Dancing Stars 15.10.2021 Kritik, Kommentar, Meinung
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 25.11.2021Die Dancing Stars am 15.10.2021 zeigten Tanzpaare im „Arbeits-Modus“. Hier meine Kritik, mein Kommentar und Meinung zu den Tänzen in der Sendung.
Für Romantik blieb bei den Dancing Stars am 15.10.2021 nicht viel Platz – mit einer Ausnahme, die es noch zu besprechen gibt. Ansonsten wurde in einem tänzerischen Sinn weiter gehobelt, gefeilt, gebürstet und geputzt an den Promi-Kandidaten, auf dass es dann immer besser passe von Mal zu Mal.
Inhaltsverzeichnis
Die Reihenfolge nach Jury-Punkten bei den Dancing Stars gestern war fast die der bisher insgesamt erreichten Punkte. Das ist sicher kein Zufall, denn die Leistungen werden zwar Stück um Stück besser bei fast allen Tanzpaaren, aber es gibt eine Art Parallel-Verschiebung und keine unerwarteten, plötzlichen Veränderungen oder Verbesserungen.
Allen voran Caroline Athanasiadis als Lokomotive und hinten Bernhard Kohl als hartnäckiger Verfolger, der sich nicht abschütteln lässt, sondern mit einer Art zweiten Luft sogar ein gutes Stück wieder den Anschluss schaffte ans „Hauptfeld“.
Die Roten Laternen bei den Dancing Stars am 15.10.2021
Boris Bukowski ist so weit weg von den anderen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann der „Besenwagen“ ihn einsammelt. Gestern bei den Dancing Stars am 15. Oktober 2021 hat eine sehr wohlgesonnene Jury ihn davor vielleicht noch einmal mit einer wohl mehr „romantisch“ motivierten Bewertung gerettet.
Ich muss jedoch zugeben, dass die Rumba von Boris Bukowski mir beim zweiten Anschauen viel besser gefallen hat, als nach dem ersten Eindruck während der Live-Sendung.
Der ausgeschiedene Otto Konrad wird deswegen vermutlich nicht böse sein. Eine Woche früher oder später – darauf kommt es schließlich nicht an. So richtig auf dem Weg zum „Geheim-Tipp“ schien mir Otto Konrad mit seinem Paso doble gestern ohnehin nicht zu sein, auch wenn die Bewertung mit nur einem Punkt von Balazs Ekker unter aller Kanone war und auch ungerecht im Vergleich zur Bewertung von Boris Bukowski!
Hätte Balazs auch 4 Punkte vergeben, wie die beiden anderen Jury-Mitglieder, wäre das Tanzpaar Otto Konrad – Lenka Pohoralek mit 12 Punkten sicher nicht überbewertet gewesen. So schlecht nämlich war auch dieser der Paso doble gar nicht, wenn man ihn sich noch einmal anschaut.
Im Vergleich der Paare fand ich beide gleichauf: Bei Boris Bukowski habe ich beim zweiten Ansehen eine Zugewandtheit in der Rumba entdeckt, die mir beim ersten Anschauen entgangen war. In Analogie dazu passte eine gewisse Distanziertheit von Otto Konrad gut zu dessen Paso doble. Insofern finde ich, hatten beide den Charakter ihrer Tänze ganz gut erfasst und verkörpert.
Von den beiden Roten Laternen zum Klassen-Primus der Dancing Stars 2021:
Mein Pokal des Tages bei den Dancing Stars am 15.10.2021
Was „Rohdiamant“ (Caroline Athanasiadis) und „Schleifmaschine“ (Danilo Campisi) Woche für Woche tanzen, hat meinen unverhohlenen Respekt!
Das sehe ich vor allem deshalb so, weil es beiden Tanzpartnern und beiden als Tanzpaar (wieder) gelungen ist, so (scheinbar) tief in diesen Slowfox einzutauchen, dass es gar keinen Zweifel daran gibt.
Dieser Tanz war vom Charakter her so typisch Slowfox einerseits und einer von Caroline Athanasiadis andererseits, dass ich nur staunen kann, wie beide das lösen.
Offenbar hat Danilo Campisi die Fähigkeit, seiner Tanzpartnerin sehr genau eine Vorstellung vom Tanz und seiner Idee davon zu vermitteln – und die Fähigkeit als Tanztrainer, ihr alles beizubringen, was es dafür braucht.
Zugleich entwirft Danilo eine Choreografie, die bestens zu Caroline passt! Das hat 2 Seiten:
Einmal sind beide nicht gerade das „Parade-Standard-Tanzpaar“. Nicht selten haben große Tänzerinnen und Tänzer in den Standardtänzen optisch gewisse Vorteile, die sich schon allein aus dem Volumen der Bewegungen und einer Art Erhabenheit ergibt, die aus ihrer Größe resultiert. Ich habe das jedenfalls schon häufig erlebt, dass große Tanzpaare gewissermaßen „majestetisch“ übers Parkett schweben.
Kleinere Tanzpaare, wie hier, müssen dieses „Defizit“, wenn man es dann so ausdrücken kann, aktiv ausgleichen durch ihre Art zu Tanzen und eine geeignete Choreografie.
Caroline Athanasiadis ihrerseits hat offensichtlich und als Ergänzung zur Leistung von Danilo, die Fähigkeit, sich komplett in so einen Tanz fallen zu lassen, in ihn einzutauchen, sich geradezu zu verwandeln und für 90 Sekunden genau diesen Tanz zu verkörpern. Denn eigentlich ist kaum etwas von oder in Caroline Athanasiadis typisch Slowfox, eigentlich ist sie doch sogar das ganze Gegenteil.
Nun kommt der „Trick“, die 2. Seite von Danilos Choreografie. Er stellt die soweit außerhalb der Persönlichkeit von Caroline Athanasiadis, dass die auch in diese Rolle schlüpfen muss und gefordert ist, weil sie abgesehen von ihren tänzerischen Fähigkeiten nichts aus ihrem „normalen Leben“ in diesen Tanz mitnehmen kann.
Deshalb denke ich, in Summe, war dieser Slowfox so gut. Und das ist alles andere als selbstverständlich!
Die Verfolger-Tanzpaare bei den Dancing Stars am 15.10.2021
Die anderen 5 Tanzpaare sah ich mit ihren Tänzen bei den Dancing Stars am 15. Oktober 2021 ziemlich gleichauf. Gewisse Unterschiede in der Bewertung sind sicher gerechtfertigt – vielleicht nicht immer in dem Maß, wie die Jury das in Punkten ausgedrückt hat.
Ohne darauf speziell jetzt im Detail einzugehen, war es mal hier ein Punkt zu wenig und woanders einer zuviel. Bezieht man dann noch persönliche Vorlieben und Sympathien mit ein, bleibt bei mir ein Feld von 4 Punkten, in dem sich die Paare verteilen. Bei der Jury waren es 6 Punkte Differenz, auch in Ordnung.
Sicher zu Recht an der Spitze dieses Verfolgerfeldes lagen Nina Kraft und Stefan Herzog. Das war ein schöner Langsamer Walzer! Gut, das hätte man alles noch besser ausformulieren, deutlicher austanzen können. Deshalb fand ich die 9 von Karina Sarkissova etwas zu hoch. Aber das ist keine grundsätzliche Kritik.
Was mir noch etwas fehlt, ist das Besondere, irgendeine Art von Aha-Effekt. Die Idee, Nina Kraft am Anfang des Tanzes allein auf’s Parkett zu stellen, war da meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung, Nina Kraft aus ihrer Komfortzone herauszuholen.
Andererseits hatte Stefan Herzog im Einspieler betont, in dieser Woche viel in die Grundlagen investiert zu haben. Das war im Sinne des Fortschreitens der Staffel Dancing Stars 2021 sicher richtig und wichtig.
Ein solcher Weg und die Kontinuität darin oder damit macht sich bei Jasmin Ouschan – Florian Gschaider inzwischen bezahlt. Langsam, aber sicher… Mir hat dieser Quickstep richtig gut gefallen!
Jasmin Ouschan schien mir viel lockerer und auch beweglicher in dieser Woche – und auch viel sicherer, was vermutlich die Ursache dafür ist, dass sie sich freier und irgendwie ungezwungener bewegt.
Florian Gschaider hat eine witzige Choreografie entworfen, die bestens zur Musik passte – und hat Jasmin Ouschan einen gewissen Freiraum oder Rang innerhalb des Tanzes eingeräumt. Der stand ihr gut und den hat sie genutzt.
Ich bin der Meinung, das war diese Woche ein wichtiger Schritt für Jasmin Ouschan und die bewährte Art von Florian Gschaider scheint ein weiteres Mal Früchte zu tragen. Weiter so, bitte, ich fand das toll!
Bei den Fortschritten, den die genannten Damen machen, muss sich Faris Rahoma mächtig strecken, wenn er weiter in der gleichen Liga mittanzen will! Der Wiener Walzer von Faris Rahoma – Katrin Kallus war mir etwas zu fest, besonders wenn oder solange beide in Standardtanzhaltung miteinander getanzt haben. In den freien Elementen wirkte Faris Rahoma auf mich souveräner.
Ich will das nicht überbewerten oder den Tanz gar abwerten. Beide haben im Einspieler ja auch von den Schwierigkeiten mit seinem Gleichgewichtssinn erzählt. Das kann sich natürlich schon sehr einschränkend auswirken, auf das Training, aber auch den Tanz selbst und erklärt vielleicht seinen starren Blick ins Nirgendwo bei den typischen Walzerdrehungen des Paares. Das kann man ja auch nicht einfach abstellen und ist keine Frage des Willens…
Einen großen Schritt nach vorn hat aus meiner Sicht auch Bernhard Kohl gemacht. Wobei mir die Wissbegierigkeit und der Enthusiasmus, mit der sich Bernhard Kohl in seine Tanz-Abenteuer stürzt, sympathisch ist und gut gefällt.
Das lässt mich gern über viele, kleine Unsicherheiten hinweg sehen, die bei diesem Tango unübersehbar waren. Die Ursachen waren fast immer gleich, wobei ich mir gar nicht sicher bin, was wirklich ursächlich ist. Da stimmt die Haltung oft nicht so ganz, ist das Gewicht zu weit hinten -vielleicht im besonderen Bemühen darum, gerade zu stehen. Daraus ergeben sich Unsicherheiten im Stand und daraus wieder neue Unsicherheiten.
Aber offenbar hat auch Vesela Dimova einen Weg gefunden, Bernhard Kohl anzusprechen und ihn für den Tanz oder das Tanzen zu gewinnen. Ich sehe da gern zu!
Nicht direkt „Sorgen“, aber schon ein paar Gedanken mache ich mir über Kristina Inhoff – Dimitar Stefanin. Und zwar nicht, weil sie etwa schlechter wären, als die vorgenannten Tanzpaare. Ganz und gar nicht! Sie tanzen da gut mit.
Kristina Inhof ist ja ein fröhlicher Sonnenschein, dem man gern beim Tanzen zusieht. Mir geht es jedenfalls so!
Die Party-Teile vom bekannten „Asereje“-Song fand ich auch sehr gelungen. Sie schienen mir aber etwas die Konzentration von den Samba-Teilen abzuziehen, die dann leicht „unorthodox“, irgendwie faserig, nicht konsequent zu Ende getanzt waren. Vielleicht war auch der Song noch etwas zu schnell für Kristina?
Jedenfalls sehe ich das ähnlich, wie Maria Santner es in ihrem Urteil angedeutet hat: Die Beinarbeit, die Technik, die Grundlagen kamen mir bei der Samba zu kurz oder waren nicht definiert genug. Und dann ist vielleicht eine Menge los in so einem Tanz, war ja auch, aber ihm fehlt die Basis und das sieht man dann eben auch im Oberkörper. Dann ist das als lustiger Party-Spaß wunderbar, als Samba jedoch noch nicht genug.
Genau darin liegt auch mein leichtes Unwohlsein mit diesem Tanzpaar begründet. Ich habe so ein Gefühl, Dimitar und Kristina schneidern sich da immer einen gefälligen Tanz zurecht und bekommen das auch irgendwie hin, aber die Grundlagen könnten zu kurz kommen und das sich später irgendwann rächen.
Ich hoffe, dass ich mich da täusche, denn ich sähe sie wirklich noch gern lange tanzen bei den Dancing Stars. Ich denke jedoch, sie könnten das noch viel besser!
Mein Fazit zu den Dancing Stars am 15.10.2021
Mein Fazit der Dancing Stars am 15.10.2021 ist eher ein Ausblick oder eine formulierte Hoffnung auf die kommenden Sendungen.
Jetzt kommt es für Promis und Profis darauf an, auf Grundlage der ersten gelungenen Schritte in Richtung Tänzer und Tanzpaar den Erfolg zu schmieden, Grundlagen zu vertiefen und zu festigen, um dadurch die Freiheit zu gewinnen, außergewöhnlich oder besonders zu sein.
Jetzt kommt es darauf an, hervorzutreten aus der Gruppe der Tanzpaare und die Zuschauer so für sich zu gewinnen, dass sie auch anrufen, wenn einmal ein Tanz nicht so gelingt. Das kann ja immer passieren und sollte dann kein „Beinbruch“ sein.
In diesem Sinne drücke ich allen Tanzpaaren die Daumen für die kommende Woche und freue mich schon auf die nächste Sendung der Dancing Stars 2021!
Hinweise und Links zu den Dancing Stars 2021 in Salsango
Für die Punkte der Jury, die Tänze und Songs von gestern gibt es wieder einen eigenen Artikel bei uns: Dancing Stars am 15.10.2021 Fakten: Wer ist ausgeschieden? Tänze, Punkte und Songs
Wir berichten über die Dancing Stars 2021 in unserem Salsango-Magazin so ausführlich, wie in den letzten Jahren. Es gibt ein Stichwort, in dem wir alle wichtigen Informationen und alle Beiträge von uns über die Dancing Stars 2021 zur Übersicht sammeln.
Alle Artikel zu dieser Tanz-Show im ORF finden Sie in Salsango unter dem Stichwort Dancing Stars. Dort finden Sie auch die Artikel zu den Staffeln in den vergangenen Jahren.
Mehr Artikel allgemeinerer Natur finden Sie auch in unseren Kategorien TV-Shows und Tanzen im Fernsehen.
Ich habe vieles genauso gesehen.
Am meisten habe ich mich über die Kommentare und dann der Bewertung von Otto und Boris geärgert.
Ich hätte dem Boris eher weniger als dem Otto gegeben. Diese Rumba hat mich an viele Tänze an den Anfangszeiten der Tanzshows erinnert, als die männlichen Promis herumstanden und von den weiblichen Profis umtanzt wurden.
Auch in Bezug zu Bernhard waren die Punkte zu viel. Dieser hat einen vollständigen Tanz aufs Parkett hingelegt, auch wenn einiges noch nicht perfekt war. Er hat sicher die größten Fortschritte von einem absoluten Nichttänzer vorzuweisen.
Ärgerlich sind auch immer wieder die beiden Juroren Balazs und Karina. Sie sind tw. beleidigend, anzüglich und in Ihren Aussagen unverständlich und kryptisch.
Die Paare können sicher nur mit Marias Kommentaren etwas anfangen. Sie bleibt sachlich und freundlich, sagt den Paaren was gut gelungen ist oder auch nicht, und gibt immer Tipps an was das Paar arbeiten soll um sich zu verbessern. So soll und muss Bewertung sein. Es ist sehr schade, das der ORF auf Nicole Hansen verzichtet hat, den Sie hat genauso agiert.