Ann Sophie veröffentlicht Album ‚Silver Into Gold‘
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 27.04.2015Ann Sophie, die deutsche Teilnehmerin am ESC 2015, veröffentlicht ihr Album ‚Silver Into Gold‘. Darauf sind neben den beiden bereits im Rahmen des hiesigen ESC-Vorentscheids veröffentlichten Titeln ‚Black Smoke‚ und ‚Jump the Gun‚ noch 10 weitere Titel, insgesamt also 12 Songs. Die sind sämtlichst modern und international ausgerichtet produziert. Schnellere Songs wechseln sich mit Balladen ab, so dass man das Album gut in einem Rutsch durchhören kann.
Die Titel jeweils für sich genommen, können bestimmt das Radio-Programm oder die diversen Playlists öffentlich, privat oder anderswo bereichern. Ob man dann auch immer Ann Sophie wird identifizieren können, stelle ich allerdings in Zweifel – soweit man nicht das Album „Silver Into Gold“ in- und auswendig kennt. Im Grunde ist das ähnlich wie bei dem Album von „The Voice of Germany“ – Gewinnerin Charley Ann, die da also nicht nur einen Namen gleich haben, sondern eben auch die moderne Variante der oft kritisierten Fließband-Produktionen.
Allerdings ist dies als Kritik in vielerlei Hinsicht schwierig bis unpassend. Wer wollte es der jungen Künstlerin und ihren Vertragspartnern und Förderern verdenken, die öffentliche Aufmerksamkeit des Eurovision Song Contest zu nutzen, um ein paar Euro zu verdienen. Künstler wie das Umfeld müssen ja auch von irgendwas die Brötchen bezahlen. Außerdem gibt es vielleicht manche Leute, die eben nicht nur diesen einen ESC-Song („Black Smoke“), sondern gern ein paar mehr Titel von Ann Sophie hören wollen.
Insofern ist das Album in jeder Hinsicht gerechtfertigt und von der Qualität der Songs muss sich Ann Sophie hinter aktuellen Pop-Produktionen auf dieser Welt nicht verstecken. Das dann bei Melodie, Stimme und Arrangements manchmal Ähnlichkeiten zu bereits bestehenden Titel vom Zuhörer ausgemacht werden, ist eine andere Geschichte und sollte inzwischen nur noch randständig als Kritik herhalten. Und schließlich (Achtung! Jetzt wird ganz weit ausgeholt.) waren schon die oft als Vorbild zitierten Klassiker von Mozart bis Strauß Fließband-Produzenten par excellence, die Popmusiker ihrer Zeit, deren Gespür für den Zeitgeist und deren Fähigkeiten das in Musik umzusetzen beispielhaft sind.
Also sind wir gnädig mit jungen Künstlern in unserer heutigen Zeit! Werfen wir ihnen nicht vor, dass sie im Grunde nur das tun, was wir mehrheitlich von ihnen erwarten und was sie tun müssen, um ihren Beruf ausüben zu können – nämlich Lieder zu produzieren und zu reproduzieren.
Man hat den Eindruck, Ann Sophie könnte uns in den nächsten Jahren noch mehr schenken, könnte mehr als nur eine weitere Episode im Buch des Eurovision Song Contests sein. Gönnen wir Ihr die Zeit und auch manche Verfehlung zwischendurch und drücken ihr nun für das ESC-Finale 2015 erst einmal die Daumen. Alles andere wird sich weisen…
Das Album „Silver Into Gold“ von Ann Sophie gibt es derzeit als CD für 15,99 €. Wem der mp3-Download genügt, bezahlt nur 9,09 €.
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