Dancing Stars 2016 am 29.4.2016: Überraschendes Aus – oder auch nicht
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 30.04.2016Ausgeschieden bei den Dancing Stars 2016 am 29. April 2016 sind Sabine Petzl – Thomas Kraml. Überraschend einerseits. Andererseits ist der Einzug ins Finale der Dancing Stars 2016 von Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland nicht unverdient nach ihrem begeisternden Tanz des Abends. Gemeint ist der Jitterbug dieses Tanzpaares, der zu feiern ist und von Jury-Mitglied Thomas Schäfer-Elmayer mit einer 10 auch angemessen gewürdigt wurde. Dabei müsste man -oder möchte ich- bei diesem mitreißenden Halbfinale der Dancing Stars 2016 am 29.4.2016 gleich 3 Tänze des Abends küren:
Georgij Makazaria – Maria Santner haben mit 37 Punkten nicht nur die Höchstwertung der Jury gestern eingeheimst, sondern mit ihrem Cha Cha Cha auch mein Herz erobert. Ich fand die 10 von Nicole Burns-Hansen voll auf gerechtfertigt, auch wenn sie mir sonst über den gesamten Verlauf der Dancing Stars 2016 oft einen Tick zu gutmütig wertet. Die 10 und den Tanz des Abends Nr. 3 haben Verena Scheitz – Florian Gschaider verdient (getanzt). Dieser Slowfox korrespondierte durchaus mit dem Musik-Titel „Magic Moments“ Hier war es Hannes Nebdal, der die höchstmögliche Einzel-Wertung zog!
Wegen dieser 3 herausragenden Tänze bei den Dancing Stars 2016 am 29.4.2016 bin ich d’accord mit der gleichlautenden Entscheidung von Jury und Publikum, diese 3 Tanzpaare ins Finale der Dancing Stars 2016 zu wählen. So muss auch das Publikums-Voting gewesen sein, sonst hätte es diese Entscheidung nicht gegeben, und über die theoretisch noch möglichen Platz-Verteilungen der Zuschauer müssen wir nicht weiter nachdenken.
Die Tänze waren zudem in ihrem Charakter so unterschiedlich – Standard, Latein und „Mode-Tanz“-, dass man sie nur schwer direkt miteinander vergleichen kann. Ich kann und will es mir erlauben, weil ich hier keine Punkte vergeben muss, 3 Tänze und damit 3 Paare des Abends zu küren, ohne eine Reihenfolge damit zu verbinden.
Zugleich tut es mir leid für Sabine Petzl – Thomas Kraml, im Halbfinale auszuscheiden. Das ist hart, auch ein Stück weit ungerecht, wenn man die vielen guten Leistungen dieses Tanzpaares über die gesamte Staffel Dancing Stars 2016 in die Bewertung einbezieht. Damit hatten Sabine Petzl – Thomas Kraml ihren Platz im Finale schon reserviert. Für mich war der Final-Einzug eigentlich klar wie Kloßbrühe.
Doch dann tritt eben das besondere Moment in solchen Entscheidungssituationen hinzu, das Nicole Burns-Hansen in den letzten beiden Folgen der Dancing Stars zu Recht angemahnt hatte. Genau dort hakte es bei Sabine Petzl – Thomas Kraml gestern bei den Dancing Stars am 29.4.2016. Oder von der anderen Seite her gesehen, waren die 3 o.g. Tanzpaare gestern den berühmten Schritt voraus, hatten die Nase oder eine Skispitze vorn.
Wie schon häufiger bei Sabine Petzl bei den Dancing Stars 2016 gesehen, wirkten manche Schritte beim Jitterbug nicht ganz ausgetanzt. Der Eindruck wurde durch die schwarzen Schuhe am Ende der hautfarbenen Beine sicher auch noch verstärkt, die immer und bei jedem Tanzpaar kurze Beine machen. Ein Fauxpas bei der Kostümwahl, bei dem Thomas Kraml nicht aufgepasst hat, denn der weiß so etwas. Dazu kamen noch die ausladenden, engagierten Bewegungen von Thomas Kraml, der durch seine Körpergröße und seinen Trainingszustand einfach schneller ist und eine größere Amplitude in den Tanzschritten hat. Das wieder wurde durch die hellen Jeans optisch noch hervorgehoben gegenüber dem dunklen Kleid von Sabine Petzl. Alles zusammen genommen passte es gestern nicht ideal zueinander. So wirkte das Paar als solches eben nicht so homogen, wie man sich das wünscht.
Schon die Samba zuvor war von Sabine Petzl – Thomas Kraml nicht ideal. Mir schien es sogar, als hätten der Choreografie ein paar typische Elemente gefehlt oder sie waren nicht in so typischer Weise ausformuliert, wie man das bei einer Samba erwartet. Die war gut, leider nicht überragend.
An dieser Stelle will ich die Samba-Kostüme von Sabine Petzl – Thomas Kraml ausdrücklich loben! Zusammen mit den Cha Cha Cha – Kleidern von Georgij Makazaria – Maria Santner und den Rumba-Kostümen von Thomas Morgenstern – Rosi Wieland waren das 3 Extra-Preise für die Ausstatter, Schneider, Kostümbildner. Große Klasse! Das Rumba-Outfit von Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland hatte sogar noch ein Häubchen Schlagobers oben drauf.
Da sind wir auch schon beim nächsten Thema: Beim Jitterbug konnten Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland glänzen, wie noch nicht zuvor bei diesen Dancing Stars 2016. Das war nicht nur der Lieblingstanz von Thomas Morgenstern, sondern meiner Meinung nach auch sein bester bisher. Und alles, was man bei Sabine Petzl – Thomas Kraml beanstanden kann, war hier richtig und gut!
Geradezu befreit schmiss Thomas Morgenstern die Beine übers Parkett und die rote Hose im Kontrast zum gedeckt gehaltenen Jackett setzte diese Bewegungen auch noch gekonnt in Szene. Dazu die Schuhe, die einerseits die Farben des Kostüms aufnahmen und andererseits mit ihren roten Hacken und Spitzen die ohnehin langen Beine des Skispringers optisch noch verlängerten. Perfekt! Das positive Gegenbeispiel zu den oben erwähnten, unglücklich schwarzen Schuhen von Sabine Petzl.
Roswitha Wieland hat sich förmlich die Seele aus dem Leib getanzt und schien beim Jitterbug wie elektrisiert. Solche Tänze liegen ihr einfach. Hier, um noch einmal den Vorteil aufzuzeigen, traten die engagierten Bewegungen der Profi-Tänzerin durch das im Rock gedeckt blaue Kleid aber eben nicht in den Vordergrund, sondern überließen Thomas Morgenstern (mit der roten Hose) den Glanz und den Applaus, der sich im Final-Einzug äußerte. Einen Extra-Punkt gibt es für Rosi Wieland und ihren tipptopp Spagat in der Rumba. Respekt! Das ist bei Profi-Tanzsportlern nicht selbstverständlich…
Verena Scheitz – Florian Gschaider haben bei gleicher Tendenz wie Petzl – Kraml das besser gelöst. Durch das helle Kleid und die passenden Schuhe (mit weißer Spitze) beim Jitterbug hat der viel dynamischer tanzende Florian Gschaider seine Tanzpartnerin eben nicht (so sehr) zugedeckt. Aber das war knapp! Florian Gschaider sollte im Finale unbedingt darauf achten, dass er bei allem Engagement Verena Scheitz nicht unsichtbar tanzt. Bei den Standardtänzen besteht die Gefahr nicht, so lange in Paartanzhaltung getanzt wird. Dort werden Florian Gschaider – Verena Scheitz auch kaum zu schlagen sein… Allerdings sollte dringend ein anderes, als ein nudefarbenes Kleid her! So modern diese Stoffe auch sind, so angenehm es vielleicht ist, dass manches Problem-Zönchen quasi unsichtbar wird, so wenig vorteilhaft wirken sie für solche Haut- und Haartypen.
Weil wir schon dabei sind: Auch Mirjam Weichselbraun sah schon schicker aus bei den Dancing Stars 2016 als gestern am 29.4.2016 im modischen, aber nicht wirklich schönem Gelb als Oberteil und im Rock von Wiens angesagtestem Gardinen-Ausstatter. In der vorletzten Sendung trug die auch schon einen wenig glamourösen Natur- oder Beige-Ton. Farben stehen ihr nach meinem Geschmack besser! Und jegliche Frisuren, die die Haare länger lassen, irgendwie auch. Vielleicht bin ich da auch voreingenommen, weil mir diese Dutt-Frisuren generell nicht gefallen, auch wenn ich weiß, dass viele Frauen sie lieben.
Schließlich Georgij Makazaria – Maria Santner: Beim Cha Cha Cha wurde gleich und ohne Umschweife losgetanzt – wie Gschaider- Scheitz beim Slowfox (!). Damit hat mich jedes Tanzpaar schon mal von Beginn an auf seiner Seite. Ich kann es auch im Tanzsport nicht leiden, wenn manche Tanzpaare erstmal eine Kunstpause einlegen, bis alle gaffen, was denn da wohl los ist. So überflüssig finde ich lange Show-Einlagen zu Beginn der TV-Tanz-Show-Tänze überflüssig. Aber die gab es ja gar nicht bei Georgij Makazaria – Maria Santner, generell nicht bei Maria Santner und auch nicht bei Florian Gschaider.
Man kann immer wieder nur staunen, wie Georgij Makazaria seine offensichtlichen Körpermassen (Thomas Morgenstern dürfte nur gut die Hälfte wiegen) in Bewegung bringt und dabei so leichtfüßig und flink wirkt, als hätte er nie etwas anderes getan. Beim Jitterbug ist das meiner Meinung nach nicht ganz so gelungen, da haben die beiden auch mit vielen Show-Figuren geschummelt, aber den Cha Cha Cha fand ich grandios!
Bei diesem Tanz haben mir auch und gerade die kleinen Choreo-Ideen von Georgij Makazaria gefallen, ähnlich wie Balacz Ekker, die für mich diesen Cha Cha Cha noch einmal besonders gemacht haben. Ich habe aber auch schon gehört, dass andere Zuseher die eher überflüssig und ein bisschen (zu) klaumauk-artig fanden. Zum Glück sind unsere Geschmäcker unterschiedlich und erlauben hier auch eine verschiedene Beurteilung.
Unterm Strich fand ich die Dancing Stars am 29. April 2016 sehr unterhaltsam! Nach meiner Meinung haben wir tolle Tänze und tänzerisch hochwertige Leistungen gesehen und ich bin auch zufrieden mit der Final-Besetzung. Thomas Morgenstern – Roswitha Wieland gönne ich das Finale wegen der beeindruckenden Steigerung in den letzten Sendungen. Verena Schweitz – Florian Gschaider und Georgij Makazaria – Maria Santner waren für mich von der ersten Sendung der Dancing Star 2016 an Final-Kandidaten. Für Sabine Petzl – Thomas Kraml tut es mir leid, dass es gestern im Vergleich mit den anderen Tanzpaaren nicht ganz gereicht hat.
Nun freue ich mich auf ein berauschendes Finale und bin mir dessen ganz sicher!
Weitere Fotos und die Punkte der Jury, Songs und Tänze gestern finden Sie im Artikel Dancing Stars 29.4.2016 Halbfinale – Tänze, Songs, Punkte. Die Artikel über diese Staffel der Tanz-Show im ORF-Fernsehen finden Sie unter dem Stichwort Dancing Stars 2016. Interessieren Sie sich auch für ältere Staffeln, schauen Sie bitte in das Stichwort Dancing Stars.
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