Dancing Stars 2020 am 13.11.2020 Meinung, Kritik, Kommentar: November-Blues?

von: | aktualisiert am: 25.11.2021
Dancing Stars 2020 am 13.11.2020 Meinung, Kritik, Kommentar November-Blues

Dancing Stars 2020 am 13.11.2020 Meinung, Kritik, Kommentar November-Blues – Foto: (c) Regina Courtier

Waren die Dancing Stars 2020 am 13.11.2020 etwas träge und müde? Oder war ich es? Hier finden Sie meine Meinung zur Sendung, meine Kritik und Kommentare.

Was war das gestern? Lag’s am alljährlichen November-Blues, der sich schwer und alles in sich einhüllend wie ein Nebel über die Landschaft legt? Ist das eine Art Corona-Lethargie, die uns die rechte Freude an vielem raubt und uns etwas ratlos auf die Gegenwart und in die Zukunft schauen lässt? Lag’s am Freitag, den 13.?

Ich hatte den Eindruck, die Dancing Stars am 13. November 2020 waren so eine Sendung zum Luftholen. Die Leistungen der Tanzpaare waren überwiegend ganz solide, haben aber kaum so richtig begeistern können.


Norbert Oberhauser - Catharina Malek bei den Dancing Stars am 13.11.2020 ausgeschieden

Norbert Oberhauser – Catharina Malek bei den Dancing Stars am 13.11.2020 ausgeschieden – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Norbert Oberhauser – Catharina Malek waren gestern ohne Chance bei den Dancing Stars am 13.11.2020. Das Ausscheiden dieses Tanzpaares folgte fast zwangsläufig! Allerdings ein Ausscheiden mit Ansage! Die Tänze des Paare gestern waren auch nicht so, dass man sie groß vermissen wird.

Norbert Oberhauser war ein braver Tanzschüler bei den Dancing Stars, aber kein sehr gelehriger. So fehlte ihm bis zum Schluss einerseits eine gewisse Lockerheit und andererseits Souveränität, solche Tänze selbstbewusst zu präsentieren.

Dafür waren der Cha Cha Cha und der Wiener Walzer wie ein Beweis, irgendwie ganz typisch.

Norbert Oberhauser hat den Cha Cha Cha einigermaßen sauber durchgetanzt. Nur von Leichtigkeit und Lebensfreude oder Neugier auf das, was da noch kommen kann, war nicht viel zu erkennen. So blieb alles etwas steif und ungelenk.

Beim Wiener Walzer andererseits fehlte die Eleganz und das Besondere. Das war eben weder cool wie 007 James Bond, noch einnehmend und gewinnend wie ein Richard Gere.

Die Geschichte von Norbert Oberhauser und Catharina Malek war nach dem Addams-Family-Tanz vor zwei Wochen zu Ende erzählt. Das war ihr Höhepunkt bei den Dancing Stars 2020.

Natalia Ushakova - Dimitar Stefanin bei den Dancing Stars am 13.11.2020

Natalia Ushakova – Dimitar Stefanin bei den Dancing Stars am 13.11.2020 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Natalia Ushakova war gestern viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, obwohl sie kaum etwas zu befürchten hatte. Tanzpaare mit solchen Ereignissen im Verlauf der Woche, wie einem unerwarteten Partnertausch wegen z.B. der Verletzung des Profis hier, haben ein Ausscheiden kaum zu fürchten. Die Zuschauer „belohnen“ solche etwas unbequemen Situationen meist mit einem Weiterkommen.

Dimitar Stefanin konnte diesmal bei den Dancing Stars am 13.11.2020 kaum mehr als eine Aushilfe sein. Die Choreografien waren sichtbar nicht seine. Sie waren etwas wild und ohne richtiges Konzept. Ich jedenfalls habe einen erkennbar Roten Faden im Verlauf der Tänze vermisst.

Ich finde außerdem, dass die ORF-Redaktion Natalia Ushakova keinen Gefallen tut, wenn sie ihr immer wieder so mächtige Musik-Stücke gibt, wie gestern „O Fortuna“. Sowas muss man ja als Tänzer auch erst einmal wegschleppen können…

Nathalia Ushakova tanzte sehr konzentriert, war steif und wieder mit einem „wirren“, starren Blick ins Nirgendwo. Das hatte sie zu Beginn der Dancing Stars schon mal, nachdem sie sich entschieden hatte, doch nicht als Diva durch die Tanz-Show zu wirbeln.

Von Lockerheit, entspanntem oder gar selbstbewusstem Tanzen war gestern aber keine Spur erkennbar.

Die Paare mit Final-Ambitionen (Silvia Schneider – Danilo Campisi, Michi Kirchgasser – Vadim Garbuzov und Sesar Sampson – Conny Kreuter) durften möglichst keine Fehler machen, um nicht kurz vor Ultimo noch auszuscheiden.

Gezeigt haben sie recht normale Choreografien ohne die ganz großen Glanzlichter. Die hat man sich vielelicht für die kommenden Sendungen aufgehoben, wenn es dann wirklich um die Wurst geht?

Das will ich nicht behaupten. Vielleicht war*s wirklich nur die Ruhe vor dem Sturm, eine Zwischenschritt auf dem Weg ins Finale?

Zudem fand ich die Songs gestern bei den Dancing Stars am 13.11.2020 nicht in jedem Fall so ganz glücklich ausgewählt. Bei einigen Tänzen passte das, bei anderen auch wieder nicht.

Danilo Campisi und Silvia Schneider bei den Dancing Stars am 13.11.2020

Danilo Campisi und Silvia Schneider bei den Dancing Stars am 13.11.2020 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Ich hatte z.B. beim Tango von Silvia Schneider – Danilo Campisi schon so eine Ahnung.

Die Musik von Amy Winehouse war in meinen Augen eher kontraproduktiv für diese Situation gestern, denn die große, emotionale Show war gestern nicht angesagt.

Tanzt Du einen Europäischen Tango als Standardtanz, musst Du über den Soul der Musik hinweg tanzen und eben jene Seele und Tragik in der Figur Amy Winehouse ignorieren.

Für einen emotionalen, ausgiebigen, innehaltenden Tango Argentino war aber gestern nicht die richtige Zeit und nicht die passende Gelegenheit.

Außerdem kann die Jury erfahrungsgemäß nicht viel mit Tango Argentino anfangen – und Nicole Hansen als praktizierende und erfahrene Tango-Argentino-Tänzerin sitzt wegen Corona in der Schweiz und nicht am Dancing Stars-Jury-Pult.

Was also macht man da? Man mischt etwas zusammen, so wie Danilo Campisi – Silvia Schneider gestern. Das kann gut gehen, ich fand’s auch nicht schlecht. Aber so richtig aus dem Sessel gerissen hat es mich nicht.

Übrigens fand ich das Kleid alles andere als gelungen – und der Morgenmanteil zu Beginn hat mit seiner Fülle alles verdeckt, was da zu sehen gewesen wäre.

Die Jury geht mir mit ihrer Beurteilung von Silvia Schneider auch langsam auf die Nerven! Ich habe den Eindruck, da wird eine überbordende Erwartungshaltung auf sie projeziert und das Paar hat im Grunde kaum eine Chance, dieser gerecht zu werden.

Warum darf Silvia Schneider nicht einfach nur schön und gut tanzen? Warum kann man sich nicht über solche, für eine Tanz-Show außergewöhnlich guten, Leistungen erfreuen?

Warum soll sie denn jedesmal den Tanz-Olymp erklimmen? Warum muss immer wieder das Haar in der Suppe gesucht werden, das zudem oft bei den Haaren herbeigezogen scheint? Das hat nicht viel mit einer „vergleichen Wertung“ im Sinne einer gerechten Bewertung der Leistungen der Paare untereinander zu tun!

Vadim Garbuzov - Michaela Kirchgasser bei den Dancing Stars am 13.11.2020

Vadim Garbuzov – Michaela Kirchgasser bei den Dancing Stars am 13.11.2020 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Das perfekte Gegenstück zu diesem eben genannten Tanz in meinem Sinne von Musik, Gelegenheit und Situation im Verlauf der Show war der Langsame Walzer von Michaela Kirchgasser und Vadim Garbuzov.

Somewhere Over the Rainbow“ wäre perfekt für die große Show, aber Vadim Garbuzov hat der Situation bei den Dancing Stars am 13.11.2020 und vielleicht auch dem aktuellen, tänzerischen Entwicklungsstand von Michi Kirchgasser entsprechend für einen soliden und vergleichweise einfach gehaltenen Langsamen Walzer entschieden. Er hat einfach getanzt – nicht mehr, aber auch keinen Deut weniger.

Diese Musik gab ihm aber auch die Gelegenheit dazu, das so zu machen. Das schmälert die Leistung nicht von Michi Kirchgasser und Vadim Garbuzov! Aber die Tanzpaare mit Carl Orff und Amy Winhouse z.B. waren da schon in einer etwas schwierigeren Ausgangssituation.

Auch hier eine Anmerkung zur Jury:

Beim Slowfox vor 4 Wochen hat Dirk Heidemann Michaela Kirchgasser geraten, die beim Tanzen etwas zu weit oben sitzenden Schultern nicht noch mit einer Blume auf dem Träger des Kleides zu betonen.

Hier bei den Dancing Stars am 13.11.2020 rät nun Karina Sarkissova Michi Kirchgasser, die beim Tanzen immer noch manchmal hochrutschenden Schultern doch vielleicht mit einem Tuch oder Federn zu bedecken, um die kleine tänzerische Unschicklichkeit kaschieren zu können.

Ja, meine Güte! Ich mag es gar nicht weiter kommentieren…

Und weil ich gerade dabei bin: Ich weiß gar nicht mehr, bei welchem Tanzpaar Dirk Heidemann einen Punkt abzogen hat, weil Thomas Kraml als Barmann im Intro stand und als „Dritter Tanzpartner“ gewertet wurde. Hatte der sich überhaupt bewegt? Das geht dann doch zu weit, oder?

Übrigens: Leider konnte ich die Tänze für diesen Artikel mir nicht noch einmal ansehen. Irgendwas hakt(e) da auf dem Server des ORF: Ich will deshalb etwas zurückhaltend bei der Beurteilung bestimmter Aspekte sein.

Während ich bei den 3 bisher genannten Tanzpaaren eine Ahnung habe, in welche Richtung es weiter geht, bin ich bei Cesar Sampson – Conny Kreuter richtig gespannt.

Conny Kreuter und Cesar Sampson bei den Dancing Stars am 13.11.2020

Conny Kreuter und Cesar Sampson bei den Dancing Stars am 13.11.2020 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Die Samba gestern fand ich ganz gut getanzt, aber doch auch eher gewöhnlich von der Choreografie. Das ist in dem hier nun schon mehrfach beschriebenen Sinne völlig in Ordnung.

Beim Tango hingegen, von dem Dirk Heidemann und Karina Sarkissova zu Tränen gerührt waren, bin ich eher bei Balazs Ekker. Mich hat’s nicht so gerissen bei diesem Tanz. Das ist offenbar eine  Frage des Geschmacks, deshalb will ich das nicht weiter diskutieren.

Das deutet aber an, weshalb ich neugierig darauf bin, wie sich Cesar Sampson – Conny Kreuter in den nächsten beiden Dancing-Stars-Sendungen und besonders dann im Finale präsentieren. Das denke ich, werden die beiden wohl erreichen.

Ich denke, Cesar Sampson hat als letzer verbliebener (männlicher) Mohikaner unter den Dancing-Stars-Promis gute Chancen, mit beeindruckenden Leistungen zu glänzen. Das tänzerische Talent jedenfalls hätte er.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob sich das Tanzpaar Cesar Sampson – Conny Kreuter nicht vertändelt. Der Kick ist bei mir bisher ausgeblieben und ich weiß noch nicht genau, woran das liegt.

Vielleicht fehlt mir der Fokus! Das Besondere, die Persönlichkeit, mit der ich gern mitfiebere? Dabei geht es nicht um Cesar Sampson als Person. Vielmehr meine ich den Tänzer, die Rolle, die er hier einnimmt. Die meine ich, müsste in den Tänzen stärker oder besser, eindeutiger herausgearbeitet werden.

Das alles könnte ich bei Michi Kirchgasser – Vadim Garbuzov und Silvia Schneider – Danilo Campisi recht genau beschreiben.

Zu Cesar Sampson – Conny Kreuter habe ich leider noch nicht so eine Bindung gefunden, obwohl ich das Potential dazu fast in jeder Woche Dancing Stars bisher gesehen habe.

Wie gesagt: Ich bin neugierig!


Fazit und weitere Informationen zu den Dancing Stars 2020

Über alles gesehen waren mir die Dancing Stars am 13.11.2020 etwas zu lahm, zu beliebig. Das will ich einfach nur feststellen und nicht unbedingt als Vorwurf verstanden wissen. Es gibt eben Tänze und Sendungen, die einen mehr begeistern und andere tun das nicht so sehr.

Wenn ich mich richtig erinnere, ist diese Stelle im Ablauf einer solchen Tanz-Show oft vom Charakter her in dieser Art. Ich will das gern als ein Anlaufnehmen interpretieren, eine Art Vorbereitung auf Kommendes – oder eben, wie oben schon geschrieben, eine Sendung zum Luftholen! Das muss auch mal sein…

Dancing Stars am 13.11.2020 - Danilo Campisi und Silvia Schneider

Dancing Stars am 13.11.2020 – Danilo Campisi und Silvia Schneider – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Dancing Stars am 13.11.2020 Conny Kreuter und Cesar Sampson

Dancing Stars am 13.11.2020 Conny Kreuter und Cesar Sampson – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Dancing Stars am 13.11.2020 Michaela Kirchgasser und Vadim Garbuzov

Dancing Stars am 13.11.2020 Michaela Kirchgasser und Vadim Garbuzov – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Die Tänze, Songs, Punkte in der Sendung finden Sie in unserem Fakten-Artikel Dancing Stars am 13.11.2020 Fakten: Wer ist ausgeschieden? Punkte, 10 Tänze und Songs

Es gibt auch einen Artikel mit den Einschaltquoten und Zuschauerzahlen der Dancing Stars 2020. Wenn Sie wissen wollen, wie’s bisher lief: Dancing Stars 2020 Einschaltquoten und Anzahl der Zuschauer

Alle Artikel zu dieser Staffel sammeln unter Dancing Stars 2020 und generell zu dieser Tanz-Show im ORF in dem Stichwort Dancing Stars. Dort finden Sie sortiert auch Artikel zu den Staffeln in den vergangenen Jahren.

Mehr Artikel allgemeinerer Natur finden Sie auch in unseren Kategorien TV-Shows und Tanzen im Fernsehen.




2 Kommentare zu “Dancing Stars 2020 am 13.11.2020 Meinung, Kritik, Kommentar: November-Blues?”



  • Liane sagt:

    Zur Info auf Bezug Norbert, bei dem ist am Mittwoch sein Vater gestorben. Daher war er gestern sehr nachdenklich und in sich zurückgezogen unterwegs. Er hatte wahrscheinlich auch etwas Trainings Rückstand. Ich glaube dass dieser Umstand auch die anderen Tänzer etwas beeinflusst hat, besonders ich der jetzt eh schon schwierigen Situation (Corona Maßnahmen, der Terror Anschlag in der Woche davor etc.)
    Aber sein Ausscheiden ist sicher total gerecht, er war nicht der talentierteste Tänzer, hatte eine (für dieses Format) unerfahrene Trainerin. Optisch waren Sie ein schönes Paar, aber eine erfahrenere Trainerin hätte wahrscheinlich mehr aus Ihm rausgeholt. Standard ist ihm sicher auch besser als Latein gelegen.
    Die Kritik von Dirk Heidemann (2 Tänzer als Statist) bezog sich auf den Tanz bei Sylvia und Danilo. Bei Let’c Dance kommt es sehr häufig vor, dass Kollegen eingebaut werden. Besonders im Laufe einer Staffel.
    Auch ich finde es nicht gut dass an den Beiden dauernd herumgemeckert wird. Bei Balazs liegt eine gewissen Antipathie gegenüber Danilo vor. Man sieht jetzt deutlich dass er die Michi und den Vadim favorisiert.
    .Was Dirk von Ihnen wirklich will, kann ich auch nicht sehen, dafür ist sein Favorit der Cäsar. Bei der Sarkosova bin ich mir nicht sicher. Ihre Kommentare kann ich wenig nachvollziehen und sie sind selten konstruktiv.
    Der Tango von Cäsar hat mich auch nicht mitgenommen. Ich fand auch die Musik dazu nicht gut. Es wird halt ein Tango dazu getanzt, aber es fehlt das typische einer Tangomusik die einem mitnimmt.
    Mein Mann und ich finden es auch immer furchtbar wenn zu einem Wiener Walzer irgendein Lied dazu hergenommen wird, siehe Norbert. Wir haben in Österreich hunderte typische Walzermelodien und sollten darauf stolz sein und sich mit diesen auch identifizieren. Bei keinem der vielen Wiener Bällen oder sonst wo würde ein so Landestypischer Tanz „verhunzt“. Eine Walzermelodie ist einfach schwungvoll und nicht getragen. Dann tun sich auch die Tänzer sehr viel leichter den Tanz rüberzubringen.
    Wenn die Zuschauer nächste Woche nach Leistung entscheiden, sollten Sylvia, Michi und Cäsar den Sprung ins Finale schaffen. Natalia hat sich seit Beginn sicher gesteigert aber bei Ihr fehlt mir das „Bestimmte“ für den Finaleinzug. Sie hatte mit Stefan auch einen Dancig Star Neuling, der noch zu wenig Erfahrung mit dem Format hatte. Hätte Sie von Anfang an mit Dimitar trainiert wäre wahrscheinlich Ihre Entwicklung anders verlaufen. Ich denke er hätte Sie lockerer machen können.



  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert