ESC 2015 in Österreich – Vorbereitungen beim ORF begonnen

ESC 2015 Vorbereitung – ORF und EBU-Vertreter – Foto: (c) ORF – Thomas Ramstorfer

Wien. Der Eurovision Song Contest 2015 wird nach Tradition in Österreich ausgetragen – am 16. Mai 2015 -, nachdem Conchita Wurst mit einem durchaus überraschenden Sieg die ESC-Krone in diesem Jahr nach Österreich geholt hatte. Schon kurz nach dem diesjährigen ESC-Finale hat der nun federführende ORF mit den Vorbereitungen für das Spektakel der Eurovision in 2015 begonnen.

Schon am 19. Mai kam auf Einladung des ORF eine Delegation der EBU (Eurovision Broadcasting Union) nach Wien, um erste Abstimmungen zu treffen. Dabei ging es u.a. um die Organisation des Projektes, um Zeitpläne und die Finanzierung. Die EBU-Delegation stand unter Leitung des „Song-Contest-Executiv-Supervisor“ Jon Ola Sand. Der ORF hatte mit Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, dem Kaufmännischen Direktor Mag. Richard Grasl, der Fernseh-Direktorin Mag. Kathrin Zechner und dem Technischen Direktor Ing. Michael Götzhaber seine für so ein Gespräch wichtigsten Köpfe dabei.

Jon Ola Sand wertete diesen frühen Termin dann auch als „klares Bekenntnis des ORF zum … Eurovision Song Contest 2015„.

Inzwischen hat der ORF ein Kern-Team zur Vorbereitung des ESC 2015 in Österreich berufen, zu dem unter Leitung von TV-Unterhaltungschef Edgar Böhm als „Executive Producer“ gehören:

• Stefan Zechner als „TV-Show-Producer“
• Mag. Martin Szerencsi als „Legal Advisor“ (Rechte)
• Stefan Wöber als „Line Producer“
• Ing. Claudio Bortoli als „Technical Manager“
• Mag. Roman Horacek als „Head of Press“ (Kommunikation)

Noch offen ist und ORF-extern besetzt wird die Stelle des Event Managers (u.a. Logistik des Pressezentrums, Betreuung der Delegationen, „Hospitality“, Security und „Side-Events“).

Auch zum Austragungsort selbst hat die Auswahl bzw. die Ausschreibung schon begonnen. Erste Veranstaltungsorte haben sich bereits beworben. Jedoch sind die Anforderung insgesamt recht hoch, so dass der ORF ein Anforderungsprofil erarbeitet hat.

Weil Zuschauer und Leser sonst kaum mit derlei Kriterien befasst sind, wollen wir auch hier etwas ausführlicher darauf aufmerksam machen. Wesentliche Eckdaten sind:

• Die Austragungsstätte muss für 6 Wochen exklusiv verfügbar sein.
• Der Raum muss überdacht, schall- und lichtgedämmt und klimatisiert sein. Mindesthöhe 15 Meter.
• Der Raum muss 10.000 Personen fassen können – nach Einbau der Bühnen- und Technik-Bereiche – und zusätzlich einen „Green Room“ für 300 Teilnehmer bieten.
• Backstage werden 6.000 m² für Garderoben, Catering, Styling, Kommentatoren-Kabinen etc. benötigt.
• Weitere 4.000 m² beansprucht das Pressezentrum für ca. 1.500 Journalisten.
• Außerdem wird ein Catering-Bereich für ca. 1000 Personen aus dem Kreis der Sponsoren benötigt.
• Es dürfen keine Marken und Sponsoren-Logos angebracht sein (nicht außen und nicht innen) und die Stätte muss einen neutralen Namen haben.
• Für so viele Menschen muss die entsprechende Infrastruktur vorhanden sein – von der Anreise aus ganz Europa bis hin zu den Übernachtungskapazitäten.

Sicher gibt es noch viele Nebenbedingungen, die der ORF jedoch in aller Ausführlichkeit formuliert hat und die dort als pdf-Dokumente zur Verfügung stehen.

Auch wird so deutlich, dass eine Leser-Abstimmung, welche Stadt denn nun Austragungsort für den ESC 2015 sein soll, völliger Unsinn ist (gesehen z.B. bei eurovision.de). Die nötigen Kriterien werden nicht viele Veranstaltungsorte erfüllen können.

Mehr solcher Artikel unter unserem Stichwort Eurovision Song Contest. Mehr aktuelle Musik-Infos findet Ihr immer in unseren thematisch eigenen Magazinen, wie z.B. unserem Popmusik-Magazin oder im Schlager-Magazin oder in den anderen musikalischen Kategorien in unserem Magazin

Quellenhinweis:

Im Foto oben vom Treffen der ORF-Geschäftsführung mit der EBU-Delegation v.l.: Ing. Michael Götzhaber (ORF-Direktor für Technik, Online und neue Medien), Mag. Richard Grasl (Kaufmännischer Direktor des ORF), ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner, Jon Ola Sand (EBU), ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, Sietse Bakker (EBU).