Let’s dance 2012 – Show 7 – Auf den Hund gekommen
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 26.04.2012Auch in der 7. Show von Let’s dance 2012 beeindruckt vor allem eine Tatsache: Das Weiterkommen von Lars Riedel und Marta Arndt! Ab heute wundern wir uns aber nicht mehr, selbst wenn das Tanzpaar am Ende „den Pott“ mit nach hause nehmen sollte.
Auch wollen wir uns nicht mehr über Starlight-Express-Gedächtnis-Frisuren ärgern oder über eine Musik-Auswahl bei dieser Let’s-dance-2012-Staffel, die zuweilen dem „Highway to hell“ gleicht, den Patrick Lindner und Isabel Edvardsson erst tänzerisch (es sollte ein Paso doble sein) und dann nach dem Publikums-Voting antreten mussten.
Immerhin hat Stefanie Hertel inzwischen entdeckt, dass es hilfreich sein kann, das Tanz-Training mit einer Video-Kamera aufzuzeichnen. Das darf bei ihrem beruflichen Hintergrund wundern – und noch mehr, dass Sergiy Plyuta als Tanz-Profi jetzt erst darauf kommt (wenn das stimmt, was der Einspieler glauben machen wollte).
Auch positiv: Roman Frieling! Ich hatte mich ja hier schon mehrfach über den Juroren ob seiner seltsamen Bewertungen und Bemerkungen aufgeregt. Das ist nun aber mindestens schon die zweite Show (ich glaube, die dritte), in der er hilfreiche Anmerkungen hat und im Urteil sehr viel souveräner wirkt, als die zuweilen plakative Aufgeregtheit am Anfang von Let’s dance 2012. Prima! Weiter so!
Großen Spaß hatte ich am „Hunde-Jive“ von Lars Riedel und Marta Arndt, Massimo Sinato und Rebecca Mir und Patrick Lindner und Isabell Edvardsson.
Auf die x-te Wiederholung der Beschwörungen des Teamgeistes im Einspieler (in beiden) hätte ich zwar verzichteten können.
Aber, wie gesagt, ich hatte Spaß – vor allem wohl, weil mir selbst wahrscheinlich die Souveränität für soviel Selbstironie fehlen würde.
Die geschickte Gewichtung zwischen den Paaren in der Choreografie hat mir gefallen. Da hat sich jemand Gedanken gemacht!
Das kann man zwar auch vom Tango der anderen Gruppe behaupten. Doch war mir da zuviel „Kunst“ – und am Ende zu wenig dahinter. Die Tänzer dieser Gruppe wollten „zu schön“ sein. Diesem Anspruch genügten aber nur Magdalena Brzeska und Erich Klann, die wie der Eifelturm aus dieser Gruppe heraus ragten. Wenn dieses Tanzpaar im Finale von Let’s dance 2012 steht und dort einen Tango bekommt…
Und sonst?
Die Samba von Magdalena Brzeska und Erich Klann hatte die gewohnte und erwartete „Magdalena-Qualität“, hat mir aber im Vergleich zum Tango nicht so sehr gefallen. Mir haben ein paar typische Samba-Show-Elemente gefehlt, die Rebecca Mir so eindrucksvoll in Show 2 gezeigt hatte. Das ist nicht nur eine Frage der „Hüfte“, sondern vor allem des Po’s! Letztlich eine der Technik und der Choreografie. Trotzdem war das solide und im Ranking der Paare zu Recht ganz vorn.
Der Paso doble von Joana Zimmer und Christian Polanc war sicher ein „schwerer Gang“ für die Sängerin, den sie ganz passabel gelöst hat. Jedenfalls besser, als zuvor. Völlig unnötig und unangemessen dagegen die Forderung von Joachim Llambi, Joana Zimmer solle mehr frei tanzen. Ein Rollstuhlfahrer soll dann gefälligst aufstehen beim Tanzen? Oder wie?
Nein! Man muss einem solchen Tanzpaar ein paar „Freiheiten“ in der Interpretation zugestehen. So, wie Joanas Endpositionen natürlich nicht so elegant aussehen, wie bei Magdalena Brzeska. Da ist es richtig und besser, Ihr einmal mehr die Hand zu reichen, als sie unsicher im Raum stehen zu lassen! Trotzdem fände ich es schön, wenn noch ein wenig mehr Geschmeidigkeit in die Bewegungen käme. Die Frage ist, ob die Zeit dafür reicht, auch das ausreichend zu trainieren.
Beim Slow Fox von Rebecca Mir und Massimo Sinato war ich hin und her gerissen. Einerseits war ich froh, dass Rebecca Mir endlich mal Gelegenheit hatte, sich anders zu zeigen, als bisher. Das gelang gut! Beide haben auch wieder schön viel getanzt.
Das zweifellos schicke Kleid fand ich aber für diesen Tanz zu freizügig und deshalb weniger geeignet. Es hat die Beine mehr in den Fokus gerückt, als nötig gewesen wäre. Hier hätte eine geschlossenere Variante und vielleicht dunkle Strümpfe von manch unglücklichen Schritt abgelenkt. Mir ging es da wie Roman Frieling…
Da bin ich auch schon bei Lars Riedel und Marta Arndt. Der hat nämlich mit seinen weißen Socken und den schwarzen Schuhe zur Capri-Hose (oder wie heißt die bei Männern?) noch einen großen Sack Ungeschicklichkeit drauf gepackt.
Ein paar Blinkerlichter an den Schuhen hätten noch deutlicher gemacht, dass die Füße von Lars Riedel manchmal nicht das machen, was sie sollten. Falls es jemand noch nicht bemerkt haben sollte…
Zum Wiener Walzer von Stefanie Hertel und Sergiy Plyuta kann ich nicht viel schreiben. Schicke Klamotte!
Hier sind die Differenzierungen so schwer und die Bildregie nicht immer so, dass man sich wirklich ein Urteil erlauben kann. Ohne Strichliste geführt zu haben, war im Grunde alles drin, was man im Wiener Walzer machen kann? Da können die beiden Tänzer an mancher Position sicher noch arbeiten.
Ich fand die Musik aber auch etwas schnell, so dass vielleicht manchmal auch nur die Zeit fehlte? Ich hab’s nicht ausgezählt. Der Wiener Walzer ist ja so schon schnell, da könnte man vielleicht beim nächsten Mal ein paar Takte runter drehen?
Schließlich Patrick Lindner und Isabel Edvardsson: Das Ausscheiden wundert bei der Musik nicht. Aber, es wäre wohl ohnehin bald Schluss gewesen…
Alles andere habe ich heute morgen schon geschrieben… Da wollte ich eine Männerquote bei Let’s dance einführen!
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Quellenangabe: Das Bild oben stammt von (c) RTL / Stefan Gregorowius. Alle Rechte liegen dort. Alle Infos zu Lets dance im Let’s-dance-Special auf RTL.