Dancing Stars 2019 am 29.3.2019 Kritik: Blaue Flecken im Gehirn?

Palast-Revolte bei den Dancing Stars 2019 am 29. März 2019? Na gut, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben formuliert. Aber zweimal nur ein Punkt aus der Jury für ein Tanzpaar und insgesamt nur 6 Punkte sind bei den Dancing Stars ein Novum.

Und getroffen hat es nicht etwa das Tanzpaar Martin Leutgeb – Manuela Stöckl, das am Ende ausgeschieden ist, sondern Stefan Petzner – Roswitha Wieland, die nächste Woche Gelegenheit hätten, sich mit 5 Punkten erneut zu unterbieten.

Wie man so abstumpft oder sich gewöhnt mit der Zeit… Noch vor ein paar Jahren hätte (und habe) ich mich darüber aufgeregt, wenn ein Wertungsrichter in einer Tanz-Show weniger als 3 Punkte gibt. Der Grund existiert auch immer noch!

Zugegeben: Der Tanz von Stefan Petzner – Roswitha Wieland war wirklich nicht schön! Ich fand den von letzter Woche allerdings noch unansehnlicher.

Trotzdem will ich Stefan Petzer zugestehen, dass er sich Mühe gegeben hat! Den Eindruck hatte ich zumindest und die Choreo hatte er auch irgendwie im Kopf, wenigstens die Richtungen und Richtungswechsel, auch wenn von den Schritten sicher kaum einer der vorherigen Verabredung mit Roswitha Wieland entsprach. Offenbar ist aber Stefan Petzer entweder vollkommen talentfrei, was das Tanzen angeht, oder war so aufgeregt und konzentriert, dass er keinen geraden Schritt mehr vor den anderen brachte? Die Anspannung war ihm anzusehen!

Das Paar hätte auch mit 4 x 3 Punkten den letzten Platz belegt, oder mit jeweils 2 Punkten. Vielleicht mal zum Nachdenken, liebe Jury!

Nach diesem Negativ-Rekord zum Spruch des Tages bei den Dancing Stars am 29.3.2019 und damit nächstem Paar mit einer Überrraschung, Soso Mugiraneza – Helene Exel: „Blaue Flecken im Gehirn“ vermutete Soso Mugiraneza bei dem, was er sich beim Tanzen alles merken muss (hat Mirjam Weichselbraun eigentlich seinen vollständigen Namen auswendig vorgetragen, wie letzte Woche versprochen?).

Nun, so schlimm wird es sicher nicht sein, dafür war der Tanz von Soso Mugiraneza – Helene Exel erstaunlich erfrischend und gut, im Vergleich zur letzten Woche! Soso hatte sichtlich Spaß und so fällt es auch Helene Exel offenbar leichter, sich in die Tanz-Show einzufinden – wenngleich sie das noch etwas schüchtern tut.

Eine Samba stand auf dem Programm und damit einer der schwersten Tänze im ganzen Tanzprogramm. Ich fand die ordentlich getanzt, auch wenn hier und da manchmal mehr gehoppelt, als getanzt. Das darf aber vorkommen in einer so frühen Phase der Staffel Dancing Stars 2019. Sogar die Samba-Rolle haben sie gewagt, im Training ganz gut, im Ballroom dann aber ein bisschen dabei geschummelt. Egal! Und ein paar Grüße nach Wien. Das ist der richtige Weg!

Über Dimitar Stefanin – Nicole Wesner habe ich mich jedoch ganz besonders und wohl am meisten gefreut gestern. Alles, was ich an Dimitar Stefanin schätze und mir letzte Woche gefehlt hat, war in dieser Woche wie von Zauberhand auf dem Tanzparkett zu sehen. Das war ein kurzweiliger und fröhlicher Quickstep, eine abwechslungsreiche Choreografie, schön vertanzt von beiden! Ich will nicht gleich nach den Sternen greifen, aber gefallen hat mir dieser Tanz! Wer mochte, hat bestimmt auch was gefunden, was man kritisieren könnte.

Ich auch. Die Sängerin! Huh! Besser gesagt ihre Stimme, die so gar nicht zu Lenas fröhlichem ESC-Song passte.

Vergleichbar erfreut wie das vorgenannte Tanzpaar hat mich der Jive von Lizz Görgl – Thomas Kraml! Der war so schön leicht anzusehen… Ja, die Choreo war recht einfach gehalten – aber effektiv und so gut, dass der Tanz und Lizz Görgl gut aussah. Was will man mehr in der 3. Sendung der Dancing Stars 2019? Klasse gemacht! Ich bin begeistert!

Lizz Görgl und Nicole Wesner mit den beiden besten Tänzen bei den Dancing Stars am 29. März 2019. Dabei heißt es doch oft, Sportler seien schwierig beim Tanzen? Ein Vorurteil! Es gab schon genügend gute und sehr gute Tänzer bei derartigen Tanz-Shows, die vom Sport kamen. In den USA z.B. gehören Sportler regelmäßig zu den Besten.

Dazu könnte bestimmt auch Virginia West gehören, wenn sie sich noch ein bisschen mehr zutrauen würde beim Tanzen. Am Selbstvertrauen liegt es sicher nicht grundsätzlich. Sich auch beim Tanzen etwas zu trauen hat oft mit Übung zu tun und da fehlen vielleicht noch ein paar Stunden auf dem ORF-Ballroom-Parkett?

Wer kennt das nicht, dass man sich seiner Sache nicht so ganz sicher ist und dann eher etwas verschämt sich zurück hält, statt forsch nach vorn zu gehen, wie es auf einer Bühne oder einem beobachteten Tanzparkett nötig wäre.

Dabei gefällt mir das Tanzpaar Virginia Ernst – Alexandra Scheriau gut! Ich habe den Eindruck, die beiden mögen sich und sie fühlen sich in ihren Rollen wohl. Einen Langsamen Walzer in Show 3 einer TV-Tanz-Show nicht perfekt zu tanzen, ist überhaupt nicht ehrenrührig. Wenn es da noch etwas wackelt, die Schultern mal hoch rutschen, die Schritte zu groß sind – alles ganz typische Zeichen bei Anfängern. Diesen Status wollen wir doch Virginia Ernst zugestehen? Bitte weiter so mit Mut, das sieht schon richtig gut aus!

Bei den beiden Tanzpaaren Michael Schottenberg – Conny Kreuter und Peter Hackmair – Julia Burghardt bin ich zwiegespalten. Da hab ich noch keine Ahnung, wohin die Reise gehen soll. Irgenwie tanzen beide ganz gefällig, aber so richtig mitreißend finde ich es nicht.

Dabei scheint mir Michael Schottenberg viel eher an Grenzen zu stoßen, als Peter Hackmaier. Die Addams Family war eine fast perfekte, musikalische Vorlage für Michael Schottenberg – Conny Kreuter. Und immer, wenn gerade nicht getanzt wurde, war es auch sehr unterhaltsam. Mit jedem ersten Tanzschritt war der Zauber dann aber auch schon wieder dahin, es wurde irgendwie unbestimmt nicht gut, aber auch nicht richtig schlecht.

Peter Hackmair – Julia Burghardt hatten mit dem Dschungelbuch eine musikalisch durchaus vergleichbare, plakative Vorlage und auch hier waren die Show-Teile gut und das Tanzen zugegebenermaßen ganz ordentlich. Aber mit hat Peter Hackmair zu wenig mit Julia Burghardt getanzt, mir hat irgendwie die Bindung im Paar gefehlt. Peter Hackmair schien mir sehr nach außen gekehrt, zum Publikum hin, statt auf seine Tanzpartnerin konzentriert. Das hat mich ein bisschen gestört, hat mir nicht so gefallen.

Beim ausgeschiedenen Tanzpaar Martin Leutgeb – Manuela Stöckl ging gestern wenig zusammen, so dass ich vom Ausscheiden nicht überrascht war. Martin Leutgeb wirkte tänzerisch sehr unbeholfen. Die Choreo sah unrund, nicht flüssig aus; es gab immer wieder Pausen, dabei war schon das Intro arg in die Länge gezogen. Ich weiß nicht, woran es lag, dass es nicht funktionierte…

Meine letzten Gedanken für heute sollen Klaus Eberhartinger gehören. Ich bin immer wieder von seiner Gesprächsführung und den oft informativen Interviews oder Gesprächen nach jedem Tanz angetan! Bei anderen würde mich vielleicht mancher Wortwitz stören, für die er offenbar ein unerschöpfliches Reservoire hat. Sicher gibt es auch Leute, die das nicht so mögen oder von der schieren Vielfalt manchmal genervt sind. Ich muss auch nicht immer lachen, immer wieder aber schon.

Viel wichtiger für mich ist jedoch dieses Bemühen von Klaus Eberhartinger, die Promis und Profis dem Publikum näher zu bringen, sie besser vorzustellen und auch in den Hintergrund zu schauen, aber nie nur oberflächlich. Das tut er immer gut informiert, einerseits mit einem Augenzwinkern, andererseits mit einer gebotenen Ernsthaftigkeit und manchmal auch viel Einfühlungsvermögen.

Dafür möchte ich einmal Danke sagen und Klaus Eberhartinger ausdrücklich meinen Respekt aussprechen. Habe die Ehre!

Für die Tänze, Punkte, Songs und Ergebnisse von gestern gibt es wieder einen eigenen Artikel: Dancing Stars am 29.3.2019 Fakten: Wer ausgeschieden ist, Tänze, Punkte.

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