Lets dance 2018 am 27.4.2018 Kritik: Super-Marta und Super-Judith

von: | aktualisiert am: 28.04.2018
Lets dance 2018 am 27.4.2018 Kritik Super-Marta & Super-Judith

Lets dance 2018 am 27.4.2018 Kritik Super-Marta & Super-Judith – hier Judith Williams – Erich Klann, Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Let’s dance 2018 am 27.4.2018 wird wohl als eine der ereignisreichsten Sendungen ins Almanach von Let’s dance 2018 eingehen und den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben. Für mich ragen 2 Tänzerinnen aus der insgesamt tänzerisch guten Show heraus, nämlich Marta Arndt und Judith Williams.

Erst haben Marta Arndt – Pavel Pasechnik (ihrem „richtigen“ Partner) einen Show-Tanz gezeigt, mit dem das Paar meiner Meinung nach sehr gute Chancen hätte, bei Showdance-Meisterschaften vorn mitzutanzen. Dieser Tanz „Romeo & Julia“ hat mir richtig gut gefallen und wenn Marta Arndt – Pavel Pasechnik Spaß daran haben, so zu tanzen, sollten sie über einen Rücktritt vom Rücktritt vom aktiven Tanzsport nachdenken. So viele Turniere gibt es im Showdance Latein nicht, im Grunde maximal 3 im Jahr  WM, EM und DM, so dass es sich lohnen könnte. Gerade erst war die letzte WDC-WM Showdance Latein 2018, da ist also auch noch ein bisschen Zeit, sich zu entscheiden.

Marta Arndt - Pavel Pasechnik bei ihrer Weltmeisterschaft Latein in Leipzig - WDSF Professional Division

Marta Arndt – Pavel Pasechnik bei ihrer Weltmeisterschaft Latein in Leipzig – WDSF Professional Division – Foto: Salsango – Karsten Heimberger

Dann hat Marta Arndt mit Bela Klentze getanzt, weil sich Oana Nechiti beim Aufwärmen für den Wertungstanz von Bela Klentze – Oana Nechiti bei Let’s dance am 27.4.2018 verletzt hatte. Da war nicht viel Zeit, sich die Choreo einzuprägen und Marta hat das souverän gelöst!

Ich hab’s dem Tanz nicht angesehen, dass da die „falsche“ Tanzpartnerin am Start war und falls bestimmte Show-Figuren nicht gezeigt werden konnten, bin ich froh drum.


Der lobenswerte Einsatz von Marta zeigt aber auch, wie gut und professionell die Profitänzer sind, wenn sie so lange und erfolgreich im Tanzsport getanzt haben, wie eben Marta Arndt. Insofern hat sie da auch kein Hexenwerk vollbracht. Der neue Anteil der Choreo gegenüber den Standard-Elementen liegt bei vielleicht 10-20%. Der „Rest“ ist reine Routine und die beherrschen solche Spitzensportler wie Marta Arndt natürlich „im Schlaf“.

Wer 20-25 Jahre lang fast jeden Tag mehrere Stunden trainiert, jedes bedeutende Tanzturnier der Welt getanzt hat, die Grand-Prix-Serie und unzählige Deutsche, Europa- und Weltmeisterschaften, kann das einfach viel besser als Du und ich. Leider ist diese Erkenntnis in der Öffentlichkeit außerhalb von Let’s dance immer noch nicht sehr weit verbreitet und Tanzsport wird manchmal eher als ein Hobby belächelt.

Nicht so ganz passend fand ich, wie Oana Nechiti dann da in der Sendung noch herum gehüpft ist, so dass man sich fragte, warum sie eigentlich nicht getanzt hat. Krank ist krank, da macht man keine Party, sondern setzt sich an den Rand oder -noch besser- zeigt sich kurz, damit alle wissen, dass es einem gut geht und dann verschwindet man wieder hinter den Kulissen!

In dem Zusammenhang will ich noch eine Bemerkung zu Jimi Blue Ochsenknecht – Renata Lusin machen, der bzw. die unwissender Weise letzte Woche schon mit dem gebrochenen Fuß getanzt hat (haben). Vielleicht war es diese Konzentration von Jimi Blue Ochsenknecht, die ich gespürt habe und meinte, er wäre nicht mehr mit so viel Elan und Leidenschaft dabei. Ich hatte eine mangelnde Verbindung zwischen Jimi Blue und Renata als Hintergrund vermutet, dabei hatte der Mann Schmerzen! Schade, dass dieses Tanzpaar nun bei Let’s dance 2018 nicht mehr dabei ist..

Joachim Llambi hat endlich mal eine Grenze aufgezeigt und die passende Antwort aus der Regie bekommen, als er Bela Klentze – Marta Arndt wegen der besonderen Umstände nicht bewerten wollte. Ich glaube auch, besser oder schlechter wäre der Tanz mit Oana Nechiti nicht gewesen. Im Gegenteil war Bela Klentze abgelenkt oder einmal anders gefordert und das hat ihm sichtlich gut gestanden!

Bela Klentze - Marta Arndt bei Let's dance am 27.4.2018

Bela Klentze – Marta Arndt bei Let’s dance am 27.4.2018 – Foto: MG RTL D Stefan Gregorowius

Judith Williams gehört für mich zu den Favoriten bei Let’s dance am 27.4.2018, weil ich diesen Contemporary sehr, sehr gut getanzt fand. Erich Klann ist hier erst als zweiter genannt, weil er für mein Empfinden tänzerisch das Niveau von Judith Williams nicht halten konnte. Deren tänzerischen Grundlagen, weil wir letzte Woche darüber diskutiert hatten, waren unübersehbar. Außerdem sind seine ständigen Erklärungen und Entschuldigungen für mich bald ein Grund, ihn besser gar nicht mehr zu erwähnen, bevor mir noch der Geduldsfaden reißt.

Natürlich hat man Judith Williams angesehen, dass sie eine Ballett-Ausbildung hat! Na und? Oder: Gott sei Dank! Bei Let’s dance geht es doch darum, wer am besten tanzt?!

Ich muss zwar gestehen, dass mich der Tanz emotional nun nicht so ergriffen hat, dass ich weinen wollte. Aber ich fand ihn wunderschön getanzt! Was hätte Joachim Llambi noch sehen wollen, der mit einer 9 die volle Punktzahl verweigert hat, weiß ich nicht. Die 30 Punkte wären hier gerechtfertigt gewesen und hat es bei Let’s dance schon für weniger gut getanzte Tänze gegeben.

Thomas Hermanns - Regina Luca bei Let's dance am 27.4.2018

Thomas Hermanns – Regina Luca bei Let’s dance am 27.4.2018 – Foto: MG RTL D Stefan Gregorowius

Sehr schön getanzt fand ich auch den Slowfox von Thomas Hermanns – Regina Luca! Vom Hocker gehauen hat der mich aber nun auch nicht unbedingt. Ein paar Posen und Bewegungen im Tanzen von Thomas Hermanns sind doch inzwischen recht stereotyp und austauschbar geworden und sehen im Discofox getanzt aus wie im Slowfox. Da wäre für mich weniger mehr.

Trotzdem war das eine sehr gute Leistung und vom Charakter des Tanzes her im Einklang mit der Musik auch sehr harmonisch und passend vertanzt. Ein paar Unsicherheiten waren mir im unmittelbaren Paartanz aufgefallen. Wenn Thomas Hermanns allein tanzt, ist er souveräner. Regina Luca sollte künftig auf jegliche Akrobatik-Figuren verzichten. Das Ende war etwas wackelig, unnötiger Weise, wenn man den ganzen Tanz betrachtet.

In dem Zusammenhang sollte wohl auch der Wiener Walzer von Julia Dietze – Massimo Sinato genannt sein. Das war bestimmt der an Grundschritten reichste Tanz von Massimo Sinato in dieser Staffel bis jetzt? Ich meine, beim Fleckerl hätte Julia „gepfuscht“? Das wissen Standard-Experten besser als ich zu beurteilen. Darüber hinaus war das in meinen Augen eine sehr solide Leistung und einer der besten Tänze bei Let’s dance 2018 am 27.4.2018.

Die Geschichte, von der Julia Dietze im Einspieler erzählt hat, hab ich im Tanz nicht gesehen oder nicht erkannt – finde ich auch sehr schwierig beim Wiener Walzer. Ich brauche auch nicht bei jedem Tanz eine Geschichte. Ein guter Tanz ist mir gut genug!

Meine Hidden Champions bei Let’s dance am 27.4.2018

Hier schlägt mein Herz, hier bin ich emotional dabei – neben solchen Leistungen wie die von Marta und Judith – wenn auch manchmal aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Iris Mareike Steen - Christian Polanc bei Let's dance am 27.4.2018

Iris Mareike Steen – Christian Polanc bei Let’s dance am 27.4.2018 – Foto: MG RTL D Stefan Gregorowius

Der, wie ich finde, wahre Wert von Christian Polanc für Let’s dance und seine Klasse zeigt sich in solchen Tänzen und Paarungen, wie jetzt mit Iris Mareike Steen bei Let’s dance 2018. Oder denken wir an seine Leistungen mit Joana Zimmer (die blinde Sängerin) seinerzeit. Mit Vanessa Mai, wie letztes Jahr, hätten sicher viele Tänzer gut tanzen können, und da hatte er für meinen Geschmack auch oft etwas überzogen.

Hier bei Iris Mareike Steen ist Christian Polanc vielleicht tänzerisch oft nicht ausgereizt, aber richtig gut. Da den Bogen nicht zu überspannen, sensibel zu sein, zu spüren und zu erkennen, was geht und was nicht und trotzdem als Paar harmonisch zu wirken, ist nämlich auch eine besondere Kunst. Sicher passte der Song von Meghan Trainor gestern zu Iris Mareike Steen wie Pat zu Patachon. Da hätte mancher Vertanzer oder Stolperer auch als Slapstick geplant sein können – war es aber natürlich nicht.

Gerade für Iris Mareike Steen muss es eine besondere Herausforderung gewesen sein, plötzlich und unerwartet tanzen zu müssen, weil Oana Nechiti sich verletzt hatte. Dafür und für ihre ohnehin begrenzten, tänzerischen Möglichkeiten fand ich das recht souverän gelöst.

Roman Lochmann - Katja Kalugina bei Let's dance am 27.4.2018

Roman Lochmann – Katja Kalugina bei Let’s dance am 27.4.2018 – Foto: MG RTL D Stefan Gregorowius

Auch bei Roman Lochmann – Katja Kalugina bin ich meistens „aufgeregt“ dabei. Man hat zwar selbst bei Katja Kalugina gesehen, dass sie keine spezialisierte Standardtänzerin ist. Das war von beiden nicht immer sehr elegant. Aber ich sehe die Mühe oder das Verlangen, eine gute Show zu zeigen und trotzdem nicht zuerst auf Showfiguren zu setzen, sondern auf das Tanzen – wenngleich nicht immer typisch.

Mir gefällt die Art von Katja Kalugina, recht unkonventionell an die Choreografien heran zu gehen, Dinge anders zu machen oder anders zu lösen, als üblicherweise. Hier prominent als Beispiel vielleicht die Fleckerl-Adaption. Und die Choreografien sind auch meist sehr reich angelegt.

Manchmal ist das noch zu hektisch, wirkt irgendwie unfertig – hat aber als eine Art „handcrafted“ für mich seinen Reiz.

Ekaterina Leonova - Ingolf Lück bei Let's dance am 27.4.2018

Ekaterina Leonova – Ingolf Lück bei Let’s dance am 27.4.2018 – Foto: MG RTL D Stefan Gregorowius

Ingolf Lück – Ekaterina Leonova sind die Dritten im Bunde meiner Hidden Champions bei Let’s dance am 27.4.2018. Das war nicht perfekt, Ingolf Lück war nicht perfekt, bei den Kicks konnte man manchmal schon fürchten, er würde jeden Moment nach hinten fallen. Aber ich hatte meine Freude beim Zuschauen, weil das viel und engagiert getanzt war.

Hier ist es eben Ekaterina Leonova, die einerseits stets präsent ist, Ingolf Lück aber nicht zudeckt mit ihrem Tanzen – und andererseits Ingolf Lück fordert und seine tänzerische Erscheinung fördert, aus ihm herauskitzelt, was er kann, mit den Choreografien zeigt, was geht – tänzerisch und immer nur mit einer Prise Show, die würzt und nicht vergiftet.

Bye, Bye und Herzlich Willkommen zurück bei Let’s dance am 27.4.2018

So sehr ich mich für Barbara Meier und Sergiu Luca freue, dass sie noch einmal eine Chance erhalten haben, weiter bei Let’s dance 2018 mitzutanzen (auch wenn der Grund weniger erfreulich ist), so wenig hat mir dieser Tango gefallen. Ich bin nun nicht enttäuscht oder fand die Leistung schlecht, aber gefallen hat mir dieser Tanz nicht.

Das ging schon mit diesem unnötigen und wenig eleganten Abgang vom Klavier zu Beginn los. Das Kleid fand ich nicht schön und nicht passend zu Barbara Meier. Und der Tanz war für meinen Geschmack viel zu wenig Tango Argentino, die Musik zu gerade und die Choreo hat manches durch Tempo verschenkt, was es wert gewesen wäre, zu zelebrieren. Für diese Dinge kann aber Barbara Meier nichts.

Dennoch fand ich Barbara Meier zu steif und zu wenig leidenschaftlich wirkend, zu wenig hingebungsvoll. Auch Sergiu Luca fand ich als Tango-Mann nicht sehr typisch. Mich hat die Stimmung im Tanz nicht erreicht. Hoffentlich wird das beim nächsten Mal wieder besser.

Charlotte Würdig - Valentin Lusin ausgeschieden bei Let's dance am 27.4.2018

Charlotte Würdig – Valentin Lusin ausgeschieden bei Let’s dance am 27.4.2018 – Foto: MG RTL D Stefan Gregorowius

Auch beim bei Let’s dance am 27.4.2018 ausgeschiedenen Tanzpaar Charlotte Würdig – Valentin Lusin bin ich eher zwiespältig gestimmt. Einerseits fand ich Charlotte Würdig bei dieser Rumba fraulicher und lieblicher, als bisher gezeigt bei Let’s dance 2018. Das hat mir sehr gut gefallen!

Auch die Idee mit dem Tuch als Teil der Choreografie fand ich gelungen umgesetzt, samt der vielen und abwechslungsreichen Elemente, die Valentin Lusin eingebaut hat. Und trotzdem hat mich der Tanz nicht so gepackt wie andere gestern, so dass ich angesichts der Wertungstabelle nicht überrascht war, dass gerade dieses Tanzpaar ausgeschieden ist.

Abschließend wieder der Hinweis, dass die Fotos in diesem Jahr immer erst vormittags kommen und später ergänzt werden. Manchmal gibt es von einem Tanzpaar aber auch keine schönen oder aussagekräftigen Fotos. Dann verzichten wir lieber, als die Tänzer unvorteilhaft aussehen zu lassen.

Im Artikel Let’s dance 2018 am 27. April 2018 Fakten: Ausgeschieden, Tänze, Punkte, Songs finden Sie alle Fakten zur Show gestern. Dort auch wieder zusätzliche Hinweise zur Musik gestern…

Update Einschaltquote: Let’s dance am 27.4.2018 sahen 3.580.000 Zuschauer, eine Einschaltquote von  13,7% und wieder mehr als zuletzt. Die 14-59-jährigen Zuschauer waren mit 1.910.000 (Marktanteil 14,3%) dabei. Es gibt einen speziellen Artikel mit diesen Zahlen: Let’s dance 2018 Statistik – Einschaltquoten und Zuschauerzahlen.

Die Artikel über die Tanz-Show sammeln wir unter dem Stichwort Let’s dance 2018.

Alle Artikel zu Let’s dance in Salsango finden Sie unter dem Stichwort Let’s dance und dort können die Beiträge zu den jeweiligen Staffeln gezielt angesprungen werden. Artikel über alle Tanz-Shows im Fernsehen sammeln wir unter dem Stichwort Tanzen im Fernsehen. Thematisch noch weiter gefasst ist unsere Kategorie TV-Shows.




9 Kommentare zu “Lets dance 2018 am 27.4.2018 Kritik: Super-Marta und Super-Judith”



  • DMD sagt:

    Karsten, alles was Du über Christian Polanc gesagt hast unterschreibe ich sofort. Trotzdem bleibt es ein wohlbekanntes Ärgernis, dass ein Paar mit Potential- in diesem Fall Charlotte und Valentin- das Nachsehen gegenüber der trotz Christians Engelsgeduld einmal mehr überforderten Iris Mareike hatte. Bei allem Respekt: Was nach einer Woche Training nicht sitzt, wird auch in den letzten zehn Minuten vor dem Auftritt nicht besser. Bela hatte da sicher mehr Druck auszuhalten und ist damit unerwartet gut umgegangen. Bedauerlicherweise haben wir dadurch noch dazu in einer Woche gleich beide Lusins verloren. Wäre das nicht unfair Judith gegenüber, hätte auch ich eher auf Erich verzichten können. Der geht mir zunehmend auf den Keks und kann Judiths Möglichkeiten gar nicht ausschöpfen. Valentin könnte das.
    Ich will dafür auch der Jury keinen Vorwurf machen. Die hatte Iris mit deutlich weniger Punkten als Charlotte auf dem letzten Platz, und mehr kann man nicht verlangen. Allerdings wünsche ich mir nicht zum ersten Mal ein Ausscheidungsverfahren wie bei Strictly, wo die Juroren die letzte Entscheidung über das Schicksal der Zitterkandidaten haben. Alternativ vielleicht zumindest einen Abrechnungsmodus, der nicht den Sendungsverlauf auf den Kopf stellt. Auch damit lässt sich nicht jedes; aber doch manches Unheil abwenden. Iris (sofern man sie nach diesem Modus nicht schon vor Wochen ausgesondert hätte) wäre trotzdem weiter gewesen, aber vermutlich hätte Charlotte den Vorzug vor Roman bekommen. Herr Llambi beteuert ja selbst immer, man suche die Besten, und auch Motsi versichert durchaus glaubwürdig, dass sie auf dem Weg dahin keine Guten verlieren will. Genauso sehe ich das auch.
    Ekaterina ist tatsächlich das Paradebeispiel dafür, wie man aus einem vermeintlichen Zählkandidaten das Optimum herausholt. Dabei hat sie sich zum Glück auch durch das überharte Urteil von Llambi letzte Woche nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das war nicht immer so. Age is just a number, würden die Amis zu Ingolf sagen. Das war ein Gegenschlag zur rechten Zeit; noch dazu mit dem Jive, der schon jüngere Teilnehmer an ihre Grenzen gebracht hat. Dagegen hatte Iris erst recht keine Schnitte. Sicher weiterkommen sieht trotzdem anders aus. Charlotte hatte schließlich die gleiche Punktzahl. Nach letzter Woche haben wohl etliche Anrufer vermutet, Ingolf brauche mehr Unterstützung als sie, und schon war’s passiert.
    Romans Bemühen in allen Ehren, aber harmonisch wird das mit Katja nie aussehen. Beim Paso letzte Woche habe ich etwas despektierlich gesagt ihm fehlten die Eier dafür, und auch für den Wiener Walzer bräuchte es eine reifere Darstellung. Das ist aber keine Altersfrage! Niels Ruf z.B. hat sich deutlich alberner benommen; wogegen Willow Shields (Hunger Games Star) bei ihrer DWTS-Teilnahme gerade vierzehn war und erstaunlich erwachsene Auftritte hingelegt hat. So wie Roman habe ich mich in meiner ersten Tanzstunde gefühlt. Ist auch keine Profikarriere draus geworden.
    Wieviel glaubwürdiger war da Charlottes Rumba-Darstellung! Hat nichts genützt- siehe oben.
    Thomas macht seine eigene Show, Regina kann selber kaum glauben was da alles geht, und ich will mehr davon. Nicht mal die unterirdische Musik, die schlechteste Einspielung des Abends, konnte das kaputtmachen. JL sehnt sich nicht als Einziger nach der Zeit der Livebands zurück. Hatte ich das früher schon mal erwähnt?
    Auch der stimmungsvolle Wiener Walzer von Julia, weit erhaben über den von Roman, hätte mit besserer musikalischer Umsetzung noch mehr Gänsehautfaktor gehabt. Die Reibeisen-Vocals des Originals hätten noch viel besser zu diesem Beziehungsdrama gepasst als der viel zu „schön“ gesungene weibliche Vokalpart hier. Die Requisiten machten mal Sinn und hielten nicht vom Tanzen ab. Nur auf die „Staubtücher“ hätte ich verzichtet. Julia ist offener geworden, wie ich mir das gewünscht habe. Herr Llambi sollte nur aufhören sich für jede gute Bewertung zu rechtfertigen- das macht keinen souveränen Eindruck.
    Der Contemporary von Judith war in weiten Teilen nicht so synchron wie vermutlich beabsichtigt, aber sie war die bessere Tänzerin. Ansonsten ist zu Erich alles schon gesagt. Mir war’s auch zu künstlerisch; es fehlten die „raw emotions“, die diesen Tanz eigentlich ausmachen. Nur dann nämlich kriegt man auch mal Gänsehaut oder feuchte Augen.
    Auch bei Barbara und Sergiu hat mir der Promi fast besser gefallen. Phasenweise schien ausgerechnet er den größeren Trainingsrückstand zu haben und nicht so bombensicher auf den Beinen wie sonst. Das Intro war wirklich nicht besonders kreativ (ein Klavier, ein Klavier- Loriot), brachte aber Barbaras tolle Beine zur Geltung. Der Rest hatte immerhin Atmosphäre, und die Choreo war ähnlich musikalisch wie die von Massimo letzte Woche. Mir hat’s offenbar besser gefallen als Dir, Karsten.
    Belas Samba war vom Feeling brasilianischer als viele sonstige Turniertänze. Ich kann’s nicht besser ausdrücken. Wenn die Musik spielt (und die war zum Glück mehr Sergio Mendes mit einem Hauch Black Eyed Peas als Miriam Makeba,) schnapp‘ dir eine Partnerin mit der du vorher vermutlich noch nie getanzt hast und mach einfach. Was das jedoch über Oanas Stellenwert in dieser Partnerschaft aussagt, darüber will ich gar nicht nachdenken. Llambis Vorschlag, Bela dafür eine Wild Card zu geben, fand ich durchaus sportlich. Seine patzige Reaktion und die unmotivierte fünf anschließend eher nicht. Da hat er das vom Schiedsrichter in ihn gesetzte Vertrauen nicht gerechtfertigt. Oder hat er zu sehr auf Martha geachtet und von Bela nichts mitbekommen? Das sollte einem Profi nicht passieren, oder?

    • Lieber DMD, Du würdest von mir für Deine Einschätzungen immer schon vorher eine Blanko-Unterschrift bekommen! Auch diesmal war mein Augenmerk vielleicht nur etwas anders gelenkt. Wir sollten einen Podcast machen :-), ich kann das leider nicht alles aufschreiben, was mir zu Deinen Zeilen einfällt.

      Ich kommentiere ja frühmorgens nicht immer alles, was ich denke oder kommentieren könnte und nicht immer über alle Paare mit dem gleichen Blickwinkel und in gleicher Intensität. Da rutscht schon mal was durch, was vielleicht auch wichtig wäre oder ein Thema bekommt mit Abstand gelesen eine andere Farbe, als ich mir das ausgemalt hatte.

      Da kann ich mich auf Dich und die anderen Mitdiskutierenden hier zum Glück immer verlassen, dass Ihr ergänzt, gerade rückt, widersprecht oder den Fokus auf anderes, Vergessenes oder vielleicht auch Wichtigeres lenkt.

    • Luna sagt:

      Hallo DMD

      ich weiß nicht, ob du die Band schon mal zurückgewünscht hast…ich mache das jede Woche gefühlte 100 Mal, wenn wieder ein furchtbares Cover daherkommt.

      Lillo Scrimali war eine Bereicherung für die Show…scheinbar wollte RTL unbedingt sparen, was mir vollkommen unverständlich ist. ( gut auch die Pepe Lienhard Band war schon nicht schlecht) Jedenfalls wurden mit Live–Band immer sehr schöne und tanzbare Versionen geliefert, die nicht für akuten Ohrenkrebs gesorgt haben.

      Denn ich gestehe, ich bin ein sehr musikalischer Mensch…gefällt mir die Musik nicht, bzw. schmerzt sie sogar, kann ich mich kaum auf den Tanz konzentrieren. Wie bitte soll es da erst den Tänzern gehen? Hat man letztes Jahr ja sehr schön bei Gil und Ekat gesehen…beim Discofox Marathon…Gil als Musiker hat diese grottenschlechte Songauswahl einfach verweigert….taktisch unklug, aber ich kann es nachvollziehen.

      • DMD sagt:

        Luna, meine Frage war rein rhetorisch! Auch ich trommle schon seit langem für Live-Musik; gerade weil ich weiß, wie phantastisch die in GB und USA funktioniert und Tänzer wie Publikum befeuert. Ganz so furchtbar wie sonst ist die Musik bei Let’s Dance dieses Jahr nicht. Die ohnehin meist elektronisch produzierte Popmusik ist ja auch relativ leicht zu covern. Da steht und fällt die Qualität schlussendlich nur mit der Gesangsspur, und da sehe ich schon Besserung gegenüber früher. Vielleicht ist auch nur die Auswahl klüger, und von Ikonen wie Freddie Mercury lässt man lieber gleich die Finger.
        Umso schmerzhafter dann, wenn Big Band Perlen wie die von Sinatra klingen wie von einem drittklassigen Alleinunterhalter beim Betriebsfest auf dem Keyboard zusammengeschustert. Strophe, Chorus, Bridge- alles grausam verstümmelt. Und RTL ist noch so dämlich, den Einspieler von Thomas und Regina mit dem Original zu unterlegen! Geiz ist ungeil.
        Hier ein Trostpflaster für uns beide- so geht man mit dieser Nummer um! Live gespielt von Ray Chew und Band.
        https://www.youtube.com/watch?v=sYXnFxBeo7g

        Oder so- für Freunde modernerer Arrangements:
        https://www.youtube.com/watch?v=xGK7ThkjmGM

      • Luna sagt:

        ooops, DMD, ich dachte immer, ich jammere hier alleine wegen der Bigband….. ;-)
        Da hast du ja zwei Sahneschnittchen rausgesucht. Nach der klassischen Variante dachte ich…neee, besser geht nicht…aber auch die moderne Variante hat was….aber das lag wohl auch an den wirklich mitreißenden Tänzen. Gerade bei Charlie White musste ich erst mal schauen, ob der Knabe nicht doch Tänzer ist….gut, er kommt durch den Eistanz aus einer ähnlichen Branche, aber das hilft nur bedingt.

        Und ja, Geiz ist in diesem Fall nicht nur ungeil, sondern geschäftsschädigend.
        Ehrlich gesagt, bei gefühlt dreifacher Werbung und mehr Kandidaten, für die gevotet werden kann, sollte die Kasse von RTL doch genug für eine Band hergeben.

        Ich gestehe, dass ich mich nicht bemüßigt fühle , für ein Paar anzurufen, welches zu grottenschlechter Musik getanzt hat. Denke , es wird vielen Zuschauern so gehen, vielleicht sogar unbewusst. Bei guter Musik ist der Laie viel eher geneigt, Fehler zu übersehen.

        Außer, man hat keine Ahnung. Auf FB regt sich die Hälfte der Gemeinde auf, dass Barbara dem guten Sergiu auf die Füße gestiegen ist und umgekehrt. Bei so viel Ignoranz kann einem schon mal schlecht werden.

      • Luna, da kenne ich noch mehr, die dem Orchester nachweinen! Ich hab’s nur aufgegeben, es immer wieder zu erwähnen, weil wohl eher Let’s dance abgesetzt wird, als dass RTL sich wieder ein Orchester holt – es sei denn, es geschehen Zeichen und Wunder… Wenn sie doch nur wenigstens die Original-Songs nehmen würden. Das kann doch heute jeder halbwegs geschulte DJ am Laptop in der Sonne von Mallorca am Strand zurecht schnippeln und mischen.

        Diskutiert man bei FB das wirklich bzgl. Sergiu und Barbara? Und da ist keiner, der auf auf die Idee kommt, es hätte so sein sollen? Der schon mal mehr als nur nen Tango-Argentino-Anfänger-Kurs mitgemacht hat? Oder wenigstens jemand, der sich wundert, warum Regie und Kamera ausgerechnet in dem Moment auf die Füße gehen?

      • blue-rider sagt:

        Als jemand, der hier gerne mitliest, aber null Ahnung von der Materie hat:

        1. Auf RTL wird sich immer aufgeregt – da geht es nur nach Nase (Tänze außer Takt werden mit 10 Punkten bewertet, weil „so erotisch“, und die Jury, die dem i. d. R. nicht folgt, hat keine Ahnung/Lieblinge …)
        2. Das „Auf die Füße steigen“ fand ich auch sehr witzig – weil es wirkte wie ein kleines Mädchen, das auf Papas Füße geht, um mit ihm tanzen zu können. Es mag technisch richtig gewesen sein, aber es sah einfach falsch aus (wie vieles in dem Tango, ich weiß aber nicht, woran das lag. Ich tippe mal auf die verkürzte Trainingsdauer).
        Übrigens hatte RTL noch nie ein Problem damit, Fehler in Großaufnahme o. ä. zu zeigen. Manchmal sind genau die fehlerhaften Sequenzen (z. B. parallel getanzte Figuren, die einen Schlag auseinander lagen) hinterher im Schnelldurchlauf gezeigt worden.
        3. Es ist – mal vorausgesetzt, dass man danach nicht im Internet rummoppert – immer gut, weniger Ahnung von der Materie zu haben, wenn etwas im Fernsehen läuft (als Reiter, dem bei Pferdefilmen immer die Haare zu Berge stehen, spreche ich da aus leidiger Erfahrung).



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