Buch „Tango fatal“ – Der Tango in kurzen Geschichten
von: Buecherwurm | aktualisiert am: 10.04.2014Beim Buch „Tango fatal“ – ein edles, leinengebundenes Büchlein mit allerlei Kurzgeschichten aus der Welt des Tangos – ging es mir anfangs, wie beim ersten Tango-Kurs bei Fernando: Ein quälender Einstieg mit noch holprigen und stockenden Sequenzen, teils die Frage aufwerfend: Wozu das Ganze?
Ich habe nicht gezählt, wie viele Tango-Klischees in den Geschichten auf den ersten Seiten des Buches „Tango fatal“ bedient werden. Es sind etliche!
Doch bevor sich mein vorschnelles Urteil festigen konnte, war es wie damals im Tango-Kurs – oder wie bei einem langen Spaziergang am Strand bei Irgendwo. Langsam entwirrt und löst sich alles.
Aus dem Nebel erheben sich erst Konturen, entstehen bald Bilder, Figuren und Geschichten, denen man gern folgt. Die eine gerät besser, die andere weniger.
Manchmal – gerade am Anfang – wünschte man den Autoren mehr Mut zum glücklichen Ende und etwas weniger Drang zum schwülstigen Ausdruck. Die Mischung in „Tango fatal“ hilft jedoch über manche Länge hinweg, dauert sie doch nur kurz.
Die „Welt des Tangos “ ist durchaus wörtlich zu nehmen.
Die „Geschichten vom Tanz der Leidenschaft“ (so der Untertitel des Buches) kommen aus allen Zeiten des Tangos und aus aller Herren Länder – soweit das bei einer begrenzten Auswahl möglich ist.
[aartikel]329300461X:right:salsango-21[/aartikel]Da sind zurückschauende Blicke in die Anfänge des Tangos, man begegnet bekannten Figuren aus den verschiedenen Blütezeiten oder wird mitgenommen in die Gedankenwelt einiger Tangotänzer von damals und heute.
Die Form der Kurzgeschichten passt bestens zur Jahreszeit. Während man sich im Winter vielleicht lieber eingemummelt in eine weiche Decke und in langen Handlungen verstrickt, kann man das Buch „Tango fatal“ mitnehmen auf die sommerliche Terrasse oder ins Café, um eine Pause zu überbrücken, oder am Strand die Zeit bis zum nächsten Bad.
Am Ende steht ein nicht immer ganz einfaches, aber lesenswertes Buch über den Tango im besten Sinne. Das kann man sich selbst gönnen, sich wünschen oder auch verschenken!
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