Dancing Stars 2012 – Show 3 – zwischen Himmel und Erde
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 14.03.2019Dancing Stars – Show 3: Für Michael Schönborn sind die Dancing Stars 2012 (fast) erwartungsgemäß aus. Das ist sicher die entscheidende Nachricht dieser 3. Show.
Ich hatte aber gestern mit 2 (für mich) wichtigen Fragen den Artikel zur Vorankündigung der Tanz-Show begonnen – und ein paar „kühne“ Thesen aufgestellt, auf die ich mich hier gern beziehen möchte.
Insgesamt bin ich nämlich durchaus etwas unentscheiden und weniger begeistert, als in der letzten Woche noch. Die 3. Show der Dancing Stars 2012 hat mich einfach nicht so gefesselt…
Das mag vielleicht daran liegen, dass der Tango doch nicht so argentinisch vertanzt wurde, wie ich das erhofft hatte, sondern nur in Ansätzen. Und: Den Tango-Titeln wurden durch die Arrangements in deutlich europäische Richtung die Seele geraubt! Dafür kann das Orchester vermutlich nichts! Die Band macht sonst nämlich einen tollen Job!
Einen Titel, wie die Tango-Variante der Roxan aus Moulin Rouge, auf 2 Minuten plus zu stutzen, macht die ganze Dramatik, die ihm innewohnt, schon nur noch schwer nachvollziehbar. Ihn dann mit diesen abgehakten „Rhythmushilfen“ zu versehen, reduziert ihn fast zur Beliebigkeit. Schade!
Doch zu den
Fragen, Thesen, Tanzpaaren bei den Dancing Stars 2012 in Show 3
Das Wichtigste zuerst:
Frenkie Schinkels und Roswitha Wieland
Frenkie Schinkels geht es wieder gut! Die Zahn-OP hat ihn zwar fast außer Gefecht gesetzt, aber ein paar Stunden blieben fürs Training. Dafür war der Tango nicht so schlecht anzusehen. Da muss auch ein Lob an Roswitha Wieland gehen, denn sie musste eine Choreografie finden, die man sich an gut einem Tag merken kann und dennoch einigermaßen effektvoll aussieht.
Klar war das kein tanzsportliches Highlight, aber respektabel und mit vielen hoffnungsvollen Ansätzen für die nächsten Tänze mit Frenkie Schinkels und Roswitha Wieland. Die Jury hat den Umständen moderat Rechnung getragen, ohne dabei Leistungen anderer Tanzpaare herabzusetzen. Das war geschickt und mit allem Respekt gelöst.
Brigitte Kren und Willi Gabalier
Brigitte Kren und Willi Gabalier haben meine hochfliegenden Erwartungen erfüllt! Das drückt sich auch in der höchsten Wertung des Abends von Seiten der Jury aus.
Natürlich ist der sichtliche Spaß am Tanzen und die doch einigermaßen erstaunliche Beweglichkeit von Brigitte Kren dafür entscheidend. Aber ich möchte ausdrücklich auch Willi Gabalier hervorheben, der mit Brigitte Kren tanzt, als hätte er einen 48-kg-Floh aus dem Tanzsport-„Zirkus“ an seiner Seite. Mutig, mit Esprit und vielen Varianten rückt er die Vorzüge seiner Tanzpartnerin ins Licht. Das ist schon erstaunlich, von beiden!
Michael Schönborn und Maria Jahn
Hätte man nur den unterhaltenden Charakter des Tanzpaares Michael Schönborn und Maria Jahn zu beurteilen, wären die Beiden sicher nicht aus der TV-Show gefallen. Weil die Dancing Stars nun aber eine Tanz-Show sind, geht die Entscheidung schon in Ordnung. Ich persönlich hätte anders entschieden, aber was heißt das schon… Außerdem ist es am Ende nicht wichtig, ob eine Show früher oder später.
Ganz bestimmt ist es so, dass Michael Schönborn sich nicht mehr zum betörenden Gigolo entwickelt hätte. Das schreibe ich mich mit allem Respekt – und will ob der Entscheidung auch nicht auf den weniger gelungenen Sequenzen der Darbietung herum reiten. Ich finde, Michael Schönborn hat das angesichts seiner weniger ausgeprägten tänzerischen Begabung recht ansehnlich gelöst. Mehr ging wohl nicht…
Irgendwie schade und deshalb Danke für den Mut und die Mühe!
Petra Frey und Vadim Garbuzow – Eva Maria Margold und Thomas Kraml
Die Tangos dieser beiden Tanzpaare waren für mich die stärksten des Abends! Das wundert insoweit ein Stück weit nicht, als dass hier die Männer die Profis sind und die beim Tango einen viel stärkeren Anteil haben, als man oberflächlich gesehen vielleicht meint.
Eva Maria Margold ist eine „kleine“ Drama-Queen, die von Thomas Kraml effektreich ins Szene gesetzt wurde. Die Ermahnung von Balacz Ekker an Thomas Kraml, er möge mehr für und mit seiner Tanzpartnerin tanzen, als für die Kamera, würde ich ernst nehmen (denn der weiß genau, wovon er spricht), auch wenn mir das gar nicht so aufgefallen ist.
Überhaupt wieder ein Lob an Balacz Ekker, der Lob und Tadel punktgenau verteilt und auch das notwendige ernste Wort findet, wo es nötig ist. Das Highlight in der insgesamt guten Jury!
Petra Frey und Vadim Garbuzow gehören mit zu meinen aktuellen Favoriten. Das macht einfach Freude, den beiden beim Tanzen zuzusehen! Viel mehr kann und mag ich zu diesem Tanzpaar gar nicht schreiben.
Marco Ventre und Babsi Koitz
Wie ungleich schwerer hat es Marco Ventre, der als Führender den Tango bestimmen muss – was ihm mangels Übung noch etwas schwer fällt. Babsi Koitz bemüht sich zwar das auszugleichen, aber wie in der Salsa vor 2 Wochen schon, gelang das nicht so recht, wenn auch schon besser. Die Leistung war insgesamt in Ordnung.
Etwas mehr Fluss hätte dem Vortrag gut getan – wie z.B. am Ende, wo eine lange Pause zur Schluß-Pose führte, statt dass sie die Bewegung, in der sich das Paar befand, ausgetanzt hätten. Da geht mehr!
Sueli Menezes und Florian Gschaider
Grandioser Tango-Auftakt, dann stark nachgelassen. So sehe ich das. Die Jury fand den Tanz von Sueli Menezes und Florian Gschaider toll und verteilte die zweite Höchstpunktzahl am Abend. Mich hat der Tanz irgendwie nicht erwischt. Warum auch immer…
Ich habe mir den Tanz noch ein paar Mal angesehen. Er fesselt mich einfach nicht. Ich fand eben nicht, wie die Jury, dass Sueli Menezes den Charakter des Tango erfasst und gezeigt hat – nur ganz am Anfang in den ersten Figuren, bevor es auf die Tanzfläche ging. Danach war sie mir zu beliebig.
Sie selbst hatte den wahrscheinlichen Grund auch schon im Einspieler genannt. Sinngemäß: „Wir Brasilianerinnen sind anders“. Eben! Das höre ich häufiger und was dabei mitschwingt, wenn vielleicht auch unterbewusst, tut dem jeweiligen Vortag selten gut.
Zwei ausdrückliche Aber: Der Tanz war nicht schlecht – und die Jury fand ihn toll. Das soll noch einmal ausdrücklich erwähnt werden!
Dolly Buster und Gerhard Egger
Dieses Tanzpaar schließe ich gleich an, weil ich auch hier die „Begeisterung“ der Jury nicht ganz teilen kann. Ich gebe gern zu, dass Dolly Buster viel besser getanzt hat, als ich es befürchtet hatte! Vielleicht ist „Nora“ auch ein herzensguter Mensch. Das weiß ich nicht und will es ihr gern zugestehen.
Aber das Tanzen empfinde ich (noch) als mittlere Katastrophe. Nur Michael Schönborn hatte das „Talent“ häufiger hinter dem Rhythmus hinterher zu sein. Ich drücke Gerhard Egger alle Daumen und gönne den beiden jede Runde, die sie weiter kommen.
Wolfram Pirchner und Anna Chalak-Bock
Auch Wolfram Pirchner musste sicher nicht in seiner Parade-Disziplin antreten. Das war absehbar. Anna Chalak-Bock müht sich redlich und mit viel Charme – leider spätestens dann fast vergeblich, wenn die Beiden die Paarhaltung auflösen. Ich verstehe gar nicht, warum Wolfram Pirchner mit einer „anständigen“ Haltung so ein Problem hat. Ist der so konzentriert, dass er vergisst daran zu denken? Dass die bei ihm noch nicht in die Selbstverständlichkeit übergegangen ist, kann man ja bestens nachvollziehen!
Auch hier ein Aber: So schlecht fand ich das gar nicht, wie man vielleicht aus dem oben geschriebenen meint. Man sieht die Mühe und die Entwicklung!
Schließlich
David Heissig und Kathrin Menzinger
„Leichtigkeit“ beim Tanzen sieht vermutlich anders aus. Ich hatte geglaubt und gehofft, der Tanz würde David Heissig liegen. Aber ähnlich wie beim Paar zuvor kann sich die Tänzerin, Kathrin Menzinger, mühen, wie sie will, wenn der Mann das nicht umzusetzen vermag.
Die Choreografie an sich war toll und hätte einen spritzigen Vortag verdient gehabt. Doch genau da hapert es noch bei David Heissig. Trotzdem glaube ich noch, dass er das Zeug dazu hat, besser zu tanzen, als gestern. Welche Initialzündung da noch fehlt, weiß ich nicht. Vielleicht ist es auch nur die Übung…
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Habt Ihr auch eine Meinung zu den Tänzern, Tanzpaaren, der Jury oder meiner Meinung? Nur zu! Schreibt einen Kommentar, z,B.. Ihr könnt gern ganz anderer Meinung sein, als ist!
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Quellenangabe: Das Foto oben stammt vom ORF, Fotograf Ali Schafler. Alle Recht liegen dort.