Let’s dance 2015 Finale: Hans im Glück! Dancing Star 2015
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 17.06.2015Das Let’s dance 2015 Finale haben überraschend und verdient zugleich Hans Sarpei und Kathrin Menzinger gewonnen. Und das kam so:
Hans hatte sich nach ein paar Jahren, in denen er verschiedenen Herren zu Dienste war, einen ordentlichen Batzen Gold verdient. Durch die tägliche Schinderei von Kindheit an, waren ihm dabei zähe Muskeln und ein drahtiger Körper gewachsen. Außerdem war er durch das tägliche Training im finsteren Wald geschickt genug, um all den Widrigkeiten auszuweichen, die einem hier begegnen konnten: Wurzeln, über die er stolperte, Äste die herunter hingen oder sich um ihn schlangen, wilde Tiere, die mit gefletschten Zähnen darauf warteten, ihn umzuhauen, Trolle, die allerhand Schabernack mit ihm trieben oder Geister, die Nebel um ihn hüllten, damit er bald die Orientierung verlor.
Mit derlei Geschick und seinem Batzen Gold wollte Hans nun endlich wieder heim zu seiner Familie, um sein Glück zu teilen und ein Leben an der Seite einer ehrbaren und hübschen Ehefrau in Rechtschaffenheit und Frieden zu führen. So zog er aus, nach haus. Er musste über Felder und Berge lange Wege gehn und manches Abenteuer übersteh’n.
Eines Tages traf der Hans die Gold-Marie. Die hieß eigentlich Kathrin. Aber wegen ihres Glücks, das sie über ihre Nachbarn brachte und ihrer goldblonden Haare, riefen sie alle nur Goldmarie. Kathrin war ein braves Mädchen, tat immer, wie ihr von ihren Eltern geheißen und war fleißig, einfallsreich und geschickt dabei. Was sie anfing, gelang ihr prächtig und so war sie der ganze Stolz ihrer Eltern, die auf der dem König-Kaiserlichen Schloss gegenüberliegenden Uferseite emsig ihr Tagwerk vollbringen. So lasen sie ihrer modernen Sissi manchen Wunsch von den Augen ab und unterstützten sie, wo sie nur konnten.
Als die Goldmarie noch Kathrin gerufen wurde, kam aus einem fernen Land ein edler Ritter. Der hatte von der blonden Maid gehört und ihrem Geschick und ihrem Glück und wollte auch seines mit ihr versuchen. Ritter Vadim wurde der Edelmann gerufen und er kam von wirklich weit her. Das Land kannten die Menschen nur von Wäldern und Feldern, von Bären und Lachsen – und dem Eishockey. Alle nannten es Kanada. Geboren war Vadim aber in dem Land, das man die Kornkammer Europas nannte. In diesen Tagen balgen sich die Fürsten dort auf Kosten ihrer Untertanen und sehr zum Verdruss aller. Man kennt es auch als Ukraine.
Vadim und Kathrin tollten, fochten und tanzten den ganzen Tag miteinander, nahmen an allerhand Turnieren teil und holten manchen Pokal – wenn auch nicht jeden, den sie haben wollten. Das Leben lehrte die beiden, dass es viel Disziplin und Fleiß und manchmal auch ein bisschen Glück braucht, um die Anstrengungen in Gold- und Silbermünzen zu verwandeln. Dennoch trieben Vadim und Kathrin auch allerhand Späße und so verliebten sie sich bald ineinander und waren sehr glücklich.
Als der Hans nun wieder in einen Wald kam, der wohl etliche neue Herausforderungen und Abenteuer für ihn bereit hielt – darauf stellte er sich ein – lief ihm also die Goldmarie über den Weg. Ei, dachte er sich, was für ein hübsches und fröhliches Mädchen! Ich werde ein Stück meines Weges mir ihr teilen. Auch die Goldmarie war froh, nicht allein gehen zu müssen, denn Vadim war an einer Weggabelung in eine andere Richtung geritten, um einer Frau zu helfen, die nach seinen Künsten gerufen hatte.
Der Wald glitzerte von außen und funkelte, so dass Hans und Kathrin ahnten – jeder für sich hatte ja sich schon einige Abenteuer im Leben gemeistert -, das würde kein leichter Weg. So kam es denn auch.
Die Trolle im Wald dachten sich immer neue Aufgaben für Hans und Kathrin aus: Mal sollten sie um ein Feuer tanzen wie die im Land, das früher den Indianern gehörte. Mal sollten sie schreiten wie bei Hofe oder fröhlich hüpfen wie die Dorfbewohner um einen Maibaum. Dann wieder einem Stier in der Arena begegnen oder sich selbst etwas ausdenken, womit sie die vielen heimlichen Zuschauer im Wald beeindrucken könnten.
Nicht jede Herausforderung bestanden sie gleich gut, so sehr sie sich mühten und manchmal ernteten andere Tanzpaare den Applaus, die ihnen die Trolle zum Vergleich geschickt hatten. Doch Hans und Kathrin mühten sich nach Kräften, übten viel, wie sie es bisher gelernt hatten und verloren den Spaß am Leben dabei nicht. So erarbeiteten sie sich den Respekt und die Anerkennung der Zuschauer, die man nur selten zu Gesicht bekam.
Dafür kamen regelmäßig einmal in der Woche eine Großmutter mit großen Zähnen, eine Fee mit üppigen Brüsten und ein Wolf, der manchmal Kreide fraß, um nicht so böse zu klingen. Der Wolf tat alles, was in seiner Kraft stand, um dem Hans und der Kathrin das Leben schwer zu machen.
Nach 12 langen Wochen gemeinsamen Weges hatten Hans und Kathrin es nämlich bis an den Rand auf der anderen Seite des Waldes geschafft. Schon konnten sie die Lichter durch die Bäume flackern sehen und Kathrin wusste, dass Ritter Vadim dort auf sie warten würde. Denn, das Paar hatte sich noch bevor der Weg sie trennte für ein neues Turnier angemeldet. Im fernen Wien, wo die beiden zu hause sind, wollen Sie am Wochenende gemeinsam eine Meisterschaft tanzen, zu der die besten Tanzpaare aus der ganzen Welt zusammen kommen. Im letzten Jahr waren sie dort Zweite geworden und diesmal soll es noch einen Platz nach oben gehen.
Doch zuvor mussten Hans und Kathrin noch ihre größte Herausforderung meistern. Sie hatten viel geübt, sich ausgedacht, verbessert. Großmutter, Fee und Wolf hatten sich auch noch etwas besonders Schwieriges ausgedacht und standen nun am Wegesrand, um ihr Urteil abzugeben.
Die Großmutter mit den großen Zähnen war meist zu allen lieb und nur selten gab sie einem ihrer Kinder einen Stupser, wenn sie aus der Reihe tanzten. Die Fee mit den üppigen Brüsten hatte sich herausgeputzt als ginge es um ihre eigene Vermählung und war in den letzten Wochen ein Fan von Hans und Kathrin geworden. Der Wolf säuselte mit verstellter Stimme, aber durch sein Handeln konnte er nicht verbergen, welch Geistes Kind er war.
So bestanden Hans und Goldmarie diese letzte Prüfung mit Bravour und waren dennoch nicht ganz zufrieden, denn hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen sollte ein Paar noch viel besser sein, meinte der Wolf.
Doch dann kamen all die Zuschauer, die das Tanzpaar in den vergangenen Wochen meist heimlich beobachtet hatten, hinter ihren Bäumen und Sträuchern hervor und stellten sich vor Hans und Goldmarie, auf dass ihnen nichts Böses widerfuhr! Sie kamen von überall her, flogen heran, sprangen aus Baumkronen, rannten was das Zeug hielt, krochen fix aus Erdlöchern und Höhlen, riefen Freunde und Bekannte herbei und alle waren sie sich einig: Hans und Kathrin sollten ihr Traumpaar in den letzten Wochen gewesen sein.
Nur kurz noch begehrte der Wolf auf, bevor ihn die Wackersteine in seinem Bauch in den Burggraben hinter das Jury-Pult rissen. Auch all die versteckten Geißlein fassten nun Mut und Elan. Sie sprangen aus Uhrenkästen, Schränken und unter Tischen und Betten hervor und tanzten dem Wolf ordentlich auf der Nase herum. Dann war es vorbei.
Ein kurzes Zittern noch. Hans, der glaubte, schon viel in seinem Leben erlebt zu haben, gab zu, dass er in 4 Monaten Respekt vor Tänzern gelernt hatte und war froh und dankbar dafür, dass Kathrin mit ihm durch den langen Wald gegangen war und ihm stets den richtigen Weg gewiesen hatte. Kathrin war auch neu auf diesen Wegen und konnte nach etlichen Versuchen auf den Pfaden in einem anderen Land nun endlich den Pokal holen, den zuvor schon der tapfere Vadim dort ein paar Mal gewonnen hatte.
Goldmarie war glücklich und strahlte und wusste doch, dass ihr die schwierigsten Aufgaben in diesem Jahr noch bevor stehen. Hans war im Glück und konnte nun nach vollbrachter, langer Reise endlich wieder nach hause zurück kehren. Dort wartet eine stolze und liebe Frau auf ihn und ein glückliches Leben mit seiner Familie. An die gemeinsamen Tage werden die beiden noch lange zurück denken!
Auch die Zuschauer im Wald, die in den vergangenen 12 Wochen gleich mehrmals bewiesen haben, wie klug und unbestechlich sie sind, werden sich erinnern und vielleicht ein Stück Erkenntnis mitnehmen, wie stark sie sind, wenn sie sich zusammentun und dass sie besser auf ihr eigenes Urteil vertrauen, statt jenen blind zu folgen, denen der König ein Amt gegeben hat.
Und hoffentlich haben sie das Glück beim Tanzen erlebt und wollen es nun selbst erfahren. Die Tanzschulen warten nur auf sie und die Turnier-Organisatoren freuen sich auf sie als Zuschauer.
Ende.
Der Märchenerzähler will sich zuerst bei seinen vielen Zuhörern und Lesern bedanken für die Treue in den letzten Wochen. Kommt uns auch mal besuchen, wenn nicht das Tanzen im Fernsehen läuft! Und er bedankt sich auch ausdrücklich bei Ekaterina Leonova und Matthias Steiner sowie Minh-Khai Phan-Thi und Massimo Sinato und all den anderen Tänzern – ob prominent oder Profi – für die vielen packenden Momente und schönen Tänze!
PS: Goldmarie und Ritter Vadim – Viel Glück beim Turnier der Weltbesten in Wien! (Update lies hier: Tanzsport: Weltmeister 2015 Vadim Garbuzov – Kathrin Menzinger)
PPS: Gute Besserung, Ekaterina Leonova, die Let’s dance – Prinzessin 2015, die sich im Finale den Fuß verknackste, trotzdem weiter tanzte und sich nichts anmerken ließ und so diese Prüfung bestand wie ein echter Profi. Ausdrücklich und anerkennend Dank dafür!
Weitere Fotos folgen später. Mehr Artikel über die Tanz-Show Let’s dance finden Sie unter diesem Stichwort oder unter Let’s dance 2015 und allgemein solche Artikel in unseren Kategorien TV – Shows und Tanzen im Fernsehen.
Danke DMD für die Einschätzung.
Ich bin Nichttänzerin. Lese aber gerne die Artikel hier, um mein laienhaftes Empfinden mit der professionellen Sichtweise zu vergleichen. Insofern enttäuscht mich die „Hans im Glück“-Story. In Kurzform als Einleitung hätte ich sie ja ganz witzig gefunden, aber so ohne fachlichen Kommentar zu dein Einzeltänzen im Fachmagazin?
Sehr schade.
Aber trotzdem vielen Dank für die Artikel zu den anderen Shows. Am Samstagmorgen immer meine erste Lektüre!
Hallo Heidrun,
mehr als interessierter Laie bin ich auch nicht! Da ich wie Stefan das Gefühl hatte, es gäbe noch einiges zu sagen zu diesem Finale, haben wir halt zur Selbsthilfe gegriffen. Jeder hat schliesslich eine Meinung, also keine falsche Bescheidenheit!