ABBA CD ‚ABBA Live at Wembley‘ neu veröffentlicht
von: BoniTina | aktualisiert am: 30.10.2014Das Album ‚ABBA Live at Wembley‘ kam am 26. September 2014 in den Handel. Es ist ein weiterer Beitrag zum 2014-er Jubiläum ‚40 Jahre Waterloo‚.
Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Annifrid Lyngstad und Benny Andersson – kurz ABBA genannt – traten im November 1979 in der Londoner Wembley Arena vor einem begeisterten Publikum auf. Die 25 Titel auf der Doppel-CD ‚ABBA Live at Wembley‘ sind der Mitschnitt dieses Konzertes.
Endlich und somit also erstmalig ist auch Agnetha Fältskogs Solo ‚I’m still alive‚ auf einem offiziellen Tonträger zu hören!
Im Jahr 1979 waren ABBA auf Nordamerika- und Europa-Tournee. In der Londoner Wembley Arena gastierten sie fünf Tage lang. Die aktuelle Doppel-CD „ABBA Live at Wembley“ gibt erstmalig den Mitschnitt des gesamten Konzertes wider. 1986 erschien schon mal eine einzelne CD als Mischung von Konzerten an verschiedenen Orten, die wurde aber als Flop eingestuft.
Ludvig Andersson, der Sohn des ABBA-Mitgliedes Benny Andersson, und derweil selbst ein erfolgreicher Musiker und Produzent in Schweden, nahm sich das alte Material vom 10. November 1979 vor und produzierte es neu. Universal Music unterbreitete ihm dieses Angebot, und er nahm es gerne an.
Es gibt Fans, die sagen, ABBA waren nie eine gute Live-Band. Diese Einschätzung bezieht sich nicht auf deren Musikalität, sie gilt ihrer Bühnenpräsenz. Schaut man sich z. B. den Konzertfilm „The Movie“ an, fühlt man sich als kritischer Betrachter in dieser Meinung bestätigt. Daher ist das komplette Konzert „ABBA Live at Wembley“ sicher eine spannende Expedition für die Ohren.
Die 1979er Tour diente damals der Promotion der Langspielplatten „Voulez Vous“ und „Greatest Hits Vol. 2“. Dementsprechend spielten Agnetha, Björn, Benny und Frida (alias Annifrid) ein Repertoire aus neuen und altbekannten Titeln.
Der Opener „Gammal fäbodpsalm” ist eine altbekannte, schwedische Choralmelodie, und ich empfehle Euch, diesen Konzert-Einstieg mal richtig laut oder über Kopfhörer anzuhören! Der musikalische Virtuose bei ABBA war immer Benny Andersson. Seine Spielfreude ist gleichwertig mit den Stimmen der beiden Frauen ein tragender Aspekt des Albums. Am deutlichsten wird es für mich am Ende von „Chiquitita“, sowie bei seinem „Intermezzo No. 1“. Und wenn Frida (alias Annifrid) „Money Money Money“ singt, neckt Benny seine damalige Gattin so lange, bis sie ihn darauf hinweisen muss, dass dies doch wohl IHR Song sei. :-) Hört’s Euch mal an.
„I have a dream“ ist vielen sicher durch den Gesang von Kindern ein Begriff. Bei diesem Konzert kam sogar ein Kinderchor auf die Bühne, der nach stürmischem Applaus eine Wiederholung trällern durfte.
Der absolute Höhepunkt auf „ABBA Live at Wembley“ ist die erstmalige offizielle Veröffentlichung von Agnethas Song „I’m still alive“. Den gab es bisher nämlich nur aus illegalen Quellen in gruseliger Qualität. Es ist eine Komposition von Agnetha, bei der sie sich auf der Bühne selbst am Piano begleitete und mit glasklarer Stimme und sehr emotional sang. Diese Brillianz ihrer Stimme fehlt mir allerdings bei vielen ihrer Gesänge auf beiden CDs. War die Stimme angesichts der vielen Konzerte erschöpft, oder haben Björn und Benny Agnetha doch nur im Studio zu Höchstleistungen führen können? Und damit meine ich nicht, daß die beiden Männer ihre Stimme künstlich verfälscht hätten. Die „Schärfe“ von „As good as new“ auf der Platte z. B. fehlt mir halt in ihrem Live-Gesang. Fridas Stimme klingt dagegen durchgängig authentischer.
Insgesamt ist es aber eine gute, sauber produzierte Version des Wembley-Konzertes geworden. Benny war angenehm überrascht, „… wie gut wir damals doch klangen.“ Alle vier Vollblut-Musiker trafen sich übrigens im Studio beim Produzenten Ludvig Andersson.
Kleine Anekdote zum Abschluß: Als Björn vor Titel 4 auf der ersten CD das Publikum begrüßt und Agnetha für den folgenden Titel ankündigt, spricht er von seiner „… Freundin, einer guten, alten Freundin…“ . Er sprach so über seine Exfrau. Im Nachhinein weiß man, daß die Scheidung im Jahr 1978 nicht so friedlich und schmerzlos verlief, wie es damals durch die Medien ging. Auf der zweiten CD kündigt Benny dann auch noch Agnethas Solo mit dem Hinweis auf „… Björns alte Freundin Agnetha …“ an, und ich vermute dabei einfach ein Schmunzeln auf Bennys Gesicht …
Wenn Ihr Euch äußern möchtet oder anderer Meinung seid, fühlt Euch unten stehend eingeladen.
[aartikel]B00MD4MODC:right:salsango-21[/aartikel]Die Doppel-CD kostet als solche 22,86 €. Für den Musik Download werden 11,99 € fällig, wenn Ihr auf das Hardcover verzichten könnt. Für Vinyl – Freunde sind 3 Schallplatten im Pack für zusammen 25,99 €. Ihr erreicht alle Varianten über den amazon-Link hier im Artikel.
Hier noch die Titelliste:
- Gammal Fäbodpsalm
- Voulez-Vous
- If It Wasn’t For The Nights
- As Good As New
- Knowing Me, Knowing You
- Rock Me
- Chiquitita
- Money, Money, Money
- I Have A Dream
- Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)
- SOS
- Fernando
- The Name Of The Game
- Eagle
- Thank You For The Music
- Why Did It Have To Be Me
- Intermezzo No 1
- I’m Still Alive
- Summer Night City
- Take A Chance On Me
- Does Your Mother Know
- Hole In Your Soul
- The Way Old Friends Do
- Dancing Queen
- Waterloo
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Den Äußerungen zu Agnethas stimmlichen Leistungen bei diesem Konzert kann ich nur zustimmen. Insbesondere von „I’m still alive“ bin ich maßlos enttäuscht. Von dem Song gibt es bei Youtube weitaus bessere Versionen, in denen Agnethas Stimme brilliert. Ich weiß nicht, warum Agnetha ihre Zustimmung zu dieser Veröffentlichung gegeben hat.
Man sollte sich lieber freuen, dass sich ABBA endlich dazu entschlossen haben, ein komplettes und unverfälschtes Konzert zu veröffentlichen statt alles mit Overdubs zu entstellen und zu überarbeiten. Ich freue mich sehr über ein authentisches Tondokument eines Konzertes von vor 35 Jahren und habe bis auf den grausamen Vinylsound nichts daran auszusetzen (die CD klingt hervorragend).