Let’s dance 2019 am 17.5.2019 Kritik: Meine Meinung zur Sendung
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 18.05.2019Für starkes Polarisieren waren die Tänze bei Let’s dance 2019 am 17.5.2019 wohl eher nicht geeignet. Hier die Kritik, meine Meinung zu dieser Show.
Oliver Pocher – Christina Luft sind ausgeschieden und das sicher nicht zu Unrecht. Diese Sendung Let’s dance am 17. Mai 2019 und die nächsten noch im Mai 2019 sind – vorbehaltlich der einen oder anderen Überraschung – eher solche des Lernens und des Verbesserns der Grundlagen.
Genau bei der Qualität des Tanzens aber ist Oliver Pocher irgendwie stehen geblieben bzw. hat nicht genug zugelegt. Tänzerisch war er im Verlauf der Staffel nur 1-2 Mal wirklich überraschend. Ich kann mich sogar nur an den Charleston erinnern. Sonst aber blieb er zu steif und zu stereotyp. Es machte zumindest den Eindruck, dass er zu oft sehr auf seine Art der Präsentation konzentriert war, als darauf das Tanzen zu verbessern.
Nach seiner Rumba gestern bei Let’s dance am 17.5.2019 setzte der Discofox-Marathon dem noch die Krone auf und sein 3. Platz dabei darf schon überraschen. Es war doch mehr Klamauk…
Weil ich schon beim Discofox-Marathon bin:
Vielleicht merkt (sich) RTL nun doch einmal, dass ihre die Ballermann-Hits gar nicht so beliebt sind und wohl eher für das Amüsement in der Redaktion und bei z.B. den Moderatoren sorgen, als bei den TV-Zuschauern. Die haben nämlich die wenigen „richtigen“ oder „normalen“ Discofox-Schlager gewählt und die Ballermann-Songs draußen gelassen, so weit das möglich war bei dem Angebot der zur Wahl stehenden Lieder.
Man muss sich ja nicht wundern, dass in den ankündigenden Moderationen und Einspielern von Dumpfheit und Alkohol oder „Rentnertanz“ die Rede ist, Discofox und Schlager in eine Ecke gerückt werden, in die beides nun wirklich nicht gehört. Das ist doch arg verkürzt und eindimensional und vor allem wenig motivierend, z.B. den Discofox zu lernen.
Es wäre bzw. ist tatsächlich der Tanz, der am häufigsten „in der Praxis“ getanzt werden kann – neben Walzer und Cha Cha Cha vielleicht – und natürlich Salsa, Bachata, Tango und Swing, wer sich für solche Tänze bzw. Veranstaltungen erwärmen kann.
Weiter zu den Tänzen und Paaren bei Let’s dance am 17.5.2019:
Sehr schön fand ich die Vergleichsmöglichkeit im Jive von Pascal Hens – Ekaterina Leonova sowie Ella Endlich – Valentin Lusin. Die Jury, genauer gesagt Joachim Llambi – der war hier das Zünglein an der Waage, sah Ella und Valentin vorn. Dieser Tanz war tatsächlich wohl etwas eleganter, fein geschliffener getanzt. Deshalb kann man das so sehen und bewerten.
Ich sehe das anders herum, denn mir hat wieder die Choreografie, die Vielfalt und die Synchronität im Tanzen des Jive von Ekaterina und Pascal besser gefallen. Die Ducktales-Anleihen passten und wurden gut, irgendwie sinnvoll vertanzt. Da stören mich ein paar Haltungs-Schwierigkeiten nicht so sehr. Vielleicht eine Parallele zu Ingolf Lück im letzten Jahr?
Beim Jive von Ella und Valentin dagegen fand ich die „lustigen“ Choreografie-Teile nicht so organisch integriert, die wirkten wie „eingebaut“. Für mich haben sie den Fluss des Tanzes eher gestört, als bereichert.
So war in meinen Augen Ella zwar die elegantere Tänzerin, aber der Jive von Pascal insgesamt gelungener!
In gleicher Weise konnte man die beiden Contemporary von Nazan Eckes – Christian Polanc und Barbara Becker – Massimo Sinato vergleichen. Hier verwässert das verbale Lob und das gute Abschneiden von Barbara und Massimo im Discofox-Marathon etwas das tatsächliche Ergebnis im Einzel-Tanz.
Nazan Eckes – Christian Polanc sahnten volle Punktzahl bei der Jury ab. Ich fand diesen Tanz auch sehr harmonisch und geschickt dramaturgisch von Christian aufgebaut – samt sehr effektreicher Elemente. Ich hab gern zugeschaut, aber natürlich auch die vertanzte Absicht von Christian gesehen. Die fand ich etwas zu durchsichtig.
Da muss ich zum Vergleich doch noch einmal auf den Jive von Ekaterina Leonova – Pascal Hens zurück kommen. Ekaterina baut eben immer wieder überraschende Momente ein, oft sind das nur kleine bzw. kurze Schritt-Sequenzen, die ihre Tänze eben mit Esprit würzen. Die erwartet man oft nicht, sie werden dann auch nicht unnötig ausgewalzt – später aber oft wiederholt, so dass sie einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen. Das habe ich bei Nazan und Christian nicht gesehen.
Genauso wie „Malen nach Zahlen“ fand ich den Tanz von Barbara Becker – Massimo Sinato. Nun ist auf Grund der persönlichen Note der Contemporary immer noch schwieriger zu bewerten, als andere Tänze.
Interessant fand ich, dass ich auch mehr Schmerz in diesem Tanz gesehen habe und nicht, dass Barbara Becker nicht im Zorn zurück blickt und einen auch optimistischen Blick in die Zukunft wirft. Das wollte wohl Barbara Becker ausdrücken und Joachim Llambi hatte das nicht gesehen und kritisiert, dass sein Eindruck vom Tanz etwas eindimensional war. Ich kann das verstehen, denn mir ging es genauso.
So empfand ich diesen Contemporary als solide (getanzt), aber eben auch zu wenig überraschend.
In der Rumba von Evelyn Burdecki – Evgeny Vinokurov habe ich mit einem gewissen Amüsement beobachtet, wie geschickt Evgeny seine Evelyn aus der Sichtachse genommen und mit einer ganzen Reihe selbst und weit weg von Evelyn und besonders getanzten Elementen die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Evelyn musste nicht viel tanzen – das jedoch hat sie ganz passabel getan. Mehr aber auch nicht. Das gab vernünftige 3 x 6 Punkte und am Ende den letzten Platz nach Jury-Wertung.
Mit der Salsa hatten Benjamin Piwko – Isabel Edvardsson gegen die beiden Contemporary bei Let’s dance am 17.5.2019 und die zwei Jive der beiden Überflieger-Tanzpaare von Let’sdance 2019 im Grunde keine Chance. Aber vor Oliver Pocher – Christina Luft hätte ich dieses Tanzpaare schon gesehen. Die Jury sah Benjamin und Isabel gleichauf bzw. um einen Punkt schlechter.
Gleich zu Beginn hatte ich eine Schrecksekunde, als ich dachte: Warum löst Isabel (nach dem ersten Grundschritt) die Paarhaltung auf und tanzt nicht einfach die Original-Choreografie aus „Dirty Dancing“ weiter? Wenn ich mich recht erinnere ist das der Tanz, in dem Jennifer Grey alias „Baby“ für die eigentliche Showtanz-Partnerin von Patrick Swayze einspringt.
Doch meine Befürchtung hat sich nicht bestätigt. Isabel und Benjamin haben dann viel im Paar und mit vielen Grundelementen weiter getanzt und ich fand auch sehr gut, dass Isabel weitgehend auf Show-Figuren verzichtet hat. Die bekommt man in den Mambo sowieso nicht vernünftig eingebaut, der es ja eigentlich war.
Dem Mambo geschuldet war wohl auch das Auf und Ab in den Schritten von Benjamin. Erst dachte ich, das sei eine Parodie und damit auch ein Zitat aus dem Film. Aber das war wohl (neben der Technik) mehr dem langsamen Tempo geschuldet. Da war zu viel Zeit zwischen den einzelnen Schritten, die Benjamin mehr instinktiv mit einer Art Bouncen gefüllt hat. Ich hätte an Isabels Stelle den Song etwas schneller gepitcht, dann wäre dafür keine Zeit geblieben und der Tanz hätte harmonischer gewirkt.
Fazit zur Sendung Let’s dance 2019 am 17. Mai 2019
Let’s dance am 17.5.2019 war für mich wie ein Zwischenspiel im Verlauf der Staffel. Ich könnte mir gut vorstellen, das wir solche Intermezzi noch 1-2 erleben, bis es dann ab dem Halbfinale endgültig um die Wurst geht. Derzeit Favorit sind für mich Pascal Hens – Ekaterina Leonova, die alle Chancen auf den Hattrick hat.
Ich hoffe, dass auch Ella Endich – Valentin Lusin sowie Nazan Eckes – Christian Polanc den Weg bis dahin schaffen.
Spannend finde ich, welches der 3 anderen Tanzpaare den Weg ins Halbfinale schafft: Benjamin Piwko – Isabel Edvardsson werden vielleicht noch einmal beeindruckender tanzen, aber tänzerisch kaum zulegen können.
Evelyn Burdecki – Evgeny Vinokurov werden sich bestimmt weiter in kleinen Schritten verbessern, aber den tänzerischen Aha-Effekt sehe ich noch nicht. Dafür hat Evelyn Burdecki offenbar viele Fans, deren Macht oder Einfluss in den nächsten Sendungen von mir nicht vorauszusehen ist.
Bei Barbara Becker – Massimo Sinato bin ich gespannt, wie groß die Zustimmung der Zuschauer wirklich ist. In den letzten Sendungen ist dieses Paar häufiger von der Jury sehr gut platziert worden. Das wird aber immer unwichtiger, je weniger Tanzpaare bei Let’s dance 2019 noch dabei sind…
Mal sehen, wie es kommt…
Die Punkte, Songs,Tänze etc. finden Sie detailliert im Artikel Let’s dance am 17.5.2019 Fakten: Wer ist ausgeschieden? Punkte, Tänze, Songs.
Es gibt auch eine Übersicht über alle Tänze und Punkte der Staffel Let’s dance 2019: Let’s dance 2019 Statistik: Übersicht alle Tänze, Gesamt-Punkte der Tanzpaare.
Und schließlich noch die Einschaltquoten unter Let’s dance 2019 Einschaltquoten und Zuschauerzahlen.
Für die Verwendung der Fotos wünscht RTL die Angabe “Alle Infos zu “Let’s Dance” im Special bei RTL.de“.
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„Malen nach Zahlen“ trifft es für Barbaras Contemporary ganz gut. Neben Paso und ChaCha ist das einer von den Tänzen, bei denen Massimos choreographisches Repertoire begrenzt ist. Es sind immer dieselben Elemente; nur die Abfolge variiert. Noch dazu passten auch für mich Barbaras Intention laut Einspieler und die Stimmung des Tanzes nicht zusammen.
Warum Nazan und Christian das besser –viel besser- gemacht haben: Sie haben ihren Contemporary nicht mit bedeutungsschweren Aussagen überfrachtet, sondern einfach nur eine schlüssige Interpretation der Musik geliefert. Begeistert hat mich aber, wie unbekümmert sich Nazan in die Figuren geworfen hat, die kaum weniger anspruchsvoll waren als z. B die von Vanessa Mai. Wenn der Jury das 30 Punkte wert ist, dann gönne ich Nazan die auch!
Wenn im Gegenzug mit Ella und Pascal beide Klassenbesten die Höchstwertung verfehlen, kann das der Show nur gut tun. Welchen Jive man nun bevorzugt, ist Geschmackssache. Ich tendiere zu Pascal, weil die Showelemente harmonischer integriert waren und er für mich einen Zacken schärfer getanzt hat. Bei Ella sah’s dafür mehr nach Swing aus. Ändert alles nichts an der Klasse beider Paare.
Im Vergleich der Rumbas wiederum hat Christina fast noch geschickter agiert als Evgeny- da bin ich ganz bei Motsis Einschätzung. Trotzdem hat sich Olivers Masche irgendwie totgelaufen. Schade für Christina. Dafür war Evelyns unvermutet schlagfertige Reaktion fast komischer als die ganze Pocher-Show- nur der „tote“ Evgeny war irgendwie not amused. Und Benjamin als Patrick Swayze war allemal besser als Oliver Bond.
Der Disco-Fox Marathon ist mittlerweile so sexy wie ein Besuch beim Zahnarzt- irgendwann kommst du halt nicht mehr drum herum. Was da getanzt wurde, sah allerdings oft mehr nach einer Mischung aus Polka und Sackhüpfen aus. Kein Wunder bei der Mucke…
Kann ich eigentlich so unterschreiben. :)
Mir hat auch Pascals Jive besser gefallen – mir ist zwar auch die etwas gebückte Haltung aufgefallen (vielleicht, weil Ekat mit den flachen Schuhen ein paar entscheidende Zentimeter fehlten?), aber die Choreo lief so schön flüssig und synchron ab, dass es mich nicht gestört hat. Ellas Jive war elegant und locker, aber die Surfbretter fand ich nicht gut integriert und irgendwie gefiel mir auch ihr Kleid nicht so. Das hat sie optisch noch mehr gestreckt, sodass sie für mich irgendwie lang und dünn wirkte. XD
Nazan fand ich toll, sie hat sich wirklich voll auf den Tanz eingelassen und ich bin froh, dass sie nun viel freier tanzt als noch am Anfang. Die Sprungfigur braucht Christian aber diese Staffel echt nicht mehr bringen, an der hab ich mich mit Vanessa Mai schon komplett satt gesehen.
Der Discofox-Marathon ist v.a. eins: Anstregend zum Zugucken. Man sieht gerade zu Beginn eh nicht alle Paare vernünftig, um wirklich beurteilen zu können, wie sie das machen. Oliver Pocher war hier im Verlauf des Tanzes auch viel zu „drüber“ – da wäre weniger mehr gewesen.
Notiz am Rande: Hatte Ekaterina in einer Show schon jemals so viel an? *g* Mal von den Freestyles abgesehen, aber in allem, was in Ansätzen Latein ist, ist das ja normalerweise ein Hauch von Nichts, was ihr die Kostümabteilung anzieht. Der geneigte Zuschauer beschwert sich sicher nicht ;) – aber dieses Mal fiel es mir einfach auf: hochgeschlossen im Jive und dann auch noch eine Fransenhose im Discofox.