Mexikanische Musik von La Bamba und Granada bis Santana und Pop
von: Karsten Heimberger | aktualisiert am: 23.09.2010[aartikel]B002A95BT4:left:salsango-21[/aartikel]Über mexikanische Musik ist hierzulande nicht viel bekannt. Es gibt wenige „Hits“, zu denen sicher La Bamba gehört oder Granada. Der vielleicht bekannteste mexikanische Musiker ist Carlos Santana, der selbst in seiner größten Rock-Hoch-Zeit immer wieder die Rhythmen und Melodien seiner Wurzeln auf nimmt, dabei aber kaum typisch mexikanische Musik macht.
Der restliche Pop-Himmel, soweit er von hier aus wahrnehmbar ist, ist eher seicht bis schnulzig – Luis Miguel, Thalia seien nur exemplarisch genannt. Es gibt ein paar „Traditionalisten“, wie Tania Libertad, die in Mexiko lebt und den Bolero hoch hält.
Traditonelle mexikanische Musik gibt es sonst kaum. Mariachi gibt es in immer wieder neuen, sich wiederholenden Auflagen. So war es keine leichte Aufgabe, einen Überblick über mexikanische Musik zusammen zu stellen. Dennoch gibt es vielleicht ein paar durchaus interessante Einblicke für Euch.
Carlos Santana
Die obenstehende CD „Ultimate Santana“ ist genau das: Eine ultimative Zusammenstellung des Wirkens von Carlos Santana, die wir hier eigentlich nur aufführen, weil eben Carlos Santana aus Mexiko stammt. Seine musikalische Leistung ist ebenso unbestritten, wie sein Platz im Rock-Olymp oder in dem der besten Gitarristen der Welt.
Für Cross-over-Freunde bietet Santana in zum Teil idealer Weise die Möglichkeit, zwischen lateinamerikanischen Rhythmen und Rock zu switchen. Seinem Oye como va drückt er unmissverständlich seinen Gitarrenstempel auf. Smooth ist ein wunderschöner Cha Cha Cha. Black Magic Woman oder Samba Pa’Ti sind fels-gewordene Giganten der Pop-Kultur.
Übrigens: Die Zeichnungen, die Santana-CD’s schon seit längerem zieren – wie auch die oben-, sind entweder typisch mexikanisch oder mindestens typisch mexikanischen Zeichnungen nachempfunden…
Übrigens 2: Alle Infos zur aktuellen Santana-CD „Guitar Heaven“ samt Deutschland-Tour findet Ihr, wenn Ihr in diesem Artikel (Link folgen).
La Bamba
[aartikel]B000059X0O:right:salsango-21[/aartikel]La Bamba ist eigentlich ein mexikanisches Volkslied, das schon über 300 Jahre alt ist. Weltweit bekannt wurde es durch die viel zu früh und tragisch verstorbene Rock’n’Roll-Legende Ritchie Valens , der noch ganz jung bei einem Flugzeugabsturz zu Tode kam.
Später, in den 80er Jahren, kam u.a. durch die Verfilmung dieser Geschichte der Titel mit einer Neuaufnahme von Los Lobos zu Hit-Ehren. Hier nebenstehend der Film. Wenn Ihr den Link zu Amazon nutzt, werden Euch auch die Sound-Tracks von Ritchie Valens und Los Lobos angezeigt, falls Ihr die Musik herunter laden wollt. Wie oft La Bamba gecovert wurde, ist mir nicht bekannt. Es gehört sicher zu den Titeln, die mit am häufigsten von verschiedenen Künstlern aufgenommen wurden.
Die Gipsy Kings (die aber nicht aus Mexiko kommen) haben ein ganzes Album drum herum gemacht, u.a. mit Bamboleo, eben La Bamba und weiteren Titeln in dieser Art – u.a. mit dem ersten Latino-Cover von Hotel California, dass es ja jüngst in etlichen Salsa- und Bachata-Varianten auf die Salsa-Dancefloors gebracht hat.
Granada
[aartikel]B001ST0JP8:left:salsango-21[/aartikel]Den Erfolg von La Bamba übertrifft vielleicht noch Granada, einem Titel eines mexikanischen Komponisten aus den 30er-Jahren. Es gibt wohl keinen Tenor, der Granada nicht im Repertoire hat und viele Sänger der Unterhaltungsindustrie, die den Titel aufgenommen haben.
Noch größere Bekanntheit hat Granada sicher mit der Popularisierung und Vermarktung führender Tenöre erlangt. Die nebenstehende Version von Pavarotti scheint mir allerdings unerreicht.
Mariachi
[aartikel]B0009FU0FG:right:salsango-21[/aartikel] [aartikel] B00005ABH6:right:salsango-21[/aartikel] Traditionelle mexikanische Musik ist vor allem durch die Mariachi geprägt.
Wer kennt sie nicht, die Musikgruppen, mit ihren Mexikaner-Hüten, oft prunkvollen Kostümen und Gitarren, aus mexikanischen Restaurants, von zahllosen öffentlichen Plätzen weltweit oder folkoristisch angehauchten Vorführungen in verschiedenen Theatern.
Allerdings bleibt es bei der nimmermüden Rezitation meist namenloser Titel, die in der Erinnerung zum Klangbrei verkommen. Wer das mag, wird mit der nebenstehenden CD seine Freude haben. Auch die Putumyo-Compilation passt da gut, wenn gleich die etwas differenzierter ist.
Boleros
[aartikel]B002TNX5GM:left:salsango-21[/aartikel] [aartikel]B002H5V0YG:left:salsango-21[/aartikel]Ungleich spannender finde ich die Boleros von Tania Libertad oder die Zusammenstellung „Mexikansicher Diven“. Hört mal rein! Das lohnt sich wirklich. So viel Gefühl, soviel Stimme, so viel Stimmung….
Die CD von Tania Libertad ist übrigens nicht so alt, wie das Cover aussieht, sondern im Gegenteil ganz frisch…
Mexikanische Pop-Musik
[aartikel]B00197U04Y:right:salsango-21[/aartikel] [aartikel]B00367NIE4:right:salsango-21[/aartikel]Es gibt einen Grund, warum mexikanische Pop-Musik hier bei uns nicht so bekannt ist. Auch in Mexiko gibt es das allgegenwärtige Pop-Einerlei, das aus unterschiedlichen, manchmal aus der Entfernung nicht nachvollziehbaren Gründen, bekannt wird.
Die Pop-Sternchen Thalia und Julieta Venegas, die am mexikanischen Pop-Himmel durchaus hell und im Falle Thalia auch schon länger leuchten, sollen dafür als Beispiel dienen.
[aartikel]B0015YGJD2:left:salsango-21[/aartikel] [aartikel]B000QEIM9Q:left:salsango-21[/aartikel]Die Herren dagegen schlagen eher in die Schmalz-Ecke, wie man das aus vielen lateinamerikanischen Ländern kennt (siehe z.B. auch den Valenato, den wir aus Anlass des Unabhängigkeitstages von Kolumbien näher vorgestellt hatten) – oder z.B. von Aventura, die seit Jahren die Latino-Charts in en USA beherrschen.
Alejandro Fernández und Luis Miguel sollen hier auch nur als Beispiele dienen. Die CD’s sind nicht ihre aktuellsten, aber wir haben bei der Auswahl der Musikbeispiele auch darauf geachtet, dass Ihr Euch mp3-Titel vorhören und einzeln herunter laden könnt. Wenn’s Euch gefällt, werden ja immer auch die aktuellsten CD’s angezeigt…
Soviel… Wenn Ihr Euch durchhören wollt, habt Ihr eine Weile zu tun! Aber es ist ganz interessant, manchmal auch amüsant!
Vielleicht habt Ihr auch eine Ergänzung? Dann immer her damit – in die Kommentare oder so per E-mail. Natürlich kann das kein vollständiger Abriss mexikanischer Musik sein. Vielmehr eine Ergänzung zum Unabhängigkeitstag Mexikos und vielleicht für den Einen oder Anderen eine interessante Einführung.
Es gibt durchaus noch andere Musiker in Mexiko. Da ist die Gruppe Maná, deren „Corazon espinado“ auch von Santana in’s Repertoire genommen wurde.
Dann ist da noch El Tri, in Mexiko schon seit ca. 40 Jahren unterwegs – mit Rock n‘ Roll.