Let’s dance 2019 am 10.5.2019 Kritik – Meinung zur Sendung
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 12.05.2019Bei Let’s dance 2019 am 10.5.2019 war irgendwie der Wurm drin. Nicht in den Tänzen, das will ich nicht behaupten. Hier meine Meinung zur Sendung. Beziehungsweise zu den Tänzen, die ich gesehen habe. Damit ist schon angedeutet, was heute bei mir los war. Ich habe nicht alle Tänze gesehen und einige nur aus dem Augenwinkel heraus und ohne Ton.
In Österreich lief nämlich parallel zu Let’s dance am 10.5.2019 das Finale der Dancing Stars, da hatte ich schon Schwierigkeiten, die zu sehen – weshalb ich andererseits und zum Glück einige Tänze von Let’s dance live verfolgen konnte. Nur leider hat meine Aufzeichnung von Let’s dance nicht richtig funktioniert und nach einiger Zeit abgebrochen. Unter dem Strich steht also ein für mich unvollständiger Eindruck dieser Sendung von Let’s dance 2019 am 10.5.2019.
Die Jury-Team-Tänze bei Let’s dance am 10.5.2019
Ich hatte ja vor der Sendung große Zweifel bezüglich der Jury-Team-Tänze! Die haben sich zum Glück nicht bestätigt, denn diese Tänze waren gut und brachten tatsächlich neue Erkenntnisse und Erlebnisse!
Sogar die Einteilung der Gruppen nach Leistungsstand der Let’s dance – Tanzpaare hat gehalten, was ich mir davon versprochen habe, nämlich dass am Ende mehr heraus kommt, als wenn sie stärker durchmischt gewesen wären. Dann hätten sich die besseren Tanzpaare anpassen müssen oder Elemente der Choreografien wären nicht synchron gewesen.
Ob die Zusammensetzung der Teams nun ausgelost wurde, was man tatsächlich kaum glauben mag, oder nicht, ist mir in dem Fall egal. Wenn wirklich gelost wurde, ist das ein deutliches Indiz, dass es doch einen Tanz-Gott gibt – und der sitzt nicht am Jury-Pult :-), sondern hat hier aufgepasst, wer mit wem tanzen könnte.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Motsi Mabuse und Joachim Llambi sich entschieden haben, mitzutanzen – genauso, dass Jorge Gonzalez nicht getanzt hat. Jorge mag gut Salsa tanzen können auf einer Party. Salsa als Show-Tanz ist aber etwas ganz anderes und wenn man zur Sache nichts beitragen kann, lässt man es besser!
Allerdings haben sich die anderen beiden Jury-Mitglieder nun auch nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Motsi Mabuse war lange genug erfolgreiche Latein-Tänzerin, um jederzeit einen Paso tanzen zu können. Ich glaube sogar, mich zu erinnern, dass ich den Teil der Choreo kenne, den Evgenij Voznyuk – Motsi Mabuse mitgetanzt haben.
Bei Joachim Llambi ist die aktive Tänzer-Karriere schon länger her. Aber auch den „gehüpften“ Teil der Y.M.C.A.- Choreo meine ich von Joachim Llambi schon bei einer seiner Tanz-Animationen / Tanz-Anleitungen gesehen zu haben. Ich bin mir nicht sicher, aber sicher genug, das hier so zu schreiben.
Jedenfalls haben mir die Jury-Team-Tänze bei Let’s dance am 10.5.2019 gut gefallen!
Beim Paso doble vom Team Mabuse (+ Rumba) wurde auch der Unterschied zwischen Ella Endlich und Pascal Hens sehr deutlich. Zumindest bei diesem Tanz war Ella technisch doch deutlich besser als Pascal. Als Einzel-Tanz hätte er da wohl nicht die volle Punktzahl erhalten. Aber, die Show insgesamt war spannend, die Dramaturgie des Tanzes sowohl von der Musik als auch von der Choreo her gut – hat bestens gepasst!
Bei der Salsa vom Team Gonzalez sind mir 2 Dinge besonders positiv aufgefallen: Nazan Eckes, die teilweise ja fast wie entfesselt getanzt hat – wunderbar (!) – und wie geschickt Benjamin Piwko in die Choreografie „eingebaut“ war. Er tanzte oft hinter Isabel und fast immer in der Mitte, so dass er sich trotz fehlendem Körperkontaktes immer orientieren konnte – an Isabel und den beiden Profi-Männern (Christian Polanc und Massimo Sinato). Hier war für meinen Geschmack Barbara Becker die schwächste Tänzerin. Dazu unten noch einmal mehr.
Allerdings fand ich die Choreografie insgesamt nicht so berauschend. Ich hatte mir noch einige typische Salsa-Elemente erhofft. Es hätte z.B. viel mehr Rueda drin sein können und ein „Battle“ mit kurzen Soli habe ich regelrecht vermisst?
Im Team Llambi hat Joachim Llambi sicher alles rausgeholt aus der „Reste-Rampe“ (O-Ton Oliver Pocher), was raus zu holen war. Klugerweise hat er sich mit Roberto Albanese einen erfahrenen Tanz-Trainer dazu geholt, der neben seinen Erfolgen als Paar-Trainer schon mehrfach Weltmeister als Trainer seiner Latein-Formation vom GGC Bremen war und amtierender Weltmeister ist und in den vergangenen Jahren die Weltspitze bestimmte.
Davon abgesehen hat hier für meinen Geschmack Evelyn Burdecki am besten getanzt, Sabrina Mockenhaupt und Oliver Pocher in den Schatten gestellt, auch wenn letzterer sicher mehr Aufmerksamkeit auf sich zog.
Die Einzel-Tänze bei Let’s dance am 10.5.2019
Hier beginne ich mit den beiden von der Jury am besten bewerteten Tanzpaaren bei Let’s dance am 10.5.2019:
Bei Ella Endlich – Valentin Lusin, die einen Slowfox getanzt haben, teile ich die Meinung der Jury, dass dies der beste Tanz des Abends war und deshalb geht auch die Bestbenotung für mich völlig in Ordnung.
Ich bin froh, dass Valentin Lusin sich für eine leichte Choreografie entschieden hat. „Leicht“ im Charakter des Tanzes. Große Teile der Choreo waren nicht in Paartanz-Haltung getanzt, was der Intention des Freundschaftlichen entsprach, wenn ich das richtig verstanden habe. Dadurch wirkte der Tanz auch nicht erdrückend gut oder gar „sensationell“, wie ein Jury-Mitglied meinte. Er war einfach gut und schön anzusehen!
Ich bin mir nicht ganz so sicher bei der Slowfox-Technik von Ella. Das können vielleicht Standard-Spezialisten unter den Lesern in den Kommentaren unten besser beurteilen?
Anderer Meinung hingegen bin ich bei der Salsa von Pascal Hens – Ekaterina Leonova. Die erinnerte mich gerade am Anfang mehr an einen Paso doble, denn an eine fröhliche Salsa. Das war mir zu „kämpferisch“ und zu wenig verspielt. Auch haben beide nicht viel zusammen getanzt und deshalb nicht viele salsa-typische Paar-Figuren gezeigt. Dadurch musste Pascal Hens sich zwar mehr bewegen, aber gerade bei dieser Musik hatte ich auf mehr Salsa und mehr Interaktion im oder als Paar gehofft.
Sonst bin ich oft begeistert von Ekaterinas Choreografien. Diesmal nicht. Platz 2 für dieses Tanzpaar geht trotzdem völlig in Ordnung. Das steht außer Frage.
Platz 3 der Jury-Wertung ging an Nazan Eckes – Christian Polanc mit einem Slowfox. Das ist einer der Tänze, die ich nur aus dem Augenwickel heraus beobachtet habe. Das, was ich gesehen habe, gefiel mir gut. Nur der transparente Rock vom Kleid von Nazan Eckes hat mich etwas irritiert. Den fand ich für einen Slowfox etwas sehr durchsichtig. Den Tanz selbst kann ich aber leider nicht beurteilen und hoffe deshalb auch hier auf Kommentatoren…
Evelyn Burdecki – Evgeny Vinokurov tanzten einen Charleston, der mich streckenweise eher an eine Polka erinnerte. Von der Jury gab es dafür Platz 4. Charleston wirklich gut zu tanzen, ist nicht leicht – sowohl von der Choreografie her, aber auch von der Technik und Haltung, die eine ganz andere ist, als bei anderen Paartänzen. Hier gab es vermutlich nicht nur Evelyn Burdecki etwas beizubringen, sondern auch Evgeny musste lernen.
Dabei fällt mir bei Evelyn auf, dass sie oft tanzt, wie sie sonst auch ist. Das ist meist so, aber was ich meine: Manchmal hat sie lichte Momente, in denen sie richtig gut tanzt – und dann wieder ist sie unsicher, tanzt neben dem Takt oder versemmelt auch mal eine ganze Sequenz. Das ist wie die Idee, das Lied Y.M.C.A. (vom Jury-Team-Tanz) könnte aus den 20er-30er-Jahren stammen. Wohl eine Fehlverknüpfung, denn der Charleston war es tatsächlich. Da kann man schon mal durcheinander kommen :-).
Außerdem ist Evelyn Burdecki vermutlich die einzige Tänzerin, die zunimmt während einer Tanz-Show. Oder täuscht das und nur das Kleid war unvorteilhaft?
Jetzt muss ich mal weiter nach hinten springen zu Benjamin Piwko – Isabel Edvardsson, die auch einen Charleston zu tanzen hatten und nur auf dem vorletzten Platz nach Jury-Wertung landeten. Ich hatte gedacht, vorher, die Musik von “Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten” sei eine großartige Vorlage für diesen Tanz.
Aber entweder war sie das nicht – oder es war kein guter Tanz für Benjamin Piwko, was ich mir erklären könnte, weil ich mir vorstellen kann, dass man etwas länger Zeit braucht, den Tanz und die Musik zu verstehen, wenn man beides nicht kennt und den Charakter auch nicht mit dem Gehör erfassen kann.
Jedenfalls kam es mir streckenweise vor, als ob Benjamin Piwko gar nicht im Tanz drin sei. Die Choreo hat mir grundsätzlich gut gefallen. Aber sie hat nicht richtig funktioniert gestern…
Wäre Let’s dance eine Parodie-Show, hätten Oliver Pocher – Christina Luft am 10.5.2019 wohl den 1. Platz belegt. Wobei, jetzt während ich das schreibe, ich mir gar nicht sicher bin, ob man John Travolta und Uma Thurman aus Pulp Fiction überhaupt parodieren kann? Oliver Pocher war als John Travolta alias Vincent Vega jedenfalls großartig.
Darum ging es aber nicht (nur), sondern darum Jive zu tanzen. Und da können sich die Geister schon scheiden, so zwiespältig sein, wie der Vortrag selbst. Schön ist, dass man Oliver Pocher fast immer ansieht, was gerade in ihm los ist. Am Anfang war er noch gut, wenn auch sehr konzentriert. Mit der Zeit musste er sich immer mehr an Christina Luft orientieren und hinkte dadurch eben oft hinterher. Ging es wieder mehr ins komödiantische, war er wieder voll bei der Sache – wurde getanzt, gab es gute Phasen und nicht so gute. Platz 5 von 8 geht dafür sicher in Ordnung.
Der nächste Tanz, den ich nebenbei gesehen habe, war die Samba von Barbara Becker – Massimo Sinato. Dafür habe ich die Erklärung gehört von Massimo, dass die Samba aus Afrika käme und in Brasilien anders getanzt würde, als hierzulande. Das stimmt schon grundsätzlich und deshalb ist vielleicht auch eine vom Normal abweichende Interpretation möglich und erlaubt. Vielleicht sogar eine Bereicherung für die Sendung?
Das Wenige, was ich beobachten konnte, hat mir jedoch überhaupt nicht gefallen. Nicht mein Geschmack. Das betrifft Haltung und die Art der Bewegungen und ich fand das auch in der Salsa im Jury-Team-Tanz ähnlich. Den Einzeltanz insgesamt kann ich aber nicht einschätzen, deshalb will ich nichts weiter dazu schreiben. Wer mag, kann das gern unten in den Kommentaren ergänzen. Von der Jury gab es Platz 6 für dieses Tanzpaar.
Fazit zur Sendung Let’s dance am 10.5.2019
Bei Let’s dance am 10.5.2019 ist das Paar mit der Roten Laterne nach der Jury-Wertung auch ausgeschieden. Selten genug erlebt – eigentlich noch gar nicht in diesem Jahr, oder? Der Paso Doble von Sabrina Mockenhaupt – Erich Klann war aber auch wirklich nicht schön anzusehen. Im Wesentlichen wurde eine Choreografie abgelaufen. Mehr ging wohl nicht diesmal.
Aber es ist auch die Zeit in der Staffel, in der sich „Spreu von Weizen“ trennt. Wer nicht mithalten kann, scheidet aus. Daran ist nichts Schlechtes! Es ist Teil des Spiels. Deshalb muss man auch nicht den Stab brechen über Erich Klann – Sabrina Mockenhaupt.
Ich habe den Eindruck, die Jury normalisiert sich langsam auch bei der Punkte-Vergabe. Die beiden besten Tanzpaare diesmal sind zwar wieder reichlich belohnt worden mit Punkten und Superlativen. Aber beim „Rest“ wurde zurecht Maß gehalten.
Die Jury-Team-Tänze waren doch eine schöne Bereicherung der Show, die man nächstes Jahr gern wiederholen kann!
Nicht zuletzt: Victoria Swarovski kann sich auch schick anziehen…
Die Jury-Punkte,Tänze und Songs im Einzelnen finden Sie im Artikel Let’s dance am 10.5.2019 Fakten: Wer ist ausgeschieden? Songs, Tänze, Punkte. Inzwischen haben wir auch eine Übersicht über alle Tänze und Punkte der Staffel Let’s dance 2019: Let’s dance 2019 Statistik: Übersicht alle Tänze, Gesamt-Punkte der Tanzpaare.
Für die Verwendung der Fotos wünscht RTL die Angabe “Alle Infos zu “Let’s Dance” im Special bei RTL.de“.
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Dass das Konzept der Jurytänze nicht so neu ist wie man uns glauben machen wollte: Schwamm drüber. Das Ergebnis zählt, und das war bei allen drei Juroren sehenswert. Allein dafür hat sich das Zuschauen gelohnt!
Insbesondere mein Respekt vor Jorge ist gewachsen. Erst traut er sich, Pascal für die Salsa die fast schon obligatorisch gewordene Zehn nicht zu geben- mit nachvollziehbarer Begründung. Das wünscht man sich öfter, denn Lobhudelei hat noch niemanden weitergebracht. Und 9 Punkte sind ja immer noch sehr gut.
Und dann sorgt Jorge als Coach auch noch für den Push, den sowohl Nazan als auch Barbara nach den durchwachsenen Einzeltänzen dringend gebraucht haben. Nazans Slowfox war atmosphärisch schön, aber technisch halt unsauber. Da war Joachim Llambis Urteil auf den Punkt. Genauso bei Barbara, die ihre Samba anging wie die sprichwörtliche Axt im (Ur-)Wald. Das sah im Trainingsvideo irgendwie besser aus, aber beim Auftritt sah man die Samba vor lauter Bäumen nicht. Das war mir zu viel Klamauk und Kulisse, wozu Massimo ja gelegentlich neigt. Noch dazu meinte er anschließend Publikum und Jury erklären zu müssen, was sie gesehen haben. Auch das kommt meist hier wie da nicht gut an.
Sabrinas Paso ist bereits zutreffend beschrieben worden. Noch dazu krankte er auch an der mit Abstand schwächsten Musik des Abends. Die war so dynamisch wie ein alter Nokia-Klingelton und hätte in mir auch kein spanisches Feuer entfacht. Das Ende der Fahnenstange war bei aller Sympathie aber ohnehin erreicht.
Wie oft ich den Pulp Fiction Jive mittlerweile gesehen habe (meist bei Movie Nights), kann ich gar nicht mehr zählen. 3 Versionen sind mir im Gedächtnis geblieben (Erin Andrews in USA, Jay McGuiness in GB und, nicht zu vergessen, Manuel Cortez bei uns), und alle waren besser als die von Oliver Pocher. Ich warte auf den Tag, an dem er mal nur tanzt. Von mir aus auch Disco-Fox.
Man muss auch nicht gleich zu Schmierseife greifen, um Ella und Pascal vor neue Herausforderungen zu stellen. Vorschlag: Lasst sie doch miteinander tanzen, und Ekat und Christian gehen solange ein Würstchen essen. Übrigens auch eine Idee aus USA. Ob das bei Evelyn und Oliver allerdings funktionieren würde…
Danke schön. Das mit Jorge wollte ich auch unbedingt noch schreiben. Insgesamt ist mir die Jury in vielen Bereichen diese Woche sehr sehr positiv aufgefallen. Nachdem vor drei Wochen so viel geschimpft wurde (auch von meiner Seite), finde ich, dass man das hier auch noch mal sagen sollte.
Ich hätte es auch gut gefunden, wenn Ella aufgrund des Fehlers keine 30 Punkte bekomme hätte, aber da ihr Tanz noch mal besser war als der von Pascal gab es daran ja keinen Weg vorbei … Das passiert, wenn man so hoch oben ansetzt.
Nazan fand ich in der Salsa großartig, ich hoffe, dass das bleibt. Insgesamt waren die Jury-Tänze gut gemacht und jeder kam entsprechend rüber.
Es war eine schöne Sendung, selbst die Diskussion von Massimo und Llambi war jetzt in meinen Augen nicht so schlimm, wie sie von einigen Medien gemacht wird. Drama-Schlagzeilen halt. So kann es weiter gehen.