Let’s dance 2020 am 24.4.2020: Meinung, Kritik, Kommentar
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 25.04.2020Meine Kritik zu Let’s dance 2020 am 24.4.2020 wird wieder postiver ausfallen, als zuletzt, denn die Einzeltänze haben mir überwiegend gut gefallen. Meine Meinung zu Let’s dance am 24. April 2020 konnte noch nicht einmal der Discofox-Marathon schmälern.
Interessant wäre für mich die Reihenfolge der Lieder beim Discofox-Marathon. Waren die ersten Schlager gestern bei Let’s dance am 24.4.2020 die, für die am meisten angerufen wurde? Ich nehme das mal so an.
Inhaltsverzeichnis
Es gibt wohl keinen anderen Tanz, der so viel und so selbstverständlich auf Festlichkeiten in Deutschland getanzt wird – dafür sicher eher weniger bei jenen Gelegenheiten, die RTL immerfort ins Feld führt und die in diesem Jahr mindestens in der Frühjahrs- und vermutlich auch für die Sommer-Saison ausfallen werden.
Insofern finde ich es immer wieder ein bisschen schade, dass der Discofox bei Let’s dance so ins Lächerliche gezogen wird und die Profis dabei nur selten mit Einfallsreichtum oder sonst mit tänzerischer Finesse glänzen. Trotzdem scheint selbst deren Discofox-Tanzen im Verlauf der Jahre etwas besser geworden zu sein, mindestens bei einigen.
Für uns Zuschauer ist das jedoch immer nur schwer zu bewerten, denn wir können wegen der tv-gerechten Schnittfreude der Let’s dance – Regie die Tanzpaare kaum so verfolgen, dass wir wirklich beurteilen können, was und wie sie getanzt haben. Jeder Kommentar dazu könnte sich ja immer nur auf den Ausschnitt beziehen, der uns gezeigt wurde.
Schließlich hat sich ohnehin nichts geändert an der Reihenfolge der Tanz-Paare bei Let’s dance am 24.4.2020, abgesehen davon, dass die bis dahin punktgleich führenden Paare hinterher die Plätze 1, 2 und 3 belegten. Man kann auch annehmen, dass sich durch die Punkte-Wertungen beim Discofox-Marathon nichts daran geändert hat, wer ausscheiden musste.
Wer da noch einmal nachschauen möchte, hier der Link zu unserem Fakten-Artikel: Let’s dance am 24.4.2020 Fakten: Wer ist ausgeschieden? Songs, Tänze, Punkte
Die Tanzpaare bei Let’s dance am 24.4.2020
Aus für Martin Klempnow – Marta Arndt bei Let’s dance 24.4.2020
Bei Let’s dance am 24.4.2020 ausgeschieden sind Martin Klempnow – Marta Arndt. Das Tanzpaar hat sich mit einem recht ordentlichen Jive verabschiedet! Der war von der tänzerischen Qualität nicht mit den besten Tanzpaaren bei Let’s dance 2020 zu vergleichen. Doch ich meine erkannt zu haben, dass Martin Klempnow bestimmt noch besser hätte tanzen können, wenn er nicht neben dem Tanzen immer noch theatralisch-lustig sein müsste.
Ich finde es schade, dass „die lustigen Tanzpaare“ immer auch „lustige Lieder“ vertanzen müssen…
Immerhin konnte Martin Klempnow noch einmal zeigen, dass er nicht zu Unrecht so weit gekommen ist und es auch leicht noch eine weitere Runde hätten schaffen können. Marta Arndt sah ganz süß geschminkt aus und konnte bei ihrem Jive wenigstens andeuten, wie gut sie eigentlich tanzen kann, ohne ihren Tanzpartner „wegzutanzen“.
Wenn die Zitter-Paare bei Let’s dance am 24.4.2020 tatsächlich die 3 letzten Tanzpaare nach der Addition der Zuschauer-Wertung zur Jury-Wertung waren, mache ich mir jedoch ein paar Sorgen um den weiteren Verlauf von Let’s dance 2020.
Wir hatten ja letzte Woche wieder darüber diskutiert: Eigentlich sollte diese Auswahl der Tanzpaare, die zittern müssen, zufällig sein. Daran jedoch gibt es immer wieder Zweifel. Aufklären können wir es letztlich nicht.
Ilka Bessin – Erich Klann mit Charleston bei Let’s dance am 24.4.2020
Das Ende der Wertungs-Tabelle bei Let’s dance am 24.4.2020 nach der Jury-Wertung hatten mit großem Abstand wieder Ilka Bessin – Erich Klann inne.
Vermutlich war dieser Charleston deren bewegungsreichster Tanz bisher bei Let’s dance 2020? Trotzdem hat man deutlich gesehen, dass Ilka Schwierigkeiten hatte, der Choreografie zu folgen. Das waren auch nicht nur versehentliche Vertanzer, sondern sie wirkte auf mich insgesamt unsicher darin, Arme, Beine und Körpermitte gleichzeitig und etwas anspruchsvoller im Rhythmus zu bewegen als bei einem „mittelalterlichen Schreittanz“.
Vielleicht hätte Erich Klann schon vorher manchmal mehr von ihr verlangen sollen? Später beim Discofox hat sie ja erneut gezeigt, dass sie trotz ihrer Leibesfülle kein Bewegungsmuffel sein muss – auffällig immer dann, wenn sie sich sicher zu fühlen scheint in einem Tanz.
Nach dem Ausscheiden von Martin Klempnow – Marta Arndt in dieser Woche ist nun der Abstand in der tänzerischen Qualität zu den übrigen Tanzpaaren so groß, dass ein Weiterkommen von Ilka und Erich nächste Woche die letzten Sendungen von Let’s dance 2020 doch um einige gute Tänze bringen könnte.
Laura Müller – Christian Polanc und Moritz Hans – Renata Lusin
Auf in etwa einem Niveau waren für mich diesmal Laura Müller und Christian Polanc mit ihrem Tango Argentino sowie mit der Samba Moritz Hans und Renata Lusin. Die Jury vergab jedoch 26 und 21 Punkte.
Ich sehe beide Tanzpaare in etwa gleich, weil ich bei beiden Promi-Kandidaten gewisse Unsicherheiten gesehen habe, Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, die ich bei Laura Müller mir noch erklären kann, während ich mich bei Moritz Hans etwas wundere. Denn der hat bezüglich seiner Core-Muskulatur doch erhebliche Vorteile gegenüber seiner weiblichen Konkurrentin. Und genau hier vermute ich die Ursache für die von mir beobachteten Unsicherheiten.
Tatsächlich könnte es jedoch sein, dass Moritz Hans mit den komplexen Bewegungsabläufen in der Samba etwas mehr Schwierigkeiten hatte, weil hier eben neben der strikten Beherrschung der Körpermitte auch deren Flexibilität entscheidend dafür ist, ob die Samba „rund“ aussieht.
Ich vermute, dass ist bei Moritz Hans eher eine Frage der (Ein-) Übung. Ich fand die Musik auch nicht so ganz glücklich, weil sie doch einige recht langsame Passagen hatte. Vielleicht hat Renata den Song auch langsamer gedreht, als er eigentlich ist, damit Moritz dann in den zügigeren Passagen besser zurecht kommt?
Im Vergleich zu Moritz hätte Laura Müller von Anfang an bei Let’s dance 2020 so ihre Schwierigkeiten mit dem Trainingszustand ihrer Körpermitte und dadurch mit den Möglichkeiten, einzelne Bereiche zu isolieren bzw. unterschiedlich zu bewegen. Das müssen wir hier also nicht weiter diskutieren.
Eigentlich hat mir die Choreografie von Christian Polanc ganz gut gefallen. Wäre die Frage, ob es besser gewesen wäre, auf einige offen bzw. nicht so eng getanzte Elemente zu verzichten, oder ob das gar nicht so wie gezeigt, sondern enger geplant war? Sie fiel jedenfalls z.B. ein paar Mal recht unglücklich in die Arme von Christian. Kein Beinbruch, aber eben auch nicht ideal.
Dafür fand ich sie diesmal richtig hübsch. Das Kleid war klasse und auch das Make-up standen ihr gut!
Die Unterschiede in den Bewertungs-Ansprüchen
Schon oft ist mir aufgefallen, dass die Jury unterschiedliche Ansprüche anlegt, wenn es um die Bewertung der Tänze geht. Es ist jetzt nicht so, dass ich größere Ungerechtigkeiten ausmachen würde, die ich hier diskutieren wollte oder müsste. Darum geht es nicht!
Es geht auch nicht darum, dass ein gefälliger Tanz tendenziell eher besser bewertet wird, als andere. Dass man eher zugeneigt ist, wenn man einen Tanz irgendwie sympathisch oder unterhaltsam, mitreißend oder anrührend findet. Das wird den meisten von uns so gehen, mir auch! Daraus will ich jedoch ebenso keinen Konflikt konstruieren.
Was ich meine, sind unterschiedliche Erfahrungen in den Tänzen und daraus resultierend auch mal kritischere oder wohlmeinende Urteile – die ich bei der Jury beobachte. Das Paradebeispiel ist für mich der Contemporary, der vielleicht auch wegen der Emotionalität dieser Tänze fast immer bevorzugt bewertet wird, jedoch nicht nur deshalb!
Ich weiß nicht, ob das beim Vergleich Tango Argentino – Samba der beiden zuvor genannten Tanzpaare eine Rolle gespielt hat, bei denen die Samba besonders bei Joachim Llambi viel schlechter weggekommen ist, als der Tango Argentino – während ich z.B. beide auf einem vergleichbaren Niveau sah.
Besonders deutlich fand ich das diesmal aber bei der
Salsa von Tijan Njie – Kathrin Menzinger bei Let’s dance am 24.4.2020
Ich kann nämlich die recht harsche Kritik von Jorge Gonzalez gut nachvollziehen (die sich jedoch nicht oder kaum in Punkten ausgedrückt hat). Die beiden anderen Juroren waren von der Salsa von Tijan und Kathrin offenbar uneingeschränkt begeistert, die vergaben nämlich jeweils 10 Punkte.
Mir war schon klar, dass diese Salsa kein „Selbstläufer“ ist, als ich gelesen hatte, nach welchem Song getanzt wird. Der war nämlich sehr schnell. Da kann man sich leicht mal verdribbeln und die Bewegungen nicht austanzen… Doch das war kein größeres Problem für und bei Tijan Njie! Auch seine Haltung fand ich richtig gut wie alles, was in Grundschritten oder einfachen, salsa-typischen Figuren getanzt wurde.
Jedoch ist (oft) in der Salsa nicht die Schwierigkeit der verschiedenen Elemente die Herausforderung, sondern eine flüssige und wirkungsvolle Präsentation als Show-Tanz. Die Salsa ist ein gesellschaftlich geprägter Tanz – im dem Sinne, dass er in Gemeinschaft mit anderen getanzt wird. Darin ist nicht viel angelegt, was zum Show-Tanz taugt.
Natürlich können erfahrene, sehr gute Salsa-Tänzer auch mit typischen Figuren und Kombinationen glänzen! Aber da braucht es schon viel Übung, die Tijan logischerweise nicht hat.
Insofern war die Herausforderung für Kathrin Menzinger, andere Show-Teile einzubauen. Und genau da hakte es zuweilen (sieht man allerdings oft), denn der typische Fluss der Salsa in den Schritten, Figuren und Bewegungen wird bzw. wurde dadurch gestört.
Wenn zum Beispiel ein Tanzpaar irgendwo auf einer Tanzfläche bei einer Party mal stehen bleibt, weil man zu früh fertig war oder im Rausch der Kombinationen vielleicht sogar außer Takt geraten ist, sieht das niemand und es stört deshalb auch niemanden.
Müssen bei einem Salsa-Show-Tanz besondere Figuren extra angesetzt werden oder sind sie nur einen Moment zu früh fertig, steht das Tanzpaar für alle sichtbar „herum“ – auch weil es ja ohnehin ein Viertel Pause gibt, das dann aber nicht mit zusätzlichen Bewegungen gefüllt werden kann. Insofern hätten mir mehr Salsa und ein paar weniger Show-Figuren besser gefallen.
Nun war das kein Drama hier und ich will die Salsa von Tijan und Katrhin bei Let’s dance am 24.4.2020 wirklich nicht schlecht reden! Ich habe diesen Tanz nur als Beispiel etwas ausführlicher betrachtet. Wann kommt es schon mal vor, dass Jorge Gonzalez die niedrigste Wertung im Jury-Panel vergibt?
Paso Doble Lili Paul-Roncalli – Massimo Sinato bei Let’s dance 24.4.2020
Mein Eindruck vom Paso Doble von Lili Paul-Roncalli – Massimo Sinato gestern ist fast der gleiche, wie in der letzten Woche bei der Samba. Ein sehr gefälliger Tanz, von Massimo Sinato tatsächlich mit vielen tänzerischen Elementen angereichert. Richtig gut fand ich, dass dieser Paso Doble sehr flüssig arrangiert war für einen Schreittanz (also der Tanz, nicht die Musik). Auch der von Massimo gewählte Charakter des Tanzes, etwas außerhalb des oft schon martialischen Ansatzes, hat mir sehr gut gefallen!
Aber ich bin überzeugt, Lili Paul-Roncalli könnte mehr! Manchmal war nicht genug Zeit, die Bewegungen auszutanzen oder sie waren aus anderen Gründen nicht ganz zu Ende getanzt oder nicht so exakt und auf dem Punkt, wie ich mir das vorstellen kann bei ihr. Ich hätte mir gewünscht, dass einige der vielen flamenco-typsichen Elemente mehr Gelegenheit gehabt hätten, sie „auszuformulieren“. Oder auch ein ausführlicheres Solo von Lili? Ihre Haltung, Arme und Hände sind ja geradezu prädestiniert dafür?!
Ich will damit eher ein Gefühl von mir schildern, den Tanz nicht über Gebühr kritisieren. Vielleicht war nicht genug Zeit, das alles mit Lili zu üben – so ein Tanz muss ja irgenwann fertig werden. Oder Massimo hat in dem Bemühen um einen flüssigen Tanz andere Elemente nicht mehr hinein bekommen oder auch bewusst auf ohnehin bereits bekannte Stärken verzichtet?
Quickstep Luca Hänni – Christina Luft: Mein Tanz des Abends
Luca Hänni – Christina Luft gefallen mir immer besser! Mir hat ihr Quickstep bei Let’s dance am 24.4.2020 auch am besten von allen Tänzen gefallen!
Das ging schon bei der Choreografie los. Alle Achtung, Christina! Viel Tanzen, eine ausgelassene, fröhliche Stimmung, ein leichter Tanz mit vielen kleinen „Sahnehäubchen auf der Torte“, genau richtig dosiert.
Luca Hänni fand ich ausgesprochen gelöst und sogar von der Haltung her hat er mir diesmal gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, er war richtig drin in diesem Tanz und ist mittlerweile auch richtig drin in Let’s dance 2020.
Letzte Woche fand ich ihn im Gruppentanz schon beeindruckend und nun konnte er an diese Leistung beim Quickstep nahtlos anknüpfen. Wenn er so weiter macht, müssen sich andere Favoriten noch ganz schön strecken – zumal im „Restprogramm“ von Luca nur noch der Tango als etwas „schwererer“ Tanz vom Charakter her, ansonsten mit Charleston, Jive und Cha Cha Cha eher ähnliche Tänze wie diesmal warten.
Mein Fazit zu Let’s dance am 24.4.2020
Wenn ich einen Wunsch frei hätte in dieser Situation jetzt bei Let’s dance 2020, würde ich am liebsten die guten Tanzpaare nun erst einmal noch 3-4 Wochen tanzen lassen, ohne dass eines dieser Tanzpaare ausscheiden müsste. Denn jedem der fünf besseren Tanzpaare traue ich einiges zu und würde gern sehen, was bzw. wie die sich entwickeln, wenn sie etwas mehr Zeit hätten.
Das geht leider nicht… Aber ich freue mich, dass zunehmend das Tanzen Oberhand gewinnt und der Einsatz von unnötigen Show-Elementen immer seltener zu sehen ist.
Außerdem habe ich so ein bisschen die Befürchtung und fände es doch zu schade, wenn bessere Tanzpaare die Show früher verlassen müssten, als es nötig wäre. Ich drücke beide Daumen nächste Woche, dass das nicht passiert!
Übrigens: Von der Einschaltquote und der Anzahl der Zuschauer war das die schlechteste Sendung in diesem Jahr, mit einigem Abstand! Siehe auch Let’s dance 2020 Statistik: Einschaltquoten und Zuschauer-Zahlen.
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Ich halte mich mit Superlativen stets zurück, aber bei dieser Show lehne ich mich aus dem Fenster: Das war die authentischste Let’s Dance-Show, an die ich mich erinnern kann. Ironischerweise scheint es dieser Staffel gut zu tun, ohne Publikum auskommen zu müssen: Energie und Stimmung sind auch so reichlich vorhanden; was aber fehlt ist offenbar der Druck, es dem Livepublikum vermeintlich ‚recht‘ machen zu müssen. Drei Beispiele:
1. Die drei führenden Paare hätten auch jeweils 30 Punkte bekommen können, aber es war immer ein Juror, der ’nur‘ die 9 gezogen hat: Herr Llambi bei Luca/Christina, Jorge bei Tijan/Kathrin und Motsi bei Lili/Massimo – so eine Verteilung habe ich noch nie gesehen. Die Qualität der Begründungen habe ich ebenfalls noch nie gesehen: Niemals hätte Jorge mit Publikum im Rücken sich so lange kritisch zur Salsa von Tijan/Kathrin geäußert; auch bei Motsi bin ich skeptisch, ob sie mit Publikum die 9 für den Paso gezogen hätten. Und Herr Llambi muss sich ohne Publikum nicht mehr rechtfertigen, was seiner Beurteilung (und Gelassenheit?) erkennbar gut tut und viel mehr Zeit für Inhalte lässt.
2. Dass insgesamt mehr getanzt und weniger gehoben bzw. gepost wird (was wir uns hier seit Jahren mehrheitlich wünschen), mag auch am fehlenden Studiopublikum liegen – diese Beifalls-Elemente braucht es aktuell nicht, denn Enrico spielt den Konserven-Applaus auch ohne ein.
3. Gerade die Promis wirken auf mich in dieser ‚Kammermusik‘-Atmosphäre auch deutlich un-aufgeregter als in der klassischen Show, damit wird die Paarleistung schlicht besser. Dass Millionen live an den TV-Geräten zuschauen, weiß jeder, aber die lediglich 800 Personen im Saal spürt man als Paar intensiv – im Guten, wie auch im Schlechten.
Gedacht habe ich wie alle anderen ‚Wie soll Let’s Dance bloß ohne Studiopublikum funktionieren?‘.Inzwischen bin ich ungeheuer froh, dass RTL und Seapoint diesen Weg gegangen sind – sonst hätten wir diese positiven Effekte nie gesehen.
Gefreut habe ich mit Christina und Massimo – was für tolle Choreos, was für ein Mut, dem Promis das jeweilige Programm zuzutrauen. Das waren für mich Tänze auf absolutem Finalniveau, aber rechnerisch waren wie erst im Sechzehntel-Final. Einfach nur Bravo!
Kathrin und Tijan (in dieser Reihenfolge) bleiben ihrem Experimental-Ansatz treu, den sie schon Show 1 gezeigt haben, als sie aufgrund ihres Jokers sicher waren weiterzukommen. Auch hierfür ein Bravo, aber doch verbunden mit der dringenden Bitte, es nicht (mehr) zu übertreiben: Ihr gehört für mich ins Finale, aber von diesem Weg kann man sich auch ‚herunter-experimentieren‘.
Laura/Christian haben einen wirklich guten Tango Argentino gezeigt – und dann redet sich Laura um Kopf und Kragen, als sie von Victoria die an sich harmlose Frage bekommt, wen sie im Show Business besonders mag. Wahrscheinlich hätte sie nur ‚meinen künftigen Mann‘ antworten können, das hat sie vernünftigerweise gelassen, aber selbst nach den Goldenen Brücke von Christian (an der er bewusst laaange gebaut hat) und den Ideen von Victoria stand da nur eine geradezu verschüchtert wirkende Abiturientin, die von der Lehrerin die falsche Frage bekommen hat. Wenn das keine Sympathiepunkte bei den Anrufern gekostet hat, dann weiß ich auch nicht weiter – für mich sind die beiden das absolute Wackelpaar im Achtelfinale, wenn Moritz/Renata wieder stärken werden sollten (womit zu rechnen ist) und da Martin/Martha jetzt als Absicherung gegenüber Ilka/Erich fehlen, die tänzerisch nicht mehr zulegen können und jury-seitig den letzten Platz praktisch nicht mehr verlassen können.
Moritz/Renata hatten keinen guten Tag – es war klar erkennbar, dass Moritz seine bisher überragende Bühnen-Präsenz nicht zeigen konnte, und schon wird aus einer technisch durchaus gut getanzten Samba (Motsis Fokus) ein mittelmäßiges Ergebnis (Jorges und Herrn Llambi Fokus). Das kann passieren, aber jeder weitere schlechte Tag kann das Aus bedeuten.
Die aktuelle Gesamtübersicht (immer wieder ein dickes Danke an Karsten für diese ständige Fleißarbeit) zeigt exakt die Reihenfolge, in der ich die Paare aktuell auch einschätze:
Lili/Massimo: 222 Punkte.
Tijan/Kathrin: 204.
Luca/Christina: 200 (also fast herangekommen an die zeitweiligen Überflieger Tijan/Kathrin).
Moritz/Renata: 194 (auch in Schlagdistanz zu Tijan/Kathrin).
Laura/Christian: 173.
Ein Finale ohne Lili/Massimo mag ich mir schlicht nicht vorstellen – das Paar prägt Let’s Dance 2020, liefert immer ab, und wir sehen den besten Massimo sieht zig Jahren.
Tijan/Kathrin müssen sich meines Erachtens entscheiden: Weiter experimentieren (was zu dem Paar passt) oder das Finale sichern (wo für mich das Paar unbedingt hingehörte).
Luca/Christina haben das Momentum für sich – wenn sie das nutzen können, sehe ich sie inzwischen ganz klar im Finale. Auch hier wieder ein Sondereffekt: Luca ist der Heimweg in der Schweiz wg. Corona versperrt; das ist sicher hart für einen Familienmensch, auf der anderen Seite ermöglich es eine Konzentration auf Let’s Dance, die sonst undenkbar wäre. Ich bin sehr gespannt, was von dem Paar noch kommt.
Moritz/Renata könnten die ‚lachenden Vierten‘ fürs Finale sein. Den Schlüssel sehe ich klar bei Renata – sie muss wieder zu Massimo, Kathrin und Christina aufschließen.
Laura/Christian sehe ich aus eigener Kraft nicht im Halbfinale; wenn es ungünstig läuft, dann ist schon im Achtelfinale nächste Woche Schluss.
Ich muss es zum Schluss nochmal sagen: Was bin ich froh, dass diese Staffel weiter produziert wird!