Ausbildung zum Zumba-Instructor – Wann lohnt sich das?

von: | aktualisiert am: 2.05.2019
Ausbildung zum Zumba-Instructor – Wann lohnt sich das

Ausbildung zum Zumba-Instructor – Wann lohnt sich das – Foto: © Syda Productions

Zumba ® – Fitness erfreut sich weiter wachsender Beliebtheit. Und immer häufiger bekommen wir Anfragen zur Ausbildung von Zumba-Instructoren unter dem Aspekt, ob und wann sich eine solche Ausbildung lohnt. Das ist uns Grund, diese Frage aus unserer Sicht einmal allgemein zu erörtern – und gern alle Zumba-Instruktoren zur Diskussion zu bitten:

Weil wir seit vielen Monaten regelmäßig über die Ausbildung von Zumba-Instructoren berichten, haben wir eine ganz gute Übersicht über die angebotenen Workshops seitens der Zumba Fitness LLC. Dabei fällt auf, dass die schiere Anzahl dieser Workshops zunimmt und inzwischen auf die Wochentage ausgewichen wird, wenn die Wochenenden nicht mehr als Termin zur Verfügung stehen, weil die zuständigen Ausbilder bereits bei Workshops sind.

Grundsätzlich stellt die Zumba Fitness LLC keine besonderen Anforderungen an die Teilnehmer an den Workshops. Das heißt, jede(r), die bzw. der Lust und Laune hat, kann sich bei den Workshops anmelden und erhält in aller Regel anschließend eine Lizenz, Zumba-Fitness anzubieten.

Zum Glück stellen inzwischen immer mehr Interessenten an einer solchen Ausbildung sich die Frage, ob sich das überhaupt lohnt und ob man nicht doch Voraussetzungen bräuchte.


Grundsätzlich ist es zu begrüßen, solcher Art Workouts einer breiten Masse an Interessenten zugänglich zu machen! Allerdings verzichtet die Zumba Fitness LLC bisher weitgehend auf ein internes vorgeschaltetes Qualifikationssystem, wie das andere, vergleichbare Lizenzsysteme tun.

Andere Anbieter ähnlicher Workouts verlangen entweder eine Vor-Qualifikation als Fitness-Trainer oder bilden nur Trainer als solche aus, wenn diese intern bereits gewisse Qualifikationsstufen gemeistert haben. Solche Interessenten werden dann oft auch von erfahrenen Trainern gecoacht und es wird darauf geachtet, dass z.B. die Technik beherrscht wird, dass der Interessent in der Lage ist, ein Workout auch zu leiten (was nicht jedermann liegt) und auf die Bedürfnisse seiner „Schäfchen“ einzugehen. Man muss ja schon unterscheiden, ob man Anfänger bzw. (noch) nicht so leistungsfähige Sportler vor sich hat, oder solche, die auf Grund ihres Trainingszustands in der Lage sind, komplexeren oder schnelleren Bewegungsabläufen zu folgen.

Hinzu kommt, dass solche Interessenten dann häufig schon größere Conventions besucht haben und viele, auch Spitzen-Trainer erlebt haben und in der Lage sind, z.B. s.g. Masterclasses zu folgen. Masterclasses bezeichnen dann Fitness-Einheiten auf höchstem Niveau.

In der Regel vergeht mindestens ein Jahr, bis ein Sportler soweit ist, sich selbst zum Trainer ausbilden zu lassen, eine entsprechende Empfehlung eines erfahrenen Trainers zu erhalten. Das kann in Ausnahmefällen, bei erfahrenen Fitness-Trainern in anderen Bereichen auch schneller gehen, bei Quereinsteigern dauert das oft auch länger.

Warum entscheiden sich andere Anbieter von Fitnessprogrammen für ein Qualifizierungssystem? Nun, eigentlich liegt das auf der Hand:

  1. Kann so eine einigermaßen gleichbleibende Qualität der Trainer gewährleistet werden (was selbst dort nicht immer gelingt).
  2. Braucht man zur Führung einer Fitness-Gruppe Erfahrungen in grundlegenden Fragen. Das fängt bei biologischen oder sport-medizinischen Fragen an und reicht bis zur Trainingsmethodik. Ein guter Sportler ist noch lange kein guter Trainer!
  3. Fordert der Alltag eines Fitness-Trainers diesen immer wieder neu. Man muss abwechslungsreiche Trainingseinheiten gestalten, etwas von Musik verstehen, Anfänger genauso ansprechen und coachen können, wie fortgeschrittene Sportler.

Das ist keine vollständige Aufzählung, sondern nennt nur Beispiele.

Noch mag es genügen, ein Zumba-Schild ins Fenster zu hängen und schon ist der Kurs voll. Doch die Fitness-Begeisterten werden bald merken, ob der Zampano da vorn wirklich Ahnung hat. Und wenn dann dem Trainer oder der Trainerin die Erfahrung fehlt, die Technik nicht ausreicht oder die Phantasie, abwechslungsreiche Worksouts zu gestalten, wird man sich anderweitig orientieren.

Deshalb solltet Ihr Euch gut überlegen, ob die Ausbildung zum Zumba-Instruktor wirklich das Richtige für Euch ist:

  • Wie fit seid Ihr selbst?
  • Könnt Ihr Vorbild für Eure Kursteilnehmer sein?
  • Welche Erfahrung habt Ihr im Führen einer Gruppe oder im Unterrichten?
  • Seid Ihr bereit und in der Lage, viel Zeit in die Vorbereitung Eurer Worksouts zu stecken und Euch selbst ständig weiter zu qualifizieren?
  • Seid Ihr qualifiziert, auch bei auftretenden gesundheitlichen Notfällen richtig zu reagieren?
  • Und wie sieht die Konkurrenz-Situation aus?
  • Gibt es genügend Interessenten für Euer Angebot, so dass sich Eure Investitionen auch amortisieren? Die sind mit den Kursgebühren ja nicht erschöpft…

Diese Gedanken hier sind nicht vollständig und nicht erschöpfend. Sie sollen Euch nur Anregungen geben und vielleicht entwickelt sich hier eine Diskussion, die künftigen Interessenten hilft, die richtige Entscheidung zu treffen. Wir würden uns freuen und werden gern weitere Artikel ergänzen!

Aktuelle Zumba-Nachrichten sonst gibt es in unserer Kategorie. Für mehr solcher Nachrichten allgemeiner gibt es bei uns eine eigene Kategorie Fitness.

Rechtlicher Hinweis:Zumba ® ist ein Markenzeichen der Zumba Fitness LLC .




27 Kommentare zu “Ausbildung zum Zumba-Instructor – Wann lohnt sich das?”



  • Sally sagt:

    Hallo Sandra,

    danke für deinen Kommentar.
    Also um eine Person zu nennen, wäre das z.B. Jane Fonda mit Aerobic!
    Ich weiß nicht wie alt du bist, jedoch war das damals genauso ein Boom, der sich übrigens nach
    so vielen Jahrzehneten immer noch hält!
    Sie ist die Mutter aller Tanzkurse! Auch Pilates und Yoga macht Millionen Menschen glücklich und begeistert auf der ganzen Welt. Zumba ist also kein Einzelfall.
    Mein Kommentar war auch keine Kritik an das Profil als solches oder das jemand damit reich wird. Das gönne ich jedem der es verdient hat. Ich spreche hier als Trainerin. Ich bin seit 20 Jahren Trainerin und habe schon viiiieele Aus- und Fortbildungen mitgemacht und unterrichte viele Profile, jedoch ist mir sowas wie Zumba noch nicht untergekommen. Es geht mir einzig um die Ausbildungskriterien und darum das nur derjenige Zumba unterrichten darf, der nach der Ausbildung ein Abbo abschließt, sonst verliert er seine Lizenz. Wenn das bei jedem Profil so wäre, dann gute Nacht. Dann würde der Trainer nur noch für die Ausbildungsinstitute arbeiten gehen.
    Und im Gegensatz zu einer Aerobic-Lizenz, geht es bei Zumba nicht um Qualifikation, denn es gibt weder festgeschriebene Vorraussetzungen, die du mitbringen musst, noch gibt es eine Prüfung am Ende der zwei Tage. Du machst bei der Ausbildung mit und bekommst deine Lizenz, egal wie du tanzen kannst oder andere Anforderungen eines Trainers erfüllst.
    Aber vermutlich sprechen wir da über zwei verschiedene Dinge. Du aus Sicht des Teilnehmers und ich aus Sicht eines kritischen Trainers.
    Zumba stellt keine hohen Anforderungen an Technik und Ausdruck. Das kann man beobachten, wenn man sich die Stunden anschaut. Das ist auch von Zumba so gewollt. Du sollst als Trainer nicht groß reden, nicht korrigieren und keine Anweisungen geben. Nur vormachen und Spaß vermitteln. Und das ist auch völlig in Ordnung. Nur warum dann das Abbo? Wenn es doch nur um den Spass geht! Das macht keinen Sinn. Und da wären wir bei meinem ersten Kommentar.
    Die Leute haben Spass und sind happy und was will man mehr :-)) da gebe ich dir völlig recht.
    Also bitte nicht falsch verstehen. Es geht mir rein um meine Sicht als Trainerin und um eine Abzocke die Zumba an die Trainer ausübt. Nicht mehr und nicht weniger!

    • Ada sagt:

      Hallo Sandra und Trainerin Sally,

      ich fand Eure Kommentare sehr interessant und möchte mit Euch etwas teilen. Ich bin aus der Dom. Rep. und wurde bereits als kleines Mädchen von meiner Familie in Latino Rythmen eingeweiht. So tanze ich mein ganzes Leben lang und mein Körper trägt diese rythmische Vererbung meiner Vorfahren mit sich, ich trage es sozusagen im Blut und ich sehe diese Tänze als meine traditionelle Kultur. Tanzen bei uns ist ein gewisses Gefühl, eine Leidenschaft, verbunden mit einem tiefen Schmerz aus der Zeit der Sklaverei und Unterdrückung. Die Lateinamerikanischen Tänze und Musikrichtungen haben eine lange Entwicklung und Geschichte. Diese zeigt sich noch Heute in Form des Tanzes und ist für mich als eine Körpersprache zu definieren. Unser Körper, unsere Muskeln, unsere Mentalität trägt diese Rythmen seit hunderten von Jahren mit sich.

      Samba z.B. ist aus der Sklaverei entstanden, da die Menschen damals Ketten an den Füssen hatten, hat sich diese bestimmte Bewegungsform ganz automatisch entwickelt und Merengue soweit ich weiß hat auch eine sehr tiefe Wurzel aus der Zeit der Unterdrückung der Einheimischen in der Dom. Rep. .

      Ist doch klar, dass diese Tanzrichtungen Menschen begeistern, denn diese haben einen tiefen Sinn. Unsere Vorfahren haben gesungen und getanzt, um den alltäglichen Schmerz und Kummer zu überbrücken und auszudrücken, dass wir weiterleben wollen und nicht aufgeben und dass wir trotzdem in schweren Zeiten nicht aufhören Freude am Leben zu haben oder zu lachen.

      Da gebe ich Dir Recht Sandra dieses Urerbe weiter zu geben ist wirklich was ganz Besonderes und ich gönne es dem Erfinder von Zumba, dass er diese Tanzrichtungen unter den Menschen bringt.

      Jedoch ginge der wahre Inhalt von unserer Kultur verloren, wenn die Trainer so ausgebildet würden, Merengue, Salsa, Samba, Lambada usw. nur in einer „oberflächlichen Form“ weiter zu geben, ohne zu wissen, welche Gefahren für den menschlichen Körper sich dahinter verbergen können, wenn ein Cocktail aus diesen verschiedenen Tanzrythmen gemixt wird und dann vielleicht unqualifizierte Trainer das ganze weitergeben.

      Ich kann sagen, dass diese Latino Rythmen wirklich sehr emotional sind und dazu gehört mehr, als nur orientierungslos rumhüpfen. Aber ich will mich da nicht reinsteigern.

      Ich finde es auf jeden Fall gut, dass noch mehr Menschen unsere Kultur erleben können. Ich wünsche mir nur, dass die Menschen die Chanche bekommen, die wahre Latino Kultur zu erfahren und das die Zumbatrainer den Teilnehmern mehr von den Schritten zeigen.

      Ihr könnt mir glauben, ich tanze selber samba und habe samba unterrichtet und ich kann es wirklich fühlen, wie ich diese Ketten beim tanzen an den füssen habe. Naja, ich wollte Euch nur einen kleinen Einblick in meine Emotionswelt geben.

      Ich habe an Zumba Kursen seit Ende Mai 2012 im FitnessStudio teilgenommen und habe mir leider eine Verletzung durch zu heftige Bewegungen zugezogen.

      Nun ich habe ein Kind und jetzt wo er 7 ist und ich auch lange aus dem Tanz raus war, war Zumba für mich eine Möglichkeit, mich wieder fit zu machen. Ich kann bestätigen, dass man durch Tanz und Freude wirklich abnehmen kann.

      Nun ist es leider so, dass die Trainerin mehrere Tanzrichtungen wie Salsa, Merengue, Raeggetton, Bollywood, und sowas wie Irish Steps, glaube ich, gemixt hat, und darauf war mein Geist leider nicht vorbereitet, denn ich bin zum Zumba gegangen um Latino Rythmen zu fühlen.

      Jedenfalls hat sich bei mir innerhalb von 6 Wochen ein Schmerz am Oberarm entwickelt. Ich dachte die ganze Zeit, es müsste nur Muskelkater sein, da ich lange Zeit nicht so viel getanzt hatte. Dann ende Juli musste ich ins Krankenhaus da ich mein Arm nicht bewegen konnte. Nach weiterer ärzlicher Untersuchung, konnte festgestellt werden, dass es eine Schleimbeutel-entzündung war, verursacht durch falsche und zu heftige Bewegungen. Ich kann mich erinnern, dass eine Erschöpfung gleich nach dem 1. oder 2. Zumba Training Anfang Juni 2012 stattgefunden hat und ich hatte mich auch gewundert, weil die angeleiteten Bewegungen der Trainerin etwas durcheinander und unkoordiniert waren. Jedenfalls war das für mich nicht schön, da ich auch gegenwärtig nicht am Training teilnehmen kann.

      Zum Glück war das nur eine Entzündung und ich hoffe ich kann wieder frei tanzen. Ich dachte mir: ok dann sollst Du das Tanzen einfach aufgeben, vielleicht ist es nichts mehr für Dich?

      Aber das Thema lässt mich nicht los. Jezt habe ich ganz ungezwungen ein Zumba Trainer kennen gelernt, der auch dominikaner ist, und haben uns über das Thema ausgetauscht. Er ist auch der Meinung, dass das Zumba Trainieren mit eine Mischung aus Gefühl und Qualifikation trainiert werden sollte.

      Bei mir entsteht immer mehr der Wunsch, dass Zumba ein Bißchen einfühlsamer weitergegeben werden, denn es ist doch eine Körpersprache. Diese Tänze werden mit Geist und Seele getanzt und für Anfänger kann es auch Überforderung bedeuten, wenn man als Trainer die Bewegungsrichtungen und Techniken nicht erklärt und zuviel durcheinander mixt. Das ist mein Erlebnis. Sonst finde ich die Idee und die Verbreitung wirklich super!

      Meine Trainerin hatte die Qualifikation als Trainerin, sie ist auch Physiotherapeutin und ich bin mir sicher, dass sie in diesem Bereich super qualifiziert ist und das auch gut kann. Aber für mich ist es fraglich, ob es möglich ist so eine kulturelle und über hunderten von Jahren entwickelte Musik und Tanz aus Lateinamerika in einem eintägen Zumba-Kurz erlernen zu können. Genauso wenig wie ich als geborene Lateinamerikanerin innerhalb eines Tages Fitness-Trainerin und Physitherapeutin werden kann. Das ist unrealistisch!

      Liebe Grüße
      Ada

      • Verena Tamme sagt:

        Liebe ada,

        ich hoffe, deiner schulter geht es wieder besser. Leider ist es so, dass jeder eine zumba ausbildung machen- ohne vorqualifikation. Viele trainer haben deshalb leider keine ahnung was sie da machen. Deswegen kann es durchaus sein, dass deine trainerin kein richtiges warm-up u auch keine gelenkisolation am anfang ihrer stunden macht- dann wäre es auch kein wunder,wenn du davon eine verletzung bekommen hast. Wichtig ist, dass du in der nächsten zeit keine über-kopf armbewegungen machst…d.h. Arme nicht höher als schulter bewegen . Die ersten zehn bis fünfzehn minuten solltest du auch keine sprungbewegungen im kurs machen. Wenn du nicht so einen wilden tanz-stil mix magst- dann geh doch einfach mal in einen richtigen latino-/ oder salsa aerobic kurs.
        gute besserung!



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