Dancing Stars 2016: Verena Scheitz gewinnt Finale überlegen
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 7.05.2016Florian Gschaider – Verena Scheitz haben die Dancing Stars 2016 gewonnen. Sie waren im Finale am 6.5.2016 das beste Tanzpaar. Der Abstand zu den anderen Tanzpaaren war riesengroß. Im Vergleich zu Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland war das durchaus zu erwarten, obwohl die im Finale der Dancing Stars 2016 ihren besten Abend in der Staffel hatten und sich deshalb überhaupt nichts vorzuwerfen haben. Platz 2 ist ja ohnehin aller Ehren wert.
Georgij Makazaria – Maria Santner haben ihre Sieg-Chancen für die Dancing Stars 2016, falls sie die im Publikums-Voting hatten, im 1. Teil des Finales vertanzt, verschenkt möchte man fast sagen. Den Cha Cha Cha aus der letzten Woche als Lieblingstanz zu wählen und erneut zu tanzen, hat sich als taktisch ungeschickt in gleich mehrfacher Hinsicht erwiesen. Da waren einmal zuvor 3 Salsa getanzt worden. Der Unterschied eines Cha Cha Cha dazu ist zu gering, als dass dieser Tanz noch hätte jemand hinter dem Ofen hervor locken können. Sie hätten als Kontrast einen Standardtanz wählen sollen, die Georgij Makazaria auch sehr gut tanzen kann, und Maria Santner sowieso.
Außerdem hatte jeder den Tanz und die Choreo aus der letzten Woche noch gut im Gedächtnis. Sämtliche Überraschungseffekte, die letzte Woche noch wirkten, waren dahin – wie bei einem Zaubertrick, die Du schon kennst. Ein Standardtanz hätte noch einmal an diese Seite von Georgij Makazaria erinnert und er hätte glänzen können. So war er nur noch (einschränkt) lustig.
Schließlich muss er auch noch erzählen, dass sie sich die Arbeit leicht machen wollten. Mehr Anrufe hätte vielleicht gebracht, zu sagen, wir haben keine Mühen gescheut und uns nochmal den Tanz von vor x Wochen drauf geschaufelt, um dem Publikum die bestmögliche Unterhaltung zu bieten… Aber alles Hätte, Wenn und Aber nützt ja nichts. Vielleicht wäre die Liebe der Österreicher zum Skispringen und damit zu Thomas Morgenstern ohnehin größer gewesen.
Die Dancing Stars – Gewinner 2016, Florian Gschaider – Verena Scheitz, haben im Gegensatz dazu und mit allen positiven Effekten zum Tango gegriffen, der auch mir als einer ihren besten Tänze in Erinnerung ist. Dieser Tango gestern war wegen der inzwischen viel besseren Technik von Verena Scheitz sicher noch einmal besser. Jedenfalls ist mir die als besonders aufgefallen im Finale der Dancing Stars. Was ich damals in Show 3 über Florian Gschaider geschrieben hatte, könnte ich nur wiederholen. Das war ein toller Tanz, der auch die 40 Punkte der Jury vollauf verdient hatte. Das war für mich der Sieger-Tanz des Abends und vielleicht der beste Tanz der ganzen Staffel! Dieser Tango hat mich überzeugt, dass Florian Gschaider – Verena Scheitz verdiente Sieger der Dancing Stars 2016 sein würden und es auch für mich waren!
Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland hatten sich auch und richtiger Weise nicht für einen Tanz aus der letzten Woche entschieden. Der Paso doble war vielleicht der Tanz, mit dem Thomas Morgenstern, der das Tanzen nun erst -ein bisschen spät-, für sich entdeckt hat, am wenigsten falsch machen konnte. Es ging ohnehin nur ums Weiterkommen und das ist ja gelungen. Tänzerisch war das im Vergleich zu sich selbst schon viel besser (hatte ich in den letzten 2 Wochen schon gelobt), im Vergleich zu den anderen Tanzpaaren aber nicht gut genug. Die ORF-Zuseher haben sich trotzdem dafür entschieden Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland ins Finale zu schicken, was nicht zu kritisieren ist und aus oben geschilderten Gründen auch in Ordnung geht.
Die Salsa-Tänze im Finale der Dancing Stars 2016
Die als Auftakt zum Finale der Dancing Stars 2016 gezeigten Salsa-Tänze fand ich von allen 3 Tanzpaaren -mit Abstufungen- nicht so berauschend, wie ich mir das gewünscht hatte. Erhofft hatte. Zur Ehrenrettung der Tanzpaare muss ich aber unbedingt anfügen, dass es sich bei allen 3 Songs auch nicht um typische Salsa-Stücke handelte. Alle 3 können zwar als Salsa vertanzt werden, das führt aber zu einem fehlenden Fluss in den Bewegungen, erst recht bei nicht so geübten Tänzern.
Der Song „Corazon Espinado“ von Carlos Santana ist ein Cha Cha Cha (Verena Scheitz – Florian Gschaider), die beiden anderen Songs haben eine andere, jeweils unterschiedliche, Herkunft, die man nur entfernt zur Salsa zählen kann, aber im Ursprung auf die gleiche Bewegung zielen, die eben nicht typisch für die Salsa ist. „La Bamba“ für Georgij Makazaria – Maria Santner ist vom leider früh verunglückten Ritchie Valens (er kam 1959 mit nur 18 Jahren bei einem Flugzeugabsturz mit Boddy Holly ums Leben). „Bamboleo“ für Thomas Morgenstern – Rosi Wieland ist von den Gipsy Kings. La Bamba geht im Ursprung auf ein altes mexikanisches Volkslied zurück, Bamboleo auf ein zum Volklied gewordenes, modernes Stück aus Venezuela. Aber, ich will niemanden mit Salsa-Theorie langweilen…
Florian Gschaider – Verena Scheitz waren auch hier die Besten. Florian Gschaider hatte sich für die dynamischer aussehende Schritt-Variante mit Auftakt-Kick entschieden. Ob Verena Scheitz den auch getanzt hat, daran kann ich mich gar nicht erinnern. Jedoch fand ich Florian Gschaider fast schon etwas übermotiviert und so war der Tanz irgendwie sehr unruhig. Florian hat quasi die quirligere „Frauen-Rolle“ übernommen.
Bei Georgij Makazaria – Maria Santner führte der fehlende Kick zu nicht so schönen Pausen, fast einem Stocken im Tanzfluss. So wirkte die Salsa nicht so flüssig, wie sie eigentlich ist, fast statisch sogar, wie die Tänze am Ende einer Salsa-Schnupperstunde für Anfänger (1-2-3-Pause-5-6-7-Pause). Hier hätte Maria Santner mit etwas mehr „Florian“ viel tun können für eine verbesserte Optik des Tanzes. Hat sie aber nicht.
Besser war das schon bei Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland, die aber andere Sorgen in der Salsa hatten. Sie haben den Ursprung des Titels („Altes Pferd“) doch sehr wörtlich interpretiert und in ihren reit-artigen Bewegungen nachvollzogen. Das sah dann leider nicht sehr schön im Sinne einer Salsa aus.
Die Kür-Tänze im Finale der Dancing Stars 2016
Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland haben aus ihrem Show-Tanz das Beste rausgeholt und wiederholt, was ihnen bei den Dancing Stars 2016 besonders gut gelungen war. Da war das Repertoire nicht so reich gefächert, wie bei den anderen Tanzpaaren. So gab es ein paar Längen oder Wiederholungen, die andere vielleicht hätten vermeiden können. Aber der Tanz war witzig gemacht von der Choreografie und deshalb auch sehr stimmungsvoll. Ein würdiger Party-Tanz dieses Tanzpaares zum Abschluss der Dancing Stars 2016. Herzlichen Glückwunsch zum 2. Platz!
Die Entscheidung von Florian Gschaider, sich für pures Tanzen zu entscheiden, war sicher richtig! Der Erfolg gibt ihm sowieso recht. Die Auswahl des mittleren Songs fand ich zwar nicht so sehr gelungen, entsprach aber dem von Florian gewählten Duktus. Verena Scheitz hat das auch bravourös (mit) umgesetzt. Ein wunderschöner Kür-Tanz von vorne bis hinten.
Ein Stück mehr Show, etwas plastischer ausgedrückte Emotionen, könnte man sich vielleicht wünschen, doch ist die Frage, ob das dann noch genauso Verena Scheitz – Florian Gschaider gewesen wären. In den voran gegangenen Dancing Stars – Sendungen hat Verena Scheitz immer dann souverän und gut ausgesehen, wenn sie viel getanzt hat. Bei show-lastigen Tänzen war das nicht immer so vorteilhaft. Insofern muss man das nicht weiter diskutieren, sondern aufstehen und ganz herzlich gratulieren!
Auch wenn ich gestern Georgij Makazaria – Maria Santner noch vorn sah: Das Finale der Dancing Stars 2016 hat mich überzeugt: Verena Scheitz – Florian Gschaider waren am Ende die Besten!
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