Karriere-Ende als Tänzer: Was nun?

von: | aktualisiert am: 10.07.2017
Karriere-Ende als Tänzer: Was nun?

Karriere-Ende als Tänzer: Was nun?

Tanzen ist Leidenschaft, ist Sport, ist Kunst – für professionelle Tänzer aber auch ein Vollzeit-Beruf und die Sicherung des Lebensunterhalts. Wer seine Karriere als professioneller Tänzer beendet oder verletzungsbedingt berufsunfähig ist, steht spätestens dann vor zahlreichen Fragen. Die wichtigsten: Welche Alternativen bieten sich? Wie soll man fortan den Lebensunterhalt nach einer Verletzung bestreiten?

Viele Tänzer beginnen schon rechtzeitig, sich auf die Zeit nach dem Tanzen vorzubereiten. Das Ende der eigenen aktiven Tänzerkarriere muss nämlich nicht zwangsläufig einen Abschied aus der Welt des Tanzes bedeuten:

Karriere in der Tanzwelt fortsetzen

So kann man beispielsweise die Chance ergreifen, Tanzlehrer zu werden. Tanzpädagogik beispielsweise lässt sich sowohl in Form eines Studiums erlernen wie auch abseits von Hochschulen und Universitäten im Rahmen einer Ausbildung – ausführliche Informationen dazu gibt es beim Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik.

Im Tanzsport bieten die Verbände oder die angeschlossenen Verbände entsprechende Aus- und Weiterbildungen, z.B. zum Tanzsport-Trainer. Außerdem gibt es eine mehrjährige Ausbildung zum Tanzlehrer. Über die Möglichkeiten informieren die Verbände gern, entsprechende Links findet man bei uns im Tanzsport-Magazin.

Auch im Fitness-Bereich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, als Trainer oder im Office zu arbeiten und entsprechende Ausbildungen zu absolvieren. Das Thema ist jedoch sehr komplex. Erste Hinweise finden Sie in unserem Stichwort Ausbildungen.

Wer als Tänzer weiterführende Interessen hat, kann seine berufliche Zukunft auch in angrenzenden Bereichen sichern. So gibt es z.B. ehemalige  Tänzer, die Tanzbekleidung entwerfen und herstellen oder verkaufen, andere arbeiten im Bereich von Theater, Film und Fernsehen, z.B. als Choreografen oder als Masken- oder Kostümbildner.

Von der Ausbildung bis zur Selbstständigkeit

Ausbildung und Tätigkeit im unmittelbaren Umfeld des Tanzens liegt nahe. Sie bieten sich jedoch auch an, weil ein Tänzer schon sehr erfahren in seinem Metier ist und Berufserfahrung für Arbeitgeber eine immer größere Rolle spielt.

Wer anschließend nicht gleich eine Anstellung findet, kann sich alternativ selbstständig machen und z.B. ein eigenes Studio eröffnen. Als Selbstständiger hat man zudem die Möglichkeit, gegen ein Honorar für andere Tanzstudios zu arbeiten. Dafür gibt es unterschiedliche staatliche Förderungen: Wer beispielsweise aus der Arbeitslosigkeit heraus eine freiberufliche Tätigkeit aufnimmt und einen Arbeitslosengeld-1-Anspruch von mindestens 150 Tagen hat, kann der Stiftung Tanz zufolge einen Gründungszuschuss beantragen. Dafür gilt es, einen Business-Plan zu erstellen. Allgemeine und umfassende Informationen für angehende Selbstständige gibt es unter www.existenzgruender.de.

Darüber hinaus bietet die Kultur- und Kreativwirtschaft Tänzern noch weitere Möglichkeiten: Neben Sponsoren und Mäzenen gibt es zahlreiche Projektförderungen. So finden Interessierte eine Auflistung für Darstellende Kunst und alle anderen Sparten unter www.kulturpreise.de.

Warum es wichtig ist, auch an Verletzungen zu denken

Wer seine Karriere als Tänzer verletzungsbedingt beenden muss, wird ganz plötzlich mit Problemen konfrontiert, an die man vorher keinen Gedanken verschwendet hat. Damit einen die Fragen nach der Existenzsicherung nicht erst plötzlich überraschen, wenn der Ernstfall bereits eingetreten ist, sollte man sich als professioneller Tänzer auf solche Eventualitäten vorbereiten. An erster Stelle ist hier eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu nennen, da die staatliche Versorgung in der Regel nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Je früher man sich um diese kümmert, desto besser fallen in der Regel die Konditionen aus. So kann man in diesem informativen Artikel nachlesen, dass neben dem Beruf auch Faktoren wie das Alter oder der Gesundheitszustand einen Einfluss auf die monatlichen Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben. Das heißt: Je jünger und gesünder man bei Vertragsabschluss ist, desto niedriger sind die Kosten.

Verfügen sie über eine finanzielle Absicherung für den Notfall, sollten sich Tänzer, die ihrem Job nicht mehr nachgehen können, spätestens während der Rehabilitation nach alternativen, weniger körperlichen Berufsfeldern umsehen. Der Stiftung Tanz zufolge stehen Tänzern nach einer medizinischen Begutachtung sogenannte „Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA)“ zu. Diese können beispielsweise Umschulungen oder Maßnahmen zur Weiterqualifikation umfassen.

Diese Gedanken hier können für Tänzer natürlich nur eine erste Anregung sein – ein Anstoß, sich möglichst frühzeitig und umfassend zu informieren.

Mehr solche Artikel finden Sie bei uns unter unseren Ratgebern.

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