BAP im Blut – Neue CD ‚Das Märchen vom gezogenen Stecker‘

BAP – Neue Live CD Das Märchen vom gezogenen Stecker

Die neue BAP CD ‚Das Märchen vom gezogenen Stecker‘ hat einen so mehrdeutigen Titel, wie man die live eingespielte CD auf unterschiedliche Art hören kann. Natürlich gab es Gerüchte um ein Ende von BAP, nachdem der prägende Protagonist Wolfgang Niedecken (vor 3 Jahren!) plötzlich erkrankt war und sicher gab es die immer wieder mal.

So war ein erster Gedanke, als bekannt wurde, dass BAP ein Album mit dem Titel ‚Das Märchen vom gezogenen Stecker‚ veröffentlichen wird, das sei eine Gegenreaktion auf solche Vermutungen. Vielleicht war das auch eine Idee?

Eigentlich wird der CD-Titel aber getragen von der Art eines unplugged eingespielten Albums – was sich naturgemäß nur auf die Instrumente bezieht, die fast ausnahmslos ohne Strom-Stecker funktionieren (außer die Hammond-Orgel bei „Lena“ z.B. oder „Prädestiniert“ – wenn es dann eine ist, geht die ob ihres Alters schon wieder als unplugged durch).

So folgt die neue BAP-CD auch fast logisch dem akustisch eingespielten Solo-Album ‚Zosamme alt‘ von Wolfgang Niedecken. Viele Lieder davon finden sich dann auch auf dem neuen BAP-Album wieder – was genauso logisch ist, als dass viele Titel dort eben BAP-Titel sind.

Deshalb aber ist der Höreindruck der neuen CD nun nicht so überraschend. Wer Niedeckens „Zosamme alt‘ kennt und mag, ist auch hier gleich „zu hause“ und wird „Das Märchen vom gezogenen Stecker“ genauso mögen.

Wenn man BAP im Blut hat und die Band ziemlich von Beginn an begleitet, eröffnen sich ganz andere Dimensionen: Natürlich ist es zunächst eine Freude, die Songs neu und anders arrangiert zu hören.

Dann macht es großen Spaß, die Titel in dieser anderen Art neu für sich zu entdecken. Manchmal sind die Arrangements so dicht, dass man kaum glauben kann, fast nur nicht-elektronische Instrumente zu hören. Uns so viele verschiedene! Dann wieder ist die musikalische Begleitung so sparsam, dass man sich von der charismatischen Stimme Niedeckens einfangen lassen oder sich voll auf die teils grandiosen Texte konzentrieren kann.

Sehr schön in diesem Sinne ist auch die Länge der einzelnen Titel. Hier hast Du wirklich Zeit, Dich auf Titel und Musik einzulassen. Nur exemplarisch seien die 9 Minuten „Verdamp lang her“ genannt.

Teilweise verändern die Titel mit den neuen Arrangements sogar ihren Charakter – wie bei Niedeckens CD „Zosamme alt“ schon – ohne an Inhalt zu verlieren. Das ist deshalb besonders erwähnenswert, weil nicht selten von anderen Bands „unplugged“-Versionen verkauft werden, die letztlich nur ein Abklatsch der Original-Titel sind.

Auch werden beim Hören viele Erinnerungen wach und manchmal läuft einem ein Schauer über den Rücken. Als ich z.B. nach 26 Songs das erste Mal „Du kanns zaubre“ hörte, musste ich sogar ganz schön schlucken und ich bin nicht sicher, ob nicht auch ein paar Tränen ihren Weg nahmen. Selbst jetzt beim Schreiben – der Titel läuft gerade im Kopfhörer – bekomme ich immer noch Gänsehaut, obwohl ich nicht zählen kann, wie oft ich diesen Titel schon gehört habe.

Erinnerungen an manch wilde oder auch traurige oder sogar zärtliche Momente – oder zum Beispiel an die Zeit damals, als ich meine erste BAP – Schallplatte erstand und dafür mehr als eine Mathe-Stunde schwänzen musste, weil ich sonst vielleicht von der ersten Lieferung keine abbekommen hätte. Und so begleiten mich etliche Songs durch inzwischen lange Jahre.

[aartikel]B00LVC28CY:left:salsango-21[/aartikel]Nennen kann ich die hier nicht alle. Unglaubliche 30 Titel sind auf der CD mit über 2 1/2 Stunden Spielzeit. Die hört einfach nicht auf…

Dieses außergewöhnliche Erlebnis gibt es dazu noch für nur 12,90 €! Da ist sogar der mp3-Download mit knapp 15 € teurer. Das Paket von CD und DVD kostet 21,99 €.

Dieses Album ist nicht nur ein Muss für alle BAP-Fans, sondern eine Empfehlung für alle Musik-Liebhaber. Kaufen! Am besten gleich für Freunde mit zum Verschenken!

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