Danke, Patrick Swayze (Dirty Dancing) – und mach’s gut
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 15.09.2009Patrick Swayze, der Star aus dem erfolgreichsten Tanzfilm der 80er Jahre Dirty Dancing, ist nun doch tot! (@15. September) Bereits im Mai machten Gerüchte die Runde und auch wir waren ihnen aufgesessen, hatten diesen Artikel geschrieben. Jetzt ist er wohl offensichtlich doch verstorben.
Irgendwie passt das in seine Geschichte. Ich glaube nämlich, er ist im wirklichen Leben seinen Filmhelden ganz ähnlich. Er hatte wohl nie diese schwerelose Leichtigkeit und dieses sorgenfreie Lächeln, die man den Stars und Sternchen dieser Hollywood-Welt gern andichtet.
In seiner zweifellos erfolgreichsten Rolle, als Tanzlehrer Johnny in Dirty Dancing, hat er zwar geglänzt – zweifellos – aber er war doch mehr der gebrochene Held – ehrlich, aufrichtig, sympathisch – und dennoch nicht bevorteilt, sondern mehr mühevoll, einer der zweifelt und sich alles erkämpfen muss, nicht eins ist mit sich und nicht mit der Welt, in der er lebt. Oder erinnern wir uns an den Film Ghost, in dem er sich „aus dem Jenseits“ um seine große Liebe sorgt und bemüht, sie betrauert, zärtlich beschützt – und ja aber schon zu Beginn des Film gescheitert ist – weil tot. Ich glaube, wenn Partick Swayze nicht Johnny oder Sam war, ging es ihm genauso. Uneins, unsicher, zweifelnd. Und seit vielen Jahren mit einer schweren Krankheit und dem verblassenenden Ruhm kämpfend.
Aber: Er wird uns immer in guter Erinnerung bleiben! Er hat in den 80ern Tänze wie den Mambo in die ganze Welt getragen. Dirty Dancing hat einen Tanzboom ausgelöst, die Tanzschulen gesprengt, Mädchen träumen lassen und Männer inspiriert. Zu geflügelten Worten sind einzelne Sätze aus diesem Film geworden, wie „mein Tanzabstand, Dein Tanzabstand“ oder „Schau mir in die Augen, nicht auf die Füße“ oder „Die Technik allein macht’s nicht, Du musst den Rhythmus spüren.“ oder über den Tanz, den er mit „Baby“ einstudiert „Das ist ein Gefühl, das muss vom Herzen kommen„. Letztlich auch alles Wahrheiten, die wir selbst aus unseren Tanzstunden kennen und bestimmt schon einmal zitiert haben.
Patrick Swayze hat uns aber auch gezeigt, dass das Leben der auf der Bühne und Tanzfläche so glänzenden Tänzer nicht immer das ist, was es zu sein scheint. Da sind Wirren, Hindernisse, Schwierigkeiten. Da ist Arbeit, unendlich viel Training, Scheinwelt, Misserfolg und da sind Rückschläge.
Viele werden sich erinnern an einzelne Szenen aus dem Film – an Tanzszenen – z.B. bei den Angestellten nach Feierabend, die Szenen auf der Brücke, das Üben auf dem Baumstamm oder im See. Oder an die Schlussszene, in der Johnny zurück kehrt und erst sagt: „Mein Baby gehört zu mir!“ und weiter ans Publikum: „Eine Partnerin, die mir beigebracht hat, dass es Menschen gibt, die für andere einstehen, ohne an die Folgen zu denken, … dass es wichtig ist, dass man an sich glaubt“.
Das alles gehört wohl zu dem, was bleiben wird!
Seine Zweifel -in Fiktion und Wirklichkeit- sollten uns aber auch ermuntern, uns selbst und das um uns herum nicht immer so wichtig zu nehmen, das Scheitern auch als einen Teil des Lebens zu akzeptieren – und vielleicht, anders als Patrick Swayze, als Chance zu begreifen, für Neues, als einen neuen Anfang.
Danke, Patrick Swayze – und mach’s gut!
Es gibt in Zürich einige Gute Tanzschulen; zudem auch Events im Bazillus club in Zürich.
http://bonz.ch/blog/?p=347
Liebe Grüsse
Christoph