Let’s dance 2019 am 12.4.2019 Kritik: Punkte-Flut auf dem Tanz-Parkett

von: | aktualisiert am: 13.04.2019
Erich Klann und Sabrina Mockenhaupt bei Let's dance am 12.4.2019

Erich Klann und Sabrina Mockenhaupt bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Let’s dance 2019 am 12.4.2019 – und mal wieder ein solider Tänzer raus. Hier meine Meinung zu Sendung Let’s dance am 12. April 2019.

Wenn die Let’s dance – Jury in der vierten von zwölf Wertungs-Shows bei Let’s dance 2019 13 Mal eine 9 oder gar eine 10 an zusammen 5 Tanzpaare vergibt, und insgesamt nur 20 tiefere Wertungen, muss sich niemand wundern, wenn ein Tanzpaar mit 8+8+7 = 23 Punkten = 76,67% der maximal möglichen Punkte ausscheidet. So geschehen gestern bei Let’s dance 2019 am 12.4.2019, als Thomas Rath – Kathrin Menzinger ausgeschieden sind.


Dabei haben Kathrin Menzinger – Thomas Rath im Grunde alles richtig gemacht. Auf dem Plan stand ein „mysteriöser“ Tango, der inhaltlich sehr passend und mit einer stimmigen Choreografie vertanzt wurde. Thomas Rath fand sich voll in seine „adlige“ Rolle ein und gab nicht „das Mädchen“ wie manches Mal zuvor schon. Auch sein Tanzen war gut, wobei man sicher immer einiges bemängeln kann, und Kathrin Menzinger war diesmal nicht der Pom-pom, der viel umher wirbelte, sondern die „brave Schülerin“ oder „gelehrige Dienerin“ seiner Lordschaft, die sich voll dem Gesamtbild untergeordnet hat.

Kathrin Menzinger und Thomas Rath bei Let's dance am 12.4.2019

Kathrin Menzinger und Thomas Rath bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Tanz-Show-Herz, was willst Du mehr in der 4. Wertungs-Sendung? Unglücklich war sicher, dass Thomas Rath – Kathrin Menzinger nach letzter Woche schon wieder als Erste tanzen mussten. Das hätte man geschickter organisieren können. Vielleicht hatte das einen Anteil am Ausscheiden, sowohl in der Höhe der Jury-Wertung als auch in der Erinnerung der TV-Zuschauer beim Voting.

Waren die 5 besser bewerteten Tanzpaare wirklich besser? Ich meine: Nein! Für mich, für meinen Geschmack, haben Barbara Becker und Benjamin Piwko auch nicht viel besser getanzt und die Choreografien fand ich nicht treffender oder schwieriger – davon abgesehen, dass jede Choreografie für Benjamin Piwko per se schwieriger ist. Aber das hat andere Gründe.

Und wie soll das in den verbleibenden 7 Shows bis zum Finale von Let’s dance 2019 weiter gehen, wenn jetzt schon in Serie so hohe Wertungen vergeben werden?

Zum Beispiel hat mir die höher bewertete Rumba von Pascal Hens – Ekaterina Leonova nicht besser gefallen als der Tanz von Rath – Menzinger; gut ja, aber nicht besser. Und ich kann – in Analogie zu Piwko – den Tanz doch nicht nur deshalb besonders finden, weil Pascal Hens so groß ist?

Pascal Hens - Ekaterina Leonova bei Let's dance am 12.4.2019

Pascal Hens – Ekaterina Leonova bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Oder ich glaube zum Beispiel, dass Massimo Sinato und Barbara Becker gespürt haben, was sie hinterher erzählten. Bei mir kam auch an, dass Barbara Becker sich verbessert und viel mehr von sich preis gegeben hat, als bisher bei Let’s dance 2019. Der Tanz war gut!

Es tut mir fast leid, wenn ich Wasser in den Wein schütten muss. Aber meine Begeisterung für diesen Tango ist nicht so uneingeschränkt, wie die der Jury. Ich fand ihn in seinem Fluss schon gestört durch die vielen Show-Figuren aller paar Takte, die Choreografie nicht so harmonisch wie die von Thomas und Kathrin. Immer genau dann, wenn ich meinte, es käme zu der Nähe, die ich mir wünschte, wurde der Tanz durch eine Figur unterbrochen.

Das war für mich fast wie Werbung in einem Film an der spannendsten Stelle, denn diese Figuren haben sich nicht so nahtlos in den Tanz eingefügt, wie ich das erwarten möchte – auch, weil Barbara Becker diese noch nicht mit Selbstverständlichkeit und dem wünschenswerten Selbstvertrauen tanzt. Deshalb denke ich, noch weniger wäre hier noch mehr gewesen!

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Das war ganz bestimmt der beste Tanz von Barbara Becker bei Let’s dance 2019! Das war für sie bestimmt ein großer Schritt und vielleicht sogar ein entscheidender für künftig gute Leistungen. Nur so perfekt, wie 29 Jury-Punkte es ausdrücken, fand ich ihn nicht.

Noch ein paar Gedanken zum Paso doble von Benjamin Piwko – Isabel Edvardsson: Sehr gut gefallen hat mir das Konzept der Choreografie von Isabel Edvardsson. Es ist im Grunde kaum aufgefallen, dass sie mehr mit Körperkontakt getanzt hat, als sonst beim Paso üblich – auch, weil sie Benjamin Piwko an musikalisch geeigneten Stellen allein hat tanzen lassen. Durch die größere Nähe hat der Paso auch einen schönen, weicheren Charakter bekommen. Das war clever gemacht und hat mir sehr gefallen! Zum Tanzen von Benjamin hatte ich ja letzte Woche schon einiges geschrieben…

Benjamin Piwko - Isabel Edvardsson bei Let's dance am 12.4.2019

Benjamin Piwko – Isabel Edvardsson bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Von Mal zu Mal besser gefallen mir Nazan Eckes – Christian Polanc, immer ein kleines Stückchen mehr. Noch, finde ich, ist der Knoten nicht aufgegangen, weder bei Nazan Eckes noch bei dem Tanzpaar Nazan Eckes – Christian Polanc. Ich will jedoch nicht wiederholen, was ich bei den letzten Sendungen schon zu diesem Tanzpaar geschrieben hatte. Nur so viel: Das ist solide, es zündelt oder prickelt aber noch nicht zwischen den beiden.

Doch etwas mehr: Ich hatte jetzt schon ein paar Mal die Idee, das könnte vielleicht daran liegen, dass Nazan Eckes um jeden Preis diverse Vermutungen und Gerüchte vermeiden möchte, die schnell und meistens grundlos in den hiesigen Boulevard-Blättern die Runde machen. Zumindest ist mir aufgefallen, dass sie verbal immer wieder die Distanz deutlich macht, betont, dass sich die Nähe zu Christian auf den Job bei Let’s dance beschränkt.

Nun, wenn an dieser Idee etwas Wahres wäre, könnte ich das auch verstehen, selbst wenn uns dann vielleicht das ganz große Erlebnis des Tanzvergnügens von Nazan Eckes und Christian Polanc verwehrt bleiben wird. Allerdings möchte ich die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen, denn Nazan Eckes wäre nicht die Erste, die erst spät in der Show die wahre Leidenschaft des Tanzens oder die für das Tanzen entdeckt.

Nazan Eckes - Christian Polanc bei Let's dance am 12.4.2019

Nazan Eckes – Christian Polanc bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Sabrina Mockenhaupt bei Let's dance am 12.4.2019

Sabrina Mockenhaupt bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Immer besser in die Show findet auch Sabrina Mockenhaupt. Das hatte ich ausgerechnet beim Contemporary von Sabrina Mockenhaupt – Erich Klann gar nicht erwartet! Das sah doch schon richtig nach Tanzen aus! Wer hätte das vor 3-4 Wochen gedacht? Sabrina Mockenhaupt scheint ihren Körper ganz neu zu entdecken, von dem sie ganz bestimmt dachte, dass sie ihn zu 100% kennt.

Leider fand ich einige Figuren von Erich zu kompliziert konzipiert. Das wäre gar nicht nötig gewesen, hat für meinen Geschmack sogar einen noch besseren Gesamteindruck verhindert dadurch, dass nachgegriffen werden oder sich die Hände überkreuz erst finden mussten. Insgesamt und angesichts der Ausgangslage fand ich das dennoch eine überzeugende Leistung, ein gelungener Tanz von Erich und Sabrina!

Gratulation und Anerkennung auch für Ulrike Frank – Robert Beitsch und ihren Langsamen Walzer! Mehr braucht ein guter Tanz nicht – auch kaum mehr Worte. Nur das Ende kam etwas zu kurz. Ich dachte -vermutlich wie das Saalpublikum-, da käme noch etwas und war verdutzt, dass es schon zu Ende war. Leider schleichen sich immer wieder kleine Unsicherheiten ein.

Ulrike Frank - Robert Beitsch bei Let's dance am 12.4.2019

Ulrike Frank – Robert Beitsch bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Zum Jive von Evelyn Burdecki – Evgeny Vinokurov fällt mir nicht viel ein. Der war ganz okay und irgendwie ganz witzig. Auch hier geht es sichtlich Schritt für Schritt voran. Nur vom großen Durchbruch sind beide wohl noch ein Stück entfernt. Hatte ich am Anfang von Let’s dance 2019 noch die leise und versteckte Hoffnung, hier könnte eine Überraschung lauern, fehlt mir im Moment und vor allem im Vergleich mit den vielen, guten Tanzpaaren dafür die Idee.

Von unseren „Sorgenkindern“ Kerstin Ott – Regina Luca hatte ich beim Charleston viel mehr erhofft, als sie gezeigt haben. Ich dachte, da brennt der Ballroom… Der brannte aber nur unter den Füßen von Regina Luca. Grundsätzlich hat Kerstin Ott ihre Choreografie ordentlich abgetanzt. Aber von Charleston war nicht allzu viel zu sehen. Offenbar war das aber alles, was Kerstin Ott zeigen kann – nicht nur vom tänzerischen Vermögen, sondern auch von der Kondition her (wie man am Ende deutlich gemerkt hat). Insofern hätten schnellere und mehr Schritte nur zu einer noch frühzeitigeren Erschöpfung geführt, was auch nicht im Sinne des Tanzes ist.

Der Contemporary von Oliver Pocher – Christina Luft ist für mich ein gutes Beispiel, warum ich auf diesen Tanz im Rahmen von Let’s dance verzichten könnte. Wenn ich die Idee mal wegstreiche, die sich mit dem Song „Wind of Change“ verbindet, bleibt im Grunde nichts übrig, was es zu besprechen gäbe. Wofür die Jury immerhin noch 17 Punkte vergeben hat, weiß ich nicht. Die Hälfte wäre auch genug gewesen. Dafür war Oliver Pocher später als Britney Spears wunderbar…

Oliver Pocher bei Let's dance am 12.4.2019

Oliver Pocher bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Zum guten Schluss noch ein paar versöhnliche Gedanken, zu denen der Wiener Walzer von Ella Endlich – Valentin Lusin Anlass gaben. Wenn ich vor Let’s dance am 12.4.2019 hätte wetten sollen, wonach Ella Endlich Walzer tanzen soll, hätte ich auf „Küss mich, halt mich, lieb mich“ getippt. Das war für mich bei RTL so sicher, wie das Amen in der Kirche. Doch Pustekuchen! Und wie schön, dass es anders kam.

Dann doch wie zu erwarten, war der Tanz einer der besten des Abends. Den Anfang und das Ende denke ich mir jetzt mal weg, denn die wirkten auf mich wie „angestrickt“. Im eigentlichen Tanz war das eine schöne, beschwingte Choreografie mit viel Tanz, wie man das von Valentin Lusin inzwischen kennt – und gut getanzt, wie wir das von Ella Endlich inzwischen kennen (und von Valentin sowieso).

Ella Endlich - Valentin Lusin bei Let's dance am 12.4.2019

Ella Endlich – Valentin Lusin bei Let’s dance am 12.4.2019 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Fazit zu Let’s dance 2019 am 12.4.2019

Das tänzerische Niveau von Let’s dance 2019 bleibt nicht nur hoch, sondern steigert sich erfreulich immer noch ein bisschen. Einige Tanzpaare zeigen konstant gute oder sogar sehr gute Leistungen. Andere Tanzpaare finden immer besser in die Show hinein.

Wenn diese Tanzpaare nun nicht von Show zu Show raus gekegelt werden, können wir uns auf tanz-tolle Wochen freuen, die noch kommen. Es wäre wirklich schade, wenn von den guten Paaren am Ende zu wenige übrig blieben – wobei es eher zufällig wäre, welche das sind.

Die Tanzpaare, die um den Anschluss kämpfen, sollten das weiter beharrlich tun. Manches braucht seine Zeit und schon häufiger waren bei Let’s dance am Ende Tanzpaare die besten, von denen man es zu Beginn nicht unbedingt erwartet hatte. Wer weiß, wie das bei Let’s dance 2019 wird?

Von der Jury allerdings wünsche ich mir, dass sie besser differenziert und etwas geiziger ist mit Bestnoten. 8 Punkte zum Beispiel sind auch gut und werden von jedem Zuschauer genauso so verstanden.


Let's dance 2019 am 12.4.2019 Kritik Punkte-Flut auf dem Tanz-Parkett

Let’s dance 2019 am 12.4.2019 Kritik Punkte-Flut auf dem Tanz-Parkett – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Für die Verwendung der Fotos wünscht RTL die Angabe “Alle Infos zu “Let’s Dance” im Special bei RTL.de“.

Die Jury-Punkte, Tänze und Songs im einzelnen finden Sie im Artikel Let’s dance am 12.4.2019 Fakten: Ausgeschieden, Punkte, Tänze, Songs

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15 Kommentare zu “Let’s dance 2019 am 12.4.2019 Kritik: Punkte-Flut auf dem Tanz-Parkett”



  • Anni sagt:

    Ich könnte mir folgendes Abstimmungs-System vorstellen:
    Die Jury bewertet alle Tänze, dann erst können die Zuschauer abstimmen, aber nur bzgl. der 3 nach Jury-Punkten Letztplatzierten.



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