereitet. Auch den beiden nur das Beste auf den Weg!
Anna Ermakova & Valentin Lusin bei Let’s dance am 12.5.2023
Wenn Valentin Lusin „richtig“ Standard tanzt, sieht das schon toll aus! Immer wieder!
Beim Wiener Walzer von Anna Ermakova & Valentin Lusin hat mir zudem gefallen, dass sich alle Elemente in die Musik eingepasst haben und nichts eingefügt wirkte, also, dass keine Brüche oder Pausen entstanden.
Aber, auch wenn ich mir alle Mühe gegeben habe, hier zuerst das Gute zusehen: Besser als den Slowfox von Julia & Zsolt fand ich diesen Tanz nicht.
Vielleicht lang es an der Geschwindigkeit, bei der ich nicht alles perfekt fand. Vielleicht kann ich in den Standardtänzen auch nicht fein genug differenzieren und Standard-Profis können nuancierter urteilen, als ich (ganz bestimmt sogar ist das so!).
Ich lade alle Standard-Profis und Fans von Anna & Valentin ein, mir zu erklären, was an diesem Tanz besser war als an dem Slowfox von Julia & Zsolt…
Beim Contemporary von Anna Ermakova & Valentin Lusin will und kann ich etwas stärker differenzieren. Zunächst 2 Feststellungen dazu:
Erstens: Mir hat der Tanz und die Choreografie richtig gut gefallen – in dem Moment, als ich ihn gesehen habe, fühlte ich mich bestens unterhalten. Zweitens: Wenn Sie mich mit einigen Abstand nach diesem Tanz fragen, werde ich mich mit Mühe wohl noch an die Drehscheibe erinnern können.
Ich hätte vor dem Tanz gewettet, dass Anna Ermakova der Contemporary passt, wie eine zweite Haut! Aber ich hätte nach meiner eigenen Auffassung gegen mich selbst die Wette verloren.
Ich kann mir tänzerische Leistungen von Anna in einer Art „freiem Tanz“ vorstellen – ob das aber in dieser Weise gelingt, Contemporary zu tanzen (wie gestern), bin ich mir nicht sicher.
Wenn ich mich jetzt zurück erinnere (in will ehrlich bleiben, ich hab’s mir eben nochmal angesehen), ist das zumindest nicht die Art von Contemporary, die mich mitreißt und begeistert.
Ich weiß nicht, ob ich beschreiben kann, was und wie ich das meine:
Es gibt Show-Tänze in Veranstaltungen, die sind toll für den Moment, gut getanzt und sie bringen Abwechslung. Wenn der Abend vorbei ist, kann mich an vieles erinnern, auch daran, dass es einen Showtanz gab und vermutlich von wem. Wichtiger in der Erinnerung sind aber andere Dinge.
Und es gab schon Show-Tänze, da kann ich Ihnen genau erzählen, was getanzt wurde (sicher mit allen Lücken und Zudichtungen der Erinnerung), aber nicht mehr, welche Veranstaltung das war.
Dieser Contemporary gehört für mich eher in die erste Kategorie: Schön, aber auch bald wieder vergessen…
Ich bin überzeugt, nach dem begeisterten Jubel-Sturm von Jury und Publikum im Saal (das Urteil hab ich noch nicht gehört), dass andere das ganz anders sehen als ich! Das ist für mich auch in Ordnung. Wir müssen ja nicht alle einer Meinung sein. Das wäre ja furchtbar…
Keine letzten Worte zu den Impro-Dances
Bitte sehen Sie es mir nach, dass ich die Impro-Dances aus meinen Beurteilungen heraus lasse. Ich habe sie alle gesehen, habe auch bemerkt, dass es hier seitens der Jury noch Differenzierungen gab im Vergleich zu den „normalen“ Tänzen.
Ich weiß auch, dass solche Art „Sondertänze“ oder „Einlagen“ wichtig sind für die Show. Für mich haben sie nur einen untergeordneten Stellenwert – sind wie Geschenkpapier…
Salsango-Berichterstattung über Let’s dance 2023
Alle Fakten zur Sendung gestern finden Sie bei uns in diesem Artikel: Let’s dance 12.5.2023 Fakten: Wer ist ausgeschieden? Punkte, Tänze und Songs
Bei uns gibt es für Let’s dance 2023 zu jeder Sendung mindestens zwei Artikel, einen mit den Fakten am Tag der Sendung und den Artikel hier mit Meinung, Kritik und Kommentaren danach.
Alle Artikel über diese Tanz-Show finden Sie in Salsango unter dem Stichwort Let’s dance. Da können Sie auch Beiträge zu älteren Staffeln nachschlagen und lesen oder Sie schauen in unsere Artikel-Sammlung mit dem Stichwort Tanzen im Fernsehen.
Thematisch weiter gefasst ist unsere Kategorie TV-Shows und RTL möchte, dass wir auf RTL+ hinweisen für die Verwendung der Fotos oben.
Laaaanger Kommentar! XD
Es ist schon ein gerechter Ausgang des Halbfinales, wenn man sich die Leistung während der gesamten Staffel anschaut. Von daher gönne ich es Philipp auch, es ins Finale geschafft zu haben. Mein Herz hätte sich jedoch mehr über Timon gefreut, denn so ganz erreicht Philipp mich mit den meisten seiner Tänze leider nicht.
Dass es sich aber zwischen den beiden herren entscheiden würde, stand für mich eigentlich die ganze Zeit schon fest. Anna ist zu sympathisch und zu gut, um im Halbfinale zu fliegen, und Julia hat eine tolle Entwicklung hingelegt und hat dazu noch ein super Charisma und spezielles Gespür für den Tanz, was beim Zuschauer zieht. Ich denke, auch der Titel wird zwischen den beiden ausgemacht. Spannend wird es auf jeden Fall.
Auch möchte ich mich bei dir bedanken, Karsten, weil ich hier meine Meinung zu Annas Tänzen reflektiert sehe, während mir an anderer Stelle schon erklärt wurde, dass das ja wohl alles absolut genial sei und über jeden Zweifel erhaben.
Der Walzer war sehr gut, keine Frage, aber herausragend jetzt nicht unbedingt. Die Nervosität war durchaus zu spüren und ja, irgendwie hat das letzte Quentchen Besonderes gefehlt.
Krasser war es für mich beim Contemporary, den ich jetzt überhaupt nicht so herausragend und „noch nie dagewesen“ fand. ¯\_(ツ)_/¯ Die Hälfte der Zeit saß sie auf der Drehscheibe, was ein netter Gimmick ist, aber das wars eigentlich auch. Klar, an einen Contemporary stellt man andere Anforderungen als an die anderen Tänze, aber ehrlich gesagt hat mich Sarah Engels mit sehr ähnlicher Thematik deutlich mehr begeistert damals. Keine Ahnung, irgendwie hätte ich gedacht, dass Anna hier so richtig „einen raushaut“ und dann war es irgendwie nur.. sehr gut? Anscheinend geht man bei Publikum und Jury schon steil, wenn eine Dame sich leicht bekleidet am Boden räkelt, aber vom Ausdruck und Leidenschaft her fand ich Anna keinen Deut besser als Julia letzte Woche. Vielleicht liegt es auch ein bisschen an der Paarchemie, die ich bei Julia und Zsolt deutlich stärker finde als bei Anna und Valentin.
Auch Philipp fand ich gerade im Paso total überbewertet, mit der Meinung bin ich aber wenigstens nicht alleine. XD Das Kostüm tat ja auch mal gar nix für ihn, und ihm hat man die Anspannung auch extrem angemerkt. Der Paso war aber besser als der von Timon – evtl. hätte man die Musik bei den beiden tauschen sollen und es wäre beiden geholfen gewesen, wer weiß.
Julia hat mir in beiden Tänzen super gefallen, sie hat sowas Frisches, Fröhliches an sich, fängt aber gleichzeitig auch immer den Charakter des Tanzes sehr gut ein. Ihr Jive war jetzt kein großes Glanzstück, war aber ordentlich gemacht und hat mit der Thematik Spaß versprüht. Der Slowfox war superschön und elegant und sie hätte hier ganz klar auch die volle Punktzahl verdient gehabt!
Du hats dich bewusst bedeckt gehalten, was den Improdance angeht, aber ich muss da doch was zu sagen. ;D Ich fand es nämlich dieses Jahr sehr gut verdeutlicht, wer in diesem – an sich in dieser Form komplett überflüssigen – Tanz Vorteile hat und wer sich nur durchquälen muss. Im Grunde haben wir hier auch vier verschiedene Varianten gesehen, deutlicher als in den meisten Jahren davor.
Anna war das Paradebeispiel dafür, dass die Promis eben wirklich nur diese eine Choreo für den Tanz lernen und die so abspulen müssen – das wissen wir natürlich schon seit Jahren, und es ist kein Vorwurf an die Promis, das Konzept der Show lässt es nicht anders zu. Aber Anna hatte das Pech, den Triotanz machen zu müssen zu einer jetzt total unpassenden Musik. Man hat ihr die Unsicherheit stark angemerkt und die gelernte Choreo verlangte dazu auch noch Teile, in denen sie keinerlei Führung hat, was in dieser Impro-Situation natürlich ungünstig ist. Sie hat sich noch ganz gut durchgewurschtelt.
Timon hatte offensichtlich eh beschlossen, in dieser Show v.a. Spaß zu haben und nochmal so gut abzuliefern, wie es geht. Er fing gut an, nur dummerweise ging das Lied dann immer noch weiter. XD War aber egal, er hat sich von den Fehlern und Haklern nicht groß beirren lassen, sondern weiter Show gemacht und geschaut, dass er immer wieder schnell mit Ekaterina zusammenfindet. Der Tanz hat super viel Spaß gemacht trotz der Unsicherheiten, weil Timon es sehr gut verkauft hat und recht gut geschaltet hat, wenn die beiden sich mal uneins waren, welche Figur als nächstes kommt. So kann es klappen, wenn man gut improvisieren kann und v.a.: wenn man einen Profi an der Seite hat, mit dem man sehr gut zusammenarbeitet und der immer einen Blick drauf hat. Die beiden haben anscheinend während des Tanzes miteinander geredet, Ekaterina hat sich immer wieder angepasst, wenn Timon irgendwas gemacht hat, was da vielleicht nicht ganz hinpasst, und zum Ende hat sie dann übernommen und ist nochmal in die Basics gegangen, weil das Lied immer noch nicht zu Ende war. Da hat nicht alles perfekt geklappt, aber sie haben es sehr gut verkauft und es locker genommen. Timon wirkte, als hätte er tatsächlich Spaß.
Dann Julia, die das „Glück“ hatte, einen Tanz zu bekommen, wo man in Standardhaltung tanzen kann. Hier kann der Profi die Führung ohne Probleme übernehmen und die Damen durch den Tanz „schieben und ziehen“, wenn es sein muss. XD Das hat Zsolt auch sehr gut gemacht und Julia hat alle Cues gut umgesetzte, war dazu von der Stimmung her auch deutlich mehr im Tanz als Anna. Das sah definitiv nach mehr Übungszeit aus als der, die sie hatten. Hier zeigte sich 1. dass die Tanzauswahl es manchen Teilnehmern einfacher macht, v.a. ein Standardtanz in Haltung, wenn der Promi die Dame ist, und 2. dass sich der Promi auch drauf einlassen muss und dem Profi vertrauen muss.
Und dann Philipp… Ich hatte das Gefühl, dass er sowieso schon nicht begeistert von dieser Aufgabe war (nachvollziehbar!). Im Einspieler kam ja auch wieder zur Sprache, dass sein Kopf ihm oft im Weg steht, er sich zu viele Gedanken macht… Und das war hier leider absolut der Fall. Ich dachte nicht, dass wir nach Mathias nochmal einen Totalausfall haben werden, aber leider war es so. Hier kamen ein paar Dinge sehr ungut zusammen: Wieder ein Trio-Tanz, bei dem aber (im Gegensatz zu Anna) eine spezielle Choreo getanzt worden war, die stark auf Requisite setzte und nicht so viele Tanzschritte enthielt. Es gab also keine längere Choreo mit Schrittfolgen, die man einfach wiederholen konnte.
Hinzu kam, dass Patricija nicht nur anscheinend sehr nervös war, sondern ihn während des Tanzes auch zu viel allein ließ. Ihm war ja anzusehen, dass er überfordert ist und die Choreo im Grunde vergessen hat, da wäre es also eigentlich viel sinnvoller gewesen, den absoluten Basic zu tanzen und ihn „an die Hand zu nehmen“ und dann währenddessen kurz abzusprechen, welche Schrittfolgen man als nächstes machen will. Hinzu kam, dass auch Philipp einfach… aufgegeben hat.
Und dass ist dann der 3. Punkt: Er kann nicht improvisieren, so gar nicht. Absolute Kopfsache, er hat sich währened des Tanzes schon fertig gemacht, wie schlecht das ist, hat es extrem ernst genommen, und dadurch wurde es im Grunde nur noch schlimmer. Einerseits tat er mir sehr leid, weil diese Challenge-Form generell einfach blöd ist, andererseits denke ich, dass er als ehemaliger Leistungssportler eigentlich derjenig ist, der mit dieser Drucksituation von allen verbliebenen Promis am besten umgehen können müsste… Ich denke, es wäre mit fast jedem anderen Tanz besser geworden. Der Charleston ist eigentlich recht dankbar als Improtanz, aber eben nur, wenn man viele Schritte dafür gelernt hat. Da hatte er tatsächlich auch großes Lospech.
Ich fand es generell einfach sehr interessant zu sehen, wie die Promis mit dieser Situation dieses Jahr umgegangen sind und dass es v.a. vier unterschiedliche Ergebnisse waren. Auch wudnere ich mich immer wieder, dass die Profis den promis nie sagen, welches Lied sie haben! Auch wenn man den Titel nicht kennt, man kann es vll. kurz ansingen oder z.B. beim Tango sagen, es ist ein Argentino oder so. Ich glaube, die einzige, die da überhaupt mal dran gedacht hat, war Kathrin letztes jahr…
Eine Rückkehr zum früheren Impro-Format wo es mehr Zeit zum Absprechen gab, fände ich aber besser, wenn man schon unbedingt an diesem Impro-Kram festhalten will. Dann wären die Promis, die sich sowas eben nicht alles die ganze Zeit merken können und die vll. auch noch Pech mit dem Tanz haben (weil Triotanz oder etwas ganz vom Anfang der Staffel etc.), nicht so komplett aufgeschmissen und könnten ein wenig Sicherheit gewissen.
Spaß macht es für den Zuschauer nämlich nicht, einem Favoriten dabei zuzusehen, wie er komplett verzweifelt…
Das Finale wird auf jeden Fall interessant! Ich bin gespannt, ob Valentin und Zsolt aus den Fehlern der vergangenen Freestyles gelernt haben, und was Patricija im Freestyle präsentiert.
Ich tippe bei Julia darauf, dass die Jury ihr einen langsamen Tanz geben wird, der langsame Walzer oder die Rumba vielleicht. Als Lieblingstanz wird sie dann wohl was schnelles nehmen, Samba oder Charleston könnte ich mir vorstellen. Das wäre eine gute Mischung.
Und ja, auch ich bin am ehesten für Julia. :D
Ich fände es ja spannend, wenn die Jury als Jurytänze die Tänze nehmen würde, die in der Staffel mit getauschten Partnern getanzt wurden. Das wären dann für Anna und Philipp jeweils die Samba und für Julia der Wiener Walzer.
Vielen Dank Luanalara, dass Du Dich so ausführlich mit den Impro-Tänzen beschäftigt hast – Deine Einschätzung bzgl. der Paare deckt sich bestens mit meiner.
Pointiert formuliert: Julia (vor allem) und Timon haben für mich geliefert, Anna (auf hohem Niveau) und Philipp dagegen nicht, obwohl beide das Glück hatten, dass ihr ausgeloster Impro-Tanz in der Vorwoche dran und jeweils 30 Punkte wert war.
Noch pointierter formuliert: Julia und Timon haben für mich gezeigt, dass sie (inzwischen) tanzen können, während Anna und vor allem Philipp (noch) primär Choreos „abspulen“. Allein deswegen hätte ich auch lieber Timon als Philipp im Finale gesehen, wo der ‚Dancing Star‘ gesucht wird und nicht der ‚Choreo Star‘.
Du schreibst dazu „…und es ist kein Vorwurf an die Promis, das Konzept der Show lässt es nicht anders zu“. Ein Vorwurf gewiss nicht, an die Promis schon dreimal nicht, aber eine Frage an die Profis: Lässt das Konzept der Show wirklich nichts anderes zu?
Vor zig Jahren habe ich intensiver getanzt, u.a. in einer Formation, bei der die Choreo ja auf die Spitze getrieben wird. Gerade deswegen gehörte es regelmäßig zum Training, zwischendurch auch mal etwas ganz anderes zu tanzen, bspw. vor einer Pause: Wenn man sich eine Stunde durch die Feinheiten der Rumba-Choreo gearbeitet hat, war ein Wiener Walzer geradezu erfrischend und (auch gedanklich) befreiend.
Wäre es nicht möglich, zu Beginn jedes neuen Trainingsblocks die ‚Show-Choreo‘ des vergangenen Freitags in eine ‚Basis&Kompakt-Choreo‘ einzudampfen, die in den Folgewochen zwischendurch immer mal wieder getanzt wird – 60 Sekunden, zu immer wieder neuen Stücken? Vieles von dem, was die Jury zu recht als verbesserungswürdig anmerkt (Taktgefühl, Stabilität, Haltung, Austanzen, Ruhepositionen erreichen, Armbewegungen aus dem Körper heraus …), ist nicht an einen Tanz gebunden. Nicht wenige Schrittfolgen und Figuren finden sich zudem in mehreren Tänzen.
Ja, es käme jede Woche mindestens eine neue ‚Basis&Kompakt-Choreo‘ dazu (gestern waren nach meiner Erinnerung 13 Tänze in der Verlosung), aber die Promis sollten auch in gleichem Maße an Erfahrung gewinnen. Julia ist für mich in dieser Staffel dafür das Paradebeispiel.
Für die Fernsehzuschauer und Anrufer, auf die es zum Finale hin immer stärker ankommt, sind viele Feinheiten einer Show-Choreo ohnehin schwerer zu erkennen (selbst bei bester Kameraführung), wohl aber Paarharmonie, Musikalität bzw. Taktgefühl und Körperbeherrschung – vielleicht ein Grund mehr für die Profis, ihr Trainingskonzept weiterzuentwickeln?
Ich kann mich an Interviews mit früheren Let’s Dance-Promis erinnern, in denen sie gefragt wurden: „Könntest Du jetzt eine/n … tanzen?“ Wer sehr sollte es einen Profi freuen, wenn sein Promi voller Überzeugung sagen kann: „Ja klar – habt Ihr Musik da?“ – und wie selten habe ich das so gehört.
Ob die Inszenierung beim Impro-Dance so notwendig ist, überlasse ich gern RTL bzw. der Produktion, aber den Impro-Dance selbst (auch mit der knappen Vorbereitungszeit) möchte ich nicht missen, ganz im Gegenteil: Wenn es eine vereinfachte Fassung schon 3 bis 4 Folgen vorher gebe, umso besser.
Ich erinnere mich noch genau, dass Tijan Njie mit Kathrin Menzinger bei jedem Training die vorherigen Tänze als Warm-up getanzt haben. Wurde beim Video zum Impro Dance von ihm voll stolz erwähnt, da es seine Idee war. Und sie stimmte zu, dass das sehr gut so war.
Jetzt, wo Du es erwähnt hast: Philipps Paso-Kostümierung erinnerte mich stark an den Aufzug, in dem Christian Polanc im Finale mit Sila Sahin Samba tanzen musste. In beiden Fällen hatte ich den Herrenausstatter der Wildecker Herzbuben im Verdacht…
Pointiert gesagt, mit Humor kann man diese Staffel ganz gut ertragen.
Herbert G. hat in einem seiner Songs die Zeile „bin innerlich längst schon ausgewandert“. In diesem Zustand befinde ich mich. Wenn RTL, die Produktionsfirma „die beste Tänzerin“ aller aller Zeiten zur zur Dancing Queen machen wollen, anders kann ich mir den Hype nicht erklären, dann ist es eben so.
Gleich noch eine Idee, da Victoria ja ihre große Liebe gefunden hat und der Kinderwunsch da ist, ihr habt ja jetzt Anna liebes RTL. Sie wird laut den Schlagzeilen von ganz Deutschland geliebt.
Was mich ein wenig irritiert, schauen sich die „besten Paare der ganzen Welt“ die eigenen Tänze im Nachhinein nicht noch einmal an? Kritisch seine Leistung zu hinterfragen, ist der beste Weg, um nachhaltig erfolgreich zu sein.
Ja Philipp, als fairer Sportsmann konnte man schon erkennen, dass man starke Tänze hatte (Jive, Magic Moments) aber sehr viele überbewertet waren. Der Improdance war das Ergebnis davon.
Ist aber total egal.
Ekat und Timon und Zsolt und Julia, alles richtig gemacht. Mit viel Spaß und Ehrgeiz tanzen zu lernen und mit einer tollen Choreo den Zuschauern einen schönen Tanz zu zeigen. Und das alles ohne Hype.
Geht doch. Wer braucht schon einen Pokal, wenn man die Herzen der Zuschauer gewinnt.
Warum so pessimistisch? OK, Timon und Ekat können maximal noch Sieger der Herzen werden. Wobei ich zu denen gehöre, die ihnen auf Basis der im Halbfinale (denn das zählt); nicht über die Staffel hinweg gezeigten Leistungen den Vorzug vor Philipp und Patricija gegeben hätten. Julia und Zsolt aber würde ich mal noch nicht abschreiben. Valentina Pahde und Ella Endlich lassen grüßen…
Eben – Let’s Dance ist immer wieder für Überraschungen gut: Ekat hat am Freitag das zweitbeste Halbfinale ihrer Karriere getanzt (3. Platz), nur 2017 mit Gil war sie besser (1. ). 2018 mit Ingolf und 2019 mit Pascal war sie jeweils letzte, hat jedoch durch die Anrufe mit Julia bzw. Nazan die 1. bzw. 2. herausgekegelt und das Finale gewonnen.
Daher war ich am Freitag zweimal heftig überrascht: Zunächst, dass Philipp kurz vor Anrufschluss noch von Platz 2 auf Platz 4 der Jury-Wertung gerutscht ist und abschließend, dass er mehr Anrufe bekommen hat als die (vermeintlichen) ‚Sieger der Herzen‘. Mit etwas Abstand kann ich es mir so erklären: Julia/Zsolt lagen bis kurz vor Anrufschluss auf Platz 3 der Jury-Wertung – Timon/Ekat auf Platz 4. ‚Sieger der Herzen‘ werden daher mit großem Abstand Julia/Zsolt geworden sein.
Nun haben wir zwei Paare im Finale, die jury-seitig häufiger als überbewertet gelten (Anna, Philipp), und eines (Julia), das sich seinen Erfolg von der Kennenlernshow an (12 Punkte) weitgehend selbst erarbeitet hat – auf höchst sympathische Art und Weise. Wenn dessen Nerven auch im Finale mitspielen, bin ich guter Dinge, dass aus diesem ‚Sieger der Herzen‘ ein echtes Siegerpaar wird, mit Anna/Valentin auf Platz 2 und Philipp/Patricia auf Platz 3.
Nebenbei bemerkt nach meiner Erinnerung das erste Finale, in dem nur Profis stehen, deren Lebenspartner ebenfalls Let’s-Dance-Erfahrung haben: Regina, Malika und Alexandru. Reginas Unterstützung steht in der Berichterstattung im Vordergrund, Malika wird manchmal erwähnt, Alexandru wird sicher auch nicht nur zuschauen.
Ich werde bei dieser Staffel nicht an Ella usw. erinnert. Ich denke an die Staffel 2016. Victoria wurde von Beginn an mit Superlativen regelrecht überhäuft, gleiche Gesten von Herrn Llambi. Erst war es für mich und meine Bekannten (wir schauten diese Show in einem größeren Kreis) befremdlich, dann haben wir uns scherzhaft gefragt, ob vielleicht die Familie Swarowski bei RTL Anteile gekauft hat und deshalb Victoria so gepusht wird. Wie gesagt, nur scherzhaft. Und von Show zu Show tanzten sich Sarah und Robert in die Herzen der Zuschauer.
Im Finale hätte Victoria an dritter Stelle liegen können, sie wäre so oder so Dancing Star geworden. Ganz ohne dieses gepushe. Sie war sympathisch, tanzte gut, hatte mit Erich einen beliebten Profitänzer.
Nach dem Finale gab es ja breite Zustimmung. War dieses über den grünen Klee loben weil sie die Nachfolgerin von Frau Meis werden sollte?
Genauso sehe ich das jetzt. Es gibt keinen ernsthaften Grund, warum Anna und Valentin nicht siegen sollen. Wozu diese Superlativen, die einfach nur lächerlich sind und die anderen Tanzpaare so abwertet, dass das nicht zu rechtfertigen ist. Ich möchte mal Herrn Llambi sehen, wie er reagieren würde, wenn Motsi so mit Superlativen überschüttet wird und er sitzt daneben und begreift die Welt nicht mehr. Aber natürlich, einem Herrn Llambi würde so etwas nie passieren, sonst hätte er ja mal drüber nachgedacht.