ABBA: Seit 40 Jahren Welt-Hits – 6. April 2014 – 40 Jahre Waterloo

von: | aktualisiert am: 7.04.2014
ABBA - 40 Jahre Waterloo

ABBA – 40 Jahre Waterloo

Am 6. April 2014 feiern alle ABBA – Fans – und vielleicht auch ABBA selbst – ein besonderes Jubiläum. 40 Jahre zuvor flimmerte „Waterloo“ live über Aber-Millionen Fernsehgeräte in ganz Europa.

6. April 1974: Das war ein Tag, an dem der heutige Eurovision Song Contest den nur schwer auszusprechenden Titel „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ trug. Und es war die Zeit, als dieser Grand Prix noch ein Wettbewerb der Komponisten war!

Ich saß zwar nicht im Bademantel und auch nicht bei einem Käse-Igel, aber wie immer voller Spannung auf die Eurovisionshymne wartend vor unserem Schwarz/Weiß-Empfänger.

Lediglich 17 Nationen traten an jenem 6. April im englischen Seebad Bighton gegeneinander an, u. a. die Gruppe ABBA für Schweden. Das gastgebende Land hatte kurze Einspieler zur Vorstellung der Interpreten hergestellt, und der österreichische Kommentator des TV-Ereignisses titulierte das Lied „Waterloo“ als Favorit in vielen Hitparaden.

Im Jahr 1974 sangen die Interpreten noch live zu einem echten, vom Dirigenten geführten, Orchester im Saal. Die Schweden schickten ihren Maestro Sven-Olof Walldoff in einem Napoleon-Kostüm ans Dirigentenpult (siehe Video vom Grand Prix unten) …das war definitiv der Beginn der heute üblichen Kostümierungen!

Und dann ging’s los!

War der Grand Prix bis dahin doch eher für seine chansonhaften Lieder und die starr auf der Bühne stehenden Interpreten bekannt, befanden sich hier nun plötzlich zwei Männer und zwei Frauen in schockierend bunter Kleidung im Zentrum der Aufmerksamkeit und strahlten noch dazu pure Freude am Leben und an der Musik aus:

[aartikel]B00HYFKJPU:right:salsango-[/aartikel] Fältskog und Anni-Frid Lyngstad als Sängerinnen, Benny Andersson am Piano und Björn Ulvaeus an der inzwischen berühmten und von Coverbands allzu gern kopierten Stern-Gitarre. Nach dem Auftritt dieser komischen Figuren lächelte das Publikum im Saal zwar höflich, mußte aber beim Applaudieren wohl doch erst einmal den neuen Sound und die neue Art der Präsentation verdauen.

Jede Landes-Jury durfte telefonisch 10 Punkte unter den Teilnehmern aufteilen. ABBA gingen von Anbeginn der Wertung in Führung und siegten mit 24 Punkten bei sechs Punkten Vorsprung zum zweitplatzierten Italien. Kleine Anekdote am Rande: Als die Komponisten Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Stig Anderson zur Siegerehrung auf die Bühne gerufen wurden, ließen die Sicherheitsleute Björn nicht durch – sie erkannten ihn einfach nicht.

Nach dem 6. April 1974 war alles anders für ABBA. Obwohl die Vier in ihrer Heimat schon einen Bekanntheitsgrad hatten, ging ihr Kalkül auf: Mit der Präsenz beim Grand Prix gelang ihnen der internationale Durchbruch! Seit 40 Jahren schreiben sie nunmehr Musikgeschichte, verkauften Millionen an Tonträgern und sind inzwischen selber zu Legenden geworden.

[aartikel]B00IERJQTC:right:salsango-21[/aartikel]Der Spekulation über eine Reunion der Band mag ich mich nicht anschließen. Zumindest sind aber Benny Andersson und Björn Ulvaeus immer noch als Texter und Komponisten aktiv. Neben dem sicher am bekanntesten Musical und Film „MAMMA MIA!“ schufen sie ab den 1980ern u. a. Songs für andere Interpreten sowie die musikalischen Bühnenstücke „Chess“, „Kristina fran Duevemala“ und erst kürzlich „Hjälp sökes“. Björn äußert sich immer wieder zu aktuellen politischen Themen, und Benny ist mit dem Benny Andersson Orkester (BAO) alle zwei Jahre auf Sommertournee, um bei diesen Konzerten volksnahe Musik zum Tanzen vor Ort aufzuspielen.

Agnetha Fältskog unterstellten die Medien nach ABBA und ihrer weniger erfolgreichen Solo-Zeit immer wieder ein Greta-Garbo-Gehabe. Dies zu erklären, ginge hier zu weit. 2013 gelang ihr ein tolles Comeback mit dem Album „A“, für das sie in diesem Jahr in der Rubrik „Pop-/Rock-Künstlerin international“ beim ECHO nominiert war.

[aartikel]3868528784:right:salsango-21[/aartikel]Am ruhigsten ist es um Anni-Frid Lyngstad, die durch eine Heirat sogar zu einer Prinzessin wurde. Auch sie war nicht sonderlich erfolgreich mit ihren Solo-Alben nach ABBA und lebt eher zurückgezogen.

Aus Anlass des 40. Jubiläums von „Waterloo“ erschienen gerade einige Bücher und CDs im Handel.

Ich empfehle aus der Vielzahl der Neuerscheinungen das Buch „ABBA Backstage“. Die Autorin Ingmarie Halling war ABBAs ehemalige Kostümbildnerin auf deren Welttourneen und reicherte dieses Buch mit Kopien zahlreicher Memorabilia aus dieser aktiven Zeit an.

Als CD brachte Universal Music die 3-CD-Box „Gold (40th Anniversary Limited Edition”) und das “Waterloo”-Album als CD/DVD-Deluxe-Edition heraus. Auf letzterem sind diverse internationale ABBA-Auftritte zu sehen.

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