Eiskunstlauf EM 2016: Zukunftsbereite deutsche Mannschaft

Die DEU (Deutsche Eislauf-Union) hat für die Eiskunstlauf Europameisterschaft 2016 die deutsche Mannschaft nominiert. 4 Eiskunstläufer, 2 Eiskunstlauf-Paare und 2 Eistanz-Paare werden die deutschen Farben bei der EM 2016 vertreten. Die Europameisterschaft im Eiskunstlauf 2016 ist vom 25.-31. Januar 2016 in Bratislava.

Das Verfahren der Ermittlung der besten deutschen Eiskunstläufer für die EM 2016 war ein bisschen kompliziert, hat aber letztlich zu den genau richtigen Nominierungen geführt. Sicher wollte die DEU nicht wieder in eine Ausnahme-Situation geraten, in der per Dekret Sportler wegen ihrer Leistungen bei vorüber gegangenen Höhepunkten berücksichtigt werden, die aber aktuell wegen Verletzungen keine passenden Ergebnisse hatten. Zuletzt war das so und am Ende wenig glücklich.

Jetzt sind wieder die Besten am Start, das Ergebnis der letzten Deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften 2016 repräsentiert auch die Leistungen insgesamt bisher in dieser Saison. So sind die besten Eiskunstläufer von dort auch für Eiskunstlauf-Europameisterschaft 2016 in Bratislava nominiert, denn sie hatten auch in den vorangegangenen Wettbewerben schon die besten Leistungen gezeigt. So kehrt ein Stück „Normalität“ ein und das ist auch gut so.

Peter Liebers, der bisher erfolgreichste deutsche Eiskunstläufer bei den Herren, hat seine Saison inzwischen abgebrochen. Eine weitere Verletzung in diesem Jahr hat ihn nicht richtig trainieren und keine nennenswerten Ergebnisse erlaufen lassen. So ist die Entscheidung nur konsequent. Vielleicht nimmt er ja noch einmal neuen Anlauf in der nächsten Saison und kann sich dann mit den aktuell besten Herren im deutschen Eiskunstlauf messen.

Das sind der amtierende Deutsche Meister Franz Streubel und sein Vize Paul Fentz, die nun auch zur EM 2016 fahren und dort ihre Leistungen hoffentlich stabilisieren und weiter verbessern können. So herausragende Leistungen, wie beim Grand Prix Finale der Herren in Barcelona, werden wir von beiden sicher nicht erwarten dürfen. Aber jetzt können die beiden jungen Männer sich einrichten und zielgerichtet arbeiten. Und mit Niko Ulanowsky sitzt ein hoffnungsvolles Talent noch auf der „Reservebank“, aber schon in den Startlöchern, der unseren beiden Startern in der Zukunft bestimmt noch gehörig Konkurrenz machen wird. Vielleicht beflügelt das alles insgesamt unsere Herren zu neuen Leistungen.

Bei den Eiskunstlauf-Damen hat sich die Leistungsspitze auch zurecht gerüttelt. Auch hier sind die amtierende Deutsche Meisterin Lutricia Bock und ihre Vize Nathalie Weinzierl für die EM nominiert. Lutricia Bock hat sich kontinuierlich weiter entwickelt und ihr gehört, wenn sie gesund bleibt sicher die Zukunft im deutschen Eiskunstlauf. Ernsthafte Konkurrenz kommt aus dem Nachwuchs schon nach mit Lea Johanna Dastich, die in diesem Jahr noch sehr auf das Junioren-Programm konzentriert war.

Nathalie Weinzierl kann mehr, als sie zuletzt auf’s Eis gebracht hat. Ihr Ausdruck und ihre künstlerische Qualität sind derzeit noch beispiellos bei den deutschen Eiskunstlauf-Damen. Damit empfiehlt sie sich geradezu für Shows. Aber sportlich hakt es leider immer wieder. In den Kurzprogrammen fehlten Nathalie Weinzierl zuletzt oft wichtige Punkte, in der Kür lief es meist besser, aber leider auch nicht immer rund. Wenn es bei Nathalie „Klick“ macht, könnte das zu einem spannenden Wettbewerb unter den besten deutschen Eiskunstlauf Damen führen! In dem Zusammenhang ist sicher auch noch Nicole Schott zu erwähnen, bei der es leider auch nicht so richtig voran ging, selbst wenn zuletzt die Ergebnisse stabiler waren.

Bei den Eiskunstlauf-Paaren haben sich im paralysierenden Schatten von Aljona Savchenko – Bruno Massot zwei Paare sehr gut entwickelt. Mari Vartmann – Ruben Blommaert sind das zweite deutsche Eiskunstlauf-Paar bei der EM 2016 und somit sind auch die Deutschen Meister und Vize-Meister dort am Start. Genauso erfreulich wie die Entwicklung dieses Paares ist die Entwicklung von Minerva Fabienne Hase – Nolan Seegert. Diesem noch jungen Paar zuzusehen, ist eine große Freude und da darf man auf die Zukunft hoffen.

An die erwartbaren und auch im internationalen Maßstab sehr guten Leistungen von Aljona Savchenko – Bruno Massot reichen Mari Vartmann – Ruben Blommaert und Minerva Fabienne Hase – Nolan Seegert freilich noch nicht heran. Aber das sollte und darf man auch noch nicht erwarten. Trotzdem dürfen wir hier alle Hoffnungen hegen!

Das gilt ganz anders, aber in gleichem Maße für Aljona Savchenko – Bruno Massot. Nachdem das Hin und Her um die Startberechtigung nun ausgestanden scheint, waren die ersten Ergebnisse dieses Paares sehr gut. Auch wenn beide erfahrene Eiskunstläufer sind, könnte die lange Wettkampfpause aber ihre Spuren hinterlassen haben und gerade in dieser Saison vielleicht noch nicht alles gelingen. Das Potential für eine Medaille bei der EM 2016 hat das Paar ohne Frage, den eigenen sportlichen Anspruch sowieso, die Hoffnungen sicher auch alle Eiskunstlauf-Begeisterten. Wenn das Paar dann aber nicht gleich mit einer Weltbestleistung wieder nach hause kommt, sollte man nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.

Im Eistanz sind wie oben schon mit Kavita Lorenz – Panagiotis Polizoakis und Katharina Müller – Tim Dieck die amtierenden Deutschen Meister und Vize-Meister und die aktuell besten deutschen Eistänzer für die EM 2016 nominiert. Beide Paare sind noch jung und es macht Spaß, die Entwicklungen und das wachsende Leistungsvermögen zu verfolgen. Noch mehr als bei den anderen Disziplinen ist beim Eistanz eine gewisse Entwicklung der Persönlichkeiten wichtig für die Leistungen auf dem Eis. Die kann man derzeit bei den Paaren fast mit den Händen greifen, so auffällig sind die Veränderungen, ist das Heranreifen zu selbstbewussten, jungen Frauen und Männern und damit natürlich das Wachsen der Paare. Da können die Paare und wir Beobachter hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Diese Hoffnungen kann die DEU insgesamt haben. Betrachtet man die gesamte Mannschaft, die für die Europameisterschaft 2016 in Bratislava nominiert ist, die Aktiven, wie die in Reserve stehenden Sportler, ist das eine zukunftsbereite „Truppe“. Im Schutz des Flaggschiffes Savchenko – Massot werden die anderen Sportler ihren Weg gehen. Wenn es noch nicht überall (schon) zu herausragenden Leistungen im internationalen Vergleich reicht, es neben Lichtblicken auch Rückschläge gibt, sollte man die Entwicklung im Blick haben und den jungen Eiskunstläufern und Eistänzern Zeit geben, weiter zu reifen.

Jetzt drücken wir den deutschen Eiskunstläufern und Eistänzern für die EM 2016 erst einmal alle Daumen und hoffen das Beste!

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Hier noch einmal die

Deutsche Mannschaft zur Eiskunstlauf-Europameisterschaft 2016

im Überblick

• Eiskunstlauf Herren: Franz Streubel, Paul Fentz (Ersatzläufer Niko Ulanovsky, Alexander Bjelde)
• Eiskunstlauf Damen: Lutricia Bock, Nathalie Weinzierl (Ersatzläuferinnen Nicole Schott, Lea Johanna Dastich)
• Eiskunstlauf-Paare: Aljona Savchenko – Bruno Massot, Mari Vartmann – Ruben Blommaert (Ersatz-Paar Minerva Fabienne Hase – Nolan Seegert)
• Eistanz-Paare: Kavita Lorenz – Panagiotis Polizoakis, Katharina Müller – Tim Dieck

Update: Hier die Ergebnisse Eiskunstlauf EM 2016 in Bratislava.

Hier geht es erst zum Eiskunstlauf EM 2016 Bratislava 27.-31.1.2016 Zeitplan und dann ein eigener Artikel zu dem Fernseh-Übertragungen: Eiskunstlauf Europameisterschaft 2016 im TV. Selbstverständlich werden wir auch über die Ergebnisse wie immer live berichten.

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