Bericht vom Salsalove-Festival in München im Juni 2012
von: Birgit Freidhager | aktualisiert am: 13.06.2012Vergangenes Wochenende hieß es „Alles Salsa!“ beim ersten Salsalove-Festival in München. Ein internationales Event mit Künstlern aus den USA, Israel, Polen Schweiz, Österreich, Deutschland und Südamerika. Aber auch Italien war hier besonders stark vertreten. Eine Vielfalt, die sich ebenso bei den Besuchern zeigte.
Unterschiedliche Nationalitäten, Altersgruppen, Outfits, Profi- und Hobbytänzer genauso wie mutige Anfänger.
Die Location, mitten im Herzen Münchens, im sogenannten Schloss-Zelt, schaffte eine lockere, offene Atmosphäre und wurde auch von den Künstlern als positiv erlebt. Klein und überschaubar, meinten einige sehr treffend dazu.
Und dennoch eine sehr breite Palette an Workshop-Angeboten, die parallel in vier Tracks stattgefunden haben. Da war wohl für Jeden was dabei:
Salsa-NY- oder -LA-Style, Bachata, Rumba, Cha Cha Cha, Bachatango, Salsa Hip Hop, usw… und noch viele andere, moderne Kreationen von denen ich zuvor noch nie gehört hatte.
Ja, es hat wirklich Freude gemacht, dort zu tanzen, zu lernen, einfach Spaß zu haben und nette Bekanntschaften zu knüpfen.
Auch die Organisatoren zeigten sich am dritten Tag äußerst zufrieden mit dem Festival, obwohl sie am Beginn mit einem hohen Ansturm gerechnet hätten.
Gegen Mittag bin ich am ersten Tag angekommen, das Wetter gewittrig, nur vereinzelt Leute und auch die Stimmung glich der Ruhe vor dem Sturm. Gut Ding braucht nun eben Weile und so haben auch die Münchner etwas auf sich warten lassen. Umso intensiver waren allerdings die anderen beiden Tage…
Zugegeben, ich war schon etwas nervös vor meiner Ankunft. Als klassische Mitteleuropäerin, eher im Standardtanz geübt (noch dazu ohne „mitgebrachten“ Tanzpartner), hatte ich doch ein mulmiges Gefühl. Die tolle Organisation der Workshops, bei denen auch die Tanzpartner wechselten, und die gute Stimmung ließ diese Anfangsnervosität schnell verziehen. Nicht zu vergessen die positiven Nebeneffekte des Salsa-Tanzens: Kopf frei, viel Spaß und geweckte Lebensgeister.
Also, nur Mut meine Ladies – es lohnt sich wirklich ein solches Festival mal auszuprobieren!
Konzentrierte Frauenpower gab es vor allem in den Salsa-Ladystyling Workshops.
For Ladies only? Grundsätzlich schon. Und wenn sich mal ein Mann in solchen Kursen verirrt, kennt Ivana keine Gnade. Bis zum Schluss durfte dieser Tänzer am Kurs teilnehmen. Ich denke, er hat hier wohl all seine Sünden abgebüßt (wacker geschlagen und toller Hüfteinsatz!).
Der Ausdruck der Künstlerinnen hat mich besonders beeindruckt. Straight, sexy, bestimmt und weich zugleich. Umso spannender waren für mich die beiden Interviews mit zwei Künstlerinnen, die in Ihrem Charakter sehr unterschiedlich sind und Ihre Weiblichkeit auf individuelle und authentische Weise im Tanz zum Ausdruck bringen. Hier einige kurze Auszüge aus den Gesprächen.
Ivana Selim: leitet die Tanzschule Salsa & Soul in München. Mit 21 Jahren hat sie mit Lady-Style begonnen.
„…durchs Tanzen verändert sich viel… Auftreten, das Styling…, aber auch zur Weiblichkeit zu stehen…“
„… auch die Rolle verändert sich… „
„…allerdings muss man Frauen eher animieren…“
mein größter Erfolg: „… die Zufriedenheit die ich durchs Tanzen (in meinen Kursen und Shows) bekomme, es erfüllt einfach …“
Aylet Haliva: Kommt aus Israel, tanzt seit 7 Jahren Salsa (vorher lange Zeit Ballett).
„In Salsa you can express yourself…“ Im Vergleich zu Ballett, meint sie, hat man in der Salsa mehr Möglichkeiten, den eigenen Stil auszudrücken „… and so you are your own boss…“
Besonders spannend ist für sie auch das Erleben ihrer Tanzschüler: „the body never lies, when they (the students) are open in the mind, they are open in the body.“ So erkennt sie zu Beginn jeder Stunde „… if they are free themselves oder stressed…“.
Ihr größter Erfolg war das Feedback der Tanzschüler in Ihren ersten zwei Lady-Style-Kursen, letztes Jahr. Ihr Ziel war, Ihnen zu helfen Ihren eigenen Stil zu finden.
Tja, Salsa ist Lebensfreude und trotz Anstrengung von einer speziellen Leichtigkeit begleitet. Diese Haltung hat das Festival äußerst gelungen vermittelt.
„Just hear oft he music and feel of he partner“ (Alex Leyzer).
Die nächsten Salsalove-Festivals finden übrigens in Freiburg und Barcelona statt – zur Info für alle, die Lust auf „mehr“ bekommen haben.
—
Anmerkung der Redaktion:
Birgit Freidhager aus Wien hat für Salsango das Salsa-Festival in München besucht. Besten Dank für die Mühe und diesen tollen Bericht!
Vielen Dank auch an die Organisatoren von Salsalove für die Unterstützung!
Mehr interessante Salsango-Specials, solche Berichte z.B. oder Interviews unter dem Link vorn.
Aktuelle Infos findet Ihr immer in unserer Kategorie Salsa München. Mehr Salsa-Festivals in Deutschland, Österreich und der Schweiz findet Ihr auf unsere entsprechenden Seite (Link vorn) oder News und Artikel zu Salsa-Festival hier in der Kategorie.
Wenn Ihr interessante Tipps und Hinweise habt oder Ihr einmal von einem solchen Event berichten wollt, freuen wir uns auf Eure Post!