Dancing Stars am 5. Mai 2017: Gut, aber die Begeisterung bleibt aus
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 14.03.2019Die Dancing Stars am 5. Mai 2017 haben wieder eine ansprechende Sendung abgeliefert, mit guten Tänzen. Aber die große Begeisterung bleibt noch aus. Zumindest bei mir. Allerdings stehen die Dancing Stars 2017 auch wieder in Konkurrenz -als TV-Tanz-Show- mit Schwester-Sendungen, die zeitgleich laufen – in den USA und in Deutschland und dort sind bärenstarke Tanzpaare dabei.
In diesem Umfeld ragt die Jury der Dancing Stars 2017 heraus, die meiner Meinung nach den besten Job im Vergleich erledigt. Wenn man hier und da auch anderer Meinung sein kann, ich mich in der letzten Woche differenziert dazu geäußert habe, sind die Einschätzungen der Dancing Stars – Jury doch meistens sehr fundiert und hilfreich – für die Tanzpaare und das Publikum, überwiegend sachlich und immer die Leistungen der Promis und Profis anerkennend und respektierend.
In dem Zusammenhang muss auch das Moderatoren-Duo Mirjam Weichselbraun und Klaus Eberhartinger genannt werden, die für mich einen exzellenten Job erledigen – darauf gehe ich in einem der nächsten Artikel noch einmal näher ein, und natürlich das Dancing Stars – Orchester, das ich hervorragend finde, selbst wenn manchmal ein paar Ausrutscher dabei sind.
Thomas Kraml und Maria Santner bei den Dancing Stars am 5. Mai 2017
Vorn mittanzen in diesem Vergleich können von den Dancing Stars 2017 2 Tanzpaare: Ana Milva Gomes – Thomas Kraml sowie Martin Ferdiny – Maria Santner.
Ana Milva Gomez – Thomas Kraml führten bei den Dancing Stars am 5. Mai 2017 zu Recht das Ranking nach der Jury-Wertung an. Dieser Slowfox war wirklich sehr schön anzusehen, hatte einen ausgeprägten Show-Charakter, so dass man sich an den Broadway oder die großen Musical-Bühnen anderswo erinnert sah. Der Song hat schon eine sehr gute Vorlage geliefert, die Thomas Kraml mit seiner Choreografie aufgegriffen und -wie ich finde- sehr gut umgesetzt hat. Ana Milva Gomes schien zudem wie zuhause in diesem Song und diesem Tanz. So war dieser Slowfox von Ana Milva Gomez – Thomas Kraml sehr harmonisch und mir hat der Tanz viel besser gefallen, als einige zuvor schon – z.B. als der von letzter Woche, bei dem das Paar nicht so harmoniert hat. Diese Woche war das genau so, wie man sich das wünscht!
Bei Martin Ferdiny – Maria Santner, an dieses Tanzpaar hatte ich bei den Dancing Stars 2017 ja schon 1-2 Mal mein Herz verloren, hat mir am 5. Mai 2017 ausgerechnet Martin Ferdiny besser gefallen, als Maria Santner. Eigentlich muss ich richtigerweise sagen, die Gesamtbild von Maria Santner. Die Choreografie war mir diesmal zu zerfasert, irgendwie nicht rund. Maria selbst hat sehr „aufgeregt“ getanzt – viele große Schritte zum Beispiel, alles sehr ausladend und isoliert, und das Kleid war mir ein Stück zu kurz. Ich hätte mir Maria Santner selbst, aber auch die Choreografie eine ganze Ecke kompakter gewünscht, mehr auf das Paar konzentriert, mehr dem Partner zugewandt. Es war manchmal, als tanzten 2 Tänzer nebeneinander, statt eines miteinander flirtenden Paares. In diesem Rahmen hat mir Martin Ferdiny aber gut gefallen!
In Verbindung mit dem oben schon geäußerten Lob der Dancing Stars- Jury, möchte ich hier 2 Bemerkungen aufgreifen: Balacz Ekker meinte, mehr Paar-Tanz würde Martin Ferdiny mehr Mann sein lassen. Nicole Hansen meinte, Martin Ferdiny sei der einzige Mann bei den Dancing Stars 2017, den man derzeit bedenkenlos allein tanzen lassen könne. Das kann ich beides unterschreiben und ergänzt vielleicht unterstützend, wie ich das oben geschriebene meinte.
Florian Gschaider und Willi Gabalier bei den Dancing Stars am 5. Mai 2017
Nicht so richtig in Tritt kommen in diesem Jahr Florian Gschaider und Willi Gabalier.
Der Jive von Monica Weinzettl – Florian Gschaider war bei den Dancing Stars am 5.5.2017 schon viel besser, als die Tänze zuvor, aber diesmal fehlte es an Dynamik und Pep. Nun ist das natürlich ein schwieriges Ding. Florian hat schon anspruchsvolle Choreografien gemacht, die Monica Weinzettl nicht adäquat umsetzen konnte – und dann sah es irgendwie „durcheinander“ aus. Diesmal hat Florian Gschaider Tempo aus dem Jive herausgenommen, hat sehr gemächlich begonnen und dann geradezu „Nothalte-Buchten“ eingebaut, in denen Monica Weinzettl sich hätte finden und orientieren können. Dann ist es auch wieder nicht richtig… Es macht fast den Eindruck, als sei die Harmonie im Paar noch nicht so hergestellt, wie es vielleicht sein müsste, damit es dich wirklich von Hocker reißt. Vielleicht kommt hier der sehr anspruchsvolle Florian Gschaider an Grenzen, bei denen er den Weg, sie zu überwinden noch nicht gefunden hat.
Das dachte ich eine Zeit lang auch von Niki Hops – Willi Gabalier, denke aber inzwischen, wir müssen hier auch Grenzen anerkennen. Jeder Vergleich hinkt, deshalb auch dieser: Es ist vielleicht ähnlich wie mit der Jazz Gitti im letzten Jahr. Bestimmte Dinge gehen eben (hier noch) nicht. Man sieht ja, wie Niki Hosp langsam auftaut, sich bemüht, für sich langsam das Tanzen erschließt. Aber es ist eben wie ein Auftauen in der Mikrowelle auf niedrigster Stufe. Das dauert und dauert… Einen Katapult-Start haben beide nun ohnehin schon verpasst. Nun bräuchte ein Kämpfen um die Linie, ein aktives Fahren. Wenn du nicht genügend Geschwindigkeit in die Gleitphase mitgebracht hast, ist es schwer, nach vorn zu kommen…
Diese Spielfiguren-Idee in der Choreografie war als Auftakt sicher ganz nett, es hätte aber der Auflösung bedurft und die fand entweder nicht statt – oder ich habe sie verpasst. Karina Sarkissova hat das sehr diplomatisch und zugleich passend ausgedrückt, als sie meinte, das Gesicht von Niki Hosp tanze nicht mit. Ich hatte mir „Irrer Blick“ dazu notiert und nehme das gleich wieder zurück und entschuldige mich, denn natürlich habe ich das Bemühen von Niki Hosp gesehen, dem Charakter der Choreografie zu entsprechen.
Nur so richtig Tango war es eben nicht. Das war eher ein Schieben, Ziehen und Drücken und leider nicht sehr schönes Tango tanzen, bei dem die Frau wie selbstverständlich der Bewegung des Mannes folgt. Das jedoch braucht, wenn nicht schon ein Grundverständnis für das Tanzen da ist, sehr viel Übung. Vielleicht kann man Führen und Folgen nicht lernen, ist die Zeit einfach nicht da, wenn man nach einer Woche nicht nur einen Grundschritt, sondern eine ganze Choreografie tanzen muss.
Auch den Tango von Riem Higazi – Dimitar Stefanin fand ich zu belanglos. Das war irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch, Tango Argentino leider schon gar nicht (sollte es auch nicht sein, hätte es aber sein können). Die Mimik von Riem Higazi war noch verkorkster, als die eben genannte bei Niki. Dafür waren die Schritte ganz o.k.. So richtig meckern kann ich gar nicht, denn über alles gesehen war der Tanz schon in Ordnung, aber im Details haperte es an allen Ecken und Enden. Da war nichts Überraschendes, nicht Anziehendes, nichts Mitreißendes, nichts Leidenschaftliches. Die Choreo samt des Tanzpaares waren einfach nur da.
Von Riem und Dimitar gibt es diesmal keine leider Fotos – nicht von vor der Show und auch nicht aus der Show!
Lenka Pohoralek und Roswitha Wieland bei den Dancing Stars am 5. Mai 2017
Unsere beiden „Seniorenbeauftragten“ haben wirklich keinen einfachen Dienst zu verrichten! (ist scherzhaft gemeint, nicht aufregen…)
Walter Schachner – Lenka Pohoralek starteten furios in den Tanz, so dass ich schon voller Hoffnung war, es würde eine stimmungsvolle Rumba geben. Die gab es auch, allerdings mehr mit dem Charme eines Nachtbar-Antanzens von vor 30 Jahren. Der gesetzte Geschäftsmann erobert eine jüngere Dame, die aber gar nicht mehr erobern muss, weil sie ihn längst erobert und um den Finger gewickelt hat. Der Rest des Abends ist ein ritualisiertes Spiel, von dem nur der Mann meint, er hätte noch Einfluss auf den Ausgang des Abends. In Wirklichkeit hält die Dame alle Fäden in der Hand und entscheidet, wie und ob es überhaupt weiter geht.
Eigentlich hat nur noch der Sekt-Kühler mit der sündhaft teuren Flasche Champagner drin gefehlt. Wenn das so gewollt war, das die Idee war, ist die Umsetzung sehr gut gelungen! Ich fürchte jedoch, so war es nicht gemeint.
Das Ausscheiden von Walter Schachner – Lenka Pohoralek lag dennoch nicht auf der Hand. Es überrascht aber auch nicht so sehr, wie andere Ergebnisse bei den Dancing Stars 2017 zuvor schon.
Otto, der Eroberer
So hoffnungsvoll das vorgenannte Tanzpaar seinen Tanz begann, so konfus ging es zunächst bei Otto Retzer – Roswitha Wieland zu. Das war ein komischer Mischmasch aus Allerwelts-Figuren und ich weiß nicht so richtig, was vor allem Roswitha Wieland da getanzt hat, in ihrem Bemühen, dem Tanz Dynamik zu verleihen. In der 2. Hälfte des Tanzes fanden Otto und Rosi dann aber doch noch in den Tango hinein und dabei hat mit Otto Retzer sogar besser gefallen, als Rosi Wieland.
Otto, der charmante Eroberer. Das ist wohl eine Rolle, in der er sich ganz wohl fühlt und die er auch auszufüllen vermag. Das hat Otto Retzer in vergangenen Tänzen schon gezeigt und bei den Dancing Stars am 5. Mai 2017 wieder. Das Tanzen von Otto Retzer mag mit tanzsportlichen Kriterien nur schwer zu erfassen oder zu beurteilen sein. Aber ich finde, man kann ihm weder Charakter noch das Bemühen um seine Tanzpartnerin absprechen. Dadurch ist er aber auch immer sehr auf sich bzw. seine Tanzpartnerin fokussiert und so sieht man eher zu, als dass man wirklich dabei ist. Wenn Otto Retzer tanzt, braucht er uns als Publikum nicht. Dafür sieht es meistens so aus, als hätte er seinen Spaß dabei. Der sei ihm gegönnt!
Die Punkt der Jury, Songs etc. finden Sie in diesem Artikel: Dancing Stars 2017 am 5. Mai 2017: Lindy Hop und andere Tänze.
Alle Artikel über die Dancing Stars 2017 finden Sie im Stichwort vorn. Interessieren Sie sich auch für ältere Staffeln, schauen Sie bitte in das Stichwort Dancing Stars. Mehr Artikel allgemeinerer Natur finden Sie auch in unseren Kategorien TV-Shows und Tanzen im Fernsehen.
Diese Woche war ich von Dancing Stars ehrlich gesagt etwas enttäuscht.
Der Cha Cha von Martin und Maria war so gar nicht meins. Wie Karsten schon erwähnt, die Choreo war nicht so rund und geflirtet wurde da gar nicht. Zudem ist Martin ständig mit dem Oberkörper nach vorne gefallen und die Hüftbewegungen waren schon sehr reduziert. Für mich waren das eindeutig zu viele Punkte, aber gut. Das Kleid von Maria erinnerte mich persönlich an so eine Putzwalze in der Autowaschanlage und Martin hat den üblichen Glitzerfummel für Herren bekommen. Bitte, das geht doch besser, oder?
Ana Milva und Thomas mit dem Slow Fox waren sehr schön anzusehen. Das lag aber auch an dem sehr schönen Kleid, welches das Songthema auch optisch unterstürzt hat. Das Ganze war wirklich Hollywood und sehr schön im Paar getanzt. Allerdings hatte Nicole recht mit der Anmerkung, dass Ana Milva die Handbewegungen wirklich zu Ende tanzen muss. Das war mir teilweise zu *Musical* und zu wenig Standard.
Der Tango von Nici und Willi hätte besser werden können, wenn Willi das Thema Puppe gelassen hätte. Die etwas starre Tanzhaltung beim Tango kam Nici genügend entgegen, da musste man sie nicht auf eine Puppe reduzieren. Zumal das Abschleppen des Herrn unnötig und unansehnlich waren. Hier also eindeutig Schelte für den Profi.
Otto und Roswitha….dazu trau ich mich schon fast nichts zu sagen. Das war kein Tango….das war bestenfalls Badenwannentango. Ganz schlechte Haltung von Otto, sehr wenig Schritte und dann noch welche ausgelassen…ich verstehe, dass Otto sich über gemeine Kommentare ärgert, die irgendwelche Blogger und FB Schreiber von sich geben, aber er muss sich gefallen lassen, dass er wirklich nicht gut tanzt. Beleidigend muss man dafür allerdings nicht werden. Ich mag ihn als Persönlichkeit durchaus, aber tanzen wird in diesem Leben nichts mehr.
Ähnlich geht es mir mit Walter und Lenka. Walter bemüht sich zwar sehr, das kann man sehen und es waren auch Fortschritte da. Aber eben nicht auf dem Niveau, dass bei einer solchen Sendung erwartet wird. Das liegt wohl auch daran, dass es schon sehr viele Promis weltweit in dem Format gegeben hat, die Unglaubliches geleistet haben. Walter schafft es, eine halbwegs gute FIgur auf dem Parkett jeder Privatparty zu machen. Ist doch auch schon mal was und sein Ehrgeiz und die Bescheidenheit standen ihm gut zu Gesicht.
Riem und Dimitar mit dem Tango waren auch so weder Fisch noch Fleisch. Das typische für den Tango fehlte mir etwas. Das Szenario mit dem Tuch hätte es ebenso wenig gebraucht, wie das typisches Kopfgezerre…..Ich würde mir für Riem wünschen, dass sie endlich merkt, dass ihre Rundungen sie beim Tanzen unterstützen, da sie einen natürlichen Groove hat. Nur rauslassen muss sie ihn.
Monica und Florian und der Jive…nein, das war es nicht. Monica hat die Schritte so flach gesetzt. Das sah neben Florian aus wie ein ganz anderer Tanz. Zumal die beiden sehr viel nebeneinander getanzt haben, sodass der Vergleich einen schon ansprang. Schade eigentlich, denn ich mag die Attitüde von Monica durchaus,aber der Jive war nix.
Zum Lindy Hop muss ich sagen, dass ich dabei die Jury gar nicht verstanden habe. Nici und Willi zuerst herauszunehmen war schon frech. Die beiden waren sicherlich deutlich besser also Otto und Walter. Die beiden hätten zuerst gehen müssen. Otto hat Rosi nur machen lassen und Walter sah auch nicht sehr beweglich aus. Monica wurde mir auch zu früh rausgenommen, denn da gefiel sie mir richtig gut. Sehr schön waren Riem und Dimitar….da war er, der Groove, von dem ich rede….das wirkte flott, leichtfüßig und es machte Spaß , zuzusehen. Ana und Thomas waren sehr gut und für mich wäre es ein Duell zwischen Ana und Riem geworden. Aber Martin hat eigentlich auch nur Maria wirbeln lassen und selbst ein wenig in den Knien gefedert und einen vor , einen zurück getanzt….war mir viel zu wenig. Einzig das Stoppen in den Positionen hatte er super raus.
Generell war es eine nette Show, aber ich erwarte langsam mehr. Dazu müssten allerdings auch die richtigen Paare raus. Das Niveau würde steigen und vor allem würde auf die Finalisten-Anwärter etwas mehr Druck ausgeübt.