Eiskunstlauf Nachwuchs: Von fleißigen und tapferen Eislauf-Feen

von: | aktualisiert am: 22.10.2021
Eiskunstlauf - Nachwuchs - Kleiner Berliner Bär 2014 - Jugendklasse Damen v.l.n.r. Julia Klingenberg, Juliane Gerber, Patricia Marciniak

Eiskunstlauf – Nachwuchs – Kleiner Berliner Bär 2014 – Jugendklasse Damen v.l.n.r. Julia Klingenberg, Juliane Gerber, Patricia Marciniak

Berlin. „Kleiner Berliner Bär 2014“ hieß der Eiskunstlauf – Wettbewerb, bei dem der Eiskunstlauf-Nachwuchs aus Berlin und anderen Bundesländern am vergangenen Wochenende im Erika-Heß-Eisstadion um Pokale und die Ehre lief.

Dabei waren Eiskunstläuferinnen von den zuckersüßen Kleinsten (ab AK 7) bis zur zweithöchsten Nachwuchsklasse, der s.g. Jugendklasse Damen.

Beim männlichen Eiskunstlauf-Nachwuchs mussten kleine und größer werdende Männer von der AK 7 bis zur Nachwuchsklasse Jungen U 13 die Fahne hochhalten und taten das auch tapfer.

Ebenso wurden „Kleine Berliner Bären“ für Eistänzer und Synchron-Eislauf-Teams vergeben.

Die Stimmung unter den Zuschauern war durchweg angenehm fair. Wer auf’s Eis ging wurde klatschend begrüßt und gleichermaßen und anerkennend auch wieder verabschiedet. Sogar noch ein bisschen mehr, wenn auf dem Eis nicht jeder Sprung oder jede Figur klappte. Eine von mir als sehr angenehm empfundene Solidarität!

Immerhin ist dieses Eiskunstlaufen Leistungssport! Keiner der Teilnehmer hat seine Fähigkeiten nur durch den gelegentlichen Besuch einer Eislaufbahn erworben.

Da wird fleißig und sicher altersgerecht hart trainiert. Vielleicht die Eine intensiver, als andere. Und manche mit mehr Talent und auch Erfolg als andere. Na klar, da unterscheidet sich Eiskunstlaufen nicht von anderen Sportarten oder künstlerischen Beschäftigungen, wie das Erlernen eines Instruments, Ballett oder anderes.

Eiskunstlauf Nachwuchs U 15 Mädchen - Kleiner Berliner Bär 2014 - v.l.n.r. Sabina Ahmetov, Victoria Lange, Emily Hoppe, Felina Czyczykowski

Eiskunstlauf Nachwuchs U 15 Mädchen – Kleiner Berliner Bär 2014 – v.l.n.r. Sabina Ahmetov, Victoria Lange, Emily Hoppe, Felina Czyczykowski

Schade finde ich, dass nicht mehr Zuschauer den Weg ins Erika-Heß-Eisstadion fanden.

Neben Eltern, Großeltern, Geschwistern, Freunden und Verantwortlichen von Trainern bis zu Fahrern waren zwar auch einige interessierte Gäste da. Doch insgesamt irgendwie zu wenige.

Dabei habe ich einige begeisterte Kinder erlebt, die selbst keine Eiskunstläufer und nur als Gäste mit ihren Mamas da waren. Mit erstaunlicher Sicherheit konnten die sehr wohl die gezeigten Leistungen auf dem Eis schätzen und anerkennen! Das würde ganz bestimmt noch mehr Kiddies interessieren.

Klar, nicht jeder Teil der Wettbewerbe war gleichermaßen spannend und hat einen auf seinem Sitz gefesselt. Nicht alle Nachwuchs-Eiskunstläufer glitten elfengleich übers Eis und bei manchem Sprung zeigte Mutter Natur deutlich, wie sie das mit der Erdanziehungskraft meint und dass es schon einiger Kunst bedarf, ihr dabei ein Schnippchen zu schlagen.

Eiskunstlauf Synchron Team Berlin Minis

Eiskunstlauf Synchron Team Berlin Minis

Am dynamischsten konnten das die „Großen“ in der Jugendklasse Damen.

Dort gewann Juliane Gerber (Foto ganz oben) mit der harmonischsten Vorstellung sowohl im Kurzprogramm, als auch in der Kür.

In beiden Programmen gefiel mir Juliane Gerber mit einer runden Leistung. Ihr Eislaufen, ihre Sprünge, die Musik, ihre Kostüme – es passte und war schön!

Julia Klingenberg musste sich knapp, aber zweimal (Kurzprogramm und Kür) und so auch insgesamt geschlagen geben. Auf Platz 3 kam Patricia Marciniak vor Susann Wolf auf Platz 4 und Alejandra Pardillos auf Platz 5.

Apropos Musik und Kostüme.

Viele der jungen Eiskunstläufer(innen) sehen richtig schick aus. Da passiert aber auch manches Unglück auf dem Eis, gegen das jeder Sturz wie eine Lappalie wirkt. Wenn ich vorhin davon schrieb, dass nicht jeder Vortrag einen an den Sitz fesselte, lag das bei mir auch daran.

Das ist nicht einfach, na klar. Und sicher oft eine Frage von Aufwand und Nutzen und vielleicht sogar des Geldes. Bei den Kostümen mindestens. Da kommt noch der Geschmack hinzu, der so verschieden ist, wie wir alle es sind.

Wenn ich aber im Jahr 2014 manchmal Heim-Orgel-Klänge höre, wie die von einem Alleinunterhalter vor 30 Jahren auf der Freilichtbühne im Seebad XY, rollen sich mir die Fußnägel hoch. Dabei bietet jedes Musikbearbeitungsprogramm für den PC heute Möglichkeiten, für die man früher ein ganzes Musikstudio brauchte. Und bestimmt freut sich manche Musikschule, wenn sie für die Eislauf-Feen ein paar Takte einspielen kann. Zum Glück waren das Ausnahmen und eher bei den Jüngeren. Trotzdem schade!

Eiskunstlauf Synchron "Die kleinen Eisteufel" aus Dresden

Eiskunstlauf Synchron „Die kleinen Eisteufel“ aus Dresden

In wenigen Sportarten ist die Wirkung eines Patzers wohl so unmittelbar, wie im Eiskunstlaufen.

Beim Boxen wirst Du wenigstens angezählt, wenn Du zu Boden gehst und hast so Zeit zur Besinnung zu kommen. Beim jeglichen Sportarten, bei den es auf Zeit, Höhe oder Weite ankommt, bis Du einfach nur nicht ganz vorn, wenn es nicht klappt.

Beim Eiskunstlauf stolpert der Sportler schnell ungelenk übers Eis oder landet sogar auf dem Po!

Das ist bei den besten Eiskunstläufern der Welt – wie eben bei Olympia gesehen – nicht anders, als beim Nachwuchs-Wettbewerb „Kleiner Berliner Bär 2014„.

Die Musik wird aber nicht angehalten. Alle müssen sofort weiterlaufen und so tun, als ob nichts passiert wäre!

Manche(r) nimmt’s gelassen. Oder es spielen sich kleine Dramen ab, die sich dann bei den Großen in der „Kiss and Cry Area“ andeuten und sicher auch dort erst hinterher so richtig zum Ausbruch kommen.

Charise Matthaei aus dem U 13 Wettbewerb erlebte am Wochenende ein solches „Drama“. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, was eigentlich passiert war. Vielleicht waren es auch nur die 0,06 Punkte, die ihr zum 3. Platz fehlten? Charise jedenfalls sah selbst vor der Siegerehrung – eine Stunde nach ihrer Kür – noch so unglücklich aus, dass es einen Stein erweichen konnte.

Gewonnen hat diesen Wettbewerb Zoe Lätizia Flindris vor Catharina Hausladen und Audrey Scharpff.

Wer sich für die gesamten Ergebnisse der Wettbewerbe interessiert, schaut bitte auf die Ergebnisseite des Berliner Eissport-Verbands. Dort findet Ihr alle Details.

Vielen Dank an Dirk-Carsten von Loesch vom Verband für die Unterstützung während der 3 Tage „Kleiner Berliner Bär 2014“!

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